Warum ist Diesel gerade teurer als E10?

Die Spritpreise in Deutschland sinken. Mit dem Ende der temporären Steuersenkung waren sie am 1. September zwar kräftig gestiegen, seither geht es aber tendenziell nach unten, wie aus Daten des ADAC vom Mittwoch hervorgeht. Super E10 sank am Dienstag im bundesweiten Tagesdurchschnitt wieder unter die Marke von zwei Euro und kostete 1,992 Euro pro Liter. Das sind 3,1 Cent weniger als am 1. September. Diesel lag bei 2,157 Euro je Liter, das sind 1,6 Cent weniger als am vergangenen Donnerstag.

"Seit einigen Tagen sinken die Preise leicht - vor allem bei E10. Hoffen wir, dass es so weitergeht, ich würde die Hand dafür aber nicht ins Feuer legen", sagte der ADAC-Spritpreisexperte Christian Laberer. "Hier kommt es darauf an, ob sich angesichts der wieder höheren Preise jetzt ein stärkerer Wettbewerbsdruck durch die Kunden einstellt. Dazu kann auch jeder Autofahrer durch bewusst günstiges Tanken selbst beitragen." Zudem hoffe er darauf, dass das Bundeskartellamt möglichst bald Ergebnisse seiner Untersuchung des Mineralölmarkts vorlegte, sagte Laberer. Insgesamt seien die Kraftstoffe deutlich zu teuer.

Die vorübergehende Senkung der Spritsteuer hatte bei Superbenzin 35,2 Cent pro Liter ausgemacht, bei Diesel 16,7 Cent. Sie hatte vom 1. Juni bis 31. August gegolten. 

"Die Preise sind vom 31. August zum 1. September zwar schlagartig, aber nicht um den vollen Betrag der wegfallenden Steuererleichterung gestiegen", sagte Laberer. Allerdings sei ein erheblicher Teil des Anstiegs bereits in der zweiten August-Hälfte vorweggenommen worden. "Gerade bei Diesel ist der Anstieg in Gesamtzeitraum sogar noch sehr viel größer, als die weggefallene Steuer erklären könnte."

Größter Preisabstand aller Zeiten

Zudem hat sich der Preisabstand zwischen Diesel und E10 wieder kräftig erhöht. Aktuell ist Diesel 16,5 Cent teurer. Rechnet man die zwischenzeitliche Spritsteuersenkung heraus, ist das der größte Abstand aller Zeiten. Dabei hatten die beiden Kraftstoffe - um die Steuersenkung bereinigt - Anfang August noch etwa gleichauf gelegen. Und normalerweise ist Diesel deutlich günstiger als E10, weil es niedriger besteuert wird. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre betrug der Abstand gut 15 Cent. Erst wegen der Verwerfungen im Ukraine-Krieg hatte Diesel E10 überholt. 

Ein Stück weit lasse sich der Unterschied zwischen den Kraftstoffen damit erklären, dass in der Industrie Erdgas durch Diesel ersetzt werde, sagte Laberer. "Das Ausmaß des Aufschlags ist allerdings nicht annähernd zu rechtfertigen. Zumal man inzwischen ja ein halbes Jahr Zeit hatte, sich auf den Wegfall von Dieselimporten aus Russland einzustellen, die anfangs ein wichtiger Preistreiber bei Diesel waren."

    Tanken ist erneut teurer geworden. Der Dieselpreis ist sprunghaft angestiegen. Wie der ADAC die Entwicklung einschätzt.

    • Super E10 bei 1,96 Euro je Liter, Diesel bei 2,14 Euro

    • Reduzierung der Fördermenge treibt Preise hoch

    • So können Autofahrende sparen

    Diesel und Benzin erneut teurer

    Laut aktueller ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland kostete ein Liter Diesel im bundesweiten Mittel am Dienstag, 11. Oktober, 2,144 Euro, das ist ein Plus von 13,2 Cent gegenüber der Erhebung vor einer Woche. Auch der Benzinpreis hat wieder kräftig zugelegt. Für einen Liter Super E10 müssen Autofahrende derzeit im Schnitt 1,956 Euro bezahlen – ein Plus von 7,8 Cent gegenüber der Vorwoche.

    Gründe für den Preisanstieg

    Grund für die stark steigenden Kraftstoffpreise ist vor allem die Entscheidung der OPEC+, die Ölförderung zu reduzieren. Zudem beeinflussen Sondereffekte, wie die steigende Heizölnachfrage und der Bedarf der Industrie als Gasersatz, den Dieselpreis zusätzlich. Dennoch hält der ADAC den derzeitigen Dieselpreis für zu hoch.

    Denn obwohl auf einen Liter Diesel über 20 Cent weniger Steuern anfallen als auf Super E10, ist Diesel aktuell noch immer fast 19 Cent teurer.

    So können Sie beim Tanken sparen

    Die Wahl der richtigen – weil günstigsten – Tankstelle sowie des richtigen Tankzeitpunkts schont nicht nur den Geldbeutel, auch der Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt wird gefördert.

    Autofahrende sollten deshalb vor dem Tanken die Spritpreise vergleichen und an teuren Tankstellen vorbeifahren. Die Preisdifferenzen zwischen verschiedenen Anbietern können bis zu 7 Cent betragen.

    Wer tankt, sollte auch die Preisunterschiede im Tagesverlauf (siehe unten) beachten. Am günstigsten ist Kraftstoff laut einer aktuellen ADAC Studie in der Regel zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr.

    Ebenfalls wichtig: In der Regel vertragen alle Benziner ab November 2010 Super E10. Daher sollte man auf das teurere E5 nach Möglichkeit verzichten.

    Brennstoffemissionshandelsgesetz: Darum wird Benzin zwischen 2021 und 2025 teurer

    Spritpreis-Unterschiede im Tagesverlauf

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    Ausführliche Informationen zum Kraftstoffmarkt und aktuelle Preise lesen Sie hier.

    Wieso ist Diesel teurer als E10?

    „Das liegt tatsächlich an der aktuellen Kältewelle. Die Nachfrage nach Heizöl ist extrem hoch, die Preise gehen rauf. Und das hat dazu geführt, dass auch der Diesel momentan extrem teuer ist. Die beiden Produkte werden in der Raffinerie im gleichen Prozess hergestellt, die Preise sind gekoppelt.

    Warum ist Diesel aktuell teurer als Benzin?

    Woran liegt es, dass Diesel so teuer ist? Erster Grund: Die Besteuerung während des Tankrabatts. Vor dem Start der Steuersenkung wurden auf Benzin 65,45 Cent Energiesteuer pro Liter erhoben, bei Diesel 47,04 Cent.

    Warum Diesel so teuer 2022?

    Die Erhöhung der CO2-Steuer über den Jahreswechsel 2021/2022 hat die Kraftstoffe um weitere rund 1,5 Cent pro Liter teurer gemacht. Die CO2-Steuer berechnet sich praktisch pro Liter Kraftstoff.

    Wann wird der Diesel wieder billiger?

    Energiesteuer auf Kraftstoff wird gesenkt Der Tankrabatt ist da: Konkret sinkt die Energiesteuer ab 1. Juni 2022 bei Benzin um 29,55 Cent pro Liter, bei Diesel um 14,04 Cent.