Warum ist der sprit so teuer

Die Preise für Benzin und Diesel geben weiter deutlich nach. So günstig wie jetzt ist Tanken seit Monaten nicht mehr. Dennoch ist 2022 das teuerste Tankjahr aller Zeiten. So schätzt der ADAC die Entwicklung ein.

  • Ohne Tankrabatt: Benzin und Diesel so günstig wie zuletzt im Spätwinter

  • Super E10 im Schnitt bei gut 1,78 Euro je Liter, Diesel bei knapp 1,90 Euro

  • Bei Diesel weiterhin Potenzial für Preissenkungen

Inhaltsverzeichnis

Diesel und Benzin: Spritpreis sinkt deutlich

Spritpreis fällt: Das sind die Gründe

2022 teuerstes Tankjahr aller Zeiten

So können Sie beim Tanken sparen

Spritpreis-Unterschiede im Tagesverlauf

Diesel und Benzin: Spritpreis sinkt deutlich

Laut ADAC Auswertung vom 23. November 2022 kostet ein Liter Super E10 im bundesweiten Mittel 1,785 Euro. Gegenüber der Vorwoche ist dies ein kräftiger Rückgang um 6,4 Cent.

Auch Diesel verbilligt sich in ähnlicher Größenordnung: Für einen Liter muss man durchschnittlich 1,899 Euro bezahlen, das sind 6,5 Cent weniger als vor Wochenfrist.

Rechnet man den Sondereffekt des Tankrabatts, der von Juni bis August galt, heraus, war Super E10 zuletzt am 23. Februar, als der Ukraine-Krieg begann, günstiger als aktuell, Diesel am 3. März.

Spritpreis fällt: Das sind die Gründe

Zurückzuführen ist der aktuelle Preisrückgang in erster Linie auf die niedrigeren Rohölnotierungen. Vor einer Woche lag der Preis für ein Barrel der Sorte Brent bei 94 US-Dollar, mittlerweile bei rund 89 Dollar.

Doch auch der Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt ist wieder erstarkt und sorgt für die überfällige Abwärtsbewegung der Spritpreise. Nach Ansicht des ADAC bleibt aber vor allem bei Diesel das Potenzial für weitere und spürbare Preissenkungen erheblich.

2022 teuerstes Tankjahr aller Zeiten

Die vor allem durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Krise macht 2022 für Autofahrende zum teuersten Tankjahr aller Zeiten. Das steht bereits jetzt fest. Super E10 kostete im Durchschnitt der Monate Januar bis Oktober 1,880 Euro je Liter, das sind 29,1 Cent mehr als 2012, das bislang das teuerste Tankjahr war. Bei Diesel lag der Durchschnittspreis der letzten zehn Monate bei 1,957 Euro je Liter, das ist gegenüber 2012 sogar eine Preisdifferenz von 47,9 Cent.

Ebenfalls bemerkenswert: 2022 gab es bis einschließlich Oktober keinen einzigen Monat, in dem Super E10 oder Diesel unter dem Durchschnittswert des bisherigen Rekordjahrs 2012 lag.

So können Sie beim Tanken sparen

Die Wahl der richtigen – weil günstigsten – Tankstelle sowie des richtigen Tankzeitpunkts schont nicht nur den Geldbeutel, auch der Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt wird gefördert.

Autofahrende sollten deshalb vor dem Tanken die Spritpreise vergleichen und an teuren Tankstellen vorbeifahren. Die Preisdifferenzen zwischen verschiedenen Anbietern betragen bis zu 7 Cent je Liter, manchmal sogar noch mehr.

Wer tankt, sollte auch die Preisunterschiede im Tagesverlauf (siehe unten) beachten. Am günstigsten ist Kraftstoff laut einer ADAC Studie in der Regel zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr.

Ebenfalls wichtig: In der Regel vertragen alle Benziner ab Produktionsdatum November 2010 Super E10. Daher sollte man auf das teurere E5 nach Möglichkeit verzichten. So lassen sich je Liter im Schnitt weitere fünf bis sechs Cent sparen.

Brennstoffemissionshandelsgesetz: Darum wird Benzin zwischen 2021 und 2025 teurer

Spritpreis-Unterschiede im Tagesverlauf

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Die Zahlung muss per ADAC Kreditkarte erfolgen. Aus technischen Gründen sind einzelne Tankstellen, die zu Super- oder Baumärkten gehören, ausgeschlossen.

Kraftstoffpreise schwanken, aktuell sind sie wieder deutlich gestiegen. Die Entwicklung lässt sich nur teilweise erklären.

Für die Tankstellenbetreiber liegt die Schuld für die aktuelle Preisrallye im Ausland: Doch anders als zu Beginn des Ukrainekriegs diesmal nicht im Osten, sondern im Westen: Jürgen Ziegner, Geschäftsführer des Zentralverbands des Tankstellengewerbes sagte, die Streiks in den französischen Raffinerien seien der wichtigste Grund für den aktuellen Preisanstieg.

So tanken Sie heute günstig

Sprit fließe immer nur in eine Richtung. Dahin, wo das meiste dafür gezahlt werde. Und das sei derzeit wegen des streikbedingten Spritmangels eben Frankreich. Die Folge: Auch an Tankstellen in Deutschland gingen die Preise nach oben.

Auch Heizölbedarf treibt die Preise nach oben - vor allem bei Diesel

Daneben macht Ziegner auch den von Woche zu Woche stärker gestiegenen Heizölbedarf der Industrie für den Anstieg verantwortlich. Weil Betriebe versuchten, in der Produktion und für Wärme exorbitant teures Gas durch Öl zu ersetzen, gehe es derzeit vor allem mit dem Dieselpreis steil nach oben.

Argumente, die den ADAC nicht überzeugen, um die aktuelle Trendwende nach einem Monat fallender Spritpreise zu erklären.

ADAC: Benzinpreise nach wie vor zu hoch

Ein Großteil der 11 Cent, die Diesel im Schnitt in der vergangenen Kalenderwoche 40 teurer geworden ist, sei zwar erst in der zweiten Wochenhälfte dazugekommen, erklärte ADAC Kraftstoffexperte Jürgen Albrecht - Grund sei, dass das Ölförderkartell Opec Plus beschlossen hatte, weniger Öl zu fördern - die Höhe des Preissprungs lässt ihn aber skeptisch zurück. Sie sei auch durch ein Zusammenkommen mehrerer negativer Effekte nicht zu erklären. Der ADAC kritisiert: Die Spritpreise seien weiterhin viel zu hoch.

SWR-Langzeit-Monitoring zu den Diesel- und Benzinpreisen

Der SWR verfügt über ein eigenes Preismonitoring-System. Dafür analysiert das datenjournalistische Redaktionsteam SWRdata Preisdaten aller rund 15.000 Tankstellen in Deutschland in Echtzeit. In die Berechnungen und Analysen fließen alle Preisänderungen aller in Deutschland aktiven und gemeldeten Tankstellen ein. Täglich fallen mehr als 1,5 Millionen Preisdaten an, die verarbeitet werden. Die Rohdaten bezieht SWRdata über den bei der Markttransparenzstelle zugelassenen Verbraucherinformationsdienst 123tanken. Alle weiteren Berechnungen erfolgen unabhängig im SWR selbst. Die Preisinformationen werden täglich von SWRdata ausgewertet und unter anderem hier veröffentlicht.

Warum ist der Sprit immer noch so teuer?

Die Einführung des CO2-Preises im Jahr 2021 hat Benzin rund 7 Cent und Diesel knapp 8 Cent je Liter verteuert – brutto an der Tankstelle, also inklusive Mehrwertsteuer. Die Erhöhung der CO2-Steuer über den Jahreswechsel 2021/2022 hat die Kraftstoffe um weitere rund 1,5 Cent pro Liter teurer gemacht.

Wann wird der Sprit wieder billiger?

Tanken Sie abends! Grundsätzlich schwanken die Kraftstoffpreise im Laufe des Tages im Durchschnitt zwischen zehn und zwölf Cent. Diese Preisdifferenz kann bei einer Tankfüllung schnell bis zu zehn Euro ausmachen. Das niedrigste Niveau an den Tankstellen ist zwischen 18 und 22 Uhr erreicht.

Warum ist der Sprit so teuer Krieg?

Super E10 wurde 14 Cent teurer pro Liter, Diesel sogar 23 Cent. Verantwortlich dafür ist vor allem der infolge des Ukrainekrieges stark gestiegene Rohölpreis. Für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent, umgerechnet 159 Liter, müssen derzeit nach Angaben des ADAC rund 125 US-Dollar am Markt gezahlt werden.

Warum sind die Benzinpreise so hoch 2022?

Hauptgrund für den aktuellen Preisanstieg ist das Auslaufen der vorübergehenden Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe zum 31. August 2022, des sogenannten Tankrabatts. Dabei wurden die Sätze für Benzin um 29,55 Cent pro Liter, die Sätze für Diesel um 14,04 Cent pro Liter gesenkt – befristet auf drei Monate vom 1.