War er bei Vorgesetzten und Kollegen anerkannt und beliebt?

Zeugnissprache – schwere Sprache

Jeder Arbeitnehmer hat bei der Beendigung des Arbeitsverhältnisses Anspruch auf ein schriftliches Arbeitszeugnis. Das Zeugnis dient sowohl dem beruflichen Fortkommen des Arbeitnehmers als auch dem arbeitskräftesuchenden Arbeitgeber bei der Auswahl der Stellenbeschreibung.

Man unterscheidet zwischen dem sog. End- und dem Zwischenzeugnis. Auf die Erteilung eines Zwischenzeugnisses hat der Arbeitnehmer nur unter bestimmten Umständen einen Anspruch.

Das sog. qualifizierte Arbeitszeugnis enthält neben Angaben zur Art und Dauer der Beschäftigung auch solche zur Beurteilung der Leistungen und des (Sozial-)Verhaltens des Arbeitnehmers.

In der Praxis gibt es immer wieder Streitigkeiten über die letztgenannten Punkte. Anders als bei der Beurteilung der Leistung gibt es bei der Beurteilung des Verhaltens

keinen allgemein anerkannten Zeugniscode. Folgende beispielhafte Formulierungen dürften allerdings im Allgemeinen anerkannt sein:   „Sein Auftreten war geprägt von höchster persönlicher Integrität, vorbildlichem Einsatz und herausragendem                        
            
Führungsvermögen. Er war bei Vorgesetzten, Kollegen und nachgeordneten Mitarbeitern gleichermaßen
            
anerkannt und geschätzt.“= sehr gut„Er war durch sein ausgeglichenes und freundliches Wesen, seine hohe Integrität und  sein Führungsvermögen
           
bei Vorgesetzten, Kollegen und nachgeordneten Mitarbeitern  gleichermaßen geschätzt.“ „Sein Verfahren gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und nachgeordneten Mitarbeitern war stets einwandfrei.“= gut„Durch sein Auftreten war er bei Vorgesetzten, Kollegen und nachgeordneten Mitarbeitern gleichermaßen                                     
           
geschätzt.“ = durchschnittlich„Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und nachgeordneten Mitarbeitern  gab zu Beanstandungen            
           
keinen Anlass.“ = unterdurchschnittlich„Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern war zufriedenstellend.“„Sein Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Mitarbeitern war im Großen und Ganzen einwandfrei.“ = mangelhaft

Bei der Beurteilung der Leistung

hat sich ein bestimmter Schlüssel für die Grundbeurteilung durchgesetzt. Dieser lautet wie folgt:  

Er/Sie hat die ihm/ihr übertragenen Aufgaben

„stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt“„stets zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt und unseren Erwartungen in jeder  Hinsicht entsprochen“ = sehr gut„stets zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.“= gut„zu unserer vollen Zufriedenheit erledigt.“= durchschnittlich„zu unserer Zufriedenheit erledigt.“ = unterdurchschnittlich „im Großen und Ganzen/insgesamt zu unserer Zufriedenheit erledigt.“= mangelhaft„Er/Sie hat sich bemüht, die ihm/ihr übertragenen Arbeiten zu unserer Zufriedenheit zu erledigen“ „Er/Sie führte die ihm/ihr übertragenen Aufgaben mit großem Fleiß und Interesse aus.“= völlig unzureichend

Die Grundbenotung muss allerdings auch zum sonstigen Inhalt des Zeugnisses passen. Ergibt sich aus dem sonstigen Text des Zeugnisses eine sehr gute Leistung, so darf die Grundbenotung dahinter nicht zurückbleiben. Hier ist im Einzelnen sehr genau zu differenzieren.


Hallo zusammen, Arbeitszeugnisse werden ja bekanntlich "codiert" geschrieben. Sprich, die Sätze können je nach Wortlaut einer Bewertungsskala (1-6) zugeordnet werden. Ich habe schon länger danach gesucht, jedoch nie herausgefunden, was der Satz "Bei den Vorgesetzten und Mitarbeitern war er gleichermassen beliebt." bedeutet. Klar, irgendwie tönt es positiv. Aber könnte es nicht auch negativ sein? Kennt jemand die genaue Bedeutung?

3 Antworten

War er bei Vorgesetzten und Kollegen anerkannt und beliebt?

Also die "Bewertungsskala" trifft doch meistens nicht zu. Ich meine es ist eine hinterfotziger Satz, der soviel bedeutend wie: "Er kennt keine Autoritäten und ist respektlos und geschwätzig."
Die Arbeit kommt daher bei ihm zu kurz.

War er bei Vorgesetzten und Kollegen anerkannt und beliebt?

Das, was du hier vorstellst, ist ja nur der aus dem Zusammenhang gerissene Satz oder Satzteil. Wie der zu verstehen ist, lässt sich anhand so eines Fragmentes nicht wirklich beurteilen.

Wie gut (oder wie schlecht) dein Zeugnis ausfällt, lässt sich erst sagen, wenn man es komplett, im Wortlaut (einschließlich orthographischer Fehler!), von der Überschrift bis zum Datum (natürlich anonymisiert) kennt.

Überall, aber auch wirklich überall (im Aufbau, Stil, Wortreihenfolgen, Betonungen, Weglassungen, Wiederholungen usw.) können Hinweise auf Stärken und/oder Schwächen enthalten sein. Letztendlich macht dann der Gesamttenor des Zeugnisses die Note aus. Ausschnitte oder gar einzelne Sätze sind für die sachgerechte Bewertung von untergeordneter Bedeutung.

War er bei Vorgesetzten und Kollegen anerkannt und beliebt?

Nein, das klingt nur positiv, ist es aber nicht. Irgendwo ist mir das schon mal negativ untergekommen. Das hier kennst du?:

http://karrierebibel.de/arbeitszeugnis-formulierungen-bewertung/

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Was bedeutet anerkannt und beliebt im Arbeitszeugnis?

Beliebt, geschätzt und anerkannt 🔗 Im Arbeitszeugnis ist es tatsächlich eine positive Aussage, wenn eine Vertriebsmitarbeiterin "wegen ihrer fachlichen Kompetenz und persönlichen Integrität auch bei Kunden stets geschätzt und beliebt war".

Ist als Vorgesetzter anerkannt und beliebt?

war als Vorgesetzte/r anerkannt und beliebt. Er/Sie operierte dem Personal gegenüber offen und kooperativ und verstand es jederzeit, seine/ihre Mitarbeiter zu erfolgreichem Arbeitseinsatz zu bewegen. war seinen/ihren Mitarbeitern stets ein Vorbild.

Was bedeutet anerkannt im Arbeitszeugnis?

allseits anerkannt." "Aufgrund seiner verbindlichen Verhaltensweise war Herr X allseits anerkannt und geschätzt." "Herr X verstand es stets, seine Mitarbeiter zu überzeugen und zu motivieren, so, dass er alle ihm übertragenen Aufgaben mit großem Erfolg verwirklichen konnte."

Wird von seinen Mitarbeitern anerkannt und geschätzt?

- Herr/Frau wird von seinen/ihren Mitarbeitern anerkannt und geschätzt und ist in der Lage, die Mitarbeiter entsprechend ihren Fähigkeiten einzusetzen und mit ihnen gute Leistungen zu erzielen. - Als Führungskraft bewies uns Herr/Frau stets seine/ihre gute Integrationsfähigkeit.