Wann zum arzt wenn husten

Pia Kotzur konnte als Redakteurin bei NetMoms viele Erfahrungen dazu sammeln, was Mütter im Alltag bewegt. Nach ihrem Studium der Geschlechterforschung und Kulturwissenschaften tauchte sie mit Freude in den Kosmos der Eltern- und Familienthemen ein und leitet heute die NetMoms Redaktion. Selbst Teil einer großartigen (und manchmal herausfordernden) Patchworkfamilie, interessieren sie besonders unkonventionelle Familienmodelle. Ihr Credo dabei: Wenn es sich richtig anfühlt, dann ist es auch gut.

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Aktualisiert: 30.11.2020

Muss man mit Husten zum Arzt? Husten ist zwar unangenehm, aber meistens ungefährlich. Manchmal kann es jedoch dennoch dazu kommen, dass Dein Kind bei Husten einen Arzt aufsuchen sollte. Erfahre hier, wann ein Arztbesuch dringend erforderlich ist und wie Du den Husten Deines Kindes mit einfachen Hausmitteln lindern kannst.

In diesem Artikel

  • Warum husten wir?
  • Diese Erkrankungen verursachen Husten
  • Übertragungswege von Husten
  • Wann Du bei Husten einen Arzt aufsuchen solltest
  • Behandlung von Husten
  • So hilfst Du Deinem Kind bei Husten

Husten ist ein natürlicher Schutzreflex des Körpers, der deswegen sinnvoll ist, weil er die Atemwege von Schleim oder Fremdkörpern reinigt. Egal, ob Fremdkörper in die Atemwege Deines Kindes gelangt sind oder ob sich irgendein Krankheitserreger bei ihm eingenistet hat: Husten dient grundsätzlich dazu, die Atemwege zu schützen.

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Warum husten wir?

Husten entsteht häufig im Rahmen einer Erkrankung, wie einer Grippe oder einer Erkältung, und geht dabei oftmals mit vielen anderen Symptomen einher. Bei einer solchen Erkrankung kommt es dazu, dass Krankheitserreger in den menschlichen Organismus eindringen, die Schleimhäute befallen und sich dort festsetzen. Wenn das Immunsystem nicht in der Lage ist, sich erfolgreich gegen diese Krankheitserreger zu wehren, hat das unmittelbar ein Anschwellen und eine Rötung der Schleimhaut zur Folge. Dabei entsteht ein zäher und hartnäckiger Schleim, der sich in den Atemwegen festsetzt und von dem sich der Körper mithilfe von Husten zu befreien versucht. Dabei zieht sich das Zwerchfell zusammen und die restliche Luft, die sich in den Atemwegen befindet, wird ruckartig ausgestoßen, wobei auch gleichzeitig Fremdkörper oder Krankheitserreger ausgehustet werden.

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Diese Erkrankungen verursachen Husten

Häufig entsteht Husten infolge einer Atemwegserkrankung wie eine Erkältung oder Grippe. Diese werden durch bestimmte Krankheitserreger verursacht. Hierzu zählen beispielsweise der Influenzavirus des Typs A, B, und C als auch der Rhino-Virus, Corona-Virus, Adeno-Virus oder Respiratory-Syncytial-Virus. Weitere Ursachen von Husten können sein:

  • Allergien
  • Bronchitis
  • Asthma
  • Kehlkopfentzündung
  • Lungenentzündung
  • Fremdkörper in den Atemwegen
  • Lungenembolie
  • Tuberkulose
  • Herzinsuffizienz

Übertragungswege von Husten

Viren beziehungsweise Bakterien, die Husten verursachen, können auf zwei verschiedene Weisen übertragen werden:

  • Durch die Tröpfcheninfektion: Durch Sprechen, Husten oder Niesen kann es passieren, dass virenhaltige Tröpfchen in die Luft gelangen. Von dort aus können sie über die Atemwege ganz leicht in den menschlichen Organismus eindringen und sich auf den Schleimhäuten festsetzen, was unmittelbar zu einer Rötung und einer Schwellung eben dieser führt.
  • Durch die Kontaktinfektion: Bei einer Kontaktinfektion, auch als Schmierinfektion bekannt, werden Krankheitserreger über die bloße Berührung übertragen. Grundsätzlich wird zwischen der primären und der sekundären Kontaktinfektion unterschieden. Eine primäre Infektion erfolgt durch die direkte Berührung mit einem infizierten Menschen, während eine sekundäre Infektion aus der Berührung kontaminierter Gegenstände, wie einer Türklinke oder einer Tastatur, resultiert.

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Wann Du bei Husten einen Arzt aufsuchen solltest

In aller Regel ist Husten eher harmlos. In manchen Fällen ist ein Arztbesuch jedoch unabdingbar, um so zum Beispiel die Entwicklung einer Bronchitis oder Lungenentzündung zu vermeiden. Bei folgenden Umständen solltest Du mit Deinem Kind bei Husten einen Arzt aufsuchen.

  • Dein Kind ist jünger als vier Monate.
  • Dein Kind hat nachts einen Hustenanfall. Dies kann ein Anzeichen für die Atemwegserkrankung Pseudokrupp sein.
  • Dein Kind hat hohes Fieber (>38,5°C) oder Fieber, das bereits zwei Tage anhält.
  • Dein Kind nimmt nicht genügend Flüssigkeit zu sich. Dann besteht die Gefahr, dass seine Schleimhäute austrocknen. Diese sollten bei einem Husten jedoch feucht gehalten werden. Tritt zum Husten außerdem noch Fieber hinzu, gilt es, den Flüssigkeitsverlust, der durch das viele Schwitzen verursacht wird, unbedingt wieder auszugleichen. Sollte dies nicht passieren, weil sich Dein Kind weigert, etwas zu trinken, kann eine Austrocknung drohen.
  • Dein Kind hat Atemnot. Infolge einer Atemwegserkrankung kann es dazu kommen, dass sich die Atemwege Deines Kindes verengen. Die Lippen Deines Kindes können sich dabei bläulich verfärben. Ein weiteres Anzeichen für Atemnot kann schnelles, etwa 40 bis 50 Atemzüge pro Minute, und zunehmend angestrengtes Atmen sein. Auch stöhnende Geräusche beim Ein- und Ausatmen können auf Atemnot hinweisen. Erfahre hier Ausführlicheres über Atemnot beim Kind.
  • Bluthusten tritt auf. Bluthusten kann unterschiedliche Auslöser haben. Blutungsquelle können grundsätzlich die Atemwege wie beispielsweise die Lunge, aber auch der Nasen-Rachen-Raum, der Mund, die Speiseröhre oder der Magen sein. Suche bei einem Bluthusten unverzüglich einen Arzt auf, um der Ursache des Bluthustens genauer auf den Grund zu gehen.

Behandlung von Husten

Beim Arztbesuch ist es in erster Linie wichtig, die genaue Ursache des Hustens abzuklären. Deshalb stellt der Haus- oder Kinderarzt die erste Anlaufstelle für Dich und Dein Kind dar. Er wird auf der Grundlage seiner Untersuchungsergebnisse dann abwägen, welche Behandlung angebracht ist. Er entscheidet, ob der Husten leicht ist und zu Hause mithilfe von Hausmitteln behandelt werden kann, ob ein Medikament gegen den Husten Deines Kindes verabreicht werden soll oder ob nicht eventuell eine Behandlung durch einen Facharzt, wie beispielsweise einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder einen Pneumologen, angebrachter wäre. Diese sind auf Lungenerkrankungen spezialisiert und können, beispielsweise den Krankheitserreger aus Proben des abgehusteten Schleims ermitteln sowie mithilfe einer sogenannten Bronchioskopie, die genaue Struktur der Lunge untersuchen.

Wann sollte man mit Husten zum Arzt gehen?

Wann ist Husten ein Fall für den Arzt? Husten im Rahmen einer Erkältung ist bei ansonsten gesunden Menschen nicht gefährlich. Das geht in der Regel nach drei oder vier Wochen vorbei. Dauert es länger als vier Wochen, sollte man zum Arzt gehen.

Wann ist ein Husten gefährlich?

Husten, der länger als drei Wochen andauert, sollte unbedingt durch den Arzt abgeklärt werden. Das gilt besonders dann, wenn keine anderen Anzeichen einer Erkältung vorliegen. Aber auch Fieber, blutiger Auswurf oder ein starkes Krankheitsgefühl sollten ein Anlass sein, sich bei Husten ärztlich untersuchen zu lassen.

Wie lange Husten ohne Arzt?

Wenn Husten länger als drei oder vier Wochen anhält, bezeichnet man ihn als chronisch. Er kann unterschiedliche Ursachen haben und sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Häufig sind es wiederholte Atemwegsinfektionen (sogenannte kreisende Infektionen), die zu einem lang andauernden Husten führen.

Wie hört sich Husten bei Lungenentzündung an?

Mediziner sprechen von einer Zyanose. Der Husten ist im Anfangsstadium einer Lungenentzündung zunächst trocken. Das bedeutet, dass kein Auswurf (Schleim) abgehustet werden kann. In der Regel stellt sich aber nach kurzer Zeit ein produktiver Husten ein, bei dem grünlich-gelblicher Schleim abgehustet wird.