Wann darf ein Konto gesperrt werden?

Wenn ein Konto gesperrt wird, kann es zahlreiche Ursachen dafür geben. Welche dies sind und was Sie tun können, um ihr Konto wieder freizuschalten, haben wir für Sie zusammengefasst.

Wann darf ein Konto gesperrt werden?

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Konto gesperrt: Möglich Gründe für die Kontosperrung

Wenn Ihr Konto gesperrt wurde, sollten Sie schnellstmöglich handeln – vor allem dann, wenn Sie die Ursache für die Kontosperrung nicht kennen. Die Sperrung kann folgende Gründe haben:

  • Falscheingabe des PINS. Wenn Sie Ihre geheime PIN dreimal hintereinander falsch eingeben, wird Ihr Konto vorerst gesperrt. Dies dient Ihrem eigenen Schutz, da die Bank damit sicher gehen will, dass Ihre EC Karte nicht gestohlen wurde.
  • Ein anderer Grund, der ebenfalls Ihrer Sicherheit dient und zur Kontensperrung führen kann, ist eine ungewöhnliche Kontoaktivitäten. Hierzu gehört zum Beispiel eine auffallend große Geldsumme, die von Ihrem Konto abgehoben wurde.
  • Auch bei einer Überziehung des Kontos kann die Bank Ihr Konto sperren.
  • Bei einer Pfändung oder Zwangsvollstreckung ist die Bank ebenfalls dazu berechtigt, Ihr Konto zu sperren, wenn die Forderungen nicht rechtzeitig beglichen worden sind.
  • Wichtig: Wenn Sie Ihre EC-Karte verlieren, sollten Sie diese so schnell wie möglich sperren lassen. Dies können Sie entweder bei Ihrer Bank veranlassen oder Sie melden sich bei der zentralen Nummer für die Sperrung von EC-Karten (116 116).

Wann darf ein Konto gesperrt werden?

Ist das Konto gesperrt, kann es dafür unterschiedliche Gründe geben. Bild: Pexels/Ono Kosuki

Das können Sie tun, wenn das Konto gesperrt ist

Es gibt keine gesetzliche Regelung dafür, wie lange ein Konto gesperrt bleiben darf. Grundsätzlich wird das Konto aber erst dann wieder freigeschaltet, wenn die Ursache für die Sperre behoben wurde. Folgendes können Sie tun:

  • Wenn Sie Ihre PIN dreimal falsch eingegeben haben, melden Sie sich am Besten bei der zuständigen Bankfiliale. Nach erfolgreicher Legitimierung, wird die Bank Ihr Konto wieder freischalten.
  • Auch bei ungewöhnlichen Aktivitäten sollten Sie sich umgehend bei Ihrer Bank melden und klären, ob tatsächlich ein Missbrauch stattgefunden hat. Wenn Sie dies ausschließen können, können Sie Ihr Konto ebenfalls durch eine Legitimierung wieder entsperren lassen.
  • Im Falle einer Pfändung haben Sie die Möglichkeit, Ihr Konto in ein so genanntes Pfändungschutz-Konto (P-Konto) umzuwandeln. Dies können Sie bei Ihrer Bank auch nach der Pfändung noch beantragen. Die Bank ist dazu verpflichtet, das Konto innerhalb von vier Tagen zu gewähren.
  • Durch das P-Konto bleibt ein so genannter Grundfreibetrag auf Ihrem Konto geschützt und darf nicht gepfändet werden. 2021 liegt dieser Betrag bei 1.178,59 Euro.

Wann darf ein Konto gesperrt werden?

Eine Kontosperrung lässt sich häufig durch einen Besuch bei Ihrer Bank beheben. Bild: Pexels/cottonbro

Videotipp: EC Karte gesperrt - Das können Sie tun

Wann darf ein Konto gesperrt werden?

In unserem nächsten Artikel erfahren Sie alles über den Unterschied zwischen einem Girokonto und einem Sparkonto.

Aktuell viel gesucht

Aktuell viel gesucht

Wenn die monatlichen Ratenzahlungen so hoch sind, dass die Existenz bedroht wird, man zum Beispiel nicht mehr genug Geld für Miete und täglichen Bedarf zur Verfügung hat, sollte man sein Girokonto umgehend in ein so genanntes P-Konto umwandeln. Dies muss man persönlich bei seiner Bank beantragen. Auf dem P-Konto verbleibt stets ein Betrag von bis zu 1.045, – €, der nicht gepfändet werden kann, auf den Gläubiger also keinen Zugriff haben, so dass der Grundbedarf auch dann gesichert ist, wenn man sich in einer finanziell schwierigen Situation befindet. Über diesen Grundbetrag hinaus gibt es beim P-Konto weitere pfändungsfreie Beträge, beispielsweise wenn der Kontoinhaber zu Unterhaltszahlungen verpflichtet ist.

Pfändung des Kontos

Wenn man diesen Schritt nicht rechtzeitig einleitet, kann es im schlimmsten Fall dazu kommen, dass die Gläubiger eine Pfändung des Kontos erwirken – dann wird es umgehend gesperrt und man hat keinerlei Zugriff mehr auf sein Geld. D. h. weder am Automaten kann man Geld abheben, noch mit der EC- oder Kreditkarte bezahlen oder Überweisungen tätigen. Die Bank ist nicht dazu verpflichtet, die Sperrung vorher anzukündigen.

Hat man kein Bargeld mehr zur Verfügung, befindet man sich sofort in einer Notsituation und muss umgehend handeln. Mitunter ist auch zum jetzigen Zeitpunkt die Umwandlung zum P-Konto noch möglich.

Optional sollte man versuchen, beim zuständigen Amtsgericht eine Freigabe zu erwirken und diese der Bank vorzulegen. Allerdings hat man dafür nur eine Frist von sieben Tagen. Eine Freigabe sorgt kurzfristig dafür, dass man wieder Zugriff auf den pfändungsfreien Betrag erhält. Transaktionen sind aber weiterhin nicht möglich, die Miete beispielsweise muss dann bar bezahlt werden. Das kann zu weiteren Nachteilen führen, denn auf diesem Weg erfährt der Vermieter (wenn er nicht ohnehin zu den Gläubigern zählt) von der Situation.

Privatinsolvenz als letzter Ausweg

Einen endgültigen Ausweg aus der Lage bietet allerdings nur die Privatinsolvenz. Sind die Schulden so hoch, dass nicht mehr die Aussicht besteht, sie aus eigener Kraft in absehbarer Zeit und in Absprache mit den Gläubigern begleichen zu können, ist dieser Schritt unumgänglich. Er gibt vorerst ein Mindestmaß an finanzieller Sicherheit und die Aussicht, binnen sechs Jahren komplett schuldenfrei zu sein; dank der Reformierung des Insolvenzrechts haben Schuldner ab Juli 2014 sogar die Aussicht auf eine Entschuldung binnen drei Jahren, wenn sie gewisse Voraussetzungen erfüllen.

Doch bei der Anmeldung einer Privatinsolvenz gilt Vorsicht! Informieren Sie Ihre Bank unbedingt im Vorfeld über die geplante Privatinsolvenz. Erfährt die Bank auf anderem Wege davon, kann sie trotzdem das Konto sperren, und nur der Insolvenzverwalter kann dann eine Lösung erwirken. Diese unnötigen Umstände sollte man sich ersparen.

Kann mir das Konto einfach gesperrt werden?

Oftmals erfolgt eine Kontosperrung zu Unrecht. Denn grundsätzlich gilt: ohne Grund darf kein Konto gesperrt werden. Unabhängig davon, wie der Einzelfall liegen mag: die Bank kann das Konto nur ohne vorherige Ankündigung sperren, denn mit einer "Vorwarnung" würden die Effekte einer Kontosperre zunichte gemacht werden.

Wie kann man eine Kontosperrung aufheben?

Wenn das Finanzamt zu Unrecht eine Kontosperrung veranlasst hat, muss dieser Zustand unverzüglich aufgehoben werden. In diesem Fall sollte man unverzüglich entsprechende Belege dem Finanzamt bzw. der Hausbank zukommen zu lassen, damit diese das Konto wieder entsperren kann.