Unterschied europäischer gerichtshof und gerichtshof der europäischen union

Eine internationale Organisation mit Sitz in Straßburg, die 46 Staaten Europas umfasst. Ziel des Europarates ist die Förderung der Demokratie sowie der Schutz der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit in Europa.


Einrichtung der Europäischen Union, bestehend aus den Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten sowie dem Präsidenten der Europäischen Kommission zur Festlegung der Gemeinschaftspolitik.


Die Europäische Union hat derzeit 27 Mitgliedsstaaten, die der EU einen Teil ihrer Souveränität übertragen haben, sodass demokratische Entscheidungen zu bestimmten Fragen von gemeinsamem Interesse auf europäischer Ebene getroffen werden können. Kein Land ist je der EU beigetreten, ohne vorher Mitglied des Europarates zu sein.

Der E. ist eines der 5 Hauptorgane der EU. Er ist ein unabhängiges Gericht. Seiner Rechtsprechung sind sowohl die Mitgliedstaaten als auch die Organe der Gemeinschaft unterworfen. Seine Funktion als »Hüter« der EU-Verträge nimmt der E. zunächst über die lückenlose Kontrolle aller Handlungen der EU-Organe wahr. Darüber hinaus ist dem EuGH die Rolle eines Streitschlichters zugedacht bei strittigen Fragen zur Auslegung des Primär- und Sekundärrechts zwischen Mitgliedstaaten, EU-Institutionen und Privatpersonen. Jeder Mitgliedstaat kann einen Richter an den Gerichtshof entsenden (Art. 19 EUV). Derzeit umfasst der E. (nach dem EU-Austritt Großbritanniens) 27 Richter. Sowohl die Richter als auch die 11 Generalanwälte werden von den Regierungen im gegenseitigen Einvernehmen auf 6 Jahre ernannt (Art. 253 AEUV). Jeder Mitgliedstaat prüft nach eigenen Verfahren die Eignung der Kandidaten, die sie nach Luxemburg entsenden wollen. Von hoher Bedeutung bei der Einrichtung von Gerichten ist die Unabhängigkeit der Richter. Um diese zu schützen, finden die Beratungen und Abstimmungen der Richter einerseits hinter verschlossenen Türen statt. Andererseits sind abweichende Voten wie etwa beim Bundesverfassungsgericht nicht vorgesehen. An den verschiedenen Verfahren vor Gericht lässt sich erkennen, welche 3 Funktionen die Mitgliedstaaten dem E. zugewiesen haben. Diese sind:

1. die richterliche Kontrolle über alle Rechtsakte der Gemeinschaftsorgane.

Zuständig ist der EuGH daher für sog. Nichtigkeitsklagen (Art. 263 AEUV), die von einem Mitgliedstaat, vom Europäischen Parlament, dem Rat oder der Kommission wegen Unzuständigkeit, Verletzung wesentlicher Formvorschriften, Vertragsverletzung oder Ermessensmissbrauchs erhoben werden. Handlungen bzw. die Gesetzgebung der Gemeinschaftsorgane können so auf ihre Vereinbarkeit mit dem primären Gemeinschaftsrecht überprüft und für nichtig erklärt, d. h. aufgehoben werden.

2. Zwangsmaßnahmen gegen Mitgliedstaaten bei Nichteinhaltung vertraglicher Vorgaben.

3. Das sog. Vorabentscheidungsverfahren.

Wenn sich in einem nationalen Gerichtsverfahren eine für dessen Ausgang entscheidende Frage nach der Gültigkeit oder Auslegung europ. Rechts stellt, kann das nationale Gericht diese Frage dem E. zur Vorabentscheidung vorlegen (Art. 267 AEUV). Letztinstanzliche nationale Gerichte sind sogar verpflichtet, dem E. einen entsprechenden Fall zur Klärung vorzulegen. Meistens werden diese Vorlagen durch private Kläger veranlasst, die eine bestimmte nationale Regelung unter Hinweis auf europ. Recht anfechten wollen. Für die europ. Integration ist das Vorabentscheidungsverfahren, das 1961 erstmals angewandt wurde, von größter Bedeutung gewesen. Einige der bedeutendsten Urteile des E. sind in diesem Rahmen ergangen, v. a. zum Binnenmarkt. Im Zusammenhang mit der europ. Staatsschuldenkrise (seit 2010) sprach der EuGH wichtige Grundsatzurteile zur Zulässigkeit der Maßnahmen zur »Rettung« der Eurozone (z. B. C-370/12 »Pringle« und C-62/14 »Gauweiler«).

Internet

  • Externer Link: https://curia.europa.eu/jcms/jcms/j_6/de/

Literatur

  • M. Höreth: Die Selbstautorisierung des Agenten. Der Europäische Gerichtshof im Vergleich zum U. S. Supreme Court, Baden-Baden 2008.

  • M. Niedobitek: Der Gerichtshof der Europäischen Union - Multinationales Rechtsorgan und Integrationsmotor, in: P. Becker/B. Lippert (Hg.), Handbuch Europäische Union, Wiesbaden 2020.

  • S. Saurugger/F. Terpan: The Court of Justice of the European Union, conflicts of sovereignty and the EMU crisis, in: Journal of European Integration (JEI), H. 7/2019, S. 903-920.

aus: Große Hüttmann / Wehling, Das Europalexikon (3.Auflage), Bonn 2020, Verlag J. H. W. Dietz Nachf. GmbH. Autor des Artikels: M. Höreth

Staaten der Europäischen Union können sich an den Europäischen Gerichtshof wenden, damit ein Streit entschieden wird. Wenn zum Beispiel ein Staat der EU sich mit einem anderen streitet, dann kann der europäische Gerichtshof über den Streit eine Entscheidung treffen. Der Europäischen Gerichtshof entscheidet dann, ob einer der Staaten das Europarecht nicht beachtet hat.

Aber auch ein Interner Link: Bürger oder eine Bürgerin der EU kann sich an den Europäischen Gerichtshof wenden. Vielleicht ist eine Bürgerin überzeugt, dass die europäische Union in ihrem Fall gegen das Europarecht verstoßen hat. In diesem Fall kann sie sich beim europäischen Gerichtshof beschweren. Auch wer sich an den Europäischen Gerichtshof wendet, muss einige Regeln beachten.

Der europäische Gerichtshof ist in Luxemburg. Das ist die Hauptstadt von dem Interner Link: Staat Luxemburg. Aus jedem Staat der EU gehört ein Richter oder eine Richterin zum europäischen Gerichtshof.

Der große Saal des Europäischen Gerichtshofes. (© Court of Justice of the European Union)

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung/bpb (Hrsg.): einfach POLITIK: Lexikon. Autor/inn/en: D.Meyer, T.Schüller-Ruhl, R.Vock u.a./ Redaktion (verantw.): Wolfram Hilpert (bpb). Bonn: 2022. Lizenz: CC BY-SA 4.0 //

Was ist der Unterschied zwischen EuG und EuGH?

dem Europäischen Gerichtshof (EuGH), dem Gericht der Europäischen Union (EuG; früher Gericht erster Instanz genannt) und. den Fachgerichten; bisher einziges Fachgericht war bis September 2016 das Gericht für den öffentlichen Dienst der Europäischen Union.

Was ist der Unterschied zwischen Gerichtshof und Gericht?

Der Gerichtshof befasst sich mit Vorabentscheidungsersuchen nationaler Gerichte, bestimmten Nichtigkeitsklagen und Berufungen. Das Gericht entscheidet über Nichtigkeitsklagen von Einzelpersonen, Unternehmen und in manchen Fällen auch EU-Ländern.

Was macht der Gerichtshof der Europäischen Union?

Was ist die Aufgabe des Europäischen Gerichtshofs? Der Europäische Gerichtshof ( EuGH ) ist das Rechtsprechungsorgan der Europäischen Union. Er hat seinen Sitz in Luxemburg. Sein Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass EU -Recht in allen EU -Mitgliedsländern auf die gleiche Weise angewendet wird.

Wie wird der Europäische Gerichtshof noch genannt?

Das europäische Gemeinschaftsrecht zu schützen, ist Aufgabe des Gerichtshofes der Europäischen Union (auch EuGH genannt).