Seine hände in unschuld waschen bedeutung

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Für gewöhnlich waschen wir unsere Hände mit Wasser, bzw. im Wasser. Dass das Händewaschen aber auch in einem ganz anderen Zusammenhang eine wichtige Rolle spielt, daran erinnert uns ein gewisser Pontius Pilatus, der sich vor seiner Verantwortung gerne drücken möchte.

Mit manchen Dingen will man einfach nichts zu tun haben. Und wenn das die anderen trotzdem nicht glauben, dann sagt man schon mal: „Ich wasche meine Hände in Unschuld."

Ralf Stoffers ist evangelischer Pfarrer an der Kreuzkirche in Bregenz

Diese Redewendung geht auf mehrere Stellen in der Bibel zurück: Die bekannteste unter ihnen ist wohl die, in der der römische Statthalter in Jerusalem, Pontius Pilatus, entscheiden soll, ob Jesus zum Tod verurteilt wird oder nicht. Er will mit diesem Konflikt zwischen den Juden angeblich nichts zu tun haben. Aber als Chef der Besatzungsmacht muss er etwas tun. Und so verurteilt er Jesus doch zum Tod.

Ja, und so hat das heute wohl auch einen leicht negativen Beigeschmack, wenn man von jemand anderem sagt: „Der wäscht seine Hände in Unschuld.“ Da spielt wohl die Erfahrung eine Rolle, dass Menschen nicht bereit sind, die ihnen zugewiesene Verantwortung auch wirklich zu übernehmen.

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SWR4 Abendgedanken BW

03APR2007

Seine hände in unschuld waschen bedeutung
Seine hände in unschuld waschen bedeutung

Seine Hände in Unschuld waschen

von

„Seine Hände in Unschuld waschen“ – eine Redensart aus der Bibel. Sie passt zur Karwoche. Wer seine Hände in Unschuld waschen möchte, fühlt sich in eine Sache hineingezogen, mit der er nichts zu tun haben möchte.
In der Leidensgeschichte Jesu will Pilatus seine Hände in Unschuld waschen. Die jüdischen Autoritäten nötigen ihm, dem Chef der römischen Besatzungsmacht, den Prozess gegen Jesus auf. Der Volkszorn lässt dem Statthalter keinen Raum mehr. „Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache!“ (Matthäus 27, 24).
Loshaben will Pilatus die Sache mit Jesus, nichts zu tun haben will er damit. Doch sein Amt bindet ihn, verpflichtet ihn, er muss Stellung nehmen. Das Gesetz schreibt ihm sein Handeln vor. Unschuldig bleiben, mit der Sache nichts zu tun haben, das geht nicht. Alles Händewaschen nützt nichts.
Mitgegangen – mitgehangen, oft ist es so. Wer an der Macht ist, kann sich nicht heraushalten. Er kann nicht sagen, dass er nichts gesehen, nichts gehört habe. Er kann nicht die Hände in Unschuld waschen. So fand Pilatus Eingang ins Credo, das Glaubensbekenntnis der Christen. Wäre er nicht an der Macht gewesen, judäischer Wüstensand hätte seinen Namen zugeweht. Bis heute kennen ihn viele, obwohl er seine Hände in Unschuld waschen wollte.
Die Leidensgeschichte Jesu macht uns bewusst: Manchmal verwickeln und verheddern wir uns in Situationen, gegen die wir nichts machen können. Doch, was wie Unheil aussieht, ist noch nicht das Ganze. Mit dem Urteil des Pilatus beginnt die andere Seite der Geschichte Jesu: „Gelitten unter Pontius Pilatus ... am dritten Tage auferstanden von den Toten“.
Ich wünsche Ihnen in dieser Karwoche ein wenig Zeit, darüber nach zu denken.


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Was bedeutet Ich wasche meine Hände in Unschuld?

Bedeutungen: [1] jegliche Schuld von sich weisen, unschuldig tun. Herkunft: Diese Redewendung stammt aus dem Alten Testament WP.

Warum sagt man von Pontius zu Pilatus?

Die Redewendung geht zurück auf die Darstellung der Passion Jesu im Lukasevangelium (Lk 23,7–12). Wegen ungeklärter Zuständigkeit schickt Pilatus Jesus zur Prüfung des Falles an die jüdische Autorität in Gestalt des Tetrarchen Herodes Antipas.