Meisterprüfung gleich bachelor

Meisterprüfung gleich bachelor
Handwerkskammer Konstanz

Unsere FAQ rund um den neuen TitelMeister oder Bachelor Professional?

Am 1. Januar 2020 ist das „Gesetz zur Modernisierung und Stärkung der beruflichen Bildung“ (kurz: BBiMoG) in Kraft getreten. Es legt fest, dass jede/r, der/die eine Meisterprüfung besteht, zusätzlich die neue Bezeichnung „Bachelor Professional“ führen darf.

Die neue Bezeichnung soll die berufliche Bildung attraktiver machen: Der Begriff ist international verständlich und bringt die Gleichwertigkeit der beruflichen und der akademischen Bildung zum Ausdruck.

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Bachelor Professional

Nein, der Meistertitel wird durch die neue Bezeichnung lediglich ergänzt. Das heißt, wer eine Meisterprüfung besteht, erhält zusätzlich den neuen Titel „Bachelor Professional“.

Umgekehrt ersetzt aber ein Abschluss der Fortbildungsstufe „Bachelor Professional“ nicht die Meisterprüfung. Einen Meistertitel erwirbt weiterhin nur, wer eine Meisterprüfung auch erfolgreich absolviert hat.

Alle Personen, die eine Meisterprüfung im Handwerk bestanden haben, dürfen den Titel „Bachelor Professional“ führen.

Alle Meister, die nach dem 1. Januar 2020 ihre Meisterprüfung bestanden haben oder noch bestehen werden, erhalten automatisch ein Zeugnis, auf dem auch der neue Titel steht.

Alle, die vor dem 1. Januar 2020 ihre Meisterprüfung abgeschlossen haben, können auf Wunsch bei der Handwerkskammer eine Zweitschrift des Meisterprüfungszeugnisses mit dem neuen Titel beantragen. Die Kosten hierfür betragen 25 Euro.

Der Antrag kann formlos per Mail oder Post bei der Handwerkskammer gestellt werden. Wenden Sie sich hierzu bitte an oder Margit Kraus.

Ein neuer Meisterbrief kann nicht ausgestellt werden, da es sich hierbei nicht um eine öffentliche Urkunde handelt, sondern nur um einen zusätzlichen Schmuckbrief.

Jede Person kann selbst bestimmen, welchen Titel sie im Geschäftsverkehr nutzen möchte. Ob dies der Meister, der Bachelor Professional oder beide Titel sind, kann also frei gewählt werden.

Werden beide Titel verwendet, ist die Reihenfolge nicht vorgegeben, da beide Titel gleichwertig sind. Es besteht also kein Rangverhältnis zwischen den Titeln.

Der neue Titel wird analog zum Meistertitel verwendet. Eine Meisterin im Zimmererhandwerk darf sich also auch „Bachelor Professional im Zimmererhandwerk“ nennen.

Für den Bachelor Professional gibt es derzeit noch keine offizielle Abkürzung. Die offizielle Abkürzung des Meistertitels lautet „me.“

Nein, die Fortbildungsbezeichnung „Bachelor Professional“ gibt es auch in anderen Bereichen, z.B. der Betriebswirtschaft oder Industrie.

„Wenn du richtig Kohle verdienen willst, dann musst du studieren!“ hat man uns früher immer gesagt. „Im Handwerk wirst du immer für jemand arbeiten, der studiert hat!“ Von allen Seiten wurde man mit solchen „Warnungen“ förmlich bombardiert. Wie ist es nun, fast 20 Jahre später? Wo liegt der Wert des Meistertitels und verdienen Bachelorand*innen tatsächlich mehr als ein*e Meister*in?

Der Meistertitel ist der höchste Abschluss, den man nach einem Lehrabschluss erreichen kann, ohne zu studieren. Um den Titel Meister oder Meisterin (Mst. oder Mst.in) tragen zu dürfen, muss man die Meisterprüfung bestehen. Seit 2020 ist der Meistertitel europaweit gleichwertig mit dem Bachelor. Das bedeutet, man kann sich den Meistertitel in den Personalausweis, Pass oder Führerschein eintragen lassen.

Qualifikationsniveau des Meistertitels

Der Nationale Qualifikationsrahmen der ganz einfach erklärt in 8 Stufen gegliedert ist, ordnet auf der Stufe 6–8 den Bachelor, den Master und den PhD ein. Diese Stufen können aber auch durch anderen Fort- und Weiterbildungen erreicht werden. Eine davon ist beispielsweise die Ausbildung zum Meister oder zur Meisterin.

Trotz Gleichwertigkeit des Meistertitels mit dem Bachelor berechtigt der Titel Meister*in nicht zum Antritt eines Masterstudiums. Grund dafür ist, dass sich die Meisterausbildung mit anderen fachspezifischen Inhalten befasst als das Bachelor-Studium.

Meisterprüfung gleich bachelor

Seit 2020 kann man sich den Meistertitel offiziell eintragen lassen. Er ist dem Bachelor gleichgestellt.

Welche Arten des Meisters gibt es in Österreich?

Ist man gewerbliche*r Meister*in ist man auf handwerklicher Ebene exzellent ausgebildet und verfügt über eine notwendige kaufmännische Ausbildung, die auch zur Selbstständigkeit befähigt. Ist man Werkmeister*in, absolvierte man zwei Jahre die Werkmeisterschule. Da die Werkmeister*innen keine Meisterprüfung absolvieren, dürfen sie auch keinen offiziellen Meistertitel führen.

Aus welchen Teilen besteht eine Meisterprüfung in Österreich?

Jeder, der einen positiven Lehrabschluss hat, kann sich zur Meisterprüfung anmelden. Dies macht man bei der Meisterprüfungsstelle des jeweiligen Bundeslandes. Dort bekommt man auch alle relevanten Informationen. Die Meisterprüfung besteht im Grunde aus fünf Modulen. Jedes dieser Module muss mit einer positiven Prüfung abgeschlossen werden.

  • Projektorientierte fachlich-praktische Prüfung

  • Fachlich-mündliche Prüfung

  • Fachlich-theoretische schriftliche Prüfung

  • Ausbilderprüfung

  • Unternehmerprüfung

Diese Module müssen alle positiv abgeschlossen werden, damit man den Titel Meister oder Meister*in offiziell tragen darf.

Ein Meistertitel erlaubt ein Bachelorstudium

Hört sich einfach an, man muss dann aber doch einige Voraussetzungen erfüllen, um ohne Matura an einer (Fach)-Hochschule zu studieren. Es muss beispielsweise die dazugehörige Berufserfahrung, eine Zusatzprüfung oder Studienberechtigungsprüfung vorhanden sein.

Studie zum Thema Einkommensvergleich Meister und Bachelor

Eine Studie aus Deutschland vom Lehrstuhl für BWL, Personal und Organisation der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, hat zu diesem Thema meine Aufmerksamkeit erregt. Dabei wurden über 17 Jahre hinweg 40.000 Männer (Frauen wurden in der Studie nicht berücksichtigt. Begründung: Frauen verfolgen bei der Auswahl der Ausbildungen andere Strategien und die meisten Berufe mit hohem Anteil an Meister*innen und Techniker*innen seinen männlich dominiert, so Leronika Lukesch, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Zwick.) begleitet, die nach einem Lehrabschluss ein Studium oder eine Ausbildung zum Meister oder Techniker antraten.

Meisterprüfung gleich bachelor

Bachelor- und Meistertitel sind gleichgestellt, aber nicht gleichartig. Ein Meistertitel berechtigt nicht zum Masterstudium.

Meister verdienen lange Zeit mehr als Bachelorand*innen

Bislang wurden die finanziellen Auswirkungen von Meister*innen und Akademiker*innen, die zuvor eine Lehre absolvierten, selten bis gar nicht über einen längeren Zeitraum verglichen. Die Studie ergab, dass Personen mit einem Meister- oder Technikabschluss deutlich mehr verdienen als Akademiker. Selbst 10 Jahre nach den Abschlüssen liegt das Einkommen eines Meisters oder eines Technikers immer noch 45 % über dem des Akademikers. Auch nach 16 Jahren, also am Ende des Beobachtungszeitraumes der Studie, gab es immer noch einen Verdienstvorteil von 107.000 Euro bei den Meistern und Technikern gegenüber den Akademikern.

Am Ende zählt nur eine Frage: In welcher Lebensphase will man mehr Geld verdienen?

Der Studienverantwortliche und Lehrstuhlinhaber Thomas Zwick geht davon aus, dass der finanzielle Vorteil von Meistern und Technikern sich erst nach 35 Jahren nach Ende der Lehrlingsausbildung aufhebt. Dann wären die Meister und Akademiker bereits 57 Jahre alt. Trotzdem lohnt sich das Studium im Anschluss an die Lehre finanziell. Dafür ist das Einkommen von Akademikern ab 57 bis zur Rente verantwortlich. Die genauen Daten werden von Zwick nun untersucht.

Was verdient man mit einem Meister oder Bachelor in Österreich?

In Österreich liegt der Gehaltsrahmen für eine*n Meister*inzwischen 32.500 und 57.600 Euro/jährlich. Das Einkommen ist abhängig von der Branche und der Erfahrung des*der Meisters*in.

Hat man einen Bachelor in der Tasche, verdient man zwischen 33.500 und 50.600 Euro/jährlich. Auch hier ist das Einkommen abhängig von der Branche und der Erfahrung des*der Bachelorand*in.

Fazit

Dass die Studie auf einer stabilen Basis zu stehen scheint, zeigt auch der Gehaltsvergleich in Österreich zwischen Meister und Bachelor. Am Ende musst du nur eine Frage beantworten: In welcher Lebensphase willst du mehr Geld verdienen?

Kann man mit einer Meisterprüfung studieren?

ein Meistertitel qualifiziert für alle Bachelorstudiengänge. vergleichbare Aufstiegsfortbildungen wie Industriemeister/in, Fachwirt/in, Absolventen einer Fachschule (z. B. staatlich geprüfte/r Techniker/in, staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in) können ebenfalls ein Studium beginnen.

Welcher Bachelor ist der Meister?

Seit 2020 wird mit dem Meisterbrief automatisch auch der „Bachelor Professional” erworben.

Welchen Titel hat man als Meister?

Bachelor Professional – diese Abschlussbezeichnung hat der Gesetzgeber zum 1. Januar 2020 eingeführt. Im Handwerk können sich Meister jetzt zusätzlich auch mit dem Titel Bachelor Professional schmücken.

Ist ein Meister ein Akademiker?

Der berufliche Meister und der akademische Bachelorabschluss sind ab sofort gleichwertig. Meisterbriefe enthalten fortan den Hinweis, dass der Abschluss im Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmen dem Niveau 6 entspricht.