Der Roman wird einerseits durch die gattungsbedingte Aufteilung in eine reale und simulierte Welt, andererseits durch die Regeln des Computerspiels „Die Stadt der Kinder“ gegliedert. Die Gattung gibt die Rahmenhandlung vor: Ben ist süchtig nach Computerspielen und wird mit den anderen Kindern seiner Stadt in die computersimulierte Parallelwelt hineingezogen (Kapitel 1–3). Am Ende des Romans sind alle wieder glücklich zu Hause in der realen Welt (Ende des letzten Kapitels). Die Binnenhandlung strukturieren die Regeln und das Ziel des Spiels, trotz Hindernissen auf die nächste Ebene zu gelangen:
Wie man an der jeweiligen Kapitelanzahl sehen kann, wird das erste Level ausführlich geschildert, die Handlungsträger, der Handlungsort und die zu lösenden Probleme werden eingehend entfaltet. Die Vorgänge auf den anderen Ebenen sind hingegen auf wenige Seiten reduziert; hier steht thematisch die Funktionsweise von Bens Computerspiel im Vordergrund, wobei der relativ starre Spielablauf im Wesentlichen nur skizziert wird. Der Roman ist durchgehend in der auktorialen Erzählperspektive in einer einfachen, beinahe umgangssprachlichen Sprache geschrieben. Obwohl es verschiedene Handlungsstränge gibt (Rahmenhandlung/Binnenhandlung, Bens Gruppierung gegen Koljas Gruppierung, Regeln des Computerspiels) ist der Roman nicht im eigentlichen Sinne komplex. Denn zum einen werden einige Motive nicht zu Ende gedacht (Bsp.: Die Lebensmittel müssen rationiert werden, weil es ohne Erwachsene keinen Nachschub gibt, die Energieversorgung bleibt aber auch so bestehen.) oder sehr vereinfacht dargestellt (Bsp.: Koljas Raufbrüder lassen sich nach dessen Verschwinden problemlos integrieren.), zum anderen wird das Geschehen nicht hinterfragt (Bsp.: Es wird zwar kritisiert, dass die Kinder mit den Lebensmitteln verschwenderisch umgehen, aber ihre unkritische Orientierung am Konsum als solchem wird nicht hinterfragt.). Außerdem wird nicht schlüssig erklärt, warum die Kinder überhaupt in die computersimulierte Welt hineingezogen werden, warum die „Stadt der Erwachsenen“ ohne ihre Sportplätze und Bäume auch nach Zurücksetzen des Computersspiels weiterhin Realität bleiben würde, im Falle, dass die Kinder sich für diese Variante entschieden hätten, und in welcher Weise sich die beiden Welten überhaupt gegenseitig bedingen. 6. Didaktische Anregungen Lesemotivation und nicht das Verfeinern der Textanalyse soll, wie unter 4. ausgeführt, bei der Behandlung von Level 4 – Die Stadt der Kinder wesentlicher Beitrag zur Leseförderung sein. Trotzdem kann die Lektüre dieses Romans neben dieser hedonistischen Funktion noch in zweierlei Hinsicht lohnen:
Es bietet sich an, die Textanalyse je nach Alter und Lesevermögen der Schüler zu staffeln. Je nachdem kann das Buch also nur wegen seines Unterhaltungswertes zur Lesemotivation, darüber hinaus wegen der einzelnen darin enthaltenen Themen (s. o.) oder auch auf der Metaebene (Stärken und Schwächen des Romans) untersucht und hinterfragt werden.
Begleitend kann ein Lesetagebuch angelegt werden, das u. a. Folgendes enthält: Kapitelübersicht und Inhaltsangabe einzelner Kapitel, Charakterisierung der wichtigen Personen, Regeln des Computerspiels (s. 5.). |