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Neuer AbschnittNachrichten SARS-CoV-2SARS-CoV-2
Sogenannte Coronaviren sind seit Jahrzehnten bekannt. Sie infizieren Tiere und Menschen und lösen unterschiedliche Krankheiten aus, von einfachen Erkältungen bis hin zu potenziell tödlichen Erkrankungen vornehmlich der Atemwege.
Das jetzt aktive Coronavirus ähnelt dem Sars-Erreger von 2002, der ebenfalls in China zuerst in Erscheinung trat. Weltweit erkrankten damals rund 8.000 Menschen, etwa jeder zehnte Patient starb. Sars-Cov-2 wurde in China erstmals im Dezember 2019 entdeckt. Die ersten Fälle werden mit einem Markt in Wuhan in Verbindung gebracht, auf dem auch Wild und exotische Tiere verkauft werden. Schuppentiere oder Fledermäuse gelten als mögliche Überträger, aber auch Rinder. Es gibt aber auch Hinweise, dass das Virus schon länger im Umlauf sein könnte und womöglich einen anderen Ursprungsort hat. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist mit der Erforschung des Virus-Ursprungs beauftragt.
Das Coronavirus kann zu schweren Atembeschwerden, Fieber und Lungenentzündung führen. Die Erkrankung wird Covid-19 genannt: "Co" für Corona - "vi" für Virus - "d" für Disease (englisch Krankheit) - 19 für das Jahr 2019, in dem die Krankheit erstmals auftrat. Es gibt jedoch verschiedene Symptome und Krankheitsbilder, auch andere Organe können geschädigt werden.
Eine Pandemie ist ein weltweiter Ausbruch einer schweren Krankheit. Die anhaltende Coronavirus-Pandemie stuft die WHO seit dem 11. März 2020 so ein.
Das Ansteckungsrisiko wird als hoch eingeschätzt, insbesondere durch Infizierte, die (noch) keine Symptome zeigen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen mit schwächerem Immunsystem. Das Risiko steigt auch mit Vorerkrankungen. In Auswertungen der Daten der ersten und zweiten Covid-19-Welle in Deutschland wurden laut Robert Koch-Institut schätzungsweise 33% der Erkrankten intensivmedizinisch behandelt. Hier weisen die Experten auf altersspezifische Unterschiede hin: Während jüngere Altersgruppen unter 15 Jahren nur sehr selten intensivmedizinisch behandelt werden, lag der Anteil bei hospitalisierten Covid-19-Fällen ab 35 Jahren bei mindestens 27%. Am häufigsten wurden demnach Patientinnen und Patienten zwischen 60 bis 79 Jahren intensivmedizinisch behandelt (41%).
Die Weltgesundheitsorganisation WHO und das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) definieren als Risikopatienten:
Darauf, dass Pollenallergiker gefährdeter für eine Ansteckung sind, gibt es keine Hinweise. Wenn jedoch etwa durch eine Allergie besonders häufig die Augen jucken, sollte man unbedingt gründlich die Hände waschen, bevor man sich ins Gesicht fasst.
Die Corona-Pandemie hat nach Berechnungen des Statistischem Bundesamts (Destatis) zu mehr Todesfällen in Deutschland geführt. Die meisten Corona-Opfer waren demnach ältere Menschen mit Vorerkrankungen. In jüngeren Altersgruppen traf es vor allem Männer. Seit September 2021 steigt die Übersterblichkeit den Statistikern zufolge wieder an. "Von März 2020 bis Mitte November 2021 sind in Deutschland mehr Menschen gestorben, als unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung zu erwarten gewesen wäre", sagte der Vizepräsident der Behörde, Christoph Unger. Insgesamt starben 2020 demnach bundesweit 985.600 Menschen, fünf Prozent mehr als im Jahr zuvor. In den ersten zwölf Monaten der Pandemie von März 2020 bis Februar 2021 war die Sterblichkeit am höchsten. Insgesamt seien 71.000 Menschen oder 7,5 Prozent mehr gestorben als in den zwölf Monaten davor, teilte Destatis mit. Für andere Länder gibt es teils stark variierende Angaben zur Sterblichkeit. Sie reichen von 0,3 Prozent bis weit in den zweistelligen Bereich. Für Europa gab die ECDC den Fall-Verstorbenen-Anteil im November mit 2,5 Prozent an.
Tatsächlich attestieren mehrere Studien einen Einfluss der Blutgruppe auf den Krankheitsverlauf. Gemeinsame Forschungen der Uni Kiel und der Uniklinik Oslo, die Anfang Juni in einem Preprint veröffentlicht wurden, legen die Vermutung nahe, dass die Blutgruppe einen Einfluss darauf hat, ob Erkrankte nach einer Infektion mit Sars-Cov-2 schweres Atemversagen entwickeln. Demnach hatten Menschen mit Blutgruppe A offenbar ein deutlich höheres Risiko für einen Krankheitsverlauf mit Atemversagen haben als die mit den übrigen Bluttypen. Das niedrigste Risiko tragen demnach möglicherweise Menschen mit Blutgruppe 0. Bestätigt werden die Erkenntnisse von Studien aus China und New York. Neuer AbschnittNeuer AbschnittInstitutionen wie "Risklayer" oder die Johns-Hopkins-Universität stützen sich auf die durch die Gesundheitsämter oder andere staatliche Behörden vermeldeten Infektionsfälle. Diese Daten sind aktueller als jene des Robert Koch-Instituts, das seine Daten über eine längere Meldekette erfasst und nur einmal am Tag aktualisiert. In Deutschland informieren auch viele Landkreise auf ihren Webseiten über die jeweiligen Fallzahlen. Übertragung und AnsteckungNeuer AbschnittNachrichten AusbreitungAusbreitung
Das Virus ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Das geschieht vor allem über die Luft, sowohl über Tröpfcheninfektionen, also wenn ein Erkrankter etwa hustet oder niest, oder durch sogenannte Aerosole (Tröpfchenkerne, kleiner als fünf Mikrometer), die zum Beispiel beim Sprechen oder Singen in die Raumluft gelangen, dort mehrere Stunden überleben und durch Klimaanlagen verteilt werden können. Ein häufiges Lüften geschlossener Räume ist daher wichtig. Das Robert Koch-Institut schreibt dazu auf seiner Internetseite: "Bei längerem Aufenthalt in kleinen, schlecht oder nicht belüfteten Räumen kann sich die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung durch Aerosole auch über eine größere Distanz als zwei Meter erhöhen, insbesondere dann, wenn eine infektiöse Person besonders viele kleine Partikel (Aerosole) ausstößt und exponierte Personen besonders tief einatmen." Nicht auszuschließen ist eine Übertragung durch kontaminierte Oberflächen. Eine Ansteckung über Lebensmittel wurde bislang nicht nachgewiesen. Neuer Abschnitt
Anfangs gingen die Experten davon aus, dass bis zu 14 Tage zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit vergehen können, inzwischen geht man in den meisten Fällen von bis zu fünf Tagen aus. Davon kann es immer Abweichungen geben, in sehr seltenen Einzelfällen kann eine Inkubationszeit also auch mal viel länger dauern. Ende Februar erklärte die Weltgesundheitsorganisation, dass sich Betroffene mit einem leichten Krankheitsverlauf in der Regel binnen zwei Wochen erholten. Bei Patienten mit einem schweren Verlauf dauere es zwischen drei und sechs Wochen, bis die Krankheit wieder abklinge. Ansteckend sind Erkrankte laut RKI in der Regel bis zu acht bis neun Tage nach den ersten Symptomen. Bei schwereren Erkrankungen können es auch 20 Tage sein. Zahlen, wie viele Menschen wieder genesen sind, basieren auf Schätzungen. Neuer AbschnittNeuer AbschnittNachrichten Symptome und BehandlungSymptome und Behandlung
Bei den in Deutschland bekannt gewordenen Fällen äußerte sich die Erkrankung durch Erkältungssymptome. Die Erkrankten hatten Husten, Schnupfen, Halskratzen, Kopfschmerzen und/oder Fieber, einige auch Durchfall und einen Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn. Bei Kindern werden zudem verstärkt Symptome des Magen-Darm-Trakts wie zum Beispiel Durchfall beobachtet. Dies kann laut RKI auch ohne Symptome der Atemwege vorliegen. Das RKI nimmt an, dass etwa 81 Prozent der Personen mit einer festgestellten Infektion einen milden, etwa 14 Prozent einen schwereren und etwa 5 Prozent einen kritischen Krankheitsverlauf zeigen
Inzwischen gibt er Erkenntnisse, wonach das Virus offenbar auch die Blutgefäße schädigen kann. Über die Blutbahn gelangt es in alle Organe und beschädigt die Zellschicht an der Innenfläche der Blut- und Lymphgefäße. Es entstehen Entzündungen, die Versorgung von Organen mit Sauerstoff und Nährstoffen wird gestört. Das kann zu Herz-Kreislauf-Problemen und Multi-Organversagen führen. Es gibt Berichte über Todesfälle bei Covid-19-Patienten, die nicht durch Lungenprobleme starben.
Wer in den zurückliegenden zwei Wochen Kontakt zu einer nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Person hatte, sollte Kontakt zu anderen Personen meiden und sich unverzüglich telefonisch beim Gesundheitsamt melden. Nach einer individuellen Analyse werden dann die weiteren Schritte festgelegt und die Behandlung koordiniert. Experten des Robert Koch-Instituts empfehlen zudem eine Meldung beim örtlichen Gesundheitsamt, wenn man (auch leichte) Symptome hat und vorerkrankt ist oder beruflich mit vorerkrankten Menschen zu tun hat (Altenpfleger, Klinikpersonal). Sollte telefonisch weder eine Hotline noch der Hausarzt erreicht werden können, sollten sich Personen, die Symptome aufweisen, nach Empfehlung des RKI selbst isolieren, bis der Arzt oder die Behörde erreicht wird. Hilfreich für die Einschätzung der eigenen Symptome ist ein Online-Fragebogen der Berliner Charité. Neuer Abschnitt
Das Virus kann nicht direkt behandelt werden. Ärzte können allerdings die Symptome bekämpfen. Patienten können etwa beatmet werden oder zusätzliche Flüssigkeit erhalten. Bei einer begleitenden bakteriellen Infektion können Antibiotika verabreicht werden. Überall auf der Welt arbeiten Wissenschaftler an Medikamenten, die gegen das Virus helfen. Bereits eingeschränkt zugelassen ist in Europa das Medikament Remdesivir. Das ursprünglich gegen Ebola entwickelte Mittel verkürzt nachweislich die Krankheitsdauer. Von dem Malariamittel Hydroxychloroquine, das in den USA und Brasilien angewendet wird, rät die WHO hingegen ab. Studien zu dem Medikament wurden inzwischen eingestellt. Hoffnung macht ein Medikament des Pharmaherstellers Pfizer: Paxlovid, ein Medikament in Tablettenform, erhielt in den USA am 23. Dezember 2021 eine Notfallzulassung der nationalen Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA. Mit dem Medikament sollen positiv getestete Corona-Patienten ab zwölf Jahren mit milden bis mittleren Symptomen sowie einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf behandelt werden.
Zunächst ja. Aber die Immunität, also die körpereigene Abwehr, hält laut dem Leipziger Virologen Uwe Gerd Liebert sehr wahrscheinlich nur vorübergehend an. Das sei ähnlich wie bei der Influenza, wo der Impfschutz mindestens einmal im Jahr aufgefrischt werden müsse. Längerfristig ist eine erneute Ansteckung möglich. Das bestätigen auch Untersuchungen u.a. in den USA, den Niederlanden, Belgien und Hongkong, wo bei Patienten Wochen und Monate nach einer Corona-Infektion das Virus erneut nachgewiesen wurde. Dort gab es eine sogenannte Reinfektion. Das gilt vor allem auch im Zusammenhang mit der besonders ansteckenden Omikron-Virusvariante.
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Nein. Die Grippe-Impfung ist sehr spezifisch auf das Influenza-Virus ausgelegt. Schutz bietet nur eine spezifische Impfung gegen das Coronavirus, die noch in der Entwicklung ist. Dennoch empfehlen Experten, sich gegen Grippe impfen zu lassen, um von vornherein der Gefahr einer Doppelerkrankung mit Grippe und Covid-19 zu entgehen. Zudem haben Ärzte und Krankenhäuser mehr freie Kapazitäten, je weniger Grippefälle es gibt. Aus dem gleichen Grund empfiehlt die Ständige Impfkommission Risikopatienten, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Die Bakterien sind die klassischen Erreger von Lungenentzündungen. Was schützt noch gegen das Coronavirus?Neuer AbschnittNachrichten Schutz vor dem VirusSchutz vor dem Virus
Es werden die gleichen Maßnahmen empfohlen, die auch grundsätzlich zur Vermeidung von Erkältungen und Grippe gelten:
Studien haben bewiesen, dass eine Mund-Nasen-Bedeckung das Risiko vermindert, andere anzustecken. Die Barriere hält demnach Tröpfchen zurück, die beim Sprechen, Niesen oder Husten entstehen. Nach dem Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz vom 19. Januar 2021 sollen in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkaufen sogenannte OP-Masken oder auch Masken der Standards FFP2-, FFP3-, KN95- oder N95-Masken, getragen werden.
Für die optimale Wirksamkeit einer Maske ist es wichtig, dass der Mund-Nasen-Schutz nur mit gewaschenen Händen angefasst wird und korrekt sitzt, das heißt Mund und Nase gut bedeckt und eng anliegt. Die Maske darf nur an den (Gummi-)Bändern und der Außenseite berührt werden und nicht zwischendurch unters Kinn gezogen werden. In der Regel ist die Maske nach kurzer Zeit durchfeuchtet und kann dann nicht mehr verwendet werden. Sie ist dann auch ein Nährboden für Pilze, Bakterien und Viren, sodass Einmalmasken in einem geschlossenen Mülleimer entsorgt werden sollten. Wiederverwendbare Stoffmasken müssen regelmäßig gereinigt werden. Dies kann zum Beispiel durch Waschen bei 60 Grad geschehen oder durch ein 90 Minuten dauerndes Erhitzen im Backofen auf 90 Grad. Neuer Abschnitt
Handschuhe sind nach Ansicht des Virologen Alexander Kekulé wenig sinnvoll, da sie ebenso wie die Hände mit Viren belastet sein können. Jedoch lassen sich Handschuhe nicht so oft waschen wie die eigenen Hände.
Mindestens 70-prozentiger Ethylalkohol gilt als Desinfektionsmittel, damit kommen neben Desinfektionsmittel auch hochprozentige Alkoholika in Frage. Das Coronavirus lässt sich aber noch einfacher bekämpfen: Schon eine normale Seifenlauge zerstört das Virus, weil sie die fetthaltige Hülle des Virus beschädigt.
Einkaufswagen oder -körbe sind problematisch. Man muss davon ausgehen, dass die Hände kontaminiert werden können. Der Hauptinfektionsweg bleibe allerdings die Tröpfcheninfektion. Auch bei Türgriffen und anderen Gegenständen, die mit anderen zusammen genutzt werden, ist eine sogenannte Schmierinfektion möglich. Daher sollte man sich auch gründlich die Hände waschen. Schmierinfektionen gelten aber nicht als Hauptübertragungsweg. Grundsätzlich gelangt das Virus über die Schleimhäute etwa in Augen, Nase oder Mund weiter in den Körper.
Die Ansteckungsgefahr im Wasser ist sehr gering, darin sind sich Wissenschaftler weltweit einig. So sieht auch das Umweltbundesamt (UBA) in Dessau-Rosslau keine Hinweise darauf, dass Sars-Cov-2 über den Wasserweg übertragen wird. Unwahrscheinlich ist die Ansteckung in einem Frei- oder Hallenbad, wo das Wasser regelmäßig gefiltert und mit Chlor desinfiziert wird. Bisherigen Erkenntnissen zufolge zerstört Chlor das Coronavirus.
Überall, wo der Mindestabstand von 1,50 bis zwei Metern zwischen Menschen nicht eingehalten wird, ist eine Ansteckung theoretisch möglich. Der Fahrstuhl sollte deswegen höchstens mit Menschen geteilt werden, die im selben Haushalt leben.
Dass ein Haustier seinen Halter ansteckt, halten Wissenschaftler für ausgeschlossen. Dass wiederum ein infizierter Halter sein Haustier ansteckt, ist in seltenen Fällen möglich. So haben Wissenschaftler in Laborversuchen festgestellt, dass Katzen und Frettchen angesteckt werden können und Krankheitssymptome zeigen. In den Niederlanden wurde das Coronavirus bei drei Katzen und einem Hund nachgewiesen. Hingegen ist eine Ansteckung durch einen Mückenstich laut WHO so gut wie ausgeschlossen. Neuer Abschnitt
Da gibt der Virologe Alexander Kekulé Entwarnung: Das Coronavirus überlebe im Kopfhaar nur wenige Stunden. Theoretisch sei aber eine Schmierinfektion möglich, wenn man sich mit ungewaschenen Händen in die Haare fasse und die Haare dann ins Gesicht gerieten. Kekulé empfiehlt außerdem, sich die Haare zu waschen, wenn man zum Beispiel im Zug oder Nahverkehr länger an einer Kopfstütze gelehnt habe.
Virologe Uwe Gerd Liebert erklärt, da es derzeit noch nicht mal ein wirksames Medikament gegen Corona gebe, rate er davon ab, sich auf Hausmittel zu verlassen. Ihm sei kein wirksames Mittel bekannt. Auch das verbreitete Erkältungsmittel, das Gurgeln mit Salzwasser, bringe nichts, da befallene Zellen schnell große Mengen des Virus nachproduzieren. Liebert weist aber grundsätzlich auf eine gesunde Lebensweise hin, die gegen das Virus helfe. Insbesondere Rauchen könne die Gefahr einer Erkrankung erhöhen, da Rauchen ohnehin schon eine Belastung für Lunge und die Atemwege sei.
Wichtig ist, bei einem Hilfseinsatz von Anfang an Einweg-Handschuhe und Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Auch bei der hilfebedürftigen Person sollten Mund und Nase bedeckt werden, zum Beispiel mit einem Tuch oder Taschentuch. Von einer Mund-zu-Mund-Beatmung raten Experten ab, wichtig sei aber die Herzdruckmassage. Näheres zur Ersten Hilfe in Corona-Zeiten lesen Sie hier. Was bedeuten Quarantäne und Ausgangsbeschränkungen?Neuer AbschnittNachrichten Quarantäne und AusgangssperreQuarantäne und Ausgangssperre
Wenn ein Arzt entscheidet, dass ein begründeter Verdachtsfall vorliegt, werden Patienten mit problematisch erscheinenden Symptomen stationär behandelt. Im Krankenhaus wird auch eine Laboruntersuchung durchgeführt, um den Erreger nachzuweisen. Bei einem begründeten Verdacht auf eine Infektion kann aber für symptomfreie Personen vorübergehend eine Quarantäne angeordnet werden. Über die jeweiligen Maßnahmen entscheiden die Gesundheitsämter. Leben in einem betroffenen Haushalt weitere Personen wie Partner oder Kinder, werden diese meist ebenfalls isoliert.
Wer direkten Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person hatte, muss sich in Quarantäne begeben. Nach sieben Tagen können sich Betroffene mit einem PCR- oder Antigen-Schnelltest freitesten, ohne Test ist die Quarantäne- bzw. Isolationszeit auf zehn Tage begrenzt. Die Quarantäne entfällt für Geboosterte, frisch doppelt Geimpfte, frisch Genesene (wenn die Erkrankung oder Impfung weniger als drei Monate zurückliegt) sowie Menschen, die geimpft und genesen sind. Strengere Regeln gelten in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Dort Beschäftigte können ihre Isolation bei einer Infektion nach sieben Tagen nur durch einen negativen PCR-Test beenden und müssen mindestens 48 Stunden symptomfrei sein. Schülerinnen und Schüler sowie Kinder in Betreuungseinrichtungen dürfen sich bereits nach fünf Tagen freitesten.
Eine klare Regelung zur Versorgung von Menschen, die in den eigenen vier Wänden unter Quarantäne stehen, gibt es nicht. Empfohlen wird, sich von Freunden und Angehörigen unterstützen zu lassen, bei Einhaltung der empfohlenen Abstands- und Hygiene-Empfehlungen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe empfiehlt, Lebensmittel für zehn Tage vorzuhalten.
Für den Quarantänefall gilt: Auch das Gassigehen mit dem Hund ist untersagt. Das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, teilt dazu mit: "Personen, die sich in Quarantäne befinden, sollten geeignete Personen außerhalb ihres Haushaltes um Unterstützung bei der Pflege der Tiere bitten, etwa mit dem Hund spazieren zu gehen. Dies könnten Nachbarn oder Freunde sein, die die Person(en) in Quarantäne ggf. auch mit Lebensmitteln versorgen."
Wer wegen Verdachts auf Ansteckungsgefahr isoliert wird und deshalb einen Verdienstausfall erleidet, bekommt eine Entschädigung. Arbeitnehmer erhalten von ihrem Arbeitgeber maximal sechs Wochen lang den Nettolohn auch in der Isolation ausgezahlt – das jeweilige Bundesland erstattet dem Arbeitgeber die Beträge. Geregelt ist das im Infektionsschutzgesetz. Dauert die Isolation länger, zahlt der Staat in Höhe des Krankengelds weiter. Wer körperlich in der Lage ist und die notwendigen Arbeitsmittel zur Hand hat, muss auch in Quarantäne seine Arbeit fortsetzen – dann greift die Treuepflicht gegenüber dem Arbeitgeber. Für Erkrankte gilt die normale Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, die Regelung zur Entschädigung entfällt. Selbstständige und Freiberufler erhalten Verdienstausfall nach dem Infektionsschutzgesetz, berechnet sich nach vorherigen Jahreseinnahmen.
Wer sich in eine freiwillige, nicht angeordnete Quarantäne begibt, hat keinerlei Ansprüche auf Lohnfortzahlung oder Entschädigungen. Es gibt hier auch keinen Freistellungsanspruch. Es ist besser, vorher mit dem Arbeitgeber zu sprechen.
Einen Anspruch auf Freistellung im Fall coronabedingt vorgezogener Ferien kann es geben. Das kommt darauf an, ob das Kind noch nicht älter als zwölf Jahre ist und betreut werden muss und ob es andere Betreuungsmöglichkeit gäbe. So könnte ein Anspruch gegen den Arbeitgeber geltend gemacht machen, wenn das Arbeitsverträge, Betriebsvereinbarungen oder Tarifverträge nicht ausschließen. Neuer Abschnitt
Rechtlich ist es in Deutschland möglich, ganze Städte oder Gebiete unter Quarantäne zu stellen. So wurden zeitweise Neustadt am Rennsteig in Thüringen oder auch in Jessen in Sachsen-Anhalt abgeriegelt. Praktisch ist eine komplette Abriegelung aber nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts schwer umsetzbar – im Gegensatz zu geschlossenen Systemen wie Kreuzfahrtschiffen lässt sich bei Städten kaum sicherstellen, dass niemand das Quarantänegebiet verlässt.
MDR-Rechtsexperte Gilbert Häfner hat Antworten auf die wichtigsten Fragen: Neuer AbschnittWirtschaftliche und soziale Folgen
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Die Corona-Krise ist für viele Menschen wegen Zukunftsängsten, der Umstellung auf Homeoffice sowie eingeschränkter Kultur-, Sport- und Freizeitangebote eine besondere Belastung. Behörden haben eine Zunahme häuslicher Gewalt in Familien verzeichnet. Auch Senioren in Alten- und Pflegeheimen und Menschen mit Behinderungen in Betreuungseinrichtungen leiden durch Besuchsverbote unter Isolation. Darüber hinaus berichten immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Lustlosigkeit, Nervosität, Niedergeschlagenheit und anderen psychischen Problemen. In der Corona-Pandemie haben sich auch mehr Jugendliche bei Beratungsstellen gemeldet als in den Vorjahren, etwa wegen Einsamkeit und Ängsten. Auch jüngere Kinder leiden unter Kita- und Schulschließungen. Neuer Abschnitt
Auch in der Hochphase der Corona-Pandemie waren Psychologen und ihre Patienten sowie soziale Beratungsstellen von strengen Kontaktbeschränkungen in Deutschland ausgenommen. Bedürftige konnten also weiter Hilfsangebote finden. Daneben gibt wurde das Angebot an Video- auch telefonische Beratung ausgebaut. Neuer AbschnittNeuer AbschnittDieses Thema im Programm: MDR AKTUELL FERNSEHEN | 22. Januar 2020 | 10:55 Uhr |