Ist man immun wenn man corona hatte

Genesene haben durch die überstandene Corona-Infektion einen natürlichen Immunschutz gegen das Virus aufgebaut. Damit sind sie zumindest zeitweise vor einer erneuten Infektion geschützt. Doch auch Genesene sollten sich impfen lassen. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihre Genesung nachweisen können, warum und wie Sie sich nach einer Corona-Infektion impfen lassen sollten und was sonst noch für Genesene gilt.

Wann gilt man als genesen?

Als genesen gelten Personen, die nachweislich eine Corona-Infektion durchgemacht haben. Das bedeutet, dass die Erkrankung durch ein positives PCR-Testergebnis, PoC-NAAT-Testergebnis oder einer weiteren Methode der Nukleinsäureamplifikationstechnik bestätigt sein muss. Der PCR-Test muss mindestens 28 Tage zurückliegen und darf höchstens 90 Tage alt sein. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Infektion einerseits bereits überstanden ist und andererseits der durch die Infektion erworbene Immunschutz noch ausreichend ist. Wichtig zu wissen: Wer ein positives PCR-Testergebnis hat, das älter als 90 Tage ist, gilt nach dem Infektionsschutzgesetz nicht mehr als genesen und sollte seinen Immunschutz mit einem der zugelassenen Corona-Impfstoffe vervollständigen. Allerdings gilt dies nur für Personen, die nicht geimpft sind, das bedeutet weder vor noch nach ihrer durchgemachten Infektion eine Corona-Schutzimpfung erhalten haben. Im Falle einer Corona-Infektion in Kombination mit einer oder mehreren COVID-19-Impfungen kann die Infektion unter bestimmten Voraussetzungen als Teil der Impfserie gezählt werden.

Wie weise ich die Genesung nach?

Genesene können ihren Status mit einem sogenannten Genesenenzertifikat nachweisen. Das Zertifikat kann nach der Genesung durch Vorlage des positiven PCR-Befunds in Arztpraxen und Apotheken ausgestellt werden. Sie können den Nachweis ganz einfach in der CovPass-App und auch in der Corona-Warn-App als Genesenenzertifikat hinterlegen oder in Papierform (PCR-Befund, Impfpass oder Ersatzbestätigung) bei sich tragen.

Möchte man mit dem digitalen Genesenennachweis in andere EU-Mitgliedsstaaten reisen, muss dabei die Verordnung über das Digitale COVID-Zertifikat der EU (EU-VO 2022/1034, DCC-VO) beachtet werden. Laut der Verordnung können digitale Genesenenzertifikate höchstens 180 Tage lang gültig sein; Mitgliedsstaaten können national aber auch eine kürzere Gültigkeitsdauer festlegen. Das bedeutet, dass der digitale Genesenennachweis in manchen Ländern möglicherweise auch nach Ablauf der in Deutschland vorgesehenen Gültigkeitsdauer von 90 Tagen für die Einreise anerkannt werden kann. Ob das Zertifikat im Ausland anerkannt wird, hängt von den jeweils geltenden Vorgaben in den EU-Mitgliedsstaaten ab. Informieren Sie sich daher vor Abreise bitte auf reopen.europa.eu/de.

Was kann ich tun, wenn ich meinen PCR-Testbefund verloren habe?

Liegt der positive PCR-Testbefund nicht mehr vor, können Sie sich einen neuen Nachweis ausstellen lassen. Dafür wenden Sie sich am besten an die Stelle oder die Person, die den Test durchgeführt hat – zum Beispiel an Ihre Ärztin/Ihren Arzt, das Testzentrum oder auch das Labor, das den Test ausgewertet hat.

Ab wann gelte ich als vollständig geimpft?

Seit dem 1. Oktober 2022 sind gemäß § 22a Infektionsschutzgesetz (IfSG) zwei Impfdosen oder zwei Ereignisse (eine Impfung und eine Genesung) nicht mehr ausreichend, um als „vollständig geimpft“ zu gelten. So braucht man nun laut § 22a drei Ereignisse für einen vollständigen Impfstatus, wovon mindestens zwei Ereignisse Impfungen sein müssen. Um dies vorweisen zu können, muss eine Person eines der folgenden Szenarien durchlaufen haben:

  • Drei Impfungen, wobei die letzte Impfung mit einem Mindestabstand von drei Monaten nach der zweiten Impfung verabreicht werden muss.
  • Zwei Impfungen und eine nachfolgende Infektion, wobei die Infektion mittels PCR-Test nachgewiesen wurde und 28 Tage her ist.
  • Eine Impfung und eine Infektion, die mittels PCR-Test nachgewiesen wurde, und eine weitere Impfung.
  • Eine mittels PCR-Test nachgewiesene Infektion gefolgt von zwei Impfungen.
  • Ein positiver Antikörpertest gefolgt von zwei Impfungen.

Sollten sich Genesene impfen lassen?

Studien haben ergeben, dass ein solider Schutz vor Infektion und schwerer Erkrankung durch SARS-CoV-2-Varianten erst durch eine mehrmalige Auseinandersetzung mit dem Spikeprotein von SARS-CoV-2 zu erlangen ist. Dies kann durch eine dreimalige Impfung oder durch eine Kombination von natürlicher Infektion und Impfung erreicht werden. Daher sollen auch Personen mit einer oder mehreren zurückliegenden Corona-Infektionen geimpft werden. Zwischen den jeweiligen Ereignissen muss jedoch ein zeitlicher Mindestabstand liegen. Für ungeimpfte Personen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Impfung in der Regel drei Monate nach der Corona-Infektion. Mehr über die Booster-Impfungen erfahren Sie in diesem Artikel. Sie können auch den Corona-Impfcheck der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)nutzen, der Sie mit einigen Fragen gezielt zu der für Sie empfohlenen Impfung lotst.

Was gilt bei Einreise nach Deutschland?

Für die Einreise nach Deutschland muss aktuell grundsätzlich weder ein Impf- noch ein Test- oder Genesenenzertifikat vorgelegt werden.

Testen müssen Sie sich grundsätzlich nur, wenn Sie sich innerhalb der letzten zehn Tage in einem Virusvariantengebiet aufgehalten haben. In diesem Fall müssen sich Genesene sowie vollständig geimpfte Personen zudem für vierzehn Tage in Quarantäne begeben. Einen Überblick der aktuellen Regelungen zum Thema Reisen erhalten Sie in diesem Artikel.

Was können Genesene mit Long-COVID-Symptomen tun?

Wer noch Wochen nach einer Corona-Infektion unter typischen Long-COVID-Symptomen wie Atemnot, Müdigkeit sowie Riech- und Geschmacksstörungen leidet, sollte in jedem Fall zunächst seine oder ihre Hausärztin oder Hausarzt aufsuchen. Verschiedene Universitätskliniken bieten zudem sogenannte Post-COVID-Sprechstunden an, bei denen die Beschwerden durch erfahrene Medizinerinnen und Mediziner eingeordnet und Betroffene entsprechend untersucht werden können. Eine ursächliche Therapie von Long COVID / Post-COVID gibt es noch nicht. Die Behandlung erfolgt derzeit symptomorientiert. Mittlerweile gibt es auch Selbsthilfegruppen, in denen Betroffene über das Erlebte sprechen und sich gegenseitig unterstützen können. Mehr über mögliche Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung lesen Sie hier.

Warum bekommen manche Menschen Corona und manche nicht?

Es wurden bereits eine Reihe von Genen gefunden, diemöglicherweise Einfluss auf die Stärke der Immunantwort bei Kontakt mit SARS-CoV-2 haben. Doch wie groß der Einfluss jedes einzelnen Gens ist, bleibt ungewiss. „Es sind einfach zu viele verschiedene Gene beteiligt, übrigens auch an der Immunantwort durch Antikörper.

Wie lange ist Omikron ansteckend?

Das Ansteckungsrisiko ist in der Zeit kurz vor und nach Symptombeginn am größten und wird im Laufe der Erkrankung geringer. Bei milder bis moderater Erkrankung geht die Ansteckungsfähigkeit zehn Tage nach Beginn der Krankheitszeichen deutlich zurück.

Wie lange kann man sich mit Corona anstecken?

Bei milder bis moderater Erkrankung ist die Möglichkeit einer Ansteckung anderer nach mehr als zehn Tagen seit Beginn der Krankheitszeichen erheblich reduziert. Bei schweren Erkrankungen und bei Vorliegen einer Immunschwäche können die Betroffenen auch noch deutlich länger ansteckend sein.

Wie lange dauert eine Omikron Infektion?

Untersuchungen zu den derzeit in Deutschland vorherrschenden Omikron-Virusvarianten weisen auf eine kürzere Inkubationszeit hin (Median drei Tage).