Ist es normal das man das Baby mal mehr mal weniger spürt?

Inhaltlich geprüft von Hebamme Christine Müller.

Spürst du dein Baby? Vielleicht hast du den Rat bekommen, die Tritte deines Babys zu zählen. Wir erklären, warum manche sich dafür entscheiden und liefern eine kurze Anleitung gleich mit.

Das Wichtigste in Kürze

  • Tritte zählen kann manche Frauen ziemlich stark verunsichern.
  • Es ist kein Muss, sondern ein Kann!
  • Hör auf dein Bauchgefühl. Es wird dir sagen, wenn wirklich etwas nicht stimmt.
  • Faustregel: in einer Phase mit erfahrungsgemäß höherer Aktivität (z.B. abends) sind etwa 10 Bewegungen innerhalb von 2 Stunden normal.

Mehr und mehr Schwangerschafts-Apps bieten Trittzähler an. Aber warum? Was soll das bringen? Frauen, die jeden Tag auf Tritte, Knuffe und Drehungen ihres Babys achten, merken eher, wenn etwas nicht stimmt. Sagen Studien.

Schon möglich. Aber die Anspannung bei der beobachtenden Mama, wenn Baby sich nur mal ausruhen möchte, maßen besagte Studien nicht. Schade eigentlich.

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Bevor du jetzt also anfängst, Panik zu schieben, sei versichert:

Wie viel sich dein Kleines bewegt, verändert sich über die ganze Schwangerschaft hinweg. Ruhige Phasen gibt es immer wieder. Gerade in den Tagen vor der Geburt sorgt der Platzmangel oft dafür, dass dein Kind plötzlich weniger zu spüren ist. Das bedeutet aber nicht, dass es sich nicht bewegt.

Aber: Wenn zu deinen Beobachtungen ein mulmiges Gefühl kommt, solltest du bei deinem Arzt oder Krankenhaus Rat suchen. Sie werden dich nicht abweisen. Schwangere werden in Deutschland sehr gut überwacht. Solange du auf dein Bauchgefühl hörst und Ärztin oder Hebamme regelmäßig nachschauen lässt, musst du dir keine Sorgen machen!

Wie viele Kindsbewegungen sind normal?

Das hängt ein wenig von der Tageszeit, deinem eigenen Aktivitätslevel und nicht zuletzt dem Charakter des Kindes selbst ab. Manche Babys scheinen sich nachts zum Kung-Fu Meister ausbilden zu lassen, andere schwimmen lieber gemütlich durch die Gegend und melden sich höchstens, wenn sie sich vom Beckenrand abstoßen oder von der Rücken- in die Bauchlage wechseln.

Wie oft und wie stark du überhaupt Kindesbewegungen wahrnimmst, hängt von einigen Faktoren ab wie z.B. der Größe und Lage des Kindes und der jeweiligen Wachstumsphase, der Lage der Plazenta, deinem Körperbau, deinem Schmerzempfinden etc. Nach ein paar Monaten wirst du dein Baby und seine Bewegungen aber recht gut einschätzen können.

Als Faustregel der Trittzähler-Befürworter gilt: in einer Phase mit erfahrungsgemäß höherer Aktivität sind etwa 10 Bewegungen innerhalb von 2 Stunden normal. Weniger oder mehr ist aber durchaus auch drin.

Der Nachteil des Tritte zählens

Wenn du zu den Frauen gehörst, die sich schnell selbst verrückt machen, kann dich Tritte zählen verunsichern. Die daraus folgende Dauer-Anspannung ist für dein Baby eher nicht so toll.

Mach dir in diesem Fall bitte bewusst: Wenn du eine junge Frau ohne Vorerkrankungen bist, die auf sich achtet und deren Schwangerschaft bisher unproblematisch verlief, ist das Risiko wirklich sehr, sehr gering. Und wenn du einer Risikogruppe angehörst, wird dich der Arzt sowieso engmaschiger überwachen als andere.

Ab wann und wie oft zähle ich Tritte meines Babys?

Das Tritte zählen macht erst Sinn, wenn du dein Baby bereits gut spürst. Also frühestens ab Beginn der zweiten Schwangerschaftshälfte, eher erst ab der 25. Schwangerschaftswoche. Zu Anfang wirst du froh sein, überhaupt eine Bewegung spüren zu können. Aber sobald du dein Baby mit gewisser Regelmäßigkeit merkst, kannst du das Tritte zählen mit in deinen Tagesablauf integrieren. Musst du aber nicht!

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Kurzanleitung zum Tritte zählen

Wähl einen Zeitpunkt am Tag, zu dem das Baby normalerweise recht aktiv ist. Du solltest etwa 1-2 Stunden Zeit haben. Vielleicht ist der gemütliche Fernsehabend auf der Couch eine gute Gelegenheit. Aber das hängt ganz von deinem Baby ab.

  1. Leg dich entspannt auf die Seite.
  2. Nimm Stift und Zettel (oder eine Schwangerschafts-App) zur Hand.
  3. Notiere dir das Datum und wann du angefangen hast zu beobachten.
  4. Leg eine oder beide Hände auf den Bauch.
  5. Mach ab dann einen Strich oder ein Herzchen für jede Bewegung des Babys, die du mit der Hand oder innerlich spürst.
  6. Wenn nichts zu merken ist, kannst du ein Stück süßes Obst essen, den Bauch streicheln oder Musik hören, um das Baby anzuregen. Oder warte einfach noch etwas ab. Vielleicht schläft es ja gerade und möchte bitteschön nicht geweckt werden.

Sag uns deine Meinung

Hast du noch eine Frage zum Thema Tritte zählen? Dann schreib uns gern einen Kommentar!

Quellen

Quellen

  • Berufsverband der Frauenärzte: Kindliche und mütterliche Entwicklung in den Schwangerschaftsdritteln:
    https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/schwangerschaft/schwangerschaftsdrittel/#c75 (abgerufen am 23.5.2019)
  • UK Organisation Kicks Count: Statistics:
    https://www.kickscount.org.uk/statistics (abgerufen am 23.5.2019)
  • Silvia Höfer & Nora Szász: Hebammen-Gesundheitswissen:
    Für Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach
    ,
    GU Verlag, Auflage 1 (8. September 2012)
  • Birgit Gebauer-Sesterhenn & Dr. Med. Thomas Villinger:
    Schwangerschaft und Geburt (GU Große Ratgeber Kinder)
    GU Verlag, Auflage: 6 (8. September 2012)

Ist es normal das man das Baby mal mehr mal weniger spürt?

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Warum bewegt sich Baby mal mehr mal weniger?

Wenn Sie einen hektischen Tag haben und viel auf den Beinen sind, spüren Sie Ihr Kind weniger, als wenn Sie hauptsächlich im Büro sitzen. Grund dafür ist nicht nur die Ablenkung, sondern auch, dass Ihr Baby mehr schläft, wenn Sie sich bewegen – es wird sozusagen schon vor der Geburt in den Schlaf geschaukelt.

Ist das normal wenn man ab und zu das Baby nicht mehr spürt?

Wenn die Mama mal einen Tag gar nichts spürt, ist das jedoch auch normal. Bis zur 32. SSW werden die Bewegungen des Kindes immer heftiger und häufiger.

Warum bewegt sich Baby an manchen Tagen weniger?

Grund dafür sind individuelle Unterschiede: Lage der Plazenta: schwächere Kindsbewegungen bei Vorderwandplazenta. Fruchtwassermenge: je mehr Fruchtwasser, desto später spürt man Kindsbewegungen. Dicke der Bauchdecke: je dünner die Bauchdecke, desto früher spürt man Kindsbewegungen.

Wie lange ist es normal keine kindsbewegungen zu spüren?

Wenn Sie ab dem 7. Schwangerschaftsmonat über 8 bis 10 Stunden trotz entsprechender Aufmerksamkeit keine Kindsbewegungen gespürt haben. Achtung: Die Kindsbewegungen werden in den letzten Wochen vor der Geburt auch im Normalfall schwächer, weil das Kind in der Gebärmutter kaum noch Platz hat.