In welchem Alter ist man mit dem Studium fertig

Jetzt folgen Konsolidierung und Aufstieg im Job. Dann kommen Kinder, Haus und Karriere. So oder so ähnlich sieht die ideale Laufbahn eines Akademikers aus. Doch immer mehr Menschen entscheiden sich für ein Studium mit 30. Woran liegt das?

Mögliche Gründe für ein spätest Studium sind zum Beispiel in dem Wunsch nach beruflichen und sozialem Aufstieg zu sehen. Wer sich nach der Schule für eine Ausbildung entschieden hat, der kommt mit Ende 20 unter Umständen an einen Punkt, an dem der Job keinen Spass mehr macht, es keine Aufstiegsmöglichkeiten mehr gibt und auch die finanziellen Chancen bereits ausgereizt sind. An diesem Punkt gibt es mehrere Möglichkeiten. Entweder man wagt den Weg in die Selbständigkeit, versucht über eine Umschulung den Branchenwechsel oder entscheidet sich für ein Studium.

Master oder Bachelor mit 30?

Der Master mit 30 ist keine Seltenheit mehr. Mit Einführung der neuen Studienabschlüsse sollten die Studierenden schneller in den Job gebracht werden. Das ist definititv gelungen. Wer seinen Bachelor mit 23 / 24 in der Tasche hat, der entscheidet sich nicht selten für den Berufseinstieg. So kann man endlich eigenes Geld verdienen. Den Master kann man auch später nachholen – vielleicht sogar nebenberuflich.

Für die Unternehmen ist das ein interessantes Modell. Sie bekommen Studienabgänger, die sie in punkto Entlohnung klein halten können. Der Verweis auf den fehlenden Masterabschluss kann bei den Gehaltsverhandlungen Wunder wirken. Wer sich dann mit 30 für ein Masterstudium entscheidet, der tut dies oft mit dem Wunsch, bessere Aufstiegschancen und Gehaltsaussichten zu generieren.

Der Bachelor mit 30 ist schon ein anderes Kaliber. Hier fängt man wieder bei 0 an. Denkbar ist dieser Schritt, wenn man bereits ein erstes Studium absolviert hat und nur merkt, dass es einfach nicht das richtige ist. Der Bachelor kann aber auch die erste Berührung mit einer akademischen Laufbahn darstellen. In dem Fall spricht man auch von Bildungsaufsteigern. Nach einer beruflichen Ausbildung und nachgeholtem Abitur folgt mit dem Bachelorstudium jetzt der nächste Schritt.

Denkbar ist das Bachelorstudium mit 30 auch nach einer erfolgreich absolvierten Aufstiegsfortbildung. Wer nach der Ausbildung einen Meister (oder alternativ einen Techniker bzw. Fachwirt) abgeschlossen hat, der kann im nächsten Schritt in den Bachelor einsteigen. Diese Laufbahn würde ein Studium mit 30 oder sogar mit 40 vorsehen.

Was ist finanziell zu beachten?

Wenn die Voraussetzungen stimmen kann ein Vollzeitstudium mit 30 über elternunabhängiges Bafög finanziert werden. Der Höchstsatz liegt bei ca. 670 Euro. Nebenjobs und eigenes Vermögen können den Betrag schmälern. Wer vor dem Studium in einem festen Job gearbeitet hat, der wird sich finanziell umstellen müssen. Für einige Jahre bedeutet das, den Gürtel enger zu schnallen, nicht mehr jedes Wochenende in die Gaststätte und auch auf Urlaub verzichten zu müssen.

Auch die studentischen Krankenkassentarife kann man in dem Alter nicht mehr nutzen. Der ermäßigte Satz der Krankenkassen liegt bei ca. 70 Euro im Monat. Wer diesen nicht bekommt muss eher um die 150 Euro monatlich an die gesetzliche Krankenkasse zahlen. Für einen Studenten sind das schon deutliche finanzielle Einschnitte.

Schneller studieren dank Erfahrung?

Wer mit 30 studiert, der kann bereits auf mehrere Jahre berufliche oder akademische Erfahrung zurückschauen. Das ist eine ganz andere Qualität, als direkt nach dem Abitur die ersten zögerlichen Schritte in der Hochschule zu gehen. Sehr wahrscheinlich kann man sich mit 30 bereits sehr gut selber organisieren. Das wird sich im Verlauf des Studiums positiv bemerkbar machen.

Die Erfahrungen auf früheren Studienphasen, der Ausbildung oder dem Job können in Seminaren und Lerngruppen eingebracht werden. Bestenfalls kann das Studium mit 30 so effektiv und schnell absolviert werden.


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Ich war mit 24 fertig (Dipl.-Kfm.), Freunde von mir im gleichen Alter werden jetzt mit 29 langsam fertig. Mit ordentlichem Abschluss (meine Freunde: Maschinenbau also Dipl.-Ing.) kein Problem, aber man merkt, dass man halt schon viel mehr Zeit zum Geld sparen hatte. Wir bauen jetzt mit knapp über 120k EUR Eigenkapital ein Haus, während die sich erst mal die ersten "richtigen" Möbel kaufen, also abseits IKEA&Co.

Und unser Grundstück ist vermutlich seit Unterschrift bis jetzt schon wieder 20-30k mehr wert, zumindest wenn man nach den aktuellen Angebotspreisen geht. Krasse Inflation, die man kaum noch aufholen kann, wenn man erst mit ca. 30 in den Job einsteigt, außer natürlich man verdient jetzt wirklich extrem überdurchschnittlich.

Ich denke im Beruf macht es nicht so viel aus, aber man kann das Berufseintrittsalter heutzutage vermutlich monetär hochrechnen und es wird wohl bedeuten, dass jemand, der 5 Jahre später anfängt auch 5 Jahre später in Ruhestand geht. Also heutzutage wird ja kaum einer durcharbeiten, wir haben neben Baby, großer Wohnung in guter Gegend mit entsprechender Miete und zahlreichen Erst-Invests wie Möbel, Autos und teuren Urlauben 25k locker beiseite gelegt pro Jahr. Unsere Einkommen sind mittlerweile gestiegen und ohne teure Erst-Invests und ohne teure Urlaube (mit Kindern kaum möglich sowas wie 10 Städte in 21 Tagen) kann man sicher locker 30-40k pro Jahr sparen und nebenher bis Anfang/Mitte 40 die Immo abzahlen.

Es wird der Punkt kommen, vermutlich in den 40ern oder wenn es schlecht läuft Anfang 50, wo wir uns dann sagen, wir haben eine Immo und das bisschen Lebenshaltungskosten wird von den Divis bezahlt. Und dieser Punkt kommt vermutlich bei den Leuten, welche 5 Jahre später angefangen haben eben auch 5 Jahre später.

antworten

Entweder das Leben, abseits von Immobilien/Miete, ist verdammt preiswert geworden oder ich verstehe es nicht. Wir schmeißen unser Geld mit Händen und Füßen raus für alles, was uns beliebt und am Ende des Monats bleiben 2.000 EUR über auf dem Konto.

Wir leben allerdings in der Stadt und bauen auch gerade in der Stadt, d.h. ein altes Auto für uns beide reicht vollkommen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass alleine unser Desinteresse an Blechkisten dafür sorgt, dass wir so viel sparen können. Beim Thema Wohnen, Essen, Sport, Freizeit, Urlaub usw. achten wir wirklich kein bisschen aufs Geld und machen einfach das, was wir wollen.

Warum soll ich mit Mitte/Ende 40 noch weiterarbeiten, wenn ich mehr Geld auf dem Konto habe, als ich vermutlich ausgeben kann und eine abgezahlte Immo in der Stadt?

Lounge Gast schrieb:

Lounge Gast schrieb:

Es wird der Punkt kommen, vermutlich in den 40ern oder
wenn
es schlecht läuft Anfang 50, wo wir uns dann sagen, wir
haben
eine Immo und das bisschen Lebenshaltungskosten wird von
den
Divis bezahlt. Und dieser Punkt kommt vermutlich bei den
Leuten, welche 5 Jahre später angefangen haben eben auch 5
Jahre später.

Dieser Punkt wird bei den meisten Menschen (auch bei den
meisten Absolventen) vermutlich eher nie kommen :D

antworten

Toll, mit 21 hat mir meine Mutter in bester Lage ein Haus gebaut und als Studierender habe ich ein Barvermögen iHv 75.000 Euro auf dem Konto.

Hier geht es um das Einstiegsalter, also proll bitte woanders. Mich beeindruckst du nicht.

Lounge Gast schrieb:

Ich war mit 24 fertig (Dipl.-Kfm.), Freunde von mir im
gleichen Alter werden jetzt mit 29 langsam fertig. Mit
ordentlichem Abschluss (meine Freunde: Maschinenbau also
Dipl.-Ing.) kein Problem, aber man merkt, dass man halt schon
viel mehr Zeit zum Geld sparen hatte. Wir bauen jetzt mit
knapp über 120k EUR Eigenkapital ein Haus, während die sich
erst mal die ersten "richtigen" Möbel kaufen, also
abseits IKEA&Co.

Und unser Grundstück ist vermutlich seit Unterschrift bis
jetzt schon wieder 20-30k mehr wert, zumindest wenn man nach
den aktuellen Angebotspreisen geht. Krasse Inflation, die man
kaum noch aufholen kann, wenn man erst mit ca. 30 in den Job
einsteigt, außer natürlich man verdient jetzt wirklich extrem
überdurchschnittlich.

Ich denke im Beruf macht es nicht so viel aus, aber man kann
das Berufseintrittsalter heutzutage vermutlich monetär
hochrechnen und es wird wohl bedeuten, dass jemand, der 5
Jahre später anfängt auch 5 Jahre später in Ruhestand geht.
Also heutzutage wird ja kaum einer durcharbeiten, wir haben
neben Baby, großer Wohnung in guter Gegend mit entsprechender
Miete und zahlreichen Erst-Invests wie Möbel, Autos und
teuren Urlauben 25k locker beiseite gelegt pro Jahr. Unsere
Einkommen sind mittlerweile gestiegen und ohne teure
Erst-Invests und ohne teure Urlaube (mit Kindern kaum möglich
sowas wie 10 Städte in 21 Tagen) kann man sicher locker
30-40k pro Jahr sparen und nebenher bis Anfang/Mitte 40 die
Immo abzahlen.

Es wird der Punkt kommen, vermutlich in den 40ern oder wenn
es schlecht läuft Anfang 50, wo wir uns dann sagen, wir haben
eine Immo und das bisschen Lebenshaltungskosten wird von den
Divis bezahlt. Und dieser Punkt kommt vermutlich bei den
Leuten, welche 5 Jahre später angefangen haben eben auch 5
Jahre später.

antworten

Lounge Gast schrieb:

warum schämen? es geht beides. man lebt nur einmal und will
alles auf ein mal, nicht wahr? auch als frau. ja, stell dir
das mal vor!

du unterstellst jeder potentiellen bewerberIN, dass

1.) sie vorhat in deinem unternehmen länger als 3-4 jahre zu
bleiben: ein mann kann auch innerhalb der ersten 4 monate
wechseln oder bald genauso in elternzeit gehen --> weißt
du ob seine freundin/frau schwanger ist?;

Ein Mann der das U. verlässt ist kein Problem; die Stelle kann ich neu besetzen. Das sieht bei Babypause o.ä. anders aus. Die Stelle kann ich nicht unbefristet neu besetzen. Ich muss immer damit rechnen dass Mutti wieder arbeiten will. Wann das ist und ob sie dann Vollzeit oder Teilzeit arbeiten will, ist ungewiss. Ich stehe also vor dem Dilemma dass die Arbeit gemacht wird, ich gleichzeitig aber nicht unbefristet einstellen kann.

2.) sie mit 25-26 jahren kein kind haben möchte, was wenn
doch? oder was wenn sie ungewollt schwanger wird und sich
entscheidet das kind zu behalten? --> zoooonk!
Deshalb ja Mann.
2.) sie überhaupt kinder haben möchte;

3.) sie, falls sie kinder haben möchte, auch mehrere jahre
pausiert: vllt will sie trotzdem karriere machen und hat viel
unterstützung von freund/ehemann, familie, nanny etc.;

4.) sie bereits mit 33 kinder haben will! hallo?!

5.) ach ja, und um ganz penibel zu sein, dass sie überhaupt
kinder kriegen kann!

träum weiter! diese denkweise wird langsam zum auslaufmodell!

Nö wird Sie nicht. Die westliche Dekadenz ist am Ende. Die nächsten 10 Jahre werden hart.

und sie selbst wissen in diesem alter auch was sie wollen und
bewerben sich dementsprechend dort wo es entweder
familienfreundlicher oder eben nicht ist, je nachdem was sie
selbst für eine lebenseinstellung haben! in zukunft wird der
mann zwecks elternzeit immer häufiger zum zug kommen! und das
kapiert ihr hoffentlich bald mal, denn die betriebsräte
reiben sich schon die hände!

Wen interessieren Betriebsräte? Ein Betriebsrat kostet Geld, Geld welches ein Unternehmen auch in höhere Löhne investieren könnte.

antworten

Er hat prinzipiell gefragt, ob ein höheres Alter (bei angenommen gleicher Qualifikation) ein signifikanter Nachteil gegenüber anderen Bewerbern ist. In der Eingangsfrage geht es rein um den Berufseinstieg und nicht um finanziellen Aspekte.

Zurück zum Thema:
Ein höheres Alter bis 30 ohne Promotion ist laut älteren Bekannten im mittleren Management definitiv kein Nachteil, wenn es seine Gründe hat wie Krankheit, Umorientierung iVm mit guten Leistungen etc. Man sollte natürlich seine Praktika absolviert haben. Ich weiß nicht, woher es kommt... Aber viele verspüren diesen Druck, möglichst bald fertig zu werden, weil sie irgendwelchen Quark in den Medien oder Foren lesen.

Lounge Gast schrieb:

Da hat wohl jemand die Frage nicht gelesen? Da wurde klipp
und klar gefragt nach Nachteilen eines späten Einstiegs und
diese habe ich dargelegt. Für Top-Absolventen (ist jeder
Dipl.-Ing. per Studiengang (-: ) kein Problem, aber man fängt
eben mit 29 oder 30 bei Null an, während andere mit 24 bei
Null anfangen. Oder wie in deinem Fall mit 75.000 EUR, was
aber im Gegensatz zu meinem Kommentar dem TE nun wirklich
nichts hilft, da er vermutlich monetär nicht so gesegnet ist.

Der einzige Prolet hier bist du. Dein Beitrag hat auch Null
mit der Ausgangsfrage zu tun. Null!

Lounge Gast schrieb:

Toll, mit 21 hat mir meine Mutter in bester Lage ein Haus
gebaut und als Studierender habe ich ein Barvermögen iHv
75.000 Euro auf dem Konto.

Hier geht es um das Einstiegsalter, also proll bitte
woanders. Mich beeindruckst du nicht.

antworten

Sehe ich ähnlich. Mir wurde bei einem Teil meiner Vorstellungsgespräche das Alter von 27 (FSJ+Weltreise+Auslandssemester/-Praktika) kritisch beäugelt (vor allem bei Dax30 und bei T3-UB). Die Leute waren mir aber gleichzeitig auch unsympathisch und es herrschte eine unangenehme Gesprächsatmosphäre. Bei anderen Vorstellungsgesprächen wurde mir offen gesagt, dass sie meinen Werdegang interessanter finden, als bei einem 24Jährigen Absolventen, weil sie Leute im Unternehmen haben wollen, die nicht immer den konventionellen Weg gehen und auch durch Erfahrung gereift sind. Diese Gespräche waren sehr locker, die Gesprächspartner intellektuell fordernd und hinterher habe ich mir gedacht "Selbst bei einer Absage, war das keine Zeitverschwendung". Kommt wohl auf den Typen und auf die Abteilungen an.

Wo es einen signifikanteren Unterschied meiner Meinung nach hat, ist bei Frauen! Junge Frauen werden bevorzugt, da diese noch nicht so selbstbewusst wirken (habe das Gefühl, dass das für viele Männer wichtiger ist als bei männlichen Bewerbern) und noch weiter vom "Kinderbekommen-alter" entfernt sind.

Lounge Gast schrieb:

Jemand, der auch einmal kontra geben könnte, dürfte für
einige Abteilungsleiter aber auch wirklich als gefährlich
angesehen werden. Besonders in noch älteren Absolventen mit
Promotion sehen einige ja oft eine Gefahr für ihre eigene
Position.

Die Floskel Formbarkeit ist hier doch lediglich ein
Euphemismus für einen kleinlauten Ja Sager. Der soll sich
schließlich vollständig assimilieren und ohne das Unternehmen
nicht mehr überlebensfähig sein. ;)

antworten

Junge Frauen werden schlichtweg deshalb bevorzugt weil da das Baby-Exit noch nicht so wahrscheinlich ist. Der größte Graus für deutsche Unternehmen ist die nächsten 10 Jahre eine Frau in Halbtag beschäftigen zu müssen (da fragt man sich, warum die Deutschen keine Kinder mehr kriegen).

Meine Freundin (31) hat vor 1 Jahr den Job gewechselt und meinte mal abgesehen von etwas fachlichem Smalltalk lief fast alles auf die Beziehungs- und Babyfrage hinaus. Natürlich alles schön in Pfandfragen versteckt und sehr wahrscheinlich HR-seitig entwickelt und abgesegnet.

Da hat der Vorgesetzte stundenlang über seine Kinder gesprochen und Kollegen, die jetzt Babys bekommen haben und den Ball immer wieder schön Compliance-Konform zu meiner Freundin gespielt... Andere machten es etwas indirekter und stellten Fragen, ob man denn hier jemand kenne, ob man denn schon eine Wohnung hätte bzw. alleine wohnt und wie groß die Wohnung ist, etc.

Am Anfang ist meine Freundin bewusst auf die Fragen "nicht eingegangen" was Absagen zur Folge hatte. Irgendwann ist sie dazu übergegangen zu lügen und dann hat es ganz schnell geklappt.

Lounge Gast schrieb:

Sehe ich ähnlich. Mir wurde bei einem Teil meiner
Vorstellungsgespräche das Alter von 27
(FSJ+Weltreise+Auslandssemester/-Praktika) kritisch beäugelt
(vor allem bei Dax30 und bei T3-UB). Die Leute waren mir aber
gleichzeitig auch unsympathisch und es herrschte eine
unangenehme Gesprächsatmosphäre. Bei anderen
Vorstellungsgesprächen wurde mir offen gesagt, dass sie
meinen Werdegang interessanter finden, als bei einem
24Jährigen Absolventen, weil sie Leute im Unternehmen haben
wollen, die nicht immer den konventionellen Weg gehen und
auch durch Erfahrung gereift sind. Diese Gespräche waren sehr
locker, die Gesprächspartner intellektuell fordernd und
hinterher habe ich mir gedacht "Selbst bei einer Absage,
war das keine Zeitverschwendung". Kommt wohl auf den
Typen und auf die Abteilungen an.

Wo es einen signifikanteren Unterschied meiner Meinung nach
hat, ist bei Frauen! Junge Frauen werden bevorzugt, da diese
noch nicht so selbstbewusst wirken (habe das Gefühl, dass das
für viele Männer wichtiger ist als bei männlichen Bewerbern)
und noch weiter vom "Kinderbekommen-alter" entfernt
sind.

Lounge Gast schrieb:

Jemand, der auch einmal kontra geben könnte, dürfte für
einige Abteilungsleiter aber auch wirklich als gefährlich
angesehen werden. Besonders in noch älteren Absolventen
mit
Promotion sehen einige ja oft eine Gefahr für ihre eigene
Position.

Die Floskel Formbarkeit ist hier doch lediglich ein
Euphemismus für einen kleinlauten Ja Sager. Der soll sich
schließlich vollständig assimilieren und ohne das
Unternehmen
nicht mehr überlebensfähig sein. ;)

antworten

"Die Floskel Formbarkeit ist hier doch lediglich ein Euphemismus für einen kleinlauten Ja Sager. Der soll sich schließlich vollständig assimilieren und ohne das Unternehmen nicht mehr überlebensfähig sein."

Nein, ist es nicht, die Antwort ist da einfach zu eindimensional. Formbarkeit bedeutet Entwicklungsfähigkeit. Aus meiner persönlichen Erfahrung heraus (alleine schon in der Betreuung von Diplomanden, Bacheloranden und Masteranden, aber auch alsn Führungskraft im Allgemeinen) führt zunehmendes Alter im Allgemeinen eher zu festen Meinungen, innerer Stärke und zu viel Selbstvertrauen als Jugendlichkeit (da ist im Allgemeinen das Alter in Jahren, im Speziellen aber auch das "Alter der Haltung" also die Gesinnung gemeint).
Kritisches Hinterfragen beobachte ich bei jungen Mitarbeitern eher als bei alten, bei gebildeten eher als bei ungebildeten.
Formbarkeit bedeutet deshalb für mich die Fähigkeit und Möglichkeit zu Selbstreflexion in der Verbindung mit Kritikfähigkeit (was in diesem Fall eher den passiven Teil nämlich die Aufnahme und Verarbeitung von Kritik betrifft) und da ist der jüngere dem älteren Menschen überlegen, weil von weniger Erfahrungen gehemmt.

Das "Assimilieren" empfinde ich dagegen als ambivalent:
Wenn ich Erfolg, Ergebnisse o.ä. will, muss ich mich dafür bewegen und ja, alle Wege führen nach Rom.
Aber jemand der steif ist und sich nicht mehr formen lässt, wird zwangsläufig an Grenzen stoßen. Wenn er dann "zu wenig formbar" (man ersetze das Wort formbar gedanklich durch entwicklungsfähig) ist, dann ist er eben kein "Nein-Sager", sondern nicht erfolgreich...
Ich beobachte diese Verhalten sehr häufig bei Mitarbeitern in ihrer persönlichen Endphase der geistigen und beruflichen Entwicklung ("Haben wir immer schon so gemacht!").

Ja-Sager sind nur bei einem gewissen Managertypus gerne gesehen und setzen sich zunehmend weniger durch als früher.

Wenn ich hier lese, dass der Allgemeine Tenor von weichgespült, Einheitsbrei oder gleichförmig lese, kann ich nur lachen. Keine Generation war bis dato so gebildet, gut informiert und hat sich nachhaltig von der letzten abgegrenzt wie die heutige: Subkulturen, FSJ, Internet (Blogs, Foren...). Zu meiner Zeit gab es nur eine Handvoll Bands, alle hatten nur dieselbe Möglichkeit der Bildung und Weiterbildung, alle waren beim Bund, es gab keine groß unterschiedlichen sozialen Schichten...
Du heutige Generation ist geprägt von Selbstbeweihräucherung und Selbstmitleid, obwohl sie das eine nicht verdient und das andere nicht nötig hat. Macht etwas aus euren Chancen, setzt euch hin, lernt und bildet euch auch weiter (nicht schulische, sondern allgemeine Bildung). Wenn nicht das Klientel in diesem Forum, wer soll dann etwas erreichen?

antworten

This. Es gibt Leute, die haben mit 24 schon alle Kontinente der Erde bereist und bewohnt, wiederrum andere kennen nichts anderes als das Leben in ihrem Staedtechen. Das schlaegt sich dann entsprechend in der Persoenlichkeit nieder. Das Alter wuerde ich daher weniger als Referenzwert zur geistigen Reife heranziehen, sondern eher die bisherigen Erfahrungen, die eine Person in ihrem Leben hatte..

Lounge Gast schrieb:

Wir haben gerade einen Praktikanten, 24 und kurz vorm Ende
des Bachelors. Der Junge ist gut und hängt sich rein und
versucht seine Aufgaben gut zu machen. Er ist aber völlig
unselbstständig, alles muss man ihm sagen und man merkt dass
er einfach nicht viel im Leben gesehen hat. Er hat jetzt seit
einem halben Jahr seine erste Freundin und kann nur bei Uni /
Klausuren mitreden. Seine Lebenserfahrung ist echt 0. Da ich
einen recht unkonventionellen Lebenslauf habe und generell
sehr vielseitig / vielschichtig bin, fällt mir das vielleicht
besonders auf. Ich glaube dass das Alter keine zentrale Rolle
für den Jobeinstieg haben sollte, sondern die persönliche
Eignung. Wobei mir bei DAX30 auch wegen meines damaligen
Alters von 31 abgesagt wurde, obwohl der persönliche Fit und
fachliche Eignung zu 100% gegeben war.

Lounge Gast schrieb:

Ende des Masterstudiums mit 24:
Berufseinstieg mit 24 (Job bereits vor Abgabe der Thesis
ergattert) in einem Konzern.

LG

antworten

Ja, wir haben mit Sicherheit auch einen 10jährigen Nobelpreisträger und einen 80jährigen Marathonläufer. Wir reden von der Norm.

Im Übrigen schickt man seinen Lebenslauf mit. Recht gebe ich dir nur bei dem Thema Alter, denn weitaus schlimmer als ein unreifer 24jähriger ist ein unreifer 30jähriger, der 10 Jahre für sein Bachelor-Studium gebraucht hat.

OverFlow schrieb:

This. Es gibt Leute, die haben mit 24 schon alle Kontinente
der Erde bereist und bewohnt, wiederrum andere kennen nichts
anderes als das Leben in ihrem Staedtechen. Das schlaegt sich
dann entsprechend in der Persoenlichkeit nieder. Das Alter
wuerde ich daher weniger als Referenzwert zur geistigen Reife
heranziehen, sondern eher die bisherigen Erfahrungen, die
eine Person in ihrem Leben hatte..

Lounge Gast schrieb:

Wir haben gerade einen Praktikanten, 24 und kurz vorm Ende
des Bachelors. Der Junge ist gut und hängt sich rein und
versucht seine Aufgaben gut zu machen. Er ist aber völlig
unselbstständig, alles muss man ihm sagen und man merkt
dass
er einfach nicht viel im Leben gesehen hat. Er hat jetzt
seit
einem halben Jahr seine erste Freundin und kann nur bei
Uni /
Klausuren mitreden. Seine Lebenserfahrung ist echt 0. Da
ich
einen recht unkonventionellen Lebenslauf habe und generell
sehr vielseitig / vielschichtig bin, fällt mir das
vielleicht
besonders auf. Ich glaube dass das Alter keine zentrale
Rolle
für den Jobeinstieg haben sollte, sondern die persönliche
Eignung. Wobei mir bei DAX30 auch wegen meines damaligen
Alters von 31 abgesagt wurde, obwohl der persönliche Fit
und
fachliche Eignung zu 100% gegeben war.

Lounge Gast schrieb:

Ende des Masterstudiums mit 24:
Berufseinstieg mit 24 (Job bereits vor Abgabe der
Thesis
ergattert) in einem Konzern.

LG

antworten

Hier mal jemand mit mittlerweile über 6 Jahren Berufserfahrung und der auch Kontinenten, Städte, usw. bereist hat. Das mit dem Reisen, neue Kulturen usw. ist was nettes für die Freizeit, aber das wird dich doch nicht in deiner Persönlichkeit ändern oder formen.

Auf Arbeit habe ich mit der Zeit immer schwierigere Sachen gemacht, Projekte, bin gescheitert, habe etwas wieder gemacht und es hat funktioniert. Habe mit gestandenen Managern gestritten und argumentiert welche hunderte MA unter sich hatten... welche tausende MA unter sich hatten. Habe Fehler gemacht! Und später diese Fehler in ähnlicher Weise in geradezu routinierter Art vermieden. Damit entwickelt man eine gewisse Selbstsicherheit, Gelassenheit, Problemlösungsfähigkeit, usw. - auch wenn ich es nicht genau in Substantive fassen kann, aber ja... nach ein paar Jahren im Beruf ist man ein andere Mensch.

Ein anderes Projekt, welches mich wirklich ziemlich gefordert und weitergebracht hatte, war unser privater Hausbau. Ok, ich habe es auch von A bis Z durchdacht (Grundrisse, Baustoffe, Abläufe, Projektmanagement, kenne quasi jedes in unserem Haus verbaute Produkt, die Menge, die Preise, die Haltbarkeit jedes dieser Produkte usw.). Dagegen war meine Projektleitung beim ERP-System-Wechsel übrigens nichts.

Reisen sind was feines, mit anderen Menschen in Kontakt kommen, andere Lebensarten kennen lernen, aber das bringt dir für deine Persönlichkeit nichts. Ich mache es gerne, aber bitte das neue Statussymbol Reisen nicht überbewerten. Es ist eine Freizeitbeschäftigung.

Oder ein anderes Beispiel, was noch mal ziemlich unsere Nerven gefordert hat und wirklich eine 24/7-Job war: Unser Kind. Kein Vergleich zur meinem früheren 70/80h-Job (wochentags tlw. bis 23h; Wochenendarbeit war auch dabei), deutlich fordernder. Natürlich nur, wenn man sich 100% reinhängt, auch als Mann. In der schwierigen Zeit der ersten 2 Jahre.

Ich weiß, dass es viele junge "Hüpfer" um die 25 Jahre nicht verstehen, aber ich bin mittlerweile auch in einer Position, in welche ich über Einstellungen entscheide. Ein paar Jahre Berufserfahrung, ein selbst gebautes Haus, eine Familie mit mindestens einem Kind sind für mich solche "soften" Marker, dass da eine Persönlichkeit vor mich steht, die auch etwas vollbringen und leisten kann und nicht nur ein Fach-Idiot. Es zeigt auch Entscheidungsstärke. Kinder, Eigentum, feste Beziehungen... dafür sind doch heutzutage so viele Mitte-30er immer noch zu unreif.

Der eine Poster mit dem Zuhause ausziehen meint glaube schon so etwas wie ich. Aber ich möchte es noch mal anders formulieren. Was euch weiterbringt in euer Persönlichkeit, ist Verwantwortung übernehmen. Ja natürlich, an erster Stelle wäre da Verantwortung für die eigene Wohnsituation übernehmen, die Wäsche selbst waschen, usw.

Aber das sind wirklich Kleinigkeit. Natürlich, wenn es daran scheitert...

Übernehmt Verantwortung für ein Projekt im Unternehmen, übernehmt Verantwortung indem ihr ein Haus plant und baut (ein zig-100.000-Euro-Projekt, welches im Fall des Misslingen euch in große private Probleme stürzt - übernehmt die Verantwortung, dass es funktioniert), übernehmt Verantwortung für ein eigenes Kind. Übernehmt Verantwortung für Mitarbeiter, übernehmt Verantwortung für Entscheidungen im Unternehmen, für welche kein anderer sich traut. Übernehmt Verantwortung für eine Firma, welche ihr neben dem Studium betreibt. Übernehmt als Consultant Verantwortung für ein Projekt.

Keine Fach-Idiotie, keine Reise an den Nordpol und kein Studium in Buxtehude bringen euch weiter. Übernehmt Verantwortung! Und nicht nur über eure Dreckwäsche.

antworten

Du hast das Haus also selber gebaut?
Ich habe auch ein Haus gebaut, viel selber gemacht aber das heißt noch lange nicht, dass ich da in irgendeiner Weise "Verantwortung" übernehme.

Wenn der Boden schief ist, der Putz von der Wand fällt, die Fenster nicht dicht sind, der Strom nicht geht und man Wasserschäden hat, musst bestimmt nicht DU die Verantwortung dafür übernehmen.

So einen Unsinn habe ich echt selten gelesen.

Es sei denn du hast das Haus von A-Z selber gebaut. Nur geplant ist keine große Leistung. Auch da wird dir ein Architekt oder sonst wer gesagt haben, dass du es so oder so machen sollst/musst.

Und die Verantwortung 400-500k zurückzahlen zu müssen, ist nicht wirklich eine Verantwortung. Das Risiko und damit die Verantwortung liegt bei der Bank. Dass du natürlich monatlich deine Rate zurückzahlst musst, ist klar. Auch bei einer Wohnung musst du monatlich die Miete zahlen. Hast sozusagen Verantwortung.

Und ein Kind ist kein Projekt. Es ist dein Leben Mann!! Komm wieder runter und seh nicht alles als "Projekt"...

Lounge Gast schrieb:

Hier mal jemand mit mittlerweile über 6 Jahren
Berufserfahrung und der auch Kontinenten, Städte, usw.
bereist hat. Das mit dem Reisen, neue Kulturen usw. ist was
nettes für die Freizeit, aber das wird dich doch nicht in
deiner Persönlichkeit ändern oder formen.

Auf Arbeit habe ich mit der Zeit immer schwierigere Sachen
gemacht, Projekte, bin gescheitert, habe etwas wieder gemacht
und es hat funktioniert. Habe mit gestandenen Managern
gestritten und argumentiert welche hunderte MA unter sich
hatten... welche tausende MA unter sich hatten. Habe Fehler
gemacht! Und später diese Fehler in ähnlicher Weise in
geradezu routinierter Art vermieden. Damit entwickelt man
eine gewisse Selbstsicherheit, Gelassenheit,
Problemlösungsfähigkeit, usw. - auch wenn ich es nicht genau
in Substantive fassen kann, aber ja... nach ein paar Jahren
im Beruf ist man ein andere Mensch.

Ein anderes Projekt, welches mich wirklich ziemlich gefordert
und weitergebracht hatte, war unser privater Hausbau. Ok, ich
habe es auch von A bis Z durchdacht (Grundrisse, Baustoffe,
Abläufe, Projektmanagement, kenne quasi jedes in unserem Haus
verbaute Produkt, die Menge, die Preise, die Haltbarkeit
jedes dieser Produkte usw.). Dagegen war meine Projektleitung
beim ERP-System-Wechsel übrigens nichts.

Reisen sind was feines, mit anderen Menschen in Kontakt
kommen, andere Lebensarten kennen lernen, aber das bringt dir
für deine Persönlichkeit nichts. Ich mache es gerne, aber
bitte das neue Statussymbol Reisen nicht überbewerten. Es ist
eine Freizeitbeschäftigung.

Oder ein anderes Beispiel, was noch mal ziemlich unsere
Nerven gefordert hat und wirklich eine 24/7-Job war: Unser
Kind. Kein Vergleich zur meinem früheren 70/80h-Job
(wochentags tlw. bis 23h; Wochenendarbeit war auch dabei),
deutlich fordernder. Natürlich nur, wenn man sich 100%
reinhängt, auch als Mann. In der schwierigen Zeit der ersten
2 Jahre.

Ich weiß, dass es viele junge "Hüpfer" um die 25
Jahre nicht verstehen, aber ich bin mittlerweile auch in
einer Position, in welche ich über Einstellungen entscheide.
Ein paar Jahre Berufserfahrung, ein selbst gebautes Haus,
eine Familie mit mindestens einem Kind sind für mich solche
"soften" Marker, dass da eine Persönlichkeit vor
mich steht, die auch etwas vollbringen und leisten kann und
nicht nur ein Fach-Idiot. Es zeigt auch Entscheidungsstärke.
Kinder, Eigentum, feste Beziehungen... dafür sind doch
heutzutage so viele Mitte-30er immer noch zu unreif.

Der eine Poster mit dem Zuhause ausziehen meint glaube schon
so etwas wie ich. Aber ich möchte es noch mal anders
formulieren. Was euch weiterbringt in euer Persönlichkeit,
ist Verwantwortung übernehmen. Ja natürlich, an erster Stelle
wäre da Verantwortung für die eigene Wohnsituation
übernehmen, die Wäsche selbst waschen, usw.

Aber das sind wirklich Kleinigkeit. Natürlich, wenn es daran
scheitert...

Übernehmt Verantwortung für ein Projekt im Unternehmen,
übernehmt Verantwortung indem ihr ein Haus plant und baut
(ein zig-100.000-Euro-Projekt, welches im Fall des Misslingen
euch in große private Probleme stürzt - übernehmt die
Verantwortung, dass es funktioniert), übernehmt Verantwortung
für ein eigenes Kind. Übernehmt Verantwortung für
Mitarbeiter, übernehmt Verantwortung für Entscheidungen im
Unternehmen, für welche kein anderer sich traut. Übernehmt
Verantwortung für eine Firma, welche ihr neben dem Studium
betreibt. Übernehmt als Consultant Verantwortung für ein
Projekt.

Keine Fach-Idiotie, keine Reise an den Nordpol und kein
Studium in Buxtehude bringen euch weiter. Übernehmt
Verantwortung! Und nicht nur über eure Dreckwäsche.

antworten

Ja, wenn man nicht mal selbst die Wäschen waschen kann, Unterschied zwischen Brutto oder Netto nicht kennt oder keine NK-Abrechnung kannt, dann ist wirklich Hopfen und Malz verloren. Wenn es das wüsste, solche Leute würde ich nie, nie, nie einstellen.

Aber auch wenn man seine Dreckwäsche im Griff hat, eigene Wohnung und mal im Ausland, ist man noch längst nicht der größte Hecht im Teich. :-)

Sind gute Anfänge. Meines Erachtens sind 2-3 Jahre Berufserfahrung, in welchem man auch was geleistet hat, dann trotzdem deutlich sinnvoller als 2-3 Jahre mehr Reisen, Ausland, Party an der Uni usw.

Ich möchte das nicht klein reden, sicherlich ist die Zeit von 18/19/Abitur bis 30/Fest im Job/Haus/Kind für JEDEN eine wahnsinnige persönliche Entwicklung. Ich bezweifele nur, dass ein Auslandssemester da wesentlich etwas zur persönlichen Entwicklung beiträgt. Vielleicht, aber keinesfalls in gleichem Maß wie Projekte (persönlich, beruflich, privat, familär), bei welchen man Verantwortung übernimmt.

Lounge Gast schrieb:

Ich bin der letzte Poster vom 25.04.
Ja wir meinen eig. das gleiche (an den ersten vom 26.04) nur
ein Studi kann eben kein Haus bauen oder sonstige Projekte
übernehmen. Als Student muss man mit den grundlegenden Sachen
üben damit es später klappt.
Du wirst gar nicht glauben wie viele Leute daran schon
scheitern. Ich habe am Ende des Bachelors einer Freundin
erklärt was Brutto und was Netto ist!

antworten

Lounge Gast schrieb:

Du hast das Haus also selber gebaut?
Ich habe auch ein Haus gebaut, viel selber gemacht aber das
heißt noch lange nicht, dass ich da in irgendeiner Weise
"Verantwortung" übernehme.

Wenn der Boden schief ist, der Putz von der Wand fällt, die
Fenster nicht dicht sind, der Strom nicht geht und man
Wasserschäden hat, musst bestimmt nicht DU die Verantwortung
dafür übernehmen.

So einen Unsinn habe ich echt selten gelesen.

Es sei denn du hast das Haus von A-Z selber gebaut. Nur
geplant ist keine große Leistung. Auch da wird dir ein
Architekt oder sonst wer gesagt haben, dass du es so oder so
machen sollst/musst.

Und die Verantwortung 400-500k zurückzahlen zu müssen, ist
nicht wirklich eine Verantwortung. Das Risiko und damit die
Verantwortung liegt bei der Bank. Dass du natürlich monatlich
deine Rate zurückzahlst musst, ist klar. Auch bei einer
Wohnung musst du monatlich die Miete zahlen. Hast sozusagen
Verantwortung.

Und ein Kind ist kein Projekt. Es ist dein Leben Mann!! Komm
wieder runter und seh nicht alles als "Projekt"...

Wie gesagt, mein letztes größtes Projekt war Projektleiter ERP-Umstellung in ALLEN Unternehmensbereichen unserer Business Unit (65 Mio. EUR Umsatz). Es war am Ende einfacher und weniger Koordinierungs- und Planungsaufwand als unser privates Hausbauprojekt. Vielleicht war ich aber einfach auch durch vorhergehende Projekte und unseren Hausbau schon bestens vorbereitet? Und beim Hausbau habe ich nicht nichts selbst gemacht außer Planung. Eben nicht so 08/15 wie so manch einer, sondern ich kenne jedes einzelne Produkt in unserem Haus mit Hersteller, Eigenschaften, Haltbarkeit, usw.

Wenn du irgend ein Hausproblem hast, bist alleine du dran. Die Firmen sind GmbHs, welche bei einem größeren Haftungsfall Insolvenz anmelden und neu firmieren. Alle samt, auch die Guten. Dann stehst du in deinem kaputten Haus mit 400.000 EUR Kredit, aber ohne bewohnbaren Raum - und dann? Das Risiko liegt alleine bei dir, bis zur Privatinsolvenz. Oder was denkst du? Wir haben einen guten sechsstelligen Betrag als Eigenkapital eingesetzt, denkst du diesen wollen wir einfach herschenken und Pleite gehen?

Wenn ein Haus planen kein Thema ist, von Entwurf- bis Ausführungsplanung - warum machen es dann der Architekten und nicht der Maurer? Wenn du es wirklich semi-professionell selbst planen willst inkl. Blickbeziehungen, Optimierung, Innen-Außen-Beziehung und exakten Bemaßungen anhand anerkannter Bewegungsprofil-Bemaßungen, dann solltest du z.B. schon in das eine oder andere Architekturbuch schauen, welches im Studium gelesen werden muss. Ich habe es getan, z.B. Neufert, Frick/Knölle, einige DINs und natürlich die VOBs. Ich kann dir erklären, wie man den Sockel fachmännisch abdichtet. Habe es nicht selber gemacht, aber neben meinem Ingenieur (vom Ingenieurbüro/Architekturbüro) überprüft, damit ich weiß, dass mein Haus dauerhaft trocken ist und kein Schadfall wird (wie ich es im privaten Bereich übrigens kenne und zwar von einem Bauträger-Mehrfamilienhaus - bei solchen Eigentumsprojekten guggt nämlich am Ende keiner genau hin).

Und unser Kind ist kein Projekt, habe ich nie gesagt. Nur waren die ersten zwei Jahre vom Stresslevel her schlimmer als alles, was ich im Job je erlebt habt. Auch kein Vergleich zur 80h-Job früher, wo ich Freundin hatte aber ansonsten keine privaten Verpflichtungen. Mittlerweile und dadurch bin ich wirklich extrem stressresistent.

Wie alt wenn man studiert?

Im Normalfall beginnst du mit dem Studium, wenn du mindestens 18 Jahre alt bist. Die meisten Studenten starten aber erst mit beinahe 24 Jahren. Nur verschwindende 0,2 Prozent aller Studierenden sind unter 18, also minderjährig.

Ist man zu alt um zu studieren?

Ein Studium ist ein großer Schritt, der sich in jedem Alter lohnen kann. Viele Studierende, gerade im Fernstudium, sind älter als 30, und auch im Rentenalter studieren noch zahlreiche Leute. Die persönliche Abwägung ist entscheidend – und die passende Studienform.