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einfarbiger Pappeinband 1931 Gustav, Emil und „die Detektive“ Emil und die Detektive (Untertitel Ein Roman für Kinder) ist ein 1929 erschienener Roman von Erich Kästner. Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der zwölfjährige Emil Tischbein reist aus der heimatlichen Kleinstadt Neustadt erstmals nach Berlin, um Verwandte zu besuchen. Seine Mutter hat ihm 140 Mark zur finanziellen Unterstützung der Großmutter mitgegeben. Dieses Geld wird ihm im Eisenbahnabteil von einem Mitreisenden, der sich Grundeis nennt, gestohlen. Da Emil selbst daheim etwas ausgefressen hat, wagt er nicht, sich an die Polizei zu wenden, und verfolgt den Dieb vom Bahnhof Zoo an auf eigene Faust. Er wird von dem gleichaltrigen Berliner Jungen Gustav mit der Hupe angesprochen: „Du bist wohl nicht aus Wilmersdorf?“ Gustav trommelt einige Freunde zusammen, die eine Kriegskasse anlegen und einen Nachrichtendienst organisieren („Parole Emil!“). Die Kinderdetektive beschatten den Dieb quer durch Berlin und sammeln Indizien. Dabei kommt es zum Streit, weil manche Jungen die ihnen übertragene Aufgabe nicht erfüllen wollen. Da Emil per Boten seine Verwandten informiert, gesellt sich auch seine Cousine Pony Hütchen zu den Detektiven. Als der durch die Verfolgung nervös gemachte Dieb die gestohlenen Geldscheine in einer Bankfiliale umtauschen will, wird er von den Detektiven und einer großen Menge Kinder gestellt und der Polizei übergeben. Bei der Untersuchung kommen zunächst die falschen Namen des Diebes auf den Tisch (Grundeis – Müller – Kießling). Dann werden die bei ihm gefundenen Geldscheine dadurch identifiziert, dass sie feine Löcher aufweisen, weil Emil das Geld in seiner Jackentasche mit einer Nadel festgesteckt hatte. Weitere Ermittlungen ergeben, dass Grundeis ein gesuchter Bankräuber ist. Emil bekommt tausend Mark als Belohnung. Bewertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In dem Buch werden Humor, Abenteuer und Milieuschilderung von Kästner bunt gemischt. Der neuartige Ton der Geschichte regte die Kinderliteratur an. Zuvor waren Bücher für Kinder fast durchgehend märchenhaft, moralisierend oder beides zugleich. Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erich Kästner wurde von Edith Jacobsohn, Verlegerin der Weltbühne angeregt, für den Berliner Kinderbuchverlag Williams & Co. ein Buch zu schreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kästner Gedichte veröffentlicht (Herz auf Taille, 1928) und als Redakteur bei Tageszeitungen gearbeitet, Kritiken und Feuilletons verfasst. Innerhalb weniger Wochen entstand die Geschichte von Emil, dem Jungen, der erfolgreich einen Dieb durch Berlin verfolgt. Kästner, der selbst mit erstem Vornamen Emil hieß, ließ sich bei den Figuren Emils und seiner Mutter von seiner Biographie inspirieren und taucht auch selbst in der Handlung auf – in seinem realen Beruf als Zeitungsjournalist. Für die Geschichte griff Kästner auf ein Erlebnis aus seiner Kindheit in Dresden zurück: Dort verfolgte und stellte er eine Betrügerin, die seine Mutter, eine Friseurin, geschädigt hatte. Bei einem Bankeinbruch, der in dem Buch erwähnt wird, handelt es sich wahrscheinlich um den Diskonto-Einbruch der Brüder Sass. Die Illustrationen stammen von Walter Trier. Das Buch erschien im Herbst 1929 und wurde ein großer Erfolg. Nach 1933[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Emil und die Detektive wurde als einziges Werk Kästners 1933 zunächst nicht indiziert[1] oder bei der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland verbrannt. Erich Kästner war als einziger der verfemten Schriftsteller bei der Verbrennung seiner eigenen Werke persönlich anwesend. Er wurde erkannt, aber ansonsten nicht behelligt. 1936 wurde allerdings auch Emil und die Detektive von den Nationalsozialisten verboten.[2][3] Fortsetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Fortsetzung verfasste Kästner 1934 unter dem Titel Emil und die drei Zwillinge. Die Geschichte spielt überwiegend an der Ostsee, etwa zwei Jahre nach den Abenteuern aus dem ersten Buch. Emil und die drei Zwillinge erschien 1935 im Atrium Verlag Basel/Wien/Mährisch Ostrau, dem Nachfolgeverlag von Williams & Co. Adaptionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verfilmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bühnenfassungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kästner richtete den Roman 1930 für Theateraufführungen ein. Das Stück ist nach wie vor häufig zu sehen, namentlich im Kinder- und Jugendtheater. Beispiele hierfür sind die Freilichttheateraufführungen in Lübbecke-Nettelstedt (2018, 2008, 1980), Emmendingen (2014), Heessen (2005), Reutlingen (2003) oder Sigmaringendorf (2001). Vertonungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Musical Emil und die Detektive, dessen Musik von Marc Schubring und dessen Libretto von Wolfgang Adenberg stammt, wurde am 12. November 2001 im Berliner Theater am Potsdamer Platz uraufgeführt. Am 6. Oktober 2006 hatte es in der Geburtsstadt des Dichters, an der Staatsoperette Dresden, Premiere. Die Hauptrollen wurden von Dresdner Kindern gespielt. Unter der Regie von Michael Schilhan wurde das Musical in der Spielsaison 2015/16 an der Oper Graz aufgeführt. 2008 zeigte das Ostschweizer Theater Jetzt eine eigene Version, bei der Jugendlichen teilweise selbst die Szenen schrieben. Regie hatte der Theatermacher Oliver Kühn. Das Zürcher Bernhard-Theater brachte eine schweizerdeutsche Fassung dieses Kindermusicals auf die Bühne (Mundart-Bearbeitung durch Erich Vock), die Handlung wurde nach Zürich verlegt und die Uraufführung fand am 16. November 2013 statt.[4] Mit der Premiere am 8. Januar 2017 wird auch vom Atze Musiktheater in Berlin unter der musikalischen Leitung von Sinem Altan eine Vertonung des Stückes aufgeführt. Eine Besonderheit der Inszenierung ist die Mitwirkung von Schulklassen bei den Aufführungen.[5] Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mehrmals wurde das Buch auch Gegenstand eines Gesellschaftsspiels für Kinder:
Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Typoskript von Emil und die Detektive ist in der Dauerausstellung im Literaturmuseum der Moderne in Marbach ausgestellt. Zum 100. Geburtstag Kästners gab die Deutsche Post 1999 ein Sonderpostwertzeichen mit einem Motiv von Walter Trier aus Emil und die Detektive mit dem Frankaturwert 300 Pfennige heraus (Michel-Nr. 2035): „Es gibt nichts Gutes außer: Man tut es.“[8] Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Wie heißt Herr Grundeis wirklich?Auf der Wache mussten alle Beteiligten ihre Personalien mitteilen und dabei stellte sich heraus, Herr Grundeis hieß in Wirklichkeit Kießling. Nachdem er auch den Diebstahl zugegeben hatte, wurde er auf das Polizeipräsidium am Alexanderplatz (auch „Rote Burg“ genannt) gebracht.
Wie heißt der Protagonist in Emil und die Detektive?Handlung. Der zwölfjährige Emil Tischbein reist aus der heimatlichen Kleinstadt Neustadt erstmals nach Berlin, um Verwandte zu besuchen. Seine Mutter hat ihm 140 Mark zur finanziellen Unterstützung der Großmutter mitgegeben.
Wann kam Emil und die Detektive?„Emil und die Detektive“ erschien erstmals 1929 und wurde zunächst von den Nationalsozialisten nicht verboten. Die Illustrationen stammen von Walter Trier und das Buch war ein großer Erfolg. Erst 1936 kam „Emil und die Detektive“ auf den Index der Nationalsozialisten.
Wo wohnt Emil von Emil und die Detektive?1. Kapitel: Emil hilft Köpfe waschen. Emil Tischbein lebt mit seiner verwitweten Mutter in Neustadt. Der Vater starb, als er fünf Jahre alt war.
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