Darf man bei Antibiotika Schokolade essen

Schon Kleinigkeiten mindern die Wirkung: Wie Sie Antibiotika richtig einnehmen

    Antibiotika töten Bakterien und verhindern ihre Vermehrung. Doch sie können nur wirken, wenn sie auch richtig eingenommen werden. Apotheker Marcel Becker erklärt, was bei der Einnahme zu beachten ist und welche Fehler vermieden werden sollten.

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    Antibiotika helfen bei Blasen-, Lungen- und Magenschleimhautentzündungen, wirken gegen Salmonellen oder Streptokokken. Doch kommen die Medikamente zu häufig zum Einsatz oder werden von Patienten falsch angewendet, besteht die Gefahr, Resistenzen zu züchten. Die Bakterien werden unempfindlich gegen den Wirkstoff. Daher sollten Antibiotika mit Bedacht eingesetzt werden, denn das Medikament kann die Bakterien nur dann bekämpfen, wenn der Patient die empfohlenen Einnahmeregeln beachtet.

    Antibiotika immer zur gleichen Zeit einnehmen

    Wichtig dabei ist vor allem die zeitliche Regelmäßigkeit der Einnahme. Wird eine Einnahme einmal täglich empfohlen, sollte die Einnahme jeden Tag möglichst zur gleichen Uhrzeit erfolgen. Nur so kann eine dauerhaft gleichbleibende und vor allem ausreichende Menge des Wirkstoffes im Körper garantiert werden.

    Bei empfohlener zweimaliger Einnahme ist ein Abstand von 12 Stunden zu gewährleisten; im Falle einer dreimaligen Einnahme empfiehlt es sich – schon allein aus rechnerischen Gründen – einen achtstündigen Abstand einzuhalten. Wer Probleme hat, im hektischen Alltag an die Einnahme zu denken, sollte zu Hilfsmitteln greifen: Ein Erinnerungszettel, die Wecker-Funktion des Smartphones – hier sind alle Mittel erlaubt, um die zeitlich korrekte Einnahme seitens des Patienten zu ermöglichen.

    Neben dem „Wann“ ist zudem das „Wie“ zu beachten. Wie die Einnahme zu erfolgen hat, ist immer im Beipackzettel aufgeführt. Zugegebenermaßen ist dieser im Falle von Antibiotika recht lang und eng bedruckt, doch hebt sich meist eine Tabelle vom Schriftbild ab, die Auskunft darüber gibt, ob das Medikament vor den Mahlzeiten, dazu oder danach verabreicht werden sollte.

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    Milchprodukte hemmen die Wirkstoffaufnahme

    Am besten erfolgt die Einnahme stets mit viel Wasser – ein Glas, nicht nur ein Schluck. Die Flüssigkeit beschleunigt die Auflösung und Aufnahme des Wirkstoffes. Doch Achtung: Auch hier gibt es Fehlerquellen, die Sie tunlichst vermeiden sollten. Kaffee, Schwarztee, Alkohol oder Milch eignen sich nicht, um Antibiotika zu schlucken. Im Gegenteil: Kalziumhaltige Getränke wie Milch oder Joghurtdrinks oder koffeinhaltige Getränke hemmen die Wirkstoffaufnahme. Dies gilt auch bei der Einnahme mit Mineralstoffgetränken, die Kalzium, Magnesium oder Zink enthalten.

    Auch beim Essen sollte man darauf achten, milchhaltige Lebensmittel wie Butter, Joghurt, Sahne oder Käse nicht zusammen mit Antibiotika einzunehmen. Mindestens zwei Stunden vor und nach der Einnahme des Antibiotikums sollte man, selbst bei Heißhunger auf ein Käsebrot, sprichwörtlich Abstand nehmen.

    Insgesamt hat sich die Behandlungszeit mit Antibiotika über die letzten Jahre jedoch stark verkürzt, so dass die Einnahmeregeln nur noch wenige Tage beachtet werden müssen. Früher wurden bei Lungenentzündungen meist zwei bis drei Wochen Antibiotika verabreicht, heute sind es in der Regel nur noch fünf bis sieben Tage. Im Fall von Blasenentzündungen genügt sogar – je nach Antibiotikum –  eine Einmalgabe.

    Antibiotika auch bei Besserung bis zum Schluss einnehmen

    Eine weitere Fehlerquelle steckt in der schnellen Wirkungszeit des Antibiotikums. Meist nach 48 Stunden der ersten Einnahme tritt eine merkliche Besserung ein – dies ist jedoch kein Grund, die Einnahme abzusetzen. Antibiotika müssen konsequent bis zum Schluss eingenommen werden, da eine Verbesserung des Zustandes zwar bedeutet, dass die Bakterien bekämpft werden, grünes Licht kann aber erst dann gegeben werden, wenn die vorgeschriebene Dosierung erreicht ist. Wichtig ist dies nicht nur um einem Rückfall vorzubeugen, sondern auch, um Resistenzen vorzubeugen.

    Bleiben dennoch Tabletten übrig, darf man den Blister im Hausmüll oder aber durch Abgabe bei einer Apotheke entsorgen. Auf keinen Fall dürfen antibiotische Medikamente über die Toilette oder das Waschbecken entsorgt werden. So gelangen Antibiotika ins Trinkwasser.

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    Auch Wechselwirkungen achten

    Ein weiteres Augenmerk sollten vor allem Frauen auf die gleichzeitige Einnahme von Antibiotika und oralen Verhütungsmitteln legen. Antibiotika können die verhütende Wirkung der Pille senken, weil sie die Darmflora und damit auch die Aufnahme des Hormons beeinträchtigen.

    Eine weitere Wechselwirkung besteht während der Einnahme von Makrolid-Antibiotika, die bei Atemwegserkrankungen oder Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhoe oder Chlamydien eingesetzt werden. Erythromycin - oftmals bei Streptokkoken verschrieben - verträgt sich nicht gut mit Cholesterinsenkern wie Statine und begünstigt Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen. Auch Diabetiker müssen aufpassen, denn manche Antibiotika lösen Zuckerschwankungen aus.

    Wichtig ist bei jeder Therapie mit Antibiotika die Beratung. Die Therapieempfehlung muss individuell erfolgen und hängt von der Art der Erkrankung, ihrer Schwere, ihrem Verlauf und dem jeweiligen Bakterientyp ab. Erst dann wird entschieden, welches Antibiotikum wie lange und in welcher Dosierung eingenommen werden muss. Arzt und Apotheker beraten auch zur Einnahme und möglichen Wechselwirkungen des Medikamentes.

    Video: Sechs Dinge, auf die Sie vor dem Arztbesuch verzichten sollten

    Welche Lebensmittel sollte man bei Antibiotika Einnahme meiden?

    Manche Antibiotika sollten nicht zusammen mit Milch oder Milchprodukten (Butter, Joghurt, Sahne, Käse und Co) eingenommen werden. Der Grund ist simpel: Das in der Milch oder in den Milchprodukten enthaltene Calcium kann die Aufnahme des Antibiotikums verzögern bzw.

    Ist Schokolade ein Milchprodukt?

    Denn was viele nicht wissen: Bitterschokolade ab einem Kakaogehalt von mindestens 60 Prozent enthält von Natur aus keine Milch und kann daher auch bei einer Laktoseintoleranz oder Milchallergie ohne Probleme verzehrt werden. So wird Schokolade erst durch den Zusatz von Milch für viele Menschen unverträglich.

    Welche Getränke nicht bei Antibiotika?

    Antibiotika gegen Blasenentzündungen, so genannte Gyrasehemmer, harmonieren nicht mit koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee, Schwarz-, Grün- oder Matetee und Cola. Sie behindern nämlich den Abbau von Koffein im Körper.

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