Clinton trump wer ist besser

Donald Trump wird der 45. Präsident der Vereinigten Staaten. Entgegen den Umfragen und der meisten Erwartungen hat er sich klar gegen seine Konkurrentin Hillary Clinton durchgesetzt und konnte mehr als 270 Wahlmännerstimmen auf sich vereinen. Clinton gestand in einem Telefonat mit Trump ihre Wahlniederlage ein.

In einer Rede vor seinen Anhängern in New York sagte Trump, er wolle der Präsident aller Amerikaner sein. „Wir haben nicht einen Wahlkampf gemacht, sondern eher eine unglaubliche, großartige Bewegung in Gang gesetzt“, sagte Trump. Er habe sein Berufsleben lang als Geschäftsmann nach ungehobenen Potentialen gesucht. Das wolle er jetzt als Präsident tun. Trump wiederholte zudem eine Reihe seiner Wahlversprechen. Die Infrastruktur solle wieder aufgebaut, Arbeitsplätze zurück in die Vereinigten Staaten geholt werden. Den Veteranen werde es besser gehen. Und er habe einen großartigen ökonomischen Plan für das Land, sagte er. Trump bot der Weltgemeinde eine faire Zusammenarbeit an. „Wir werden großartige Beziehungen pflegen“, sagte er. Es müsse aber gesagt werden, dass Amerika zuerst komme. Den Menschen anderer Länder wolle er die Partnerschaft Amerikas anbieten, nicht die Feindschaft des Landes, sagte Trump.

Er dankte seiner Familie für ihre Unterstützung in der harten Zeit des Wahlkampfs. Über seine Konkurrentin Clinton sagte er, für ihren Dienst an den Vereinigten Staaten schulde man ihr sehr großen Dank.

Der scheidende Präsident Barack Obama lud seinen designierten Nachfolger Trump zu einem Treffen am Donnerstag ins Weiße Haus, um ihn über die eigenen Pläne für den Übergang zu informieren.

Wahl in Amerika : Trumps Siegesrede zum Nachhören

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Wie die New York Times in ihren Hochrechnungen zusammenfasst, hat Trump zwar die erforderliche Mehrheit der Wahlmännerstimmen auf sich vereinigen können, Clinton jedoch führt in den gesamten Wählerstimmen. Wäre das amerikanische Wahlsystem nicht auf die Wahlmänner ausgerichtet, würde es für die Demokratin besser aussehen. In der amerikanischen Geschichte passiert es bisher nur vier Mal, dass es eine ähnliche Differenz zwischen Wahlmännerstimmen und den insgesamt abgegebenen Stimmen gab. Zuletzt war das bei der Präsidentenwahl im Jahr 2000 zwischen George W. Bush und Al Gore der Fall.

Wahl in Amerika

Trump hatte völlig überraschend zuletzt auch den Bundesstaat Wisconsin für sich gewinnen können und setzte damit die Serie seiner Siege fort. Er hatte zuvor schon Pennsylvania und den mit 29 Wahlmännern äußerst wichtigen „Swing State“ Florida gewonnen. Außerdem konnte Trump im Mittleren Westen den bevölkerungsreichen Bundesstaat Ohio sowie Iowa von den Demokraten erobern. Der Republikaner verteidigte mit North Carolina und Georgia zudem Staaten, in denen sein Sieg nicht als sicher gegolten hatte. Ohio als klassischer „Swing State“ galt auch deshalb bedeutsam, weil bei den letzten 13 Wahlen seit 1964 immer der Kandidat, der hier gewann, auch Präsident wurde.

Für Clinton gab es dagegen kaum positive Nachrichten: 13 Wahlmänner aus Virginia konnte die demokratische Kandidatin für ihre Partei verteidigen. Dieser Staat hatte zeitweise auf der Kippe gestanden. Auch in Nevada und Colorado konnte Clinton gewinnen. In weiten Teilen des Landes verlief der Wahlabend überraschungsfrei. Clinton sicherte sich die Bundesstaaten Kalifornien, Washington, Oregon, Hawaii, New Mexico, Connecticut, New York, Illinois, New Jersey, Massachusetts, Maryland, Rhode Island, Delaware und Vermont, außerdem den District of Columbia.

Trump sicherte sich die Bundesstaaten Idaho, Nebraska, Missouri, Utah, Montana, Louisiana, Texas, Kansas, Nebraska, North und South Dakota, Wyoming, Arkansas, Alabama, South Carolina, Kentucky, Oklahoma, Tennessee, Mississippi, Indiana und West Virginia. Alle diese Ergebnisse waren erwartet worden.

Nach der Wahl : Amerika zwischen Tränen, Wut und Jubel

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Mehrheit im Kongress stützt Trump

Wahlberechtigt waren etwa 219 Millionen Menschen. Voraussetzung war, dass sich ein Wähler registrieren ließ und nicht von der Wahl ausgeschlossen wurde – beispielsweise wegen einer kriminellen Vergangenheit. Mehr als 42 Millionen Amerikaner hatten bereits frühzeitig abgestimmt.

Der amerikanische Präsident wird nur indirekt vom Volk gewählt. Jeder Bundesstaat hat eine bestimmte Zahl von Stimmen in einem 538-köpfigen Gremium aus Wahlmännern und -frauen zu vergeben. Deren Zahl richtet sich nach der Bevölkerungsgröße eines jeden Staates. Wer ins Weiße Haus einziehen will, braucht mindestens 270 Wahlmännerstimmen.

Wahl in Amerika

In Amerika wurde auf Bundesebene nicht nur der Präsident gewählt, sondern auch das gesamte Repräsentantenhaus und ein Drittel des 100-köpfigen Senats neu bestimmt. Das Repräsentantenhaus bleibt in republikanischer Hand. Auch den Senat konnten die Republikaner verteidigen. Dieser Doppelsieg im Kongress hat große Bedeutung für das künftige Machtgefüge im Land. Denn anders als Barack Obama kann sich Donald Trump nun auf eine republikanische Mehrheit stützen.

Wahl in Amerika : Clintons Wahlkampfmanager sagt Wahlparty ab

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