Apotheke kommisionierer wer ist das

Ein Kommissionierautomat transportiert in Apotheken die vom Personal via Warenwirtschaftssystem angeforderten Präparate aus einem Lager an den bedienenden Mitarbeiter. Hersteller von Kommissionierautomaten führen für deren Einsatz an, dass die gewonnene Zeit zur Kundenberatung genutzt werden kann.

Innenansicht eines Apotheken-Kommissionierautomaten

Im Unterschied zu den apothekenüblichen Schubsäulen, in denen die Präparate alphabetisch gelagert werden, basieren die sogenannten Kommissionierautomaten auf einem chaotischen bzw. dynamischen Lagerprinzip. Hierbei werden die Packungen nicht nach dem Alphabet, sondern nach Höhenklassen geordnet abgelegt. Dadurch kann man viel kompakter als in Schubsäulen lagern.

Die angelieferte Ware wird in der Regel an einer Eingabestation eingescannt und anschließend maschinell in Höhe, Tiefe und Breite vermessen. Bei Bedarf können auch Verfallsdaten eingegeben werden. Über ein Förderband und mit einem Greifer wird die Ware in den Kommissionierautomaten transportiert und dort durch ein Handhabungsgerät an einem freien Lagerplatz entsprechend der Größe der Packung abgelegt. Hierbei gibt es Systeme, die mit der sogenannten Saugtechnik arbeiten und andere, die mit Backengreifern arbeiten. Beim Backengreifer ergeben sich Geschwindigkeitsvorteile durch Multipick- und Kombipickfunktionalitäten. Einige Systeme bieten überdies die Option einer vollautomatischen Einlagerung an, bei der die Präparate nur noch ausgeschüttet werden müssen. Der Automat übernimmt dann das maschinelle Vermessen und Scannen.

Verlangt ein Kunde ein bestimmtes Präparat, wird dieses vom Handverkaufstisch aus über das Warenwirtschaftssystem angefordert. Bei Anforderung eines Produktes über die Kasse wird nach dem FIFO-Prinzip (first in-first out, also älteste Ware zuerst) das gewünschte Medikament ausgegeben. Während der Automat das Präparat auslagert und über Fördertechnik zum Handverkaufstisch transportiert, bleibt der Mitarbeiter beim Kunden.

Bei der Einlagerung scannt der Kommissionierer den Barcode der Packung. Darin ist – außer bei 2D-Codes – das Verfalldatum aber nicht enthalten. Dieses muss händisch eingetragen werden. Ansonsten vergibt der Kommissionierer automatisch eine Resthaltbarkeit von meist zwölf Monaten und holt die Packungen zum Stichtag wieder heraus.

Weil das Verfalldatum nicht erfasst wurde, hat ein Apotheker Ärger mit der Aufsicht bekommen. Denn laut seinem Qualitätsmanagementsystem (QMS) dürfen keine abgelaufenen Packungen an Lager sein, sondern müssen in die Quarantäne. Bei Präparaten mit kurzer Haltbarkeit – etwa weniger gängigen Schilddrüsenpräparaten – war die von seinem Kommissionierer verwendete Voreinstellung von einem Jahr bis zur Auslagerung zu lang.

Um dies zu vermeiden, müssen die Packungen doch alle einzeln angefasst und im System mit ihrem Verfalldatum versehen werden. Etwas geringer ist der Aufwand, wenn die Packungen gesichtet werden und nur bei denen mit einer „Restlaufzeit“ von weniger als einem Jahr das Datum eingetragen wird. Der Rest kann dann je nach Stichtag über die automatische 12-Monats-Kontrolle ausgelagert werden. So ist sichergestellt, dass sich nie eine abgelaufene Packung im Kommissionierer befindet.

Marktführer Rowa hat mittlerweile ein Modul entwickelt, mit dem das Verfalldatum erfasst werden kann. Die Packungen werden dabei zusätzlich fotografiert. Ab April sollen die ersten Geräte ausgeliefert werden. Konkurrent Gollmann will im Laufe des Jahres nachziehen, hier soll die bestehende Kameratechnik genutzt werden. Langfristig ist zudem die Umstellung auf 2D-Codes eine mögliche Lösung.

Zu Diskussionen mit dem Pharmazierat kann auch die Klimatisierung des Automaten führen. Denn in den geschlossenen Geräten kann die Temperatur schnell steigen. Da die Lagertemperatur 25 Grad Celsius nicht überschreiten soll, müssen die Automaten gekühlt werden. Vorgeschrieben ist der Einbau einer Klimaanlage nicht, wird zum Teil aber empfohlen.

Bei der Fertigung des Kommissionierers wird dann die notwendige Größe der Klimaanlage vorgegeben und entsprechend Platz im Automaten gelassen. Da viele Apotheke ohnehin schon über eine Klimatisierung verfügen, kümmern sich die Apotheken dann bei ihrem Anbieter um das entsprechende Gerät.

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Was ist ein Kommissionierer Apotheke?

Ein Kommissionierer ist ein Lagerungssystem in der Apotheke, welches die Medikamente in Form einer „chaotischen Lagerung“ im Warenlager erfasst, ablegt und auf Anfrage automatisch an die Ausgabe am Handverkaufstisch in der Offizin transportiert.

Wie funktioniert ein Kommissionierautomat?

Ein Kommissionierautomat transportiert in Apotheken die vom Personal via Warenwirtschaftssystem angeforderten Präparate aus einem Lager an den bedienenden Mitarbeiter. Hersteller von Kommissionierautomaten führen für deren Einsatz an, dass die gewonnene Zeit zur Kundenberatung genutzt werden kann.