Alt ist wer den humor verliert

Humor und Alter:Wer zuletzt lacht

1. Oktober 2014, 16:10 Uhr

Lesezeit: 2 min

Könnten die Queen oder Enkel George da mitlachen? Prinz Charles und seine Frau Camilla amüsieren sich königlich.

Witzig, ... oder? Eine US-Psychologin will herausgefunden haben, dass sich der Humor mit dem Alter verändert. Vieles, was Jüngere lustig finden, löse bei Älteren vor allem eines aus: Kopfschütteln.

Treffen sich zwei Jäger.

Nicht witzig? Nun ja, das mit dem Humor ist so eine Sache. Manche Leute haben einen, andere einen anderen und wieder andere verfügen statt Humor nur über ein Paar heruntergezogene Mundwinkel. Während sich einer herrlich über Situationskomik amüsieren kann, sieht sein Nebenmann zwar die Situation, versteht aber nicht, was daran komisch sein soll. Während sich einer bei den zotigen Witzen des Kollegen wiehernd auf die Schenkel klopft, zieht der Dritte angewidert die Augenbrauen nach oben.

Nur eines ist sicher: Über die gleichen Dinge lachen zu können, erleichtert das Zusammenleben erheblich. Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Studie, die eine US-Psychologin im Magazin Psychology and Aging veröffentlicht hat. Jennifer Stanley hat Menschen unterschiedlichen Alters Szenen aus Sitcoms vorgespielt - und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass der Humor von Altersgruppe zu Altersgruppe variiere.

Jüngere, zitiert das Online-Portal The Atlantic, können demnach eher über aggressiven Humor lachen. Über Witze, die auf Kosten anderer gehen oder den Sitcom-Protagonisten selbst herabwürdigen. Ältere seien davon eher abgestoßen. Sie amüsieren sich über Humor, der verbindet, der die Protagonisten der Sitcom eher zusammenbringt, als sie gegeneinander auszuspielen, heißt es in der Studie. Zum Beispiel, wenn die alten Damen in der Serie Golden Girls gemeinsam Kondome kaufen und dabei vor Scham am liebsten kollektiv im Boden versinken würden.

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Der Humor eines Menschen, das schließt die Psychologin aus ihren Untersuchungen, ändere sich mit dem Alter. Das liegt laut Stanley vor allem daran, dass wir im Lauf unseres Lebens durch emotionale Rückschläge geprägt werden und mit dem Alter zudem eine Verschlechterung unserer körperlichen Fähigkeiten erleben. Ein verbindender Humor helfe, diese Veränderungen leichter hinzunehmen.

Was Stanley jedoch nicht beschreibt, ist die Möglichkeit, dass sich nicht der Humor des Einzelnen mit fortschreitendem Alter ändert, sondern die jungen Leute heute einfach über andere Dinge lachen, als die Generationen, die in den Achtzigern, den Sechzigern oder den Vierzigern jung waren.

Wenn Sie jedenfalls noch grün hinter den Ohren sind, abends beim Durchzappen im TV aus Versehen beim Musikantenstadel hängen bleiben und sich über die müden Witze von Florian Silbereisen wundern, denken Sie einfach an ihre Großeltern, die vielleicht giggelnd vor dem Fernseher sitzen. Und die dadurch womöglich ihr Rückenleiden besser ertragen.