Woche für Woche gehen zehntausende Menschen auf die Straße, radikalisieren sich zunehmend. Geht es nur um Corona?
Es ging dieser Tage im österreichischen Nationalrat um die Behandlung des sogenannten "Impfpflicht-Nein"-Volksbegehrens, das es auf 269.000 Unterschriften gebracht hatte. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein räumte in seinem Debattenbeitrag ein, dass die mit 1. Februar 2022 gesetzlich festgelegte Impfpflicht zwar einen Eingriff in die Grundrechte darstelle, griff aber dann zu dem berühmten Zitat des berühmten deutschen Philosophen Immanuel Kant (1724-1804), um das Argument der Impfgegner zu widerlegen, sie würden ihre Freiheit verlieren: Willkommen bei DER STANDARDSie entscheiden darüber, wie Sie unsere Inhalte nutzen wollen. Ihr Gerät erlaubt uns derzeit leider nicht, die entsprechenden Optionen anzuzeigen. Bitte deaktivieren Sie sämtliche Hard- und Software-Komponenten, die in der Lage sind Teile unserer Website zu blockieren. Z.B. Browser-AddOns wie Adblocker oder auch netzwerktechnische Filter. Sie haben ein PUR-Abo?
Woche für Woche gehen zehntausende Menschen auf die Straße, radikalisieren sich zunehmend. Geht es nur um Corona?
Es ging dieser Tage im österreichischen Nationalrat um die Behandlung des sogenannten "Impfpflicht-Nein"-Volksbegehrens, das es auf 269.000 Unterschriften gebracht hatte. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein räumte in seinem Debattenbeitrag ein, dass die mit 1. Februar 2022 gesetzlich festgelegte Impfpflicht zwar einen Eingriff in die Grundrechte darstelle, griff aber dann zu dem berühmten Zitat des berühmten deutschen Philosophen Immanuel Kant (1724-1804), um das Argument der Impfgegner zu widerlegen, sie würden ihre Freiheit verlieren: Willkommen bei DER STANDARDSie entscheiden darüber, wie Sie unsere Inhalte nutzen wollen. Ihr Gerät erlaubt uns derzeit leider nicht, die entsprechenden Optionen anzuzeigen. Bitte deaktivieren Sie sämtliche Hard- und Software-Komponenten, die in der Lage sind Teile unserer Website zu blockieren. Z.B. Browser-AddOns wie Adblocker oder auch netzwerktechnische Filter. Sie haben ein PUR-Abo? Annemarie Pieper Annemarie Pieper Werfen wir zunächst einen Blick auf unser Alltagsverständnis. Wenn wir für uns Freiheit beanspruchen, so verlangen wir damit, dass jeder tun und lassen kann, was ihm beliebt, sofern und solange er dadurch die Freiheit anderer nicht oder jedenfalls in keiner unzumutbaren Weise beeinträchtigt. Die Freiheit des laisser faire ist daher jene Vorstellung von Freiheit, die wir auf Anhieb mit dem Wort Freiheit assoziieren. Entsprechend halten wir eine totale Unabhängigkeit in materieller Hinsicht für das Allerwünschenswerteste, weil wir glauben, dann völlige Wahlfreiheit zu haben und uns jeden Wunsch erfüllen zu können. Freiheit bedeutet in diesem Verständnis einerseits Befreiung von der Mühsal des Gelderwerbs durch Arbeit und damit Freiheit von unzähligen anstrengenden Verrichtungen und Verantwortlichkeiten, welche die Ausübung eines Brotberufs mit sich bringt. Andererseits eröffnet sich all denjenigen, die sich die Freiheit des laisser faire erlauben können, ein unerschöpfliches Reservoir an Möglichkeiten, ihre Freiheit zu nutzen; ja sie können sich selbst die Freiheit nehmen, nichts zu tun. Es spielt letztlich keine Rolle, was man dann wählt, ob man bloß tut, wozu man gerade Lust hat, oder sich daran freut, wie der Reichtum Tag für Tag wächst, ob man als großer Mäzen auftritt und junge Talente fördert, oder ob man in die Welt hinauszieht auf der Suche nach Abenteuern. Zum Alltagsverständnis von Freiheit Freiheit und Sklaverei Willkür und Freiheit Wenn wir nicht als Feinde miteinander umgehen wollen, sondern als Individuen, die sich gegenseitig respektieren, brauchen wir Regeln, an denen wir unsere Willensbildungsprozesse und Handlungen ausrichten. Moralische Normen und Rechtsgesetze sind solche Regeln, die die Freiheit aller einschränken, jedoch gerade nicht um die Freiheit aufzuheben, sondern um allen so viel Freiraum wie möglich zu geben. Die Freiheit des einen hat ihre Grenze an
der Freiheit der anderen, denen ich ebensoviel Freiheit einräumen muss, wie ich für mich fordere. Menschenrechte Tabus Das Gewissen Anerkennung von Eigenrechten Willens- und Handlungsfreiheit Vier Einschränkungen der
Handlungsfreiheit Praktische
Vernunft Veröffentlicht in fiph-Journal Nr. 10, Herbst 2007, S. 1 sowie 3-8. Annemarie Pieper ist emeritierte Professorin für Philosophie und war zuletzt an der Universität Basel tätig. Nähere Informationen finden Sie unter https://philsem.unibas.ch/seminar/personen/pieper/ Die pdf-Version
des Beitrags zum Download finden Sie hier: © Annemarie Pieper Wo hört die Freiheit des Einzelnen auf?„Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“, hat der Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) einmal gesagt. Der Dichter Matthias Claudius (1740-1815) formuliert es so: „Die Freiheit besteht darin, dass man alles das tun kann, was einem anderen nicht schadet.
Was bedeutet die Freiheit des Einzelnen?(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt. (2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich.
Welche Freiheiten haben wir?Die wichtigsten Freiheitsrechte sind: Diskriminierungsverbot, Recht auf Leben, Verbot der Folter und der unmenschlichen Behandlung, Verbot der Sklaverei, Gedanken- und Religionsfreiheit, Meinungsäusserungsfreiheit, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit, Schutz der Privatsphäre und des Familienlebens, Recht auf ein ...
Ist Freiheit ein Grundrecht?Die Freiheit der Person ist in Deutschland ein Grundrecht gemäß Art. 2 Abs. 2 Satz 2 und Art. 104 Grundgesetz und bezeichnet die körperliche Bewegungsfreiheit.
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