Wie viel Gewicht bei 180 cm?

Zusammenfassung

  • Das Idealgewicht ist in der Regel eine subjektive Idealvorstellung.
  • Das Normalgewicht wird z.B. durch den Body-Mass-Index (BMI) berechnet.
  • Das Idealgewicht beruht oft auf ästhetischen Überlegungen.
  • Das Normalgewicht kann Basis gesundheitsbezogener Maßnahmen sein.

Beim Stichwort Gewicht denken die meisten Menschen an Schönheit und Attraktivität, Übergewicht und Gewichtsabnahme. Doch man sollte auch die Aspekte Gesundheit und Wohlbefinden, Untergewicht und Gewichtszunahme im Blick behalten. 


Was wiegt schwerer – Gesundheit oder Schönheit?

Wer abnimmt, tut dies sehr oft nur, um einem Schlankheitsideal zu entsprechen, das gegebenenfalls alles andere als gesund ist, weil es unter anderem zu Untergewicht führen kann. Leider bieten Gesundheitsaspekte vielfach nicht genug Ansporn, um sich ernsthaft mit dem eigenen Gewicht auseinanderzusetzen.

Dabei wäre gerade bei Übergewicht eine Gewichtsreduktion aus gesundheitlichen Gründen oft sinnvoller, als beispielsweise zu versuchen, die eigene Figur an die aktuelle Mode anzupassen: Zahlreiche Erkrankungen, allen voran Typ-2-Diabetes und Herz-/Kreislauf-Erkrankungen werden mit Übergewicht in Verbindung gebracht. Mit steigendem Gewicht nimmt auch die Belastung der Gelenke und der Wirbelsäule zu, was langfristig zu Schäden führen kann.

Damit wäre schon mal geklärt, dass sowohl Unter- als auch Übergewicht unvorteilhaft sein können. Bleibt die Frage, welches Gewicht man anstreben sollte. Einfach im Bereich zwischen dem Zuviel und dem Zuwenig? Oder geht es um genauere, individuelle Werte? Ziele kann man schließlich nur erreichen, wenn man sie kennt. Begriffe wie Wunsch- oder Wohlfühlgewicht, Ideal- oder Normalgewicht haben Sie in diesem Zusammenhang vielleicht schon mal gehört oder gelesen. Aber was steckt dahinter?


Wie viel Gewicht bei 180 cm?

Das Idealgewicht – zwischen Wunsch und Wohlgefühl

Für die Begriffe Idealgewicht, Wunschgewicht und Wohlfühlgewicht fehlen genaue Definitionen, da sie, wie schon aus den Begriffen selbst hervorgeht, sehr subjektiv geprägt sind. Sie beschreiben im allgemeinen Sprachgebrauch allerdings annähernd identische Sachverhalte. Im Zweifelsfall sollte man genau nachfragen, was gemeint ist, ob zum Beispiel ästhetische oder gesundheitliche Aspekte zugrunde liegen. 

Beispiel Idealgewicht: Heute, wie gesagt, ein eher subjektiv geprägter Begriff – doch das war nicht immer so. In der Broschüre „Länger leben durch Diät“ des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit aus dem Jahr 1970 wurden verschiedene Diätformen zum Zwecke der Gesundheitsförderung vorgestellt. Eine Tabelle definierte darin das Idealgewicht als exakten Mittelwert in Abhängigkeit von Geschlecht (Frau/Mann) und Körpergröße zwischen „Min. kg“ und „Max. kg“, zum Beispiel

  • Mann, 170 cm: Idealgewicht 66,4 kg (Min. 60,4 kg; Max. 72,3 kg)
  • Frau, 170 cm: Idealgewicht 60,0 kg (Min. 55,5 kg; Max. 64,5 kg)
  • Mann 180 cm: Idealgewicht 73,8 kg (Min. 67,2 kg; Max. 80,3 kg)
  • Frau 180 cm: Idealgewicht 67,0 kg (Min. 61,8 kg; Max. 72,1 kg)

(Quelle: „Länger leben durch Diät“, Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit (Hrsg.), Bamberg, 1970)

Detailliertere Normalgewicht / Idealgewicht Tabellen nach Alter und Geschlecht finden Sie unten auf dieser Seite.

Dagegen definiert man das Idealgewicht nach heutiger Verwendung des Begriffs in der Regel selbst. Es ist eben ein Ideal, ein Wunsch, und geht auf persönliche Vorstellungen zurück, die allerdings starken äußeren Einflüssen unterliegen können. Ein gesundes Gewicht kann der Begriff nicht per se definieren: Sich mit Übergewicht wohlzufühlen kann ebenso ungesund sein wie zur Erreichung modischer Ideale zu hungern.

Erfahren Sie mehr über den Weg zum Wohlfühl- oder Wunschgewicht im Bärbel Drexel Blog.


Wie viel Gewicht bei 180 cm?

Das Normalgewicht – die gesunde Mitte

Das Normalgewicht gibt – nach derzeitiger Verwendung des Begriffs – das Gewicht an, das unter normalen Umständen als gesund gilt. Je nach Methode der Berechnung umfasst es eine mehr oder weniger große Spanne zwischen Unter- und Übergewicht.

Bei der Angabe des Normalgewichts steht die Gesundheit im Mittelpunkt. Es wird aus exakten Daten wie Körpergröße, Bauchumfang etc. berechnet; subjektive Aspekte wie Schönheitsideale werden nicht berücksichtigt

Es gibt zahlreiche Methoden zur Ermittlung des Normalgewichtes. In wissenschaftlichen Betrachtungen und mittlerweile auch auf breiter Ebene hat sich der Body Mass Index (BMI) durchgesetzt, der folgendermaßen errechnet wird: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße in Meter zum Quadrat, also …

BMI = (Körpergewicht in kg) / (Körpergröße in m)²

Bei 70 Kilogramm Gewicht und 170 cm (1,7 m) Körpergröße beträgt der BMI demnach 24,22.

Dabei gelten Menschen als

  • untergewichtig mit BMI kleiner 18,5
  • normalgewichtig mit BMI von 18,5 bis 24,9
  • übergewichtig mit BMI von  25,0 bis 30,0
  • adipös (fettleibig) mit BMI größer 30,0

Der BMI kann allerdings noch um die Aspekte Alter und Geschlecht erweitert werden. Laut WHO ist z.B. im Alter von 45 bis 54 Jahren normalgewichtig, wer einen BMI von 22 bis 27 hat. Und laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung liegen die Werte für Frauen jeweils einen Punkt niedriger.*

Normalgewicht / Idealgewicht Tabellen nach Alter und Geschlecht finden Sie unten auf dieser Seite.

Weitere Methoden zur Ermittlung des Normalgewichts, die mit Körpergewicht und Körpergröße arbeiten, sind der Broca-Index (Normalgewicht = Körpergröße in cm minus 100) und der Ponderal-Index (PI = (Gewicht in kg) / (Körpergröße in m)³; PI zwischen 11 und 14 bedeutet Normalgewicht).

Welche Methode man zur Berechnung des persönlichen Normalgewichtes auch heranzieht: Für den Laien können die Werte allenfalls zur ungefähren Orientierung dienen.

Weitere Berechnungsmethoden und mehr zum Schwerpunktthema „Übergewicht – Definition, Ursachen, Folgen“ erfahren Sie im Bärbel Drexel Ratgeber.


Wie viel Gewicht bei 180 cm?

Kritik am Body Mass Index

Die Formeln zur Ermittlung des Normalgewichts werden oft kritisiert, da sie individuelle körperliche Eigenschaften wie die Körperzusammensetzung nicht oder zu wenig berücksichtigen.

Gerade der BMI steht in der Kritik, was nicht zuletzt auf eine angebliche Maßnahme der National Institutes of Health in den USA im Jahr 1998 zurückgeht. Damals sei die BMI-Grenze zum Übergewicht von 27,8 auf 25 heruntergesetzt worden, heißt es. Allein in den USA hätten rund 30 Millionen zuvor als normalgewichtig geltende Menschen plötzlich als übergewichtig gegolten.

Kritikpunkte oft nicht stichhaltig

Ob eine Verschiebung der BMI-Grenzen 1998 in der kritisierten Art stattgefunden hat, ist nicht wirklich nachvollziehbar. Allerdings wurden in dieser Zeit die BMI-Gewichtsklassen durch die Weltgesundheitsorganisation weltweit vereinheitlicht. Und tatsächlich liegen die von der WHO definierten Normalgewichts-Grenzen unter den bis dahin in den USA geltenden.

In anderen Ländern sah das unter Umständen ganz anders aus. Dort waren schon vor 1998 offizielle Empfehlungen zum gesunden Gewicht oft niedriger als in den USA. Das zeigt auch ein Blick auf die Idealgewicht-Tabelle des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit von 1970 (Beispiele siehe oben). 

Kein "plötzliches" Übergewicht durch den BMI

Ein Vergleich mit den - in Gewicht umgerechneten - aktuellen BMI Werten ergibt: Was als gesundes Gewicht angesehen wird, scheint sich zumindest in Deutschland in den letzten 50 Jahren kaum geändert zu haben. Das Phänomen der "plötzlich Übergewichtigen" wurde außerhalb der USA offenbar nicht beobachtet, jedenfalls werden bis heute in BMI-kritischen Berichten (z.B. in der TAZ) nur die USA damit in Verbindung gebracht.

Und dass bei der Ermittlung des gesunden (Normal-)Gewichts auch die Körperzusammensetzung zu berücksichtigen ist, ist Fachpersonen wie Ernährungsberatern oder Ärzten bekannt. Sie wissen, wie auch solche Aspekte in die Berechnung einzubeziehen sind.

Die BMI-Werte können, dass sollte stets klar sein, Richtwerte z.B. zur ersten Selbsteinschätzung sein und dafür sind sie auf jeden Fall geeignet. Zur Frage, was das persönliche Normalgewicht tatsächlich ist, sollte man sich von Experten wie Ernährungsberatern oder Ärzten informieren lassen

Fachkundige Beratung ist wichtig

Nur wenn die Gewichts-Berechnungsmethoden und ihre Ergebnisse fachkundig eingeordnet und bewertet werden, kann auch abgeleitet werden, ob und welche Maßnahmen erforderlich sind. Auch dazu sollte man sich fachkundig beraten lassen.

Kurzfristige Crash-Diäten und radikale Gewichtsreduktion belasten Körper und Seele eher, als dass sich ein positiver Effekt einstellt. Und sie sind nicht auf Dauer durchzuhalten. Außerdem kann dadurch der Jo-Jo-Effekt eintreten, der Ihnen schnell wieder das alte Gewicht oder sogar einige Zusatzkilos bescheren kann. Vor allem tun Sie sich dann beim nächsten Anlauf noch schwerer mit dem Abnehmen.

Wie viel kg bei 180 cm?

Die Einteilung in Normal- und Idealgewicht nach dem Broca-Index gilt als veraltet. Dabei werden von der Größe in Zentimetern 100 abgezogen und ergeben das Normalgewicht. Bei 180 Zentimetern Größe entspräche das 80 Kilogramm. Das Idealgewicht läge um zehn Prozent darunter, in diesem Fall bei 72 Kilogramm.

Wie viel kg pro cm Körpergröße?

Der Body-Mass-Index (BMI) beschreibt das Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße..