Wie lange muss man zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben?

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In der Medizin wird die Gehirnerschütterung als leichtes Schädel-Hirn-Trauma gewertet, da durch eine plötzliche Gewalteinwirkung das Nervengewebe des Gehirns geprellt ist. Neben einer kurzen Bewusstlosigkeit sind Kopfschmerzen und Übelkeit typische Anzeichen für das Leiden. Die lateinische Bezeichnung für Gehirnerschütterung lautet Commotio cerebri. Obwohl es sich bei einer Gehirnerschütterung um eine Verletzung des Kopfes handelt, wird sie von vielen nicht ernstgenommen. Dabei sollte schon bei einem Verdacht auf ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma ein Arzt aufgesucht werden. In schwereren oder unklaren Fällen kann eine Überwachung im Krankenhaus notwendig werden, die oft für 24 Stunden erfolgt, aber auch länger dauern kann.

Wie lange muss man zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben?

Anzeichen einer Gehirnerschütterung nicht immer eindeutig

Nicht immer verursacht eine Gehirnerschütterung direkt Symptome. Zudem erkennt nicht jeder Laie die Anzeichen eines Schädel-Hirn-Traumas und deutet diese richtig. Deswegen sollte man bei einer Kopfverletzung stets einen Arzt aufsuchen. Dieser ist einerseits in der Lage, das Leiden eindeutig festzustellen, andererseits kann er andere Erkrankungen gezielt ausschließen. So verursacht eine Hirnblutung zum Teil ähnliche Symptome wie eine Commotio cerebri, gilt jedoch als wesentlich gefährlicher. Eine Gehirnerschütterung zeigt sich meist in folgenden Krankheitsanzeichen:

  • kurze Bewusstlosigkeit nach dem Unfall
  • Kopfweh
  • Schwindel
  • Übelkeit, eventuell Erbrechen
  • Orientierungsstörungen
  • Apathie

Weil sich die Symptome einer Gehirnerschütterung nicht immer deutlich zeigen, können Ärzte eine Beobachtung im Krankenhaus für mindestens 24 Stunden anordnen. Sollten die Patienten einen vitalen Eindruck machen, werden sie häufig entlassen. Die Voraussetzung hierfür ist, dass Angehörige in regelmäßigen Abständen nach den Verletzten schauen. Nur durch diese Überwachung ist gewährleistet, dass bei einer Verschlimmerung der Symptome sofort reagiert werden kann.

Welche Kriterien sprechen für einen Krankenhausaufenthalt?

Der Arzt beurteilt anhand der Symptome und Risiken, ob der Patient im Krankenhaus stationär aufgenommen wird. Besonders in folgenden Fällen kann ein Aufenthalt in der Klinik für ein bis zwei Tage oder auch eine weitere Zeit für notwendig erachtet werden:

  • bewusstlose Phase über mehrere Minuten
  • stärkere Erinnerungslücken
  • starke oder bleibende Kopfschmerzen
  • der Zustand des Betroffenen verschlechtert sich wieder
  • Nervenausfälle, Lähmungserscheinungen, Schielen, Gleichgewichtsstörungen, Sprachstörungen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Krampfanfälle
  • offene Wunden
  • Betroffene über 60 Jahren
  • kleine Kinder, Säuglinge
  • Patienten mit Blutgerinnungsstörungen
  • Patienten, die Alkohol oder Drogen zu sich genommen haben
  • wenn der Unfallablauf unbekannt ist
  • frühere Gehirnverletzungen

Letztendlich liegt die Entscheidung im Ermessen des Arztes. Oftmals ist es zur Vorsicht sicherer, den Patienten für einen Tag aufzunehmen. Trotz vermeintlich eindeutiger Hinweise für eine Gehirnerschütterung kann auch ein schwerwiegenderer Zustand nach der Verletzung bestehen.

Wie lange bleiben Patienten mit Gehirnerschütterung im Krankenhaus?

Die Überwachung des Betroffenen in der Klinik erfolgt üblicherweise für 24 bis 48 Stunden. Ist eine schwere Verletzung in den Untersuchungen wie der Computertomographie (CT) nicht festzustellen und geht es dem Patienten ansonsten besser, dann kann er normalerweise entlassen werden. Bei weiteren Folgen oder Schäden kann der Krankenhausaufenthalt länger dauern.

Zur Überwachung im Krankenhaus gehört die regelmäßige Kontrolle des Patienten. Nicht nur werden Parameter wie Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung getestet, sondern der Bewusstseinszustand wird immer wieder geprüft. Zudem wird nach der Reaktion der Pupillen geschaut. Diese Maßnahmen dienen vor allem dazu, eine mögliche Gehirnblutung rasch zu erkennen. Sollten entsprechende Anzeichen auftreten, muss umgehend eine Computertomographie (CT) durchgeführt werden und der Patient gegebenenfalls operiert werden.

Die weitere Behandlung außerhalb des Krankenhauses

Damit eine Gehirnerschütterung keine bleibenden Schäden verursacht, werden die meisten Ärzte Bettruhe sowie körperliche Schonung verschreiben. Zudem sollten Patienten helle Bildschirme vermeiden und auf Lesen verzichten. Meist zeigt sich bereits nach fünf bis sieben Tagen eine deutliche Besserung des Zustands, sodass die Betroffenen schnell wieder voll einsatzfähig sind.

Dennoch sollte eine Gehirnerschütterung nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Wird eine Gehirnerschütterung weder diagnostiziert noch behandelt, drohen Patienten, das postkommotionelle Syndrom zu entwickeln. Während eine Gehirnerschütterung bei korrekter Therapie meist nach wenigen Tagen überstanden ist, leidet Patienten mit dem postkommotionellen Syndrom häufig für viele Wochen oder Monate unter den Beschwerden einer Commotio cerebri. Zusätzlich treten depressive Verstimmungen, starke Müdigkeit sowie eine allgemeine Schwäche auf. Damit dieser unerwünschte Zustand nicht eintritt, empfiehlt sich der rechtzeitige Besuch eines Arztes.

Wann tritt eine Gehirnerschütterung auf?

Laut medizinischer Definition handelt es sich bei einer Gehirnerschütterung um ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma. Ein solches Trauma entsteht, wenn eine äußere Kraft auf den Kopf gewirkt hat. Dazu zählen beispielsweise Zusammenstöße beim Sport, Stürze auf den Boden oder Schläge auf den Kopf. Typisch für eine Gehirnerschütterung sind eine kurze Bewusstlosigkeit sowie folgende Erinnerungslücken an den Unfall. Der Grund für diesen Funktionsausfall des Gehirns ist eine Prellung der Nerven. Das Gehirn schwimmt in einer Hirnflüssigkeit zwischen den Schädelknochen. Kommt es jedoch zur genannten Krafteinwirkung, prallt das Hirn ruckartig auf den harten Schädelknochen. Im Normalfall gehen die Schäden wieder zurück und führen zu keinen bleibenden Beeinträchtigungen.

So beurteilt der Arzt die Gehirnverletzung

Um die Schwere des Schädel-Hirn-Traumas festzustellen, wird der Arzt zunächst eine neurologische Untersuchung vornehmen. Das bedeutet, er überprüft die Reflexe des Patienten, führt einen Gleichgewichtstest durch und untersucht die Pupillenreaktion. Ziel dieser Untersuchungen ist es, ein schweres Schädel-Hirn-Trauma auszuschließen. Dazu greifen viele Mediziner auf die Glasgow-Koma-Skala zurück, um ein vorliegendes Schädel-Hirn-Trauma zu klassifizieren. Anhand spezieller Fragen und Untersuchungen wird ein Punkte-Wert ermittelt. Sollte der Patient zwischen 15 und 13 Punkten erreichen, kann man von einer Gehirnerschütterung ausgehen, also einem leichten Schädel-Hirn-Trauma. Bei Werten darunter ist die Verletzung schwerer und es stehen weitere Untersuchungen wie ein Schädel-CT an.

Kleinkinder sind besonders häufig betroffen

Im Gegensatz zu Erwachsenen erleiden (Klein-)Kinder besonders häufig eine Gehirnerschütterung. Das liegt unter anderem daran, dass die Kinder Gefahren noch nicht gut einschätzen können. Dementsprechend stürzen die Kleinen häufiger oder stoßen sich öfter den Kopf an. Hinzu kommt, dass der Kopf eines Kindes vergleichsweise größer ist als beim Erwachsenen. Das Risiko, dass Kinder nach einem Sturz mit dem Kopf auf dem Boden aufschlagen, ist damit erhöht. Je jünger das betroffene Kind ist, desto schlechter kann es sich den Eltern mitteilen. Deswegen sollte man zur Kontrolle immer einen Arzt aufsuchen, wenn sich der Nachwuchs den Kopf verletzt hat. Während kurzes Weinen als gutes Zeichen gewertet werden kann, sprechen Übelkeit, Gleichgewichtsprobleme sowie ununterbrochenes Weinen für eine schlimmere Hirnverletzung. Deshalb sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, der das Kind gezielt untersucht und eine eindeutige Diagnose stellt. Nur so lassen sich schwerwiegende Folgeerkrankungen gezielt vermeiden und die Gesundheit des Kindes ist nicht längerfristig beeinträchtigt.

Was kann man gegen Langeweile im Krankenhaus machen?

Glücklicherweise gibt es einige Möglichkeiten für Zeitvertreib im Krankenhaus. Kleinere Dinge wie ein gutes Buch, etwas zum Stricken oder anderweitige Handarbeit, ein Tablet zum Spielen oder ein MP3-Player beziehungsweise Smartphone zum Musik hören können bereits für willkommene Abwechslung sorgen.

Bei welchen Krankheiten muss man im Krankenhaus bleiben?

Am häufigsten mit 2,94 Millionen Fällen führten Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu stationären Krankenhausaufenthalten. Danach folgten 1,98 Millionen stationäre Krankenhausaufenthalte aufgrund Verletzungen oder Vergiftungen sowie 1,97 Millionen Fälle wegen Krankheiten des Verdauungssystems.

Was zieht man heute im Krankenhaus an?

Die meisten Krankenhäuser bevorzugen es, wenn die Patienten die spitalseigenen Nachthemden anziehen. Auf Wunsch ist es aber in vielen Einrichtungen möglich, seinen eigenen Pyjama zu tragen. Für Untersuchungen (z.B. CT, MRT) müssen Sie sich dann aber höchstwahrscheinlich umziehen.

Warum nimmt man im Krankenhaus ab?

Das Gewicht, das Sie verloren haben, ist zu einem nicht geringen Anteil Muskelmasse (leider). Und da Muskelmasse viel Energie verbraucht und jetzt fehlt, bleibt vom Essen mehr an überschüssiger Energie übrig und diese wird als Fett gespeichert.