Wie hoch schutz nach erster impfung

«Dies stützt die Entscheidung der britischen Regierung, damit zu beginnen, ihre Bürger mit einer einzigen Dosis zu impfen», sagte der stellvertretende Generaldirektor des Krankenhauses, Arnon Afek, laut Mitteilung. Großbritannien hatte entschieden, den Abstand zwischen der ersten und der für den vollen Immunschutz nötigen zweiten Impfdosis auf zwölf Wochen verlängert, um schneller mehr Menschen immunisieren zu können. Aktuell heißt es in den Empfehlungen der Europäischen Arzneimittelagentur, die zweite Impfdosis soll »drei Wochen nach der ersten Dosis« erfolgen, und zwar frühestens nach 19 und maximal nach 42 Tagen, also sechs Wochen. Das entspricht dem Intervall, das in den Zulassungsstudien untersucht wurde. Dem hat sich die Ständige Impfkommission (STIKO) in ihrer Empfehlung angeschlossen.

Die Impfstoffe von Biontech und AstraZeneca beginnen schon nach der ersten Spritze zu wirken, berichten britische Forscher. Doch erst die zweite Dosis sorgt für den vollen Schutz, gerade bei Älteren und Vorerkrankten.

18.05.2021, 15.17 Uhr

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Wie hoch schutz nach erster impfung

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Spritzen mit Impfstoff von AstraZeneca: Nach der zweiten Dosis entwickelten fast alle Probanden Antikörper gegen das Coronavirus

Foto: Ina Fassbender / AFP

Eine britische Analyse spricht erneut dafür, dass die Coronaimpfstoffe von Biontech und AstraZeneca hochwirksam sind. Schon nach der ersten Dosis entwickelten demnach etwa 96 Prozent der untersuchten Probanden Antikörper gegen das Coronavirus Sars-CoV-2. Nach der zweiten Dosis lag die Quote bei nahezu 100 Prozent.

Für die Studie waren mehr als 8500 Menschen in England und Wales untersucht worden. Die Studienteilnehmer waren im Schnitt 65 Jahre alt. Schon 28 bis 34 Tage nach der ersten Spritze mit einem der Impfstoffe von Biontech oder AstraZeneca hatten 96,42 Prozent der Probanden Antikörper gegen den Erreger gebildet. Ein Zeichen, dass die Impfung den gewünschten Effekt erzielt hat.

Innerhalb von 14 Tagen nach der zweiten Impfung ließen sich sogar bei 99,08 Prozent der untersuchten Probanden Antikörper nachweisen. Vor der Impfung waren Antikörpertests bei den Probanden noch negativ ausgefallen.

Immunantwort bei Älteren nach erster Dosis schwächer

Beide Impfstoffe hätten in etwa gleich gut funktioniert, berichten die Wissenschaftler des University College London. Die Menge an Antikörpern war nach der ersten Dosis mit dem Impfstoff von Biontech im Schnitt zwar etwas schneller angestiegen als bei AstraZeneca. Nach etwa vier Wochen zeigten sich jedoch bei beiden Impfstoffen ähnlich hohe Werte bei den Antikörpern.

Die Auswertung ist Teil des Forschungsprojekts »Virus Watch« , für das regelmäßig etwa 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer getestet werden. Bisher liegt die aktuelle Analyse nur als sogenannter Preprint vor. Das heißt, sie ist noch nicht von unabhängigen Fachkollegen begutachtet worden. Eine Veröffentlichung in einem Fachmagazin ist jedoch geplant.

Erste Impfung schützt zu mindestens 60 Prozent

Der Nachweis von Antikörpern allein bedeutet jedoch noch nicht, dass Geimpfte schon nach der ersten Impfung vollständig geschützt sind. Zwar hatten vorherige Studien gezeigt, dass schon die erste Impfung bei beiden Produkten einen wahrscheinlichen Schutz von mindestens 60 Prozent bietet. Die volle Wirkung entfalten die Impfstoffe jedoch erst nach der zweiten Spritze.

Der Effekt zeigte sich in der aktuellen Analyse gerade bei Älteren. Diese hatten nach der ersten Impfung noch weniger Antikörper gebildet als jüngere Probanden. Dabei haben gerade ältere Menschen ein höheres Risiko für eine schwere Erkrankung. Nach der zweiten Dosis bildeten sich jedoch vergleichbar hohe Antikörperspiegel, unabhängig vom Alter.

Auch Menschen mit Vorerkrankungen wie Krebs, Diabetes, Herzerkrankungen sowie Patienten, die Medikamente einnehmen müssen, die das Immunsystem unterdrücken, entwickelten nach der zweiten Spritze ähnlich viele Antikörper. Ein Indiz, dass die Impfung bei ihnen nach der zweiten Dosis genauso zuverlässig wirkt wie bei Menschen ohne Vorerkrankungen.

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»Die Untersuchung ist eine Erinnerung daran, wie wichtig es ist, die zweite Dosis des Impfstoffs zu erhalten«, sagte einer der Autoren der Analyse, Rob Aldrige, laut »Guardian«. »Und die Ergebnisse sind beruhigend: Impfstoffe sind ein Ausweg aus der Pandemie.«

Im Fall von Biontech sollten zwischen der ersten und zweiten Dosis sechs Wochen vergehen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko). Für AstraZeneca ist ein Abstand von zwölf Wochen vorgesehen.

Bei AstraZeneca kann dieser auch verkürzt werden, allerdings geht das laut Studiendaten wahrscheinlich mit einer geringeren Wirksamkeit einher. Als vollständig geimpft gilt jemand 14 Tage nachdem alle notwendigen Dosen verabreicht worden sind – also am 15. Tag nach der letzten Impfung.

Wann setzt nach der Impfung der Schutz ein?

Der volle Impfschutz gegen COVID-19 tritt etwa 14 Tage nach einer vollständigen Impfserie ein – das heißt bei den Impfstoffen Comirnaty® von BioNTech/Pfizer, Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna und Jcovden® (COVID-19 Vaccine Janssen) von Johnson & Johnson nach der zweiten Impfdosis (bei Jcovden® mit 2.

Wie hoch ist der Schutz nach der Impfung?

Die Zulassungsstudien, die überwiegend den Schutz vor der Alpha-Variante untersuchten, zeigten eine Wirksamkeit von etwa 90 % gegen eine milde bis schwere COVID-19-Erkrankung. Verlässliche Aussagen zum Schutz der Impfung vor schweren Krankheitsverläufen können jedoch nicht getroffen werden.

Wie hoch ist der Schutz bei BioNTech nach der zweiten Impfung?

Die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer sowie Moderna schützen nach zwei bis vier Monaten noch zu 85 Prozent vor einer Infektion. Nach vier bis sechs Monaten liegt der Schutz von Spikevax® (Vaccine Moderna) von Moderna bei 71 Prozent und Comirnaty® von BioNTech/Pfizer bei 47 Prozent.

Wann ist man voll geimpft?

Teilimpfung werden Antikörper gebildet und die Schutzwirkung beginnt 3 Wochen danach. Doch für einen vollen, anhaltenden Schutz ist die 2. Teilimpfung sowie eine 3. Impfung nach gegebener Zeit notwendig.