Zwillingsgeburten sind die Ausnahme, sie nehmen aber zu. Manche Eltern in spe freut es, da sie es sich wünschen. Heute weiß man mehr über die Bedingungen, die Mehrlingsgeburten fördern. Das lässt uns deutliche Zusammenhänge zwischen ethnischen, anatomischen und lebensweltlichen Fakten und gehäuften Mehrlingsschwangerschaften erkennen. Show
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Es gibt eineiige und zweieiige Zwillinge.
Eine pränatale Bestimmung, ob eineiige oder zweieiige Zwillinge vorliegen, ist schwer. Zweieiige haben immer eine eigene Fruchtblase oder Plazenta, was aber im Ultraschall manchmal nicht erkannt wird. Eineiige haben entweder jeder eine eigene Fruchtblase oder teilen sich eine, bei der Plazenta ist es ebenso. Die Wahrscheinlichkeit Zwillinge zu bekommen die zweieiig sind ist etwa doppelt so hoch, wie bei Eineiigen. Zwillinge – ein Blick in die StatistikEs fällt auf, dass Mehrlingsgeburten in Deutschland seit Mitte der 1990er Jahre zunehmen. Das Statistische Bundesamt verzeichnete laut der Website twinsworld.de für 1952 auf 1000 Geburten 23,2 Mehrlingskinder. 1977 lag die Wahrscheinlichkeit Zwillinge zu bekommen bzw. für eine Mehrlingsgeburt bei weniger als 1,8 Prozent. Seitdem ist die Wahrscheinlichkeitskurve wieder stetig gestiegen. 2004 kam es zu einem historischen Höchststand von über 3,5 Prozent. Dieser wurde 2012 erneut erreicht und 2015 mit 3,75 erneut übertroffen. Dies zeigt, dass Statistik uns heute ein genaueres Bild gibt als frühere „Faustregeln“ wie etwa die von HELLIN, der Zwillingsgeburten mit 1,14 Prozent prognostiziert. Wie wir später noch sehen, ist steigendes Alter der Frau bei der Zeugung begünstigend für eine Mehrlingsgeburt. Dies hat mit der Hormonlage zu tun. Das Durchschnittsalter für eine erste Schwangerschaft hat in Deutschland ebenfalls zugenommen und erklärt eine steigende Mehrlingsrate. Natürlich spiegelt sich in der Häufigkeit der Mehrlingsgeburten auch der zunehmende Einsatz der Reproduktionsmedizin: Durch das übliche Einpflanzen mehrerer befruchteter Eizellen wird die Chance der Schwangerschaft erhöht, zugleich aber auch die Wahrscheinlichkeit der Mehrlingsgeburten. Zwillingsschwangerschaften folgen auch der GenetikErbliche Faktoren begünstigen ebenso wie die lebensweltlichen Umstände eine Zwillings- oder Mehrlingsgeburt. Wenn die Mutter selber Zwillingskind ist und es in der Familie weitere Zwillingskinder gibt, dann vervierfacht sich die Chance für eine Zwillingsgeburt. Hierfür gibt es verblüffende Beispiele:
Bei den genetischen Merkmalen für die Begünstigung einer Zwillingsgeburt ist ausschließlich das Erbgut der Frau entscheidend. Ob ein zeugender Vater etwa Zwilling ist oder Zwillingshäufungen in der Familie hat, ist völlig unerheblich. Welche weitere Bedingungen Zwillingsgeburten begünstigenNeben der Genetik sind u.a. ethnische Herkunft, Anatomie, Ernährung und Lebensgewohnheiten für Zwillingsgeburten entscheidend. Hohe Zwillingsgeburtsraten haben afrikanische Mütter, gefolgt von Europäerinnen. Geringe Zwillingsgeburtsraten sind bei Asiatinnen und Spanierinnen festzustellen. Wenn es schon Schwangerschaften gab, erhöht sich die Chance einer Zwillingsentwicklung. Es scheint, wie wenn der Körper signalisiert, dass die Mutter robust und in der Lage dazu ist, Mehrlinge erfolgreich auszutragen. Das gilt ebenso für großgewachsene, kräftig gebaute und gut genährte Frauen.
Gleiches gilt für zunehmendes Alter der Frau: Die Chancen auf eine Schwangerschaft nehmen zwar ab, die Zwillingsschwangerschaften häufen sich allerdings. Ab einem Alter von 40 Jahren steigt die Wahrscheinlichkeit Zwillinge zu bekommen von 3 Prozent auf 7 Prozent an, mit 45 Jahren gar auf 17 Prozent. Wie man dem Doppelglück nachhelfen kannEs kann bei Paaren Gründe geben, sich eine Zwillingsschwangerschaft zu wünschen. Aus den genannten begünstigenden Faktoren lassen sich ein paar Empfehlungen ableiten, wie eine Mutter die Chancen auf eine Zwillingsschwangerschaft von normal etwa 3 Prozent deutlich erhöhen kann.
Eine Konsultation eines entsprechend ausgebildeten Facharztes ist für diese Thematik also immer sinnvoll und zielführend. Quellen: ×
Miriam Kirmse ist die Content-Managerin von Wiado. Dabei interagiert sie vor allem mit den verschiedenen Experten, die für unser Online-Magazin als Autoren tätig sind. In ihrem bisherigen Berufsleben hat sie bereits als Kamerafrau, Moderatorin und Redakteurin gearbeitet. Ihre Motivation ist es, die Leser mit einem Blick hinter die Kulissen des Alltäglichen zuverlässig zu informieren und auch Antworten auf unkonventionelle Fragen zu finden. Ihr Motto lautet: Man lernt nie aus! Hinweise für Gesundheits- und Rechtsfragen Wiado.de dient der allgemeinen Bildung und Information, nicht der Beratung bei gesundheitlichen und rechtlichen Anliegen. Konsultieren Sie hierzu bitte jeweils Ihren Arzt/Zahnarzt oder einen Rechtsanwalt/Steuerberater. Wie hoch ist die Chance Zwillinge zu bekommen?Die Wahrscheinlichkeit, ein eineiiges Zwillingspärchen zu bekommen, liegt also nur bei 4:1000. An dieser Rate ändert sich tatsächlich seit den 1980er-Jahren kaum etwas. Jedoch werden immer mehr zweieiige Zwillinge geboren.
Bin ich mit Zwillingen schwanger Test?Eine Zwillingsschwangerschaft kann ab der 8. Woche per Ultraschall festgestellt werden, wenn beide Embryonen zu sehen sind. Danach wird empfohlen, diese Untersuchung mindestens alle 3 Monate durchzuführen.
Wann entscheidet sich ob man Zwillinge bekommt?Zwillinge werden meistens schon ab der sechsten Woche der Schwangerschaft erkannt. In diesem frühen Stadium kommt es allerdings häufig vor, dass einer der beiden Embryos stirbt.
Ist die Wahrscheinlichkeit höher dass Zwillinge Zwillinge bekommen?Schon seit Langem beobachten Forscher: Haben werdende Mütter bereits zweieiige Zwillinge in der Familie, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie ebenfalls gleich zwei Kinder zur Welt bringen, die allerdings in diesem Fall nicht näher miteinander verwandt sind als andere Geschwister auch.
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