Wie heißt der Dorsch in der Nordsee?

Der Kabeljau oder Dorsch gehört zu den beliebten Zielfischen für Angler. Zudem ist er auch noch ein begehrter Speisefisch. Sein festes weißes Fleisch ist zart, geschmackvoll und fettarm. Neben dem Fleisch ist auch der Rogen des Fisches beliebt. Der Kabeljau ist ein Meeresfisch, der zum Laichen teilweise große Wanderungen unternimmt. Bekannt und beliebt ist auch der norwegische Skrei (Winterkabeljau). Der Kabeljau kann bis zu 2 m groß werden und gilt als einer der fruchtbarsten Fische überhaupt. Trotzdem sind seine Fischbestände stark gefährdet.

Wissenswertes

Der Dorsch © dule964 / stock.adobe.comDer Dorsch

Der Kabeljau (Gadus morhua) ist allgemein auch unter dem Namen „Dorsch“ bekannt. Er ist ein Meeresfisch, der bis zu 2 Meter lang werden und ein Gewicht von bis zu 100 kg erreichen kann. Die Bezeichnung „Dorsch“ wird vor allem für junge und nicht geschlechtsreife Kabeljaue oder Exemplare aus der Ostsee verwendet. Man findet den Kabeljau im Nordatlantik, in der Ost- und Nordsee.

Seine bevorzugten Wassertemperaturen liegen bei 2 bis 10 Grad Celsius. Diese Fischart hält sich gern nahe dem Gewässergrund auf, kann jedoch im offenen Meer auch über tieferen Bereichen leben. Die Wassertiefe, in der sich der Dorsch am wohlsten fühlt, beträgt ca. 150 bis 200 m. Der Kabeljau wird leider stark überfischt und wird von der IUCN daher auf der „Roten Liste“ als gefährdet eingestuft.

Lebensraum

Der Kabeljau hat ein weites Verbreitungsgebiet, welches sich von der Ungava Bay in Kanada entlang der Küste Nordamerikas bis nach North Carolina erstreckt. Er kommt auch im westlichen Atlantik, an der Ost- und Westküste von Grönland, Island, in der Barentssee und entlang der europäischen Küste bis zum Golf von Biskaya vor. Der Kabeljau oder Dorsch lebt in Schwärmen, von denen es wandernde und stationäre Formen gibt. Dieser Fisch kann in Wassertiefen von bis zu 1.000 Metern vorkommen. Größere und ältere Fische halten sich gern in tieferen und kälteren Regionen auf als junge Exemplare.

Der Dorsch lebt in rund 150 bis 200 m Tiefe © Vlada Z / stock.adobe.comDer Dorsch lebt in rund 150 bis 200 m Tiefe

Es gibt in Neufundland, Island und Norwegen große Wanderbestände dieser Fischart. Diese Kabeljaue erreichen ihre Geschlechtsreife meist mit sieben bis zwölf Jahren und einer Größe von 70 bis 95 cm. Jene Fischbestände, die in Küstennähe aufwachsen, werden schneller geschlechtsreif. Dänische Kabeljaue erreichen die Geschlechtsreife bereits mit drei Jahren, norwegische mit fünf. Kabeljaue aus der Barentssee, die noch nicht geschlechtsreif sind, werden als „Lodden-Kabeljau“ bezeichnet. Sie folgen den Laichwanderungen der Lodde und treffen im Frühling an der nordöstlichen Küste Finnlands ein, wo sie als „Frühlings-Kabeljaue“ bezeichnet werden. Mit dem Erreichen der Geschlechtsreife werden sie „Skrei“ oder „Winterkabeljau“ genannt. Nach dem Laichen wandern die Schwärme wieder in die Barentssee zurück.

Bevorzugte Nahrung & Beute

Der Kabeljau oder Dorsch ernährt sich vorwiegend von Krill, Würmern, Krebstieren und Weichtieren. Je älter er wird, desto eher frisst er auch kleinere Fische. Man kann sagen, dass dieser Fisch alles frisst, was er finden kann. Jungfische fressen in den ersten Wochen vorwiegend Algen, danach ist Zooplankton die bevorzugte Nahrung.

Die wandernden Bestände im Meerwasser folgen auch Schwärmen von Hering oder Lodde. Der Sandaal ist ebenfalls ein beliebter Beutefisch für den Kabeljau. Ebenfalls zur Nahrung zählt der Laich der Heringe. Im Winter und zur Laichzeit nimmt der Kabeljau weniger Nahrung zu sich als sonst.

Blinker sind ein Top Dorsch-Köder © Piotr Wawrzyniuk / stock.adobe.comBlinker sind ein Top Dorsch-Köder

Größe & Lebenserwartung

Der Kabeljau kann eine Maximalgröße von 2 Metern und ein Maximalgewicht von 96 kg und ein Alter von 25 Jahren erreichen. Dies ist jedoch nicht die Regel, solch kapitale Exemplare sind eine absolute Seltenheit.

Guter Dorsch von ca. 80cm vom Boot gefangen © joppo / stock.adobe.comGuter Dorsch von ca. 80 cm vom Boot gefangen

Die folgende Tabelle bietet eine gute Übersicht über die typischen Maße und das Alter des Kabeljaus in der Ost- und Nordsee, sowie in Norwegen.

Fortpflanzung

Der Kabeljau gehört zu den fruchtbarsten Fischen überhaupt. Ein Kabeljau-Weibchen laicht mehrmals im Jahr ab, wobei es je nach Größe zwischen 500.000 und fünf Millionen Eiern sein können. Schon nach wenigen Stunden steigen die Eier zur Wasseroberfläche auf. Die 5 mm kleinen Fischlarven schlüpfen meist nach 14 bis 28 Tagen, je nach Wassertemperatur. Der Großteil der Kabeljaubestände laicht in der Zeit von Januar bis April. Zum Laichen wählen die Fische eine Wassertiefe von 50 bis 200 m und Wassertemperaturen von ca. 0 bis 12 Grad Celsius.

Die Fischlarven ernähren sich anfangs von Hüpferlingen und Zooplankton. Es dauert ca. drei bis sechs Monate, bis die jungen Fische zu einer Größe von 3 – 6 cm herangewachsen sind. Die ozeanischen Bestände zieht es nun in tiefere Wasserschichten, die Küstenbestände ins Flachwasser. Wie schnell die Fische wachsen, hängt von der Wassertemperatur, dem Nahrungsangebot und der Populationsdichte ab.

Auch kleine Dorsche sind echte Räuber © Frank Waßerführer / stock.adobe.comAuch kleine Dorsche sind echte Räuber

Merkmale

Der Kabeljau oder Dorsch hat einen Körper, der als lang gestreckt und spindelförmig beschrieben werden kann. Der Kopf ist eher lang und dazu massiv. Die Färbung des Körpers ist vom Lebensraum abhängig. Der Fisch kann hell-gräulich über Sandböden, aber auch bräunlich bis leicht grünlich in größeren Tiefen bis hin zu rötlich in der Algenwuchszone gefärbt sein. Dazu besitzt der Fisch eine weißlich-silbrige Bauchseite.

Insgesamt kann das Muster des Kabeljaus als marmoriert bezeichnet werden, da der ganze Körper mit dunklen Flecken überzogen ist. Der Dorsch hat ein großes und unterständiges Maul mit vielen kleinen Zähnen. Die Maulspalte reicht dabei bis unter die Augen und an der Unterlippe hat der Fisch lange und kräftige Bartel. Typisch für den Kabeljau sind seine drei dicht beieinanderstehenden, abgerundeten Rückenflossen. Dazu kommen noch zwei Afterflossen und eine leicht nach innen gewölbte Schwanzflosse.

Verwandte Fischarten

Die dorschartigen Fische gehören zur Ordnung der Knochenfische und umfassen 10 Familien und mehr als 200 Arten. Dazu zählen unter anderem:

  • Blauleng
  • Gabeldorsch
  • Köhler
  • Leng
  • Lumb
  • Pollack
  • Schellfisch
  • Seelachs
  • Wittling
  • u.v.a.

Selten werden die mit dem Kabeljau bzw. Dorsch verwandten Tiefseedorsche gefangen. Dazu gehört unter anderem der Blauhecht. Der Atlantische Tiefseedorsch oder Moro kann bis zu 70 cm lang werden und besitzt eine bräunliche Färbung. Besonders der Neuseeländische Tiefseedorsch wird wegen seines schmackhaften Fleisches als Speisefisch geschätzt.

Ausrüstung

Rute

Zum Angeln von Dorsch oder Kabeljau kann eine gewöhnliche Spinnrute verwendet werden. Das Wurfgewicht sollte ca. 80 g betragen. Zwar gibt es in manchen Geschäften eigene Ruten für jeden Fisch, so auch Dorschruten zu kaufen, doch diese sind meist recht teuer. Wer bei der Ausrüstung etwas sparsamer sein möchte, kann die schon erwähnte Spinnrute bzw. eine Rute verwenden, mit der man auch Fische wie Zander fangen kann.

Eine gute Dorschrute braucht ein kräftiges Rückgrat © big_tau / stock.adobe.comEine gute Dorschrute braucht ein kräftiges Rückgrat

Köder

Dorsche beißen auf verschiedene Köder. Geeignet sind Naturköder wie Kleinfische, Wattwürmer, Krebse oder Seeaale. Aber auch Gummiköder wie Gummifische, Blinker und Wobbler sind bei den Fischen beliebt. Kunstfliegen können als Beifänger verwendet werden und Pilker sollten zwischen 80 und 300 g schwer sein. Auch für die Köder eignen sich Rottöne sehr gut.

Gummifisch am Jigkopf © joppo / stock.adobe.comGummifisch am Jigkopf

Schnur

Als Schnur eignet sich auf hoher See eine farbige sehr gut. Gerade Rottöne sind leicht erkennbar. Die geflochtene Schnur sollte zwischen 0,14 und 0,20 liegen und die Tragkraft sollte 5 bis 15 kg betragen. Mit einer solchen Schnur erreicht man eine gute Köderführung und weites, gezieltes Auswerfen ist möglich.

Rolle

Eine mittlere, maritime Rolle eignet sich gut für das Angeln nach Kabeljau. Die Mechanik von Angelrollen ist anfällig für Salz und Sand, darum sollte man eine wählen, die für das Salzwasser geeignet ist. Die Rolle sollte etwa 200 m fassen können, denn das braucht man auf jeden Fall, wenn man in der Ostsee angelt.

Wer Dorsche angelt braucht eine Rolle mit guter Bremse © big_tau / stock.adobe.comWer Dorsche angelt, braucht eine Rolle mit guter Bremse

Jahreszeiten

Frühling

Grundsätzlich kann man den Dorsch das ganze Jahr über angeln, wobei Herbst und Frühling meist am besten sind. Im Frühjahr hat man oft mit Brandungsangeln und Spinnfischen die besten Chancen auf einen guten Fang.

Sommer

Im Hochsommer kann das Angeln nach dem Kabeljau schon einmal zäh werden. Die Fische mögen nämlich warmes und sauerstoffarmes Wasser nicht besonders gern.

Herbst

Der Herbst ist die beste Zeit, um auf die Jagd nach Dorsch bzw. Kabeljau zu gehen. Die Wassertemperatur ist ideal und die Fische sammeln sich in den flacheren Küstengewässern, um nach Nahrung zu suchen.

Winter

Von Ende Februar weg laichen die Dorsche in der westlichen Ostsee. Wer zu dieser Zeit angelt, bekommt oft ein kapitales Weibchen voller Eier an den Haken.

Beißzeiten

Tagsüber

Tagsüber stehen die Chancen am besten, den Dorsch an die Angel zu bekommen. Morgens und abends sinken die Chancen ein wenig, ein guter Fang kann aber immer noch dabei sein.

Nachts

Dorsche sind in der Nacht nicht wirklich aktiv, darum ist nachts auch keine gute Zeit, um nach den Fischen zu angeln.

Gesetzliche Regelungen

In Deutschland kann nur in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein nach dem Dorsch geangelt werden. Das Mindestmaß von 35 cm gilt in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Letzteres hat zudem eine Schonzeit vom 01.02. bis 31.03. festgelegt.

Die Schonzeit gibt darüber Auskunft, in welchen Monaten der Fisch nicht gefangen werden darf. Durch das Mindestmaß ist die Größe festgelegt, welche der Fisch haben muss, damit ihn der Angler auch behalten darf.

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Wann wird der Dorsch zu Kabeljau?

dem Nordatlantik als Dorsch bezeichnet, die sich vordergründig von Kleintieren, Krebsen, Muscheln, Krabben und Kleinfischen ernähren. Der Gadus morhua trägt den Namen Kabeljau, wenn der Fisch bereits älter, laich- bzw. geschlechtsreif ist und nicht in der Ostsee vorkommt.

Ist Seelachs und Dorsch das gleiche?

Verwirrung an der Theke: Alaska-Seelachs und Seelachs gehören zu der Familie der Dorsche und sind nah mit dem Kabeljau verwandt, weshalb ihre Herkunft zunächst einmal nichts mit der des herkömmlichen Lachses gemein hat.

Was ist der Unterschied zwischen Dorsch und Skrei?

Als Dorsch bezeichnet man den jungen Kabeljau vor der Geschlechtsreife sowie den in der Ostsee lebenden, kleineren Kabeljau. In Norwegen wird der geschlechtsreife arktische Kabeljau SKREI genannt, was auf Norwegisch „der Wanderer“ bedeutet.

Wie heißt der Junge Dorsch?

Viele Bestände sind inzwischen durch Überfischung gefährdet. Kabeljau und Dorsch sind Synonyme, beide Begriffe werden aber regional auch unterschiedlich gebraucht: Teilweise wird Dorsch als Bezeichnung für den Jungfisch und Kabeljau erst für den älteren laichreifen Fisch verwendet.