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Frédéric Prinz von Anhalt (2009) Frédéric Prinz von Anhalt (* 18. Juni 1943[1] in Wallhausen[2] als Hans-Robert Lichtenberg)[3] ist ein deutsch-amerikanischer Geschäftsmann und Adoptivsohn von Marie Auguste Prinzessin von Anhalt. Er lebt in Los Angeles und ist bekannt durch Auftritte in zahlreichen Fernsehsendungen. Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zeit in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frédéric Prinz von Anhalt wurde als Sohn des Kriminalrats[4] Ferdinand Lichtenberg und dessen Frau Barbara in der Edelgasse im rheinland-pfälzischen Wallhausen geboren und führte zum damaligen Zeitpunkt noch den Namen Hans-Robert Lichtenberg. Er absolvierte eine Berufsausbildung zum Bäcker[5] und betrieb später mehrere Saunaclubs.[6] Durch Vermittlung des Titelhändlers Hans-Hermann Weyer lernte er Marie Auguste Prinzessin von Anhalt kennen, die aus dem Adelsgeschlecht der Askanier stammte und deren Familie bis 1918 das Herzogtum Anhalt regierte. Sie adoptierte im Februar 1980 Lichtenberg als Erwachsenen, der ihr später eine monatliche Rente von 2.000 Mark zahlte. Aufgrund der Adoption erhielt Lichtenberg den Familiennamen „Prinz von Anhalt“ und änderte überdies seinen Vornamen in Frédéric. Eine vereinbarte Vermittlungsgebühr von 200.000 Mark an Weyer zahlte er jedoch nicht.[7] Zeit in den USA[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Anhalt in Los Angeles Von Anhalt zog 1984 nach Los Angeles, nachdem er dort zuvor während einer Urlaubsreise die Schauspielerin Zsa Zsa Gabor kennengelernt hatte und drei Jahre lang zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten gependelt war, bevor Gabor ihm einen Heiratsantrag machte,[8] der 1986 zur Eheschließung führte. Die Hochzeit und die Ehe nutzte er für Schlagzeilen in der Boulevard-Presse und wurde dadurch erstmals in der Öffentlichkeit bekannt. Es handelte sich nach seinen Angaben um seine siebte Ehefrau.[8] Er besitzt neben der deutschen auch die amerikanische Staatsbürgerschaft.[9] In Interviews äußerte von Anhalt, er habe in seiner Zeit in Amerika durch die Vermittlungen von Geschäftskontakten Provisionen erhalten und dadurch stets regelmäßig Einnahmen gehabt. Am 18. Dezember 2016 starb seine Frau nach langer Krankheit in ihrem Haus in Bel Air,[10] womit er als Alleinerbe Vermögenswerte in Millionenhöhe erhielt. Nach einem Umzug in eine Luxuswohnung lebt von Anhalt weiterhin in Los Angeles. Medienberichte und Skandale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als seine Ehefrau Zsa Zsa Gabor sich 1989 wegen einer Verfolgungsjagd infolge einer Verkehrskontrolle und einer Ohrfeige gegen einen Polizisten vor Gericht hatte verantworten müssen und zu Sozialstunden sowie einer Geldstrafe von 13.000 Dollar[11] verurteilt worden war,[12] schlug von Anhalt ihr vor, stattdessen für drei Tage ins Gefängnis zu gehen, um von der medialen Aufmerksamkeit zu profitieren.[13] Er betonte später, dass er den sogenannten „Drei-Tage-Knast“ erfunden habe.[13] Von Anhalt trat im Jahr 2005 in der ProSieben-Reality Show Die Burg auf. Dort geriet er wegen Urinierens in das Badewasser von Kader Loth in die Schlagzeilen und wurde anschließend von dieser verklagt; Loth verlor jedoch den folgenden Rechtsstreit.[14] Nach dem Tod von Anna Nicole Smith im Februar 2007 behauptete von Anhalt, möglicherweise der Vater ihrer fünf Monate alten Tochter Dannielynn zu sein[15] und reichte eine Vaterschaftsklage ein. Am 10. April 2007 stellte ein Gericht auf den Bahamas nach einer DNA-Analyse fest, dass Larry Birkhead der Vater ist.[16] Im März 2007 reichte von Anhalt Klage gegen den US-Nachrichtensender Fox News bei einem Gericht in Los Angeles ein und forderte erfolglos umgerechnet 7,5 Millionen Euro als Entschädigung, da dessen Moderator Bill O’Reilly ihn wegen der Vaterschaftsbehauptung als „Betrüger“ bezeichnet hatte.[17] Von Anhalt informierte im Juli 2007 die Medien, dass er von drei Frauen komplett ausgeraubt wurde, die sich seinem Rolls-Royce Phantom unweit des Bel-Air Country Clubs näherten, einem bekannten Golfclub in Los Angeles. Die Polizei von Los Angeles fand ihn am angeblichen Tatort ohne Kleidung.[18] Im Januar 2010 gab von Anhalt seine Absicht bekannt, für das Amt des Gouverneurs im US-Bundesstaat Kalifornien zu kandidieren. Zu seinen Wahlversprechen zählten in Interviews unter anderem die Legalisierung von Marihuana und der Prostitution sowie deren Besteuerung, um dem Bundesstaat aus der Finanzkrise zu helfen.[19][20] Anfang August 2010 erklärte er das Ende seiner politischen Ambitionen. Im September 2010 erklärte Hans-Ulrich Esken, Richter am Amtsgericht Dortmund, er habe von Anhalt, als dieser noch Saunabetreiber gewesen war, zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Grund der Verurteilung sei gewesen, dass dieser in Dortmund „Kindergruppen zum Klauen geschickt habe“.[21] Im Frühjahr 2011 erklärte von Anhalt, mit seiner stark pflegebedürftigen 94-jährigen Ehefrau noch ein leibliches Kind haben zu wollen. Zu diesem Zwecke sollten Eizellen herangezogen werden, die seine Ehefrau vor circa 40 Jahren habe einfrieren lassen und über eine Leihmutter ausgetragen werden könnten. Die Eizellen blieben unauffindbar; das Vorhaben wurde aufgegeben. Gabors Tochter Francesca Hilton äußerte ihre völlige Ablehnung zu dem Kinderwunsch.[22] Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender Das Erste sendete 2016 die von Nicola Graef produzierte Dokumentation „Prinz Hollywood – Frederic von Anhalt“, für die Graef ihn ein Jahr lang mit der Kamera begleitete. Von Anhalt unterstützte Donald Trump im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf 2016 und warb für diesen in deutschen und US-Interviews.[23] Im September 2017 gab er erneut bekannt, das Amt des Gouverneurs von Kalifornien anzustreben.[24] Ebenfalls erklärte er im Februar 2021, dass er seine Gouverneurs-Kandidatur für die Republikaner eingereicht habe.[25] Bei seinen politischen Forderungen stehen soziale Belange im Vordergrund. Im Mai 2021 wurde von Anhalt angeblich von einer Prostituierten in Los Angeles bestohlen. Die Frau sei ihm bei einer Fahrt mit seinem Automobil durch die Stadt aufgefallen. Nachdem er sie in seine Wohnung mitgenommen habe, wurde laut seiner Angabe seine hochpreisige Armbanduhr entwendet.[26] Fernsehauftritte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weitere Fernsehauftritte hatte er in verschiedenen Talk- und Boulevardsendungen wie Brisant (ARD), Maischberger (ARD) und Exclusiv – Das Starmagazin (RTL). Verhältnis zu den geborenen Askaniern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Marie Auguste Prinzessin von Anhalt Seine Adoptivmutter Marie Auguste Prinzessin von Anhalt (1898–1983) wurde als Tochter von Eduard von Anhalt geboren, der im Jahr 1918 für knapp 5 Monate regierender Herzog von Anhalt war. Ihr Bruder Joachim Ernst folgte ihrem Vater als letzter Herzog von Anhalt, wobei wegen dessen Minderjährigkeit sein Onkel Aribert die Regentschaft bis zum Thronverzicht im November 1918 ausübte. Marie Auguste hatte durch ihre Ehe mit dem 1920 verstorbenen Joachim Prinz von Preußen den letzten deutschen Kaiser Wilhelm II. als Schwiegervater. Nach dieser Ehe war sie bis 1935 mit Johannes-Michael Freiherr von Loën verheiratet. Frédéric von Anhalt hat seinerseits wieder mehrere Erwachsene adoptiert, die seitdem den Familiennamen „Prinz von Anhalt“ tragen.[27] Die Adoptionen wurden in den USA durchgeführt und sind in Deutschland anerkannt. Durch die Medien aufgrund seines auffälligen Lebensstils bekannt ist der Adoptivsohn Marcus Prinz von Anhalt. Gegen Bezahlung hat er auch mindestens 68 sogenannte „Ritterschaften“ vergeben,[8] die in keinem Zusammenhang mit den Adoptionen stehen. Das öffentliche Bekunden von Anhalts ein Askanier zu sein,[28] führte zu diversen Spannungen mit Eduard Prinz von Anhalt, der Familienoberhaupt des Adelsgeschlechts ist und dessen Tante Marie Auguste war.[29] Nach der Meinung von Eduard von Anhalt gehört Frédéric von Anhalt aufgrund der vermittelten Erwachsenenadoption nicht zum Haus Anhalt. Nach deutschem Adoptionsrecht, dies wäre die alternative Sichtweise, ist er zumindest als Sohn von Marie Auguste Teil der Familie Anhalt. Frederic-von-Anhalt-Stiftung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von Anhalt gründete im Jahr 1995 die Frederic-von-Anhalt-Stiftung mit Sitz im anhaltischen Dessau-Roßlau.[30] Stiftungszweck ist die Förderung der Kinder- und Jugendhilfe und des Wohlfahrtswesens.[31] Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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