Les Paul (1915 – 2009) gilt als Pionier der E-Gitarre. Seine von ihm entworfene, nach ihm benannte und von der Gitarrenfirma Gibson gebaute E-Gitarre ist legendär. Darüber hinaus hat Les Paul als Erfinder des Mehrspur-Aufnahmeverfahrens wesentlichen Anteil an der Entwicklung moderner Aufnahmetechniken. Les Pauls musikalische Begabung wird früh entdeckt und gefördert. Nach der High School arbeitet er in Chicago für einen Radiosender als Jazzredakteur und spielt 1936 als
Begleitgitarrist seine beiden ersten Schallplatten ein. 1944 begleitet er mit seinem Jazz-Trio Nat King Cole in Los Angeles, Bing Crosby wird auf Les Paul aufmerksam, lädt ihn in seine Radioshow ein, nimmt mit ihm 1945 den Nummer-1-Hit „It“s Been a Long Long Time“ auf und finanziert seine Aufnahmeexperimente. Als Ersatzmann von Eric Clapton beginnt der 1944 in England geborene Gitarrist Jeff Beck 1965 seine Karriere bei den Yardbirds. 1966 verlässt Beck die Band und gründet ein Jahr später zusammen mit Sänger Rod Stewart und dem späteren Rolling-Stones-Gitarristen Ron Wood die Jeff Beck Group. Die gemeinsamen Alben „Truth“ und „Beck-Ola“ machen den Gitarristen und seinen unverwechselbaren Stil weltweit bekannt und gelten als Meilensteine der Rockmusik. In den 1970er Jahren entdeckt
Jeff Beck die Fusion-Musik für sich, nimmt 1974 mit Hilfe des Beatles-Produzenten George Martin das erfolgreiche Instrumentalalbum „Blow by Blow“ auf und widmet sich ab Mitte der 1970er Jahre seiner zweiten Leidenschaft: dem Frisieren von Autos. Der Ire Rory Gallagher (1948 – 1995) gründet 1967 in London das Trio Taste, das mit Auftritten im Londoner „Marquee Club“ und beim legendären Isle of Wight Festival seinen Durchbruch in der britischen Rockszene feiert. Ab 1970 tritt Rory unter eigenem Namen auf, und 1972 ist die Band mit Gery McAvoy, Lou Martin und Rod de’Ath komplett. Die Leser des „Musik Express“ wählen Rory von 1971 bis 1973 in Folge zum populärsten Gitarristen des Jahres. Im Januar 1974 macht sich Rory
Gallagher mit seiner Band nach Irland auf: Belfast, Dublin und Cork sind die Stationen, die Auftritte werden für ein Album mitgeschnitten und der britische Regisseur Tony Palmer filmt die Tournee. Inzwischen zählt „Irish Tour“ zu den besten Livealben der Rockgeschichte. Roderick David Stewart wird 1945 in London geboren. Er träumt von einer Karriere als Profi-Fußballer, entdeckt aber dann seine Liebe für die Musik und schließt sich 1963 in London der Mod-Szene an. Er lernt Mundharmonika spielen, verbessert seine Gitarrenkenntnisse und singt – zunächst als Backgroundsänger. 1964 bringt er seine erste Single „Good Morning Little Schoolgirl“ heraus. Er steigt für kurze Zeit bei der Jeff-Beck-Group ein, singt bei den Faces und versucht es ab 1969
als Solokünstler. Seine Platte „The Rod Stewart Album“ wird ein Erfolg, und die späteren Hits „Maggie May“ und „Sailing“ machen Rod Stewart zum Star. 1975 steigt er bei den Faces aus und geht mit seiner eigenen Band auf Tour. Die 1980er Jahre gehen mit einer „Grammy“-Nominierung für ihn zu Ende. Im Rahmen ihrer Nordamerika-Tour und zur Promotion des Albums „Exile on Main Street“ spielen die Rolling Stones 1972 vier Konzerte in Forth Worth und Houston, Texas, die auf 16-Millimeter-Film festgehalten werden. Seine Premiere feiert der so entstandene Film 1974 im New Yorker „Ziegfield Theatre“ und gilt seitdem als einer der besten Rockfilme aller Zeiten – mit einer Band auf ihrem musikalischen Höhepunkt. Erst 2010 werden diese Aufnahmen um zehn Zusatzsongs ergänzt als DVD
und Blue-Ray veröffentlicht. Bis dahin gab es nur eine VHS-Version und zahllose Raubkopien. Die damals aktuelle Besetzung mit Mick Jagger, Keith Richards, Mick Taylor, Bill Wyman und Charlie Watts wird unterstützt von Nicky Hopkins, Bobby Keys und Jim Price. (Text: 3sat) Rechtzeitig bevor ihr „Stachel nicht mehr scharf ist“ verabschieden sich die Scorpions mit einer dreijährigen Welttournee und dem Album „Sting in the Tail“. Nach mehr als vier Jahrzehnten Bandgeschichte, hunderten Konzerten und weltweit über 100 Millionen verkauften Tonträgern ist Schluss mit Deutschlands bekanntester Rockband. Ein wenig überraschend kam die Ankündigung schon: Noch 2009 hatten die Scorpions bei der Verleihung des „Echo“ für ihr Lebenswerk alles andere als
amtsmüde geklungen. Manch einer mag die Scorpions bösartig als „Rock-Opas“ bezeichnen und sich über die Nachricht freuen. Doch die Band hat das geschafft, wovon Casting-Kandidaten heute nur träumen können: Sie ist weltbekannt, wurde mit Auszeichnungen überhäuft und füllt noch immer große Stadien. Bereits in den 1980er Jahren schafften sie es, als erste und einzige deutsche Band drei Mal hintereinander den berühmten „Madison Square Garden“ in New York mit rund 60.000 Fans zu füllen.
(Text: 3sat) Carole King wird 1942 in Brooklyn, New York, geboren. Anfang der 1960er Jahre findet sie mit dem Hobbytexter Gerry Goffin ihren kongenialen Partner. Carol komponiert, Gerry schreibt. Zusammen schaffen sie Evergreens wie „Will You Still Love Me Tomorrow“, „Take Good Care of my Baby“ und „Natural Woman“. Carol und Gerry heiraten, doch Ende der 1960er Jahre zerbricht die Ehe. Inzwischen schreibt sie ihre Texte meist selbst. Ihr zweites Soloalbum „Tapestry“ bringt den Durchbruch.
Bis heute wurde es mit Hits wie „You’ve Got a Friend“ und „It’s Too Late“ 24 Millionen Mal verkauft. Das neue männliche Idol dieser Zeit ist ein Sohn aus gutem Hause. Sein attraktives Gesicht prangt auf dem Titelbild des Nachrichtenmagazins „Time“: James Taylor. Leonard Cohen wird 1934 bei Montreal, Kanada, geboren. Mit 13 Jahren lernt er Gitarre zu spielen, als Student spielt er in einer Folkband. Doch Cohen will Schriftsteller werden. 1956 erscheint sein Gedichtband „Let Us Compare Mythologies“, dessen Nachfolger „The Spice-Box of Earth“ (1961) den jungen Poeten über die Grenzen Kanadas hinaus bekannt macht. Cohen lässt sich auf der griechischen Insel Hydra nieder und schreibt dort zwei Romane und einen weiteren Gedichtband. 1967
kehrt er nach Amerika zurück und gibt auf dem Newport Folk Festival sein Debüt als Sänger. Gleich Cohens erstes Album „Songs of Leonard Cohen“ aus demselben Jahr wird ein großer Erfolg. Besonders „Suzanne“, „So Long Marianne“ und „Sisters of Mercy“ werden zu Hymnen. Nach weiteren Alben in den 1970er Jahren, wendet sich Leonard Cohen religiösen Themen zu. Phil und Don Everly stammen aus dem Bundestaat Kentucky. Beide Eltern sind Countrymusiker. 1955 ziehen Don und Phil nach Nashville und nehmen dort 1957 den Song „Bye Bye Love“ auf. Die Single verkauft sich mehr als eine Million Mal und öffnet die Türen zu Shows in Hörfunk und Fernsehen. Der Nachfolger „Wake up, Little Susie“ wird im selben Jahr der erste Nummer-1-Hit der Brüder. Die Beatles verdrängen die Brüder von den Hitparadenplätzen, und 1973 kommt es zum Bruch: Am 14. Juli
zertrümmert Phil seine Gitarre während eines Konzerts im John-Wayne-Theatre in Hollywood und Don erklärt: „Die Everly Brothers sind schon seit zehn Jahren tot.“ Nach langen Streitigkeiten raufen sich die Everly Brothers am 23. September 1983 wieder zusammen und geben ein Wiedervereinigungs-Konzert in der Londoner Royal Albert Hall. Begleitet von einer All Star Band präsentieren die Brüder mit viel Spielfreude und in Top-Form ihre großen Hits. (Text: 3sat) 250. Michael Bolton: Live at the Royal Albert Hall (London, 2009)Mit seinem „Blue-Eyed-Soul“, auch „White-Soul“ genannt, hat der amerikanische Sänger Michael Bolton Musikgeschichte geschrieben. 1975 und 1976 veröffentlicht der 1953 in New Haven, Conneticut, geborene Soulsänger unter dem Namen Michael Bolotin zwei Alben, 1978 gründet er die Heavy-Metal Band „Blackjack“ und tritt ab 1983 unter seinem richtigen Namen als Solokünstler auf. 1987 wird er für sein Album „The Hunger“ mit einem „Grammy“ ausgezeichnet. Es folgen weitere Auszeichnungen
und seine Aufnahme in den Pop-Hochadel: Er singt zusammen mit Plácido Domingo, Luciano Pavarotti, Ray Charles und Patti Labelle. Bolton interpretiert nicht nur Lieder anderer Künstler, sondern schreibt Songs für Barbra Streisand, Kiss, Kenny Rogers, Cher und Kenny G. 251. Eric Clapton: Crossroads (Toyota Park, Bridgeview, Illinois, USA, 2010)Seit mittlerweile über 40 Jahren zählt Eric Clapton zu den weltweit besten Gitarristen. Die Yardbirds, John Mayall’s Bluesbreakers, Cream, Blind Faith, Derek And The Dominoes sind Gruppen, bei denen er spielte, bevor er 1970 seine glorreiche Solokarriere beginnt. Die Alben „461 Ocean Boulevard“ (1974), „Slowhand“ (1977), „Crossroads“ (1988), „Journeyman“ (1989), „Unplugged“ (1992) und „Pilgrim“ (1998) sind Meisterwerke der Rockmusik, die Eric Clapton unsterblich machen. Claptons
Understatement-Technik, die ihm seinen Spitznamen „Slowhand“ einbringt und sein gefühlvolles bluesiges Spiel, wird zum Vorbild für Gitarristen in aller Welt. Doch Ruhm, falsche Freunde und der Geist der 1970er Jahre führen Clapton in die Abgründe von Drogensucht und Tour-Paranoia. 252. The Rock and Roll Hall of Fame: 25th Anniversary (Madison Square Garden, New York, 2009)Die Rock and Roll Hall of Fame ist ein Museum in Cleveland, Ohio, für die wichtigsten und einflussreichsten Musiker, Produzenten und Persönlichkeiten des Rock ‚n‘ Roll. Ein wichtiges Argument für Cleveland als Standort war, dass der Begriff „Rock ‚n‘ Roll“ 1951 von dem aus Cleveland stammenden Discjockey Alan Freed und der von ihm moderierten nächtlichen Radiosendung „The Moondog Rock & Roll“ geprägt worden ist. Seit 1986 wird jedes Jahr eine begrenzte Anzahl neuer
Mitglieder in die Ruhmeshalle aufgenommen, wobei die Aufnahme frühestens 25 Jahre nach Erscheinen der ersten Schallplatte oder CD des Künstlers erfolgen kann. Die Auswahl der Persönlichkeiten erfolgt durch eine Jury von Musikhistorikern und ist nicht immer unumstritten.
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