Was passiert wenn ein grab aufgelöst wird

  • 3. August 2019, 17:12 Uhr

Was passiert wenn ein grab aufgelöst wird

Ortenau (mak). Friedhöfe sind für viele Angehörige und Freunde nach dem Tod eines geliebten Menschen eine Anlaufstelle, um dem Verstorbenen nah zu sein. Aber was passiert eigentlich mit den sterblichen Überresten oder den Urnen nach Ablauf der Ruhezeit? 

Totenruhe

In der Stadt Achern liegt die Mindestlaufzeit bei Erdbestattungen bei 20 Jahren, bei Urnenbestattungen bei 15 Jahren. "In Friedhofsbereichen mit verdichteter Erde und schlechter Luftzufuhr beträgt die Ruhezeit 30 Jahre", erklärt Pressesprecherin Helga Sauer. In den Städten Lahr und Offenburg liegt die Mindestlaufzeit der Totenruhe bei jeweils 20 Jahren. Nach Ablauf der Mindestruhezeit verbleiben die sterblichen Überreste in der Grabstätte. "Die Gebeine werden im Rahmen der folgenden Beerdigung beim Verfüllen wieder in die Grabstätte zurückgegeben", erklärt Herbert Schneider vom Bau- und Gartenbetrieb Lahr. Auch in Achern verbleiben die Überreste in der Grabstätte.

Keine Entnahme

"Es findet keine Entnahme statt, um sie zum Beispiel an anderer Stelle beizusetzen oder zu kremieren", erklärt Florian Würth, Pressesprecher der Stadt Offenburg, das Prozedere in seiner Stadt. Dort und in Lahr werden auch die Urnen aus der ursprünglichen Grabstätte nicht entnommen. Anders sieht das wiederum in Achern aus. "Nicht vollständig verrottete Urnen werden ausgegraben und in einem anonymen Urnengrabfeld beigesetzt", sagt Sauer. Bei Urnen, die in einer Grabkammer bestattet wurden, werden nach Ablauf der Ruhezeit Urne oder Asche "innerhalb des Friedhofs in einer freien Fläche beigesetzt", so Sauer weiter. Während in der Stadt Offenburg die Bestattung einer Urne in einer Urnenwand nicht angeboten wird, so werden diese nach Ablauf der Ruhezeit in Lahr entnommen und auf einer "speziell hierfür ausgewiesenen Fläche auf dem Bergfriedhof beigesetzt", sagt Schneider.

Muslime lassen Tote ewig ruhen

Doch welche Regelungen gibt es bei anderen Religionsgemeinschaften? In Offenburg gibt es seit 2006 ein muslimisches Grabfeld. "Im Islam lässt man die Toten unbegrenzt ruhen. Grablaufzeiten müssen gegen Gebühren verlängert werden, sofern man weiterhin über das Nutzungsrecht verfügen will", berichtet Würth. Man habe noch keine Erfahrung, wie die Grabnutzer mit der Möglichkeit der Verlängerung umgehen. Diese Praxis findet auch in Lahr Anwendung. Etwas anders sieht es hingegen bei jüdischen Gräbern aus.

Grabstätte nur einmal vergeben

Nach jüdischem Verständnis sind Friedhöfe ewige Ruhestätten, das heißt, dass eine Grabstätte nur einmal vergeben werden kann. In Kippenheim-Schmieheim befindet sich beispielsweise ein jüdischer Friedhof.
"Das jüdische Grabfeld auf dem Stadtfriedhof Weingarten wurde 2010 von der jüdischen Gemeinde Emmendingen erworben. Somit obliegt der jüdischen Gemeinde auch die entsprechende Handhabung", so Würth für Offenburg. 

Grabsteine auf den Müll

Grabsteine und -platten ereilt oftmals ein recht ruppiges Ende nach der Grabauflösung. Sie werden zusammen mit den Fundamenten in Achern "durch eine Steinmetzfirma abgebaut und entsorgt", so Sauer. Ähnlich sieht es in Lahr aus. Sie seien zwar Eigentum der Nutzungsberechtigten, doch leider "werden sie meistens über den Bauschutt entsorgt", sagt Schneider. Auf den Friedhöfen in Offenburg übernimmt in der Regel entweder die Friedhofsverwaltung oder ein beauftragter Steinmetzbetrieb den Abbau und die Beseitigung der Grabstätte. In beiden Fällen trägt der Grabinhaber die Kosten. "Nur in sehr seltenen Fällen wird ein Grabmal eingelagert, um für ein anderes Grab wieder hergerichtet zu werden", so Würth abschließend.

Was passiert wenn ein grab aufgelöst wird

Eingestellt von: Matthias Kerber

aus Offenburg

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Wie lange bleibt ein Urnengrab erhalten? Und wie ist es beim Sarggrab? Wir erklären, was nach Ablauf der Ruhe- und Liegezeiten mit den sterblichen Überresten und der Urne oder dem Sarg geschieht.

Das Wichtigste zur Ruhefrist

  • Wie lange ein Sarg- oder Urnengrab besteht, hängt von der Ruhezeit des Friedhofs ab
  • Eine allgemeingültige gesetzliche Regelung für die Dauer der Totenruhe gibt es nicht
  • Nach Ablauf der Ruhezeit besteht die Möglichkeit, das Grab zu verlängern oder umzubetten
  • Idealerweise zersetzt sich der Sarg oder die Urne innerhalb der Ruhefrist vollständig
  • Die Friedhofsgesetze regeln den Umgang mit nicht verrotteten Urnen und Särgen

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Sarg- und Urnengrab – wie lange dauert die Ruhefrist für Gräber?

Die Ruhezeit oder auch Liegezeit eines Grabs ist die Zeitspanne zwischen der Beisetzung der verstorbenen Person und einer Neubelegung des Grabs. Wie lange das Sarg- oder Urnengrab erhalten bleibt, unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Auch der Friedhof hat ein Mitspracherecht: Träger legen die Ruhezeit vorwiegend nach der Bodenbeschaffenheit und der Belegung fest. Wir erklären, was passiert, wenn das Ende der Ruhezeit eines Sarg- oder Urnengrabs erreicht ist.

Löst sich eine Urne oder ein Sarg auf?

Viele Urnen sind heutzutage biologisch abbaubar, sodass die Urne während der Ruhezeit verrotten und sich die Asche der verstorbenen Person problemlos mit dem Erdreich verbinden kann. Je nach Bodenbeschaffenheit und gewähltem Material kann die Urne aber auch über Jahrzehnte erhalten bleiben. Für einen Sarg gilt dasselbe: Je nach Holzart und dem umgebenden Boden verfault das Material schneller oder langsamer. Särge für die Erdbestattungsind so robust gebaut, dass sie erst zusammenfallen, wenn der Körper der verstorbenen Person den natürlichen Abbauprozess durchlaufen hat.

Ist die Zersetzung der Urne oder des Sargs nach Ablauf der vorgeschriebenen Ruhezeit noch nicht abgeschlossen, muss sich die Friedhofsverwaltung um den Verbleib der sterblichen Überreste kümmern.

Was passiert wenn ein grab aufgelöst wird

Gibt es eine gesetzliche Ruhezeit für Sarg- oder Urnengräber?

Die Liegezeit auf einem Friedhof ist nicht gesetzlich geregelt – weder für ein Sarg- noch für ein Urnengrab. Wie lange die Ruhezeiten der Urnengräber auf dem Friedhof ausfallen, legt die jeweilige Verwaltung fest.

Die Zeiten richten sich nach folgenden Faktoren:

  • Art des Grabs
  • Beschaffenheit des Bodens auf dem Friedhofsgelände
  • Alter der verstorbenen Person

Zum letzten Punkt: Die unterschiedliche Körpergröße eines Kindes und eines Erwachsenen beeinflusst die Länge der Grabruhe sowie die Auslastung, also die Belegung, des Friedhofs.

Urnengrab: Wie lange bleibt ein Grab bestehen?

Auf jedem Friedhof gibt es eine Mindestruhezeit pro Grab – in Deutschland beträgt sie meist zwischen zehn und 30 Jahren. Da sie von Friedhof zu Friedhof unterschiedlich ausfallen kann, informiert die jeweilige Verwaltung über die dort festgelegte Ruhezeit und die damit verbundenen Gebühren. Allgemein lässt sich sagen: Die Liegezeit einer Urne oder eines Sargs, also eines Erdgrabes, liegt bei einem Erwachsenen meist zwischen 20 und 30 Jahren und bei Kindern zwischen zehn und 20 Jahren. Urnengräber haben manchmal – aber nicht grundsätzlich – kürzere Ruhezeiten.

Beispielhafte Ruhezeiten für Erwachsenengräber in deutschen Städten (Stand: Mai 2022):

  • Berlin: 20 Jahre (Sarg- und Urnengrab)
  • München: 10 Jahre (Sarg- und Urnengrab, verschieden auf einzelnen Friedhöfen)
  • Hamburg: 25 Jahre (Sarg- und Urnengrab)
  • Bielefeld: 30 Jahre (Sarggrab) und 20 Jahre (Urnengrab)

Für Familiengräber gilt: Bei der Beisetzung mehrerer Leichname im selben Grab zählt die Mindestruhezeit der zuletzt beigesetzten Person. So lässt sich gewährleisten, dass die Überreste einer später verstorbenen Person und ihres Sarges vor einer Neubelegung abgebaut sind. Aus diesem Grund erhebt der Friedhof bei einem vorab gekauften Gemeinschaftsgrab für Ehepaare eine zweite Gebühr beim zuletzt verstorbenen Partner.

Ruhezeit Friedhof - häufig gestellte Fragen

Wie lange besteht ein Grab?

Die Ruhezeit eines Grabes ist nicht gesetzlich geregelt – der bestattende Friedhof legt sie anhand der Grabart, Bodenbeschaffenheit, dem Alter der verstorbenen Person sowie der Auslastung des Friedhofs fest.

Wann wird ein Grab abgeräumt?

Ein Grab wird – insofern es nicht verlängert wurde – nach Ablauf der Ruhezeit ausgehoben und neu belegt.

Wann zersetzt sich eine Urne oder ein Sarg?

Die Zersetzung einer Urne oder eines Sarges ist vom Material und der Bodenbeschaffenheit des Friedhofs abhängig – idealerweise ist die Ruhezeit so gewählt, dass sich die Rohstoffe bis zu ihrem Ablauf vollständig aufgelöst haben.

Was passiert mit einem Urnengrab, wenn die Liegezeit abgelaufen ist?

Entscheiden sich die Angehörigen gegen eine Verlängerung der Ruhezeit oder eine Umbettung, wird das Grab neu belegt.

Was passiert mit einer Urne in einer Urnenwand?

Eine Urne in einem Kolumbarium, also einer Urnenwand, wird – ebenso wie eine Urne in einem Erdgrab – nach Ablauf der Ruhezeit entnommen und in einem Gemeinschaftsfeld beigesetzt.

Wem gehört die Urne?

Die Urne gehört zwar grundsätzlich den Erben, wird in Deutschland aufgrund der Bestattungspflicht aber auch nach Ablauf der Ruhezeit nicht an die Hinterbliebenen herausgegeben – eine erneute Bestattung in Form einer See-, Baum- oder Diamantbestattung oder eine Umbettung ist jedoch möglich.

Wie lang ist die Ruhezeit für eine Grabstätte?

Die Ruhezeit für eine Erdbestattung im Sarg liegt ungefähr zwischen 20 und 30 Jahren. Die Liegezeit eines Urnengrabes beträgt etwa 10 bis 20 Jahre.

Nach der Ruhezeit des Grabes: Diese Möglichkeiten gibt es

Ist die Ruhezeit auf dem Friedhof abgelaufen, müssen die Angehörigen entscheiden, ob und was sie unternehmen möchten – möglich ist in der Regel eine Verlängerung oder eine Umbettung des Grabes. Entscheiden sich die Angehörigen dagegen, wird das Grab vom Friedhofsträger neu belegt. Wie lange man ein Urnengrab verlängern kann, was bei einer möglichen Umbettung zu beachten ist und was mit einem Grab bei einer Neubelegung passiert, erklären wir im Folgenden.

Was passiert nach Ablauf der Ruhezeit auf dem Friedhof?

Wenn ein Grab nach Ablauf der Ruhezeit neu belegt wird, taucht beim Ausheben manchmal ein Sarg oder eine Urne auf, die nicht verrottet ist. Dann wird die Asche meist anonym auf einem Gemeinschaftsfeld des Friedhofs in die Erde eingebracht oder verstreut – das gilt ebenfalls für Urnen, die in einem Kolumbarium stehen. Auch die Beisetzung unter der Sohle des neu ausgehobenen Grabs ist möglich.

Einige Friedhöfe verwenden auch nicht mehr genutzte Grüfte, um Urnen nach den Grablaufzeiten dauerhaft beizusetzen. Den genauen Umgang mit Urnen- und Sargresten aus neu belegten Gräbern regeln die jeweiligen Friedhofsgesetze der Bundesländer. Als Voraussetzung gilt immer eine würdevolle Form der Beisetzung.

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Ist eine Grabverlängerung nach 20 Jahren möglich?

Eine längere Belegung ist bei einer bestimmten Grabart möglich – dem sogenannten Wahlgrab. Wahlgräber eignen sich als Familiengräber und unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Größe und Lage – sie sind auch für Urnen nutzbar. Doch wie lange können Angehörige ein Urnengrab verlängern? In der Theorie ist es über viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte möglich – praktisch kommt es auf die Kapazitäten des Friedhofs an. Stimmt die Verwaltung zu, können Angehörige die Nutzungsrechte problemlos verlängern. Für die weitere Liegezeit auf dem Friedhof fallen allerdings neue Nutzungsgebühren an.

Bei der Wahl der Grabart empfiehlt es sich daher für betroffene Personen, schon im Vorfeld zu bedenken, dass sie Reihengräber im Gegensatz zu Wahlgrabstellen normalerweise nicht verlängern können – in dem Fall wird das Grab nach Ablauf der Ruhefrist eingeebnet und neu belegt. Trotzdem sollten Angehörige immer erst die Verwaltung des Friedhofs kontaktieren und direkt fragen, ob eine längere Dauer der Totenruhe möglich ist.

Kann ich eine Umbettung nach Ablauf der Ruhezeit beantragen?

Während eine Umbettung vorher einer ausführlichen Begründung bedarf, ist sie nach Ablauf der Liegezeit eines Sarg- oder Urnengrabes problemloser möglich. Wer die Grabstätte nicht verlängern möchte und dennoch nicht will, dass die sterblichen Überreste der verstorbenen Person auf einem Gemeinschaftsfeld beigesetzt werden, kann eine Umbettung beantragen und die Urne beispielsweise im Rahmen einer Baumbestattung oder Seebestattung erneut beisetzen. Auch eine Diamantbestattung ist noch Jahre nach der Feuerbestattung möglich.

Was muss man tun um ein Grab aufzulösen?

Wenn ein Grab aufgelöst werden soll, erhalten die Angehörigen oder Grabnutzungsberechtigten rechtzeitig Nachricht vom Friedhofsamt. Sie haben nun Gelegenheit, das Nutzungsrecht zu verlängern oder die Grabstätte innerhalb der gegebenen Frist abzuräumen. Blumen und Schmuck müssen von der Grabstätte entfernt werden.

Wie lange bleibt ein Grab in Deutschland?

Bestattungsart und Ruhezeit So liegt die Ruhezeit für eine Grabstätte, die für eine Erdbestattung im Sarg bestimmt ist, zwischen 20 und 30 Jahren. Die Ruhezeit für ein Urnengrab liegt bei etwa 10 bis 20 Jahren.

Was kann man aus einem alten Grabstein machen?

6 Ideen, was Sie mit einem ausgedienten Grabstein machen können.
Entsorgung durch die Friedhofverwaltung. ... .
An einen Steinmetz oder Bestatter verkaufen. ... .
Selbst wiederverwenden. ... .
Gedenkort einrichten. ... .
Umarbeiten lassen. ... .
Weiterverkaufen..

Wie baut man einen Grabstein ab?

Für die Auflösung des Grabes ist die örtliche Friedhofsverwaltung zuständig. Gegen eine kleine Gebühr kümmert sich diese auch um die Entsorgung des Grabsteins. Das ist mit Sicherheit die einfachste und schnellste Methode, wenn man gewillt ist, die anfallenden Kosten zu akzeptieren.