Was kostet in der Werkstatt Bremsen wechseln?

Intervalle für den Bremsenwechsel gibt es nicht. Denn der Verschleiß hängt in erster Linie von den täglichen Routen und vom Fahrstil ab. Je öfter und stärker du bremst, desto schneller sind die Bremsscheiben und Bremsbeläge abgenutzt. Darum helfen Zeitintervalle oder die Laufleistung nicht bei der Orientierung.

Für Bremsbeläge gilt: Die Bremsbeläge bei Scheibenbremsen müssen mindestens eine Dicke von 2 mm vorweisen, besser sind 3 bis 4 mm. Bei Trommelbremsen mit Bremsbacken beträgt die minimale Restdicke 1 mm. Bei den meisten Fahrzeugen kündigt eine Verschleißanzeige den Bremsenwechsel an. Es gibt zwei Ausführungen:

1. Akustische Verschleißanzeige: Ist die Mindestdicke erreicht, dann schleift ein Kratzblech über die Bremsscheibe und erzeugt ein unangenehmes Quietschen.

2. Elektronische Verschleißanzeige: Ist der Bremsbelag verbraucht, dann wird ein Warnkontakt freigeschliffen, der den elektronischen Schaltkreis schließt und das Warnlicht im Cockpit aktiviert.

Bei Bremsscheiben sieht die Lage etwas anders aus: Die Mindestdicke (MIN TH = Minimum Thickness) ist nicht pauschal vorgegeben, sondern hängt von den Angaben des Herstellers ab. Die Mindestdicke einer Bremsscheibe steht im Fahrzeughandbuch oder ist auf der Scheibenbremse am Scheibentopf oder am Außenrand eingestanzt. Dabei zählt immer die dünnste Stelle der Bremsscheibe. Ist die Mindestdicke der Bremsscheibe bereits unterschritten, dann darf die Werkstatt die Bremsbeläge alleine nicht mehr erneuern.

Die Bremsen werden bei jeder kleinen und großen Inspektion überprüft. Sinnvoll ist es, wenn du zusätzlich beim Reifenwechsel im Frühjahr und im Herbst einen Blick auf die Bremsenteile wirfst. Auch Risse oder tiefe Furchen in der Bremsscheibe gefährden die Sicherheit. Denn der Bremsklotz liegt nicht mehr mit der ganzen Fläche auf und greift nur noch teilweise.

Vor allem der eigene Fahrstil und die Qualität der verbauten Komponenten spielen mit Blick auf die Häufigkeit eines Wechsels eine entscheidende Rolle. Ein fixes Intervall für die Erneuerung von Bremsscheiben und Bremsbelägen kann nicht angegeben werden.

Um eine sichere Autofahrt zu gewährleisten, sowie sich selbst und weitere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden, ist eine regelmäßige Kontrolle und Erneuerung der Bremsen notwendig.

Im Allgemeinen sollten die Bremsscheiben eines Autos nach etwa 50.000 bis 90.000 gefahrenen Kilometern erneuert werden. Der Wechsel der Bremsbeläge sollte schon spätestens nach rund 50.000 Kilometern erfolgen.

Unabhängig davon gibt es verschiedene Anzeichen, die zeigen, dass ein Wechsel von Bremsscheiben und Bremsbelägen unbedingt durchgeführt werden sollte. Das sind unter anderem folgende:

  • Bremswirkung hat spürbar nachgelassen
  • Verschleißgrenze / Mindestdicke ist erreicht (Herstellerkennzeichnung)
  • „Quietschen“ beim Bremsen
  • Lenkrad vibriert oder schlägt stark beim Bremsen
  • Eine oder mehrere Bremsscheiben überhitzen – dies erkennt man an bläulichen Spuren, einer welligen Abnutzung und Riefen bzw. Rillen in der Scheibe
  • Rostrand auf der Bremsscheibe, welcher 20% der Auflagefläche überschreitet

Bitte beachte, dass die genannten Symptome nicht alle gemeinsam auftreten müssen. Schon eines der genannten Anzeichen kann für verschlissene Bremsen sprechen.

Weiterfahren trotz verschlissener Bremsen?

Fahren mit verschlissenen Bremsen stellt sowohl für dich, als auch für andere Verkehrsteilnehmer ein Sicherheitsrisiko dar.

Zudem können die Bremsscheiben im Extremfall reißen. Dann treten infolgedessen neben einer spürbar nachlassenden Bremswirkung unter anderem Schäden am Bremssattel auf.

Auswirkung verschlissener Bremsen auf die Hauptuntersuchung

Neben einer Sichtprüfung findet im Rahmen der Hauptuntersuchung auch ein Bremsentest auf dem Rollenprüfstand statt. Sind die Bremsen verschlissen, sorgt dies für ein Nichtbestehen der Hauptuntersuchung.

Von Zeit zu Zeit müssen die Bremsbeläge und Bremsscheiben gewechselt werden – oft ist das eine teure Angelegenheit. Was der Bremsen-Tausch kostet und wie oft er nötig ist. Alle Infos und Tipps.

Die Bremsanlage leistet Schwerstarbeit: Schließlich muss sie ein tonnenschweres Fahrzeug zuverlässig verzögern und es auch aus hohem Tempo in kürzester Zeit zum Stehen bringen. Dass das Bremssystem funktioniert, wird von vielen als selbstverständlich angesehen, es kann bei schlechter Wartung aber auch versagen – mit schlimmen Folgen. 

Weil Bremsbeläge und Bremsscheiben einem Verschleiß unterliegen, müssen sie kontrolliert und von Zeit zu Zeit gewechselt werden. Je nach Fahrzeug ist das unterschiedlich teuer. Wie teuer und was grundsätzlich zu beachten ist, hat der ADAC zusammengestellt.

Wie funktioniert das Bremssystem?

Beim Pkw kommt eine so genannte "Reibbremsanlage" zum Einsatz. Sie wandelt Bewegungsenergie in Wärme um. Die Bremsbeläge drücken gegen die Bremsscheibe oder Bremstrommel und erzeugen dadurch Reibung – das Auto wird langsamer. Die Bremsflüssigkeit überträgt dabei den Druck, der auf das Bremspedal ausgeübt wird, auf die Radbremse. 

Elektro- und Hybridfahrzeuge besitzen neben der Reibbremsanlage noch eine Rekuperationsbremsanlage. Diese wandelt Bewegungsenergie in elektrische Energie um und nutzt dafür den Elektromotor als Generator.

Wie oft muss man Bremsbeläge und Bremsscheiben wechseln?

Moderne Bremsanlagen halten zwischen ca. 40.000 und 120.000 Kilometer. Wie schnell sie verschleißen, hängt von der Fahrweise, dem Fahrzeug und dem Streckenprofil ab. Neben der mechanischen Abnutzung kann auch die Korrosion durch Umwelteinflüsse (Feuchtigkeit und Streusalz) zum Problem werden und zu irreparablen Schäden führen. 

Bei älteren Fahrzeugen mussten die Bremsbeläge meist deutlich früher und unabhängig von den Scheiben ersetzt werden. Bei modernen Autos werden Beläge und Scheiben in der Regel zeitgleich ausgetauscht.

Woran erkennt man abgenutzte Bremsbeläge bzw. Bremsscheiben?

Der geschulte Blick eines Kfz-Experten erkennt, ob die Bremsbeläge noch taugen. Bei etwa zwei bis drei Millimetern Restbelag bei Scheibenbremsen und rund einem Millimeter bei Trommelbremsen sollten sie erneuert werden. Auch der "TÜV" hat ein Auge darauf. Manche Autos verfügen auch über eine Bremsverschleißanzeige im Kombiinstrument (siehe oben).

Bremsscheiben und Bremstrommeln verschleißen ebenfalls mit der Zeit. In der Regel weist der Hersteller für diese Bauteile Minimalstärken aus. Werden sie unterschritten, steht ein Austausch an.

Was kostet das Wechseln der Bremsen?

Die Kosten sind von Modell zu Modell unterschiedlich. Grundsätzlich kann man sagen: Weil bei PS-starken Fahrzeugen eine leistungsfähigere Bremsanlage zum Einsatz kommt, ist das Wechseln teurer als bei einem schwachbrüstigen Kleinwagen. Beim Škoda Fabia etwa kosten Bremsklötze samt Scheiben vorn rund 390 Euro, bei einem Audi A8 stolze 1540.

In unten stehender Tabelle hat der ADAC die Kosten für in Deutschland gängige, aktuelle Modellreihen aufgeführt. Besondere oder leistungsstarke Versionen mit kostspieligeren Bremsanlagen sind extra ausgewiesen.

Der Preis ist ein Durchschnittswert über alle Varianten der genannten Baureihe und versteht sich inklusive Material, Arbeitslohn und Mehrwertsteuer. Er ist als Anhaltspunkt zu sehen und kann je nach Region, Ort und Werkstatt variieren. Die Kosten verstehen sich ausschließlich für die Arbeitskosten und das Material für den Wechsel der Bremsflüssigkeit und beeinhaltet keine etwaige Zusatzarbeiten, die die Werkstatt zusätzlich ausführt. Angaben ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

Kann man Bremsbeläge bzw. Bremsscheiben selbst wechseln?

Davon rät der ADAC grundsätzlich ab, schließlich geht es um Ihre Sicherheit. Solche Arbeiten sollte nur ein Fachmann mit entsprechenden Kenntnissen und Spezialwerkzeugen durchführen. 

Bremsscheiben und Trommelbremsen – wo ist der Unterschied?

Bei der Trommelbremse drücken die Bremsbeläge von innen gegen eine Trommel. Als geschlossenes System ist sie weniger rostempfindlich als Scheibenbremsen. Nachteil: Bei Erhitzung lässt ihre Bremswirkung nach. Daher wird sie fast nur noch bei Kleinwagen und dort an der weniger belasteten Achse hinten verbaut.

Bei der Scheibenbremse drücken Bremsbacken von beiden Seiten auf die Bremsscheibe. Weil sie in keinem Gehäuse sitzt, ist sie Umwelteinflüssen zwar direkt ausgesetzt, kann aber deshalb die Hitze besser abtransportieren: Die Bremswirkung bleibt sehr viel länger nahezu konstant. 

Nachlässige Wartung – was kann passieren?

Werden die Bremsbeläge nicht rechtzeitig gewechselt, sinkt die Bremsleistung dramatisch ab – der Bremsweg kann sich teils deutlich erhöhen. Zudem nehmen Bremsscheiben Schaden, sobald der Belagsträger auf die Bremsscheibe drückt. Außerdem kann das Fahrzeug beim Bremsen in eine Richtung ziehen. 

Geräusche und Rost – ist das gefährlich?

Was kostet in der Werkstatt Bremsen wechseln?

Rost als Folge: Bei Elektroautos wird die mechanische Bremse nur wenig genutzt. © ADAC/Test und Technik

Nach längeren Standzeiten entstehen oft Geräusche. Bleiben diese auch nach mehrmaligen Bremsvorgängen bestehen, kann das auf ein verschlissenes Bauteil hindeuten. Ebenso wie Vibrationen am Lenkrad beim Bremsen oder im Bremspedal. In allen Fällen gilt: Fragen Sie einen Fachmann, etwa einen Kfz-Meister, um Rat. Wird eine Scheibenbremse zu wenig genutzt, kann sie Rost ansetzen und Schaden nehmen, so dass ein frühzeitiger Austausch nötig wird.

Rost bildet sich aber auch bei Nässe bereits nach kürzester Zeit. Das ist aber ungefährlich. Einige stärkere Bremsungen lösen beim Fahren meist auch hartnäckigen Rost von der Bremsscheibe. Bleibt dennoch ein rostiger Belag bzw. eine größere nicht metallisch glänzende Stelle bestehen, so handelt es sich um einen Standschaden. Eine Reparatur wird fällig.

Dem kann man aber vorbeugen: Ideal ist ein trockener, geschützter Stellplatz wie eine Garage und die regelmäßige Nutzung des Fahrzeugs.

Wie viel kostet es komplett die Bremsen neu zu machen?

Für zwei Radbremszylinder sind etwa 20 bis 60 Euro zu veranschlagen. Ein Satz Bremsbeläge für Scheibenbremsen kostet zwischen 30 und 90 Euro, Bremsscheiben verursachen pro Paar Kosten zwischen 60 und 200 Euro. Für zwei Bremssättel müssen 100 bis 250 Euro einkalkuliert werden.

Was kostet alle 4 Bremsen zu wechseln?

Die Preise unterscheiden sich nach Herstellern. Über den Daumen gepeilt kostet das Erneuern der Bremsbeläge zwischen 20 Euro bis 80 Euro, das der Bremsscheiben zwischen 20 Euro bis 120 Euro pro Achse. Die Bremsbacken werden für 30 Euro bis 120 Euro ausgewechselt.

Was kostet Bremsen wechseln bei VW?

kostet der Bremsenwechsel vorne zwischen 180 und 250 €. Kommen die Bremsscheiben dazu, dann kannst du mit 450 bis 500 € kalkulieren.

Wie lange kann man mit abgenutzten Bremsen fahren?

Bei häufigem und starkem Abbremsen können die Bremsbeläge schon nach 10.000 bis 20.000 km abgenutzt sein. Bei nachhaltiger Fahrweise können die Bremsbeläge mehr als 100.000 km halten. Es spielt eine Rolle, ob Sie viel im Flachland unterwegs sind oder im Gebirge.