Was kostet ein großes Blutbild mit Vitamin D?

Müdigkeit, Schwäche und ein allgemeines Gefühl der Infektanfälligkeit – Symptome wie diese können auf eine kommende Erkältung hinweisen. Oder aber etwas völlig anderes bedeuten. Halten die Anzeichen länger an, sollte der Patient unbedingt zum Arzt gehen.

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  • Bevor Patienten viel Geld investieren, sollten sie Kassenleistungen in Anspruch nehmen.
  • Bei unspezifischen Symptomen sollten Patienten ihre Werte für Vitamin D, Vitamin B12, Selen, Zink und Folsäure untersuchen lassen.
  • Geldverschwendung sind dagegen Tests zum Kalium-, Kalzium-, Magnesium- oder auch Biotin-Spiegel.

Einen standardmäßigen Check bei unspezifischen Symptomen gibt es zwar nicht. Bevor Patienten aber mehrere hundert Euro für Labortests hinblättern, rät der Gründungsdirektor des Instituts für Allgemeinmedizin der LMU München, Jörg Schelling, dazu, Kassenleistungen in Anspruch zu nehmen. Daneben gibt es fünf sinnvolle IGeL-Leistungen, die Patienten helfen können, ihre Symptome zu klären.

Zuerst kostenlose Kassenleistungen in Anspruch nehmen

Dazu zählen zum Beispiel das kleine und große Blutbild. Damit lassen sich bereits einige Erkrankungen ausschließen oder erkennen. Maschinen bestimmen beim kleinen Blutbild Anzahl und Aussehen der roten und weißen Blutkörperchen sowie -plättchen.

Zudem definieren die Geräte auch den Hämoglobin-Gehalt der roten Blutkörperchen. An dieser kleinen Untersuchung kann der Mediziner erkennen, ob der Patient eine Infektion, Anämie, Entzündung oder gar einen Blutkrebs hat.

Bei auffälligem kleinen Blutbild: Großes Blutbild erstellen lassen

Ist das kleine Blutbild auffällig, beantragt der Arzt eine noch detailliertere Begutachtung der weißen Blutkörperchen – das große Blutbild. Schafft auch das keine Klärung der Symptome, kann der Arzt weitere Tests anordnen.

Ebenfalls in den Kassenleistungen enthalten sind Untersuchungen der Schilddrüsenhormone und der Nieren- und Leberfunktion. Bei unspezifischen Symptomen empfiehlt Schelling auch diese Leistungen in Anspruch zu nehmen.

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Liefern Kassenleistungen kein Ergebnis: Bestimmte IGeL-Angebote nutzen

Auf Kosten des Patienten gehen dagegen die sogenannten IGeL-Leistungen. Das sind zum Beispiel Tests, die den Vitamingehalt oder Anteil der Spurenelemente im Blut analysieren ohne dass chronische Erkrankungen vorliegen.

Diese fünf Blutwerte sollten Sie untersuchen lassen:

  • Vitamin D
  • Vitamin B12
  • Selen
  • Zink
  • Folsäure

In den dunklen Monaten ist besonders ein Parameter wichtig: „Im Winter ist es besonders sinnvoll den Vitamin-D-Gehalt zu bestimmen“, erklärt Schelling. Mithilfe von Sonnenlicht kann der Körper den Stoff selbst herstellen. Er ist besonders wichtig für starke Knochen und gesunde Muskeln.

„Außerdem empfehle ich in bestimmten Fällen die Untersuchung von Vitamin B12, Selen, Zink und Folsäure im Blut“, rät der Mediziner. Vitamin B12 und Folsäure sind wichtig für die Nervenfunktion, Blutbildung, Zellteilung und Wachstumsprozesse.

Selen benötigt der Körper zur Entgiftung und Aktivierung der Schilddrüsenhormone, Zink ist wichtig für das Immunsystem und die Wundheilung. Veganer sollten sich außerdem überlegen, ihren Vitamin-B2-Spiegel überprüfen zu lassen.

Kalium, Kalzium und Magnesium: Auf diese Werte können Sie getrost verzichten

„Wenig Sinn macht eine Überprüfung von Kalium, Kalzium und Magnesium – besonders bei jungen, sonst gesunden Leuten“, erläutert Schelling. Überflüssig seien außerdem die Bestimmung des Biotin-, Vitamin-C- und -A-Gehalts.

„Lieber sollten Patienten Vitamine und Spurenelemente vier Wochen lang einnehmen und beobachten, ob die Symptome dann abklingen“, empfiehlt der Arzt. Dabei können sie auch zu günstigen Produkten aus dem Discounter greifen. Aktuell sehr   im Trend liegt auch die Untersuchung des Coenzyms Q10 – die ist aber aus Sicht des Experten nicht unbedingt notwendig.

Preise unterscheiden sich von Labor zu Labor

Denn je nach Test müssen Patienten tief in die Tasche greifen. So kosten die Einzeltests für Zink, Folsäure, Vitamin B12, Vitamin D und Selen zwischen sechs und 27 Euro. Besonders teuer ist die Vitamin-B2-Untersuchung mit 38,20 Euro. Die Preise stammen vom Medizinischen Labor Hamburg-Stephansplatz. Je nach Labor müssen Patienten mehr oder weniger für diese Leistungen zahlen.

 

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Leser-Kommentare (9)

Bei den folgenden Kommentaren handelt es sich um die Meinung einzelner FOCUS-online-Nutzer. Sie spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

Freitag, 25.08.2017 | 09:56 | Friedrich Müller

Dringender Rat

Lassen sie sich die Ergebnisse des kleinen oder grossen Blutbildes vom Arzt aushändigen zu Ablage zuhause. Der Hinweis des Arztes "ihr Blutbild ist in Ordnung" ist unzureichend, schauen sie sich die einzelnen Werte hinsichtlich des Abstandes zur oberen oder unteren Toleranz an.

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Weitere Kommentare (8)

Freitag, 25.08.2017 | 09:35 | Dieter Müller  | 1 Antwort

Ah, IGEL

Gestern will man die Heilpraktiker verbieten und heute zeigt man wie die Bürger ihr Geld besser bei IGEL anlegen. Selten so gelacht. Eure Strategien die Leute abzuzocken sind unglaublich. Wie wäre es wenn das Bundesgesundheitsministerium, das Landwirtschaftsministerium und das Verbraucherschutzministerium mal ihrer Arbeit nachgehen würden und Läden wie EDEKA dazu zwingen würden vernünftige Lebensmittel anzubieten? Dann gäbe es diese offenbar ernährungsbedingten Mangelerscheinungen nicht. Noch billiger wäre es den Leute mal die entsprechenden Produkte zu zeigen, die zwar oft nicht so gut schmecken aber sehr gesund sind. Mal ne Birne, mal Rotbäckchen, Drachenblut oder Brottrunk oder wie wäre es mit Sanddornsaft aber nicht mit 3 Promille Sanddorn...ist billiger als IGEL.

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  • Freitag, 25.08.2017 | 13:24 | Dieter Müller

    Herr Sierra. Vielen Dank für ihre Antwort.

    Die Vitamine Zink und Selen sind bestimmt in ihrem Smart Food enthalten. Also, sie haben das schon richtig erkannt, der hellsten Einer bin ich nicht aber zu welcher Sorte Vitaminen gehört Zink und Selen eigentlich? Also, ich dachte immer, dass das Metalle seine. So weit ich das Periodensystem der Elemente noch im Kopf habe? Sind das neue Bezeichnung für Smart Vitamine, die mir unbekannt sind?

Montag, 06.02.2017 | 07:14 | Heiko Steger  | 5 Antworten

Diabetes

Absolut sinnvoll wäre es, wenn der Bluttest auch eine Untersuchung auf Diabetes beinhalten würde. So kann es nicht passieren, dass man schon jahrelang mit Diabetes lebt, ohne es zu wissen. Leider wird das in Deutschland so nicht praktiziert.

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  • Freitag, 25.08.2017 | 13:38 | Dieter Müller

    Ach, lieber Hans

    weisst Du, ich bezahle knapp 700 Euro der Krankenkasse und meine Frau das Gleiche. Macht 1.400 Euro im Monat und jede Pille und Untersuchung soll ich auch noch selber zahlen. Ihr Ärzte hyperintelligent, dass ihr nicht wagt das eigentliche Problem zu benennen und das sind Millionen, die keine Beiträge zahlen, Leistungen bekommen, und Kassen, die 50% der Beiträge klemmen.

Alle Antworten (4)

Sonntag, 05.02.2017 | 16:29 | Katrin Krug

Mich wundert gerade...

... dass man für diese Tests überhaupt was bezahlen muss. Bei mir kontrolliert der Arzt diese Werte immer mit und ich muss gar nichts zahlen. Ist das von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich? Naja, selbst wenn, Eisenmangel und Mangel an Vitamin B12 sollte man nicht unterschätzen und sich bei Verdacht auf Mangel testen lassen.

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Sonntag, 05.02.2017 | 16:11 | Manfred Anders

Kassenleistung ist nicht immer Kassenleistung

Eine Kassenleistung ist nur dann eine Kassenleistung, wenn der untersuchende Arzt diese als sinnvolle Leistung gemäß §12GB V ansetzt. Hält der Arzt eine Laboruntersuchung für nicht sinnvoll oder zielführend, der Patient wünscht diese Leistung aber dennoch, muss er sie privat bezahlen. Insofern sind Ihre Hinweise auf Kassenleistungen also sinnlos. Es entscheidet nicht der Kassenpatient, sondern immer der Kassenarzt. Die Preise für die Bestimmung von Vitaminen und Spurenelementen etc. unterscheiden sich übrigens nicht von Labor zu Labor, sondern sind in der GOÄ Kapitel M III festgelegt.

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Sonntag, 05.02.2017 | 14:40 | Lutz VomHof  | 3 Antworten

Belehrungen

Ich glaube nicht, dass Ärzte Belehrungen seitens Presse und Politik benötigen, welche Untersuchungen notwendig sind, um richtige Diagnosen zu stellen!

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  • Montag, 06.02.2017 | 07:21 | Heiko Steger

    Selber Arzt?

    Ich musste meinen Hausarzt explizit darauf hinweisen, dass ich evtl. Diabetes habe. Darauf gekommen bin ich anhand der Syntome, die ich aber vorher nicht zuordnen konnte und mein HA erwiesener Weise auch nicht. Erst das Internet brachte mir Gewissheit. Leider hat sich mein Verdacht, im Nachhinein, bestätigt. Jedenfalls hat mein Arzt das nicht diagnostizieren können.

Alle Antworten (2)

Sonntag, 05.02.2017 | 12:18 | Steven König

Medizinisch nicht richtig!

Zinkmangel kommt in Europa bei Gesunden praktisch nicht vor , Ausnahmen gibt es bei schweren Darmerkrankung (z.B. M. Crohn) - der Zinkbedarf von 10mg/Tag wird durch die Nahrung gedeckt. Zuviel Zink ist schädlich und kann zu Blutbildungsstörungen und Kupfermangel führen! Das gleich gilt für Selen, das bei hoher Zufuhr zudem die Wahrscheinlichkeit für Prostatakrebs und die Sterblichkeit erhöht! Vit. B12-/Folsäuremangel kommen vor, Hinweise aber gibt bereits das normale Blutbild (MCV erhöht). In dem Fall zahlt die Bestimmung die Kasse! Einzig die Bestimmung von Vitamin D3 ist besonders bei Frauen sinnvoll (Osteoporosegefahr!) und ist bei Beschwerden auch Kassenleistung! Ich bin selber Arzt und behaupte: Zu 99% alles nur für das Geschäft!

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Sonntag, 05.02.2017 | 12:18 | Michael Muller  | 1 Antwort

Und ...

...wenn der Grund fuer die Muedigkeit und das Schlappsein durch Blutuntersuchungen nicht gefunden wird? und auch keine Erkaeltung aufkommt? Was dann?

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  • Sonntag, 05.02.2017 | 16:41 | Lars Lang

    Einfach fragen

    Dann sollte man als Arzt psychische Probleme und Sorgen des Patienten hinterfragen. Denn nicht selten verbirgt sich hinter den o.a. Symptomen eine Depression.

Sonntag, 05.02.2017 | 11:43 | Michael Meier  | 2 Antworten

Eisen fehlt

Eisenmangel, gar nicht so selten, löst genau die beschriebenen Symptome aus. Seltsam, dass der Herr Mediziner dies außer Acht lässt. Routinemäßig wird der Eisenwert bestimmt, zusätzlich Hämatokrit und Hämaglobin. Wichtig ist ausserdem das Ferritin, welches, wenn bereits erniedrigt, schon zu Mangelsymptomen führen kann, ohne das es im Blutbild zu erkennen ist. Wer dazu noch Sport treibt, sollte auf jeden Fall diesen Wert dazu buchen.

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  • Sonntag, 05.02.2017 | 14:42 | Steven König

    Eisenbestimmung ist sinnlos!

    Der Eisengehalt im Blut kann noch lange normal sein, auch wenn längst ein Mangel vorliegt. Wichtig ist hier der Hämoglobinwert in Kombination mit dem MCV (bei Eisenmangel beides niedrig - mikrozytäre, hypochrome Anämie). Zur Diagnose eines Eisenmangels ist das Ferritin (Speichereisen) ausschlaggebend. Eisen wird bei uns -außer bei spezieller Fragestellung - nicht untersucht.

    Wie viel kostet ein großes Blutbild mit allen Vitaminen?

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    Wird beim großen Blutbild Vitamin D getestet?

    Werte wie Cholesterin, Mineralstoffe, Vitamine oder Hormone gehören zum großen Blutbild in der Regel nicht dazu. Sie sind Bestandteil einer umfangreicheren Untersuchung des Blut-Serums, das aus dem Blutplasma gewonnen wird. Diese kann der Arzt ebenfalls anfordern.

    Was kostet ein Vitamin Status beim Arzt?

    Laboruntersuchungen des Vitaminspiegels im Blut liegen im Trend: Immer häufiger werden umfangreiche Vitamintests angefordert, die leicht 600 bis 700 Euro kosten können. Tatsächlich sind viele Menschen überzeugt davon, mit der Nahrung nicht automatisch alle notwendigen Vitamine aufzunehmen.

    Wann zahlt die Krankenkasse Vitamin D Test?

    Grundsätzlich gilt, dass die laborchemische Bestimmung von Vitaminspiegeln im Blut nur dann eine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse ist, wenn hierfür eine klare medizinische Notwendigkeit besteht. Dies gilt beispielsweise bei schwergradigen Nierenerkrankungen oder Fehlfunktion der Nebenschilddrüsen.

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