Was kostet ein 50ccm Roller im Jahr?

Versicherung, Wartung und natürlich Stromkosten: Ein Elektroroller kostet im Unterhalt deutlich weniger als ein Auto und ist damit die perfekte Alternative für Stadtbewohner, denen ein Auto eher eine Last als eine Lust ist. Wir zeigen schwarz auf weiß, wieviel Sie mit einem E-Roller im Vergleich zu einem Auto und einem E-Auto sparen - inklusive Winterüberbrückung. 

Derzeit schnurren zwei verschiedene Varianten an Elektro-Rollern auf Deutschlands Straßen: Die 45 km/h-Roller und die schnelleren E-Roller, die den Verbrennern der 125-Kubik-Klasse gleich kommen. Grundsätzlich raten wir: Haben Sie einen Moped- oder Motorradführerschein, sollten Sie immer die stärkere Klasse wählen. Diese E-Roller sind zwar etwas teurer in der Anschaffung aber nahezu kostengleich im Unterhalt. Denn eine Steuer fällt nie an, die Versicherungskosten sind vernachlässigbar, der Verbrauch ist sehr ähnlich. Zudem machen die schnelleren E-Roller deutlich mehr Spaß und Sie können auch längere Fahrten über Landstraßen und sogar Autobahnen vornehmen. 

Aber auch wenn Sie keinen passenden Führerschein haben, können Sie mit wenig Aufwand die Fahrerlaubnis für die schnelleren Roller erlangen - vorausgesetzt, Sie sind mindestens 25 Jahre alt und besitzen den Auto-Führerschein B bereits seit mindestens fünf Jahren. Der Aufbauschein B196 erfordert mindestens neun Fahrschulstunden á 90 Minuten, davon vier theoretischen und fünf praktischen Unterrichtseinheiten und kostet je nach Region und Fahrschule zwischen 600 und 900 Euro. Inhaber des B196 dürfen dann Zweiräder bis 125 Kubik fahren. Wichtig: Diese Fahrerlaubnis gilt nur in Deutschland. 

Anschaffungskosten E-Roller

Dieses Thema ist immer noch ein Wermutstropfen bei Umsteigern von Verbrenner auf Elektro. Denn die Kosten für E-Roller sind oft noch deutlich höher als bei den Spritlern, vor allen Dingen, wenn Sie auf bekannte Marken setzen. So kostet die Piaggio Vespa Elettrica saftige 6.400 Euro - ein völlig absurder Preis für einen 45 km/h schnellen Roller. Günstiger wird es bei E-Rollern der Marke Niu, Nova Motors oder Unu - hier kommen Sie mit um die 1.500 bis 3.000 Euro weg.

Bei den schnelleren E-Rollern gibt es Luxusmarken wie Kumpan oder Seat - hier werden Sie schnell um die 7.000 Euro los. Aber auch hier können Sie sparen, wenn Sie beispielsweise auf Marken wie Niu oder Futura setzen. 

In dem Zusammenhang interessant: 

  • Elektro-Roller bis 45 km/h kaufen: Kauftipps & Preis-Leistungs-Sieger für 2022
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E-Roller Unterhalt: Versicherung, Steuer, Wartung

Ein E-Roller kostet - wie auch jedes E-Auto - 0 Euro an Steuern. Das soll mindestens bis 2030 gelten. 

Die Versicherung schlägt je nach Umfang, also Vollkasko oder nur Haftplicht mit 40 bis maximal 160 Euro jährlich zu Buche. Außerdem sind Fakten ausschlaggeben, wie etwa Standort des Rollers, wer alles damit fährt und ob Sie ihn vorwiegend privat benutzen. Meist lohnt es sich bei den großen E-Rollern nicht, ein Saisonkennzeichen zu beantragen - hier sind die Unterschiede zum Ganzjahreskennzeichen nur marginal.

Inspektionskosten dürften Sie mit jährlich um die 100 bis 150 Euro einkalkulieren. Da ein E-Roller wie auch ein E-Auto deutlich wartungsärmer ist als die Verbrennervarianten, bleiben der Aufwand und damit die Kosten einer Inspektion überschaubar. 

Wer einen stärkeren E-Roller jenseits der 45-km/h-Klasse fährt, muss alle zwei Jahre zum TÜV. Die Kosten sind etwas geringer als für Verbrennerroller, da hier nur die Hauptuntersuchung anfällt - die Abgasuntersuchung fällt bei einem Elektroantrieb logischerweise flach. Durchschnittlich zahlen Sie 54 Euro pro HU eines stärkeren E-Rollers beim TÜV.

E-Roller: Stromkosten

Der Stromverbrauch eines E-Rollers hängt von vielen Faktoren ab, etwa wie schnell Sie fahren und beschleunigen, ob Sie einen Eco-Modus oder eine Rekuperationsstufe nutzen, wie schwer Sie sind beziehungsweise, ob ein Sozius mitfährt oder bei welchen Temperaturen Sie den Roller nutzen. Deshalb müssen wir hier einen Durchschnittswert zugrunde legen, den wir in unseren Tests festgestellt haben: Etwa 3,5 kWh benötigt ein 45 km/h-E-Roller im Stadtverkehr bei gemäßigten Temperaturen auf 100 Kilometer. Die schnelleren E-Roller wie etwa der Seat Mó schlucken auf 100 Kilometer um die 6 kWh. 

Grundsätzlich raten wir immer zu einem E-Roller mit herausnehmbaren Akkus. Denn so können Bewohner von Mehrparteienhäusern die Rollerbatterie mit in die Wohnung nehmen und an der Steckdose aufladen. Wir setzen also einen Strompreis von 38 Cent/kWh die für den Hausstrom aus der Steckdose voraus. Ergo: 100 Kilometer kosten Sie 1,33 Euro auf langsameren E-Roller der 50-Kubikklasse, beziehungsweise 2,28 Euro für die flotteren E-Roller der 125 Kubikklasse.

Nehmen wir mal an, Sie fahren im Jahr mit dem E-Roller tüchtige 3.000 Kilometer, zahlen Sie also jährlich zwischen 40 und 65 Euro Stromkosten, um von A nach B zu kommen. Bedenken Sie bitte, dass auch die Strompreise derzeit am Steigen sind, der Posten kann also auch etwas nach oben gehen. 

Unterhaltskosten pro Jahr im Vergleich: E-Roller, Verbrennerauto, E-Auto

Machen wir doch einmal die direkte Gegenüberstellung. Wir vergleichen die Jahreskosten von vier Fahrzeugtypen: Einen 45-km/h-Roller, einen schnelleren E-Roller und ein typisches Stadtauto in der Verbrenner- und in der E-Version.

Dabei unterstellen wir jedoch, dass das Auto etwa 7.000 km im Jahr gefahren wird, da ein Roller in der Regel in der kalten Jahreszeit nicht bewegt wird. Dafür schlagen wir bei den Rollern für 5 Monate ein ÖVPN-Monatsticket in Höhe von 60 Euro monatlich als Zusatzkosten auf.

Zudem setzen wir voraus, dass das E-Auto an einer öffentlichen Ladesäule geladen wird, wohingegen der E-Roller mit günstigerem Hausstrom (36 Cent pro kWh) betankt wird. 

E-Roller
(45 km/h)E-Roller
125 ccm-KlasseVW upVW e-upSteuer0 Euro0 Euro40 Euro0 EuroVersicherung60 Euro mit Teilkasko160 Euro mit Vollkasko500 Euro mit Vollkasko450 Euro mit VollkaskoWartung150 Euro150 Euro400 Euro250 EuroStrom/
Spritkosten40 Euro bei
3.000 km65 Euro bei
3.000 km900 Euro bei
7.000 km456 Euro bei
7.000 kmParkgebühr0 Euro0 Euro65 Euro65 EuroZusatzkosten300 Euro für
ÖPNV 5 Monate300 Euro für
ÖPNV 5 Monate120 Euro für Winterreifen120 Euro für WinterreifenTÜV 0 Euro27 Euro64 Euro

41 Euro

SUMME550 Euro702 Euro2.089 Euro

1.382 Euro

Wichtig: Diese Rechnung ist nur eine grobe Rechnung! Es kommt ganz auf Ihre persönliche Situation an, etwa, wie hoch die Parklizenzkosten in Ihrem Wohnort ausfallen, ob Sie noch eine Garage anmieten, ob Sie einen Neuwagen fahren, der erst in drei Jahren die erste HU benötigt, wo Sie Ihr E-Auto laden können (öffentliche Ladesäulen oder Hausstrom) oder wie Ihr Schadensfreiheitsrabatt bei der Versicherung ausfällt. Insofern müssen Sie selbst nochmals den Bleistift zücken und eine genaue Aufstellung machen. Zudem fallen Prognosen in puncto Strom- und Benzinpreise schwer.

Was kostet ein 50ccm Roller im Jahr?

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Fazit: (Fast) alles spricht in der Stadt für einen E-Roller und gegen ein Auto

Wie man es dreht und wendet, ein E-Roller schlägt immer das Auto, auch ein E-Auto. Sicherlich kann es in puncto Komfort nicht mit einem Auto mithalten, schließlich wird es ab Oktober frisch auf dem Zweirad, große Einkäufe passen auch nicht auf den Roller und Sie können allenfalls einen Beifahrer mitnehmen. Dennoch: Bei einem Preisunterschied von gut und gerne über 1.500 Euro jährlich sieht der Verbrenner alt aus. Auch ein E-Auto kostet mindestens noch 700 Euro jährlich mehr, selbst wenn Rollerfahrer für die Wintermonate noch das Ticket für den ÖPNV einkalkulieren.

Wenn Sie die "Öffis" eher meiden, können Sie Ihr Erspartes für die kalten Monate auch gut in Carsharing stecken. Bestehen Sie auf einen eigenen fahrbaren Untersatz oder gibt's in Ihrer Stadt kein ShareNow, Sixt Share, Miles und Konsorten, schließen Sie alternativ für das Geld im Winter ein Autoabo ab. 

Ganz abgesehen von der großen Erleichterung im Geldbeutel entspannt ein E-Roller in der Stadt immer im Gegensatz zum Auto. Schließlich müssen Sie keinen Parkplatz suchen oder gar eine teure Garage anmieten. Außerdem schlängeln Sie sich flugs durch den Stau - auch wenn das offiziell nicht gern gesehen wird. 

Einziger Haken bei E-Rollern: Sie sind noch recht teuer, vor allen Dingen die flotteren Roller bis 100 km/h. Eine Förderung gibt es derzeit allenfalls regional oder für Gewerbetreibende. Hier hoffen wir, dass ein Umdenken kommt. Eine recht aktuelle Liste über Fördermöglichkeiten von E-Rollern finden Sie hier. 

Was kostet ein 50ccm Roller im Jahr?

EFAHRER.comUnu-E-Roller: Sehr beliebter Stadtroller

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Selbst ein eher günstiges E-Bike kostet schon um die 2.000 Euro - eine Stange Geld, vor allen Dingen, wenn man nur mal über den Sommer damit radeln will. Eine andere und oft günstigere Alternative ist das E-Bike im Abo. Hier zahlen Sie monatlich eine Miete, die Laufzeiten bewegen sich zwischen 1 und 12 Monaten. EFAHRER.com erklärt, wo Sie am besten zuschlagen und welche Alternativen es abseits davon gibt.  

Was kostet ein 50ccm Roller an Steuern?

Motorräder und Roller mit bis zu 125 Kubikzentimetern Hubraum und einer Leistung bis elf kW/15 PS sind – ebenso wie 50er – laut Paragraf drei des Kraftfahrzeugsteuergesetzes zulassungsfrei. Das bedeutet, dass für sie keinerlei Steuern bezahlt werden müssen.

Wie viel kostet ein Roller in der Versicherung?

Mit einem Beitrag von 35 bis 70 Euro je Versicherungsjahr für die Haftpflicht solltest Du dennoch rechnen. Fahrer, die jünger als 23 Jahre sind, zahlen häufig einen deutlich höheren Beitrag. Je nach Anbieter kostet die Rollerversicherung dann zwischen 20 und 60 Euro mehr.

Wie viel verbraucht ein 50er Roller?

Der 50 cm³ Roller: das perfekte Modell für die Stadt Mit einem Kraftstoffverbrauch zwischen 2 und 4 Litern pro 100 Kilometer ist der 50 cm³ eine gute Alternative, um den Geldbeutel zu entlasten. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h ist der 50-cm³-Roller der ideale Fahrzeugtyp für den Einsatz in der Stadt.

Was kostet 50 ccm?

Die Anmeldegebühr bei einer Fahrschule liegt zwischen etwa 70 und 150 €, die Vorstellung zur Theorieprüfung kostet etwa 60 € und für die Prüfung selber verlangt der TÜV ungefähr 22 €. Die Preise für die praktische Prüfung liegen bei etwa 190 € und 90 bis 100 € für den praktischen Test der Motoroller 50ccm.