Was kann man gegen tinitus machen

Tinnitus Behandlung - Hilfe bei Ohrgeräuschen

Ohrensausen oder Ohrgeräusche kennen viele. Der medizinische Fachausdruck dafür ist Tinnitus - ein Phänomen, das bei den meisten Menschen nach kurzer Zeit wieder verschwindet. Bei einigen aber auch eben nicht. Bei ihnen piept, brummt, scheppert, klingelt, rattert oder zischt es in Kopf und Ohr.

Allein in Deutschland sind etwa zehn bis 15 Prozent von einem akuten Tinnitus betroffen.1 Dabei steigt die Zahl der Betroffenen mit zunehmendem Alter. Durch die erhöhte Lärmbelästigung steigt außerdem die Anzahl an jungen Betroffenen.

In diesem Ratgeber erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

  1. Was ist ein Tinnitus?
  2. Einteilung der Ohrgeräusche nach Schweregrad
  3. Tinnitus Ursachen
  4. Tinnitus Symptome
  5. Tinnitus Test
  6. Bei anhaltenden Ohrengeräuschen unbedingt zum Arzt
  7. Tinnitus Diagnose
  8. Tinnitus Behandlung
  9. Ernährung bei Tinnitus
  10. Tipps bei Tinnitus - Das können Sie tun

Was ist ein Tinnitus?

Im Grunde genommen ist ein Tinnitus kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern nur ein Symptom mit den unterschiedlichsten Ursachen. Abgeleitet vom dem lateinischen Wort "Tinnire" bedeutet Tinnitus "tönen", "brummen", "zischen" oder "klingen". Unter einem Tinnitus zu leiden heißt, Geräusche ohne äußere Schallquelle wahrzunehmen.

Ohrgeräusche beeinträchtigen den Alltag Betroffener

Diese Geräusche werden nur vom Betroffenen selbst wahrgenommen und können sich in Tonlage und Lautstärke ändern oder gleich bleiben. Im günstigsten Fall verschwinden sie nach kurzer Zeit wieder. Ist dies nicht so, beeinträchtigen die Ohrgeräusche den Alltag von Betroffenen so sehr, dass viele sich sozial zurückziehen. Tinnitus-Geplagte haben Angst sich in Menschengruppen aufzuhalten, da die Geräusche im Kopf als noch aggressiver und lauter wahrgenommen werden.

Unterschied zum Hörsturz

Pfeifen im Ohr, Ohrensausen oder Ohrgeräusche - all diese Begriffe beschreiben einen Tinnitus, der mitunter auch mit einem Hörsturz in Verbindung stehen kann. Beim Hörsturz kommt es zu einer plötzlichen, meist einseitigen Hörstörung ohne ersichtliche Ursache. Die Beschwerden reichen von einer leichten Hörstörung bis hin zum vollständigen Hörverlust des betroffenen Ohrs. Charakteristisch für einen Hörsturz sind ein dumpfer Druck auf dem Ohr, das Hören wie durch Watte oder verzerrte Töne. Allein in Deutschland erleiden jährlich mehr als 150.000 Menschen einen Hörsturz.2

Die genauen Ursachen sind bis heute unklar. Wer einen Hörsturz erleidet, sollte sich unverzüglich als Eilfall beim HNO-Arzt melden.

Einteilung der Ohrgeräusche nach Schweregrad

Je nach Ausmaß der Beschwerden, werden Ohrgeräusche in vier Schweregrade unterteilt.

Einteilung nach Biesinger, E., et al.(1998):

  • Grad 1: Der Tinnitus ist gut kompensiert, Betroffene haben keinen Leidensdruck.
  • Grad 2: Der Tinnitus tritt primär bei Stille auf und wirkt störend bei Belastungen und Stress.
  • Grad 3: Ohrgeräusche beeinträchtigen dauerhaft Alltag und Berufsleben. Die Folge sind Störungen im emotionalen, körperlichen und kognitiven Bereich.
  • Grad 4: Der Tinnitus führt zur totalen Dekompensation im privaten Bereich sowie zur Berufsunfähigkeit.

Tinnitus Ursachen

Die Ursachen für einen Tinnitus sind verschieden und unterscheiden sich von Mensch zu Mensch, wobei die genaue Entstehung bis heute unklar ist. Im Wesentlichen wird in der Medizin zwischen dem objektiven und dem subjektiven Tinnitus unterschieden:

Was kann man gegen tinitus machen

Objektiver Tinnitus

Diese Form des Tinnitus ist ausgesprochen selten. Hier liegt stets eine Krankheit zugrunde, die die Schallquelle bildet. Der Schall wird nicht nur vom Betroffenen wahrgenommen, sondern kann durch technische Hilfsmittel deutlich gemacht werden. Die Behandlung erfolgt je nach auslösender Erkrankung.

Mögliche Ursachen sind beispielsweise:

  • Gefäßmissbildungen
  • Mittelohrtumore
  • Tubenfunktionsstörungen
  • Hämangiome (Blutschwämme)

Subjektiver Tinnitus

In den meisten Fällen handelt es sich um die subjektive Form des Tinnitus. Hier existiert der Schall nicht wirklich. Vielmehr ist das Ohrgeräusch der Ausdruck für eine veränderte Hörverarbeitung. Somit ist der subjektive Tinnitus nicht messbar von außen. Inzwischen wird der subjektive Tinnitus als eigentlicher Tinnitus definiert.

Mögliche Ursachen sind beispielsweise:

  • Hörsturz
  • Schalltrauma (Lärmtrauma, Knalltrauma, Explosionstrauma)
  • Entzündungen im Ohr
  • bakterielle und virale Infekte
  • Otosklerose (Verknöcherung von Mittelohr und Innenohr)
  • Dekompressionskrankheit
  • Fremdkörper im Gehörgang
  • Altersschwerhörigkeit
  • funktionelle Störungen des Kiefergelenks oder der Halswirbelsäule
  • Endolymphschwankungen
  • muskuläre Ursachen

Je nach Dauer unterscheiden Mediziner außerdem zwischen:

  • akutem Tinnitus (bis zu drei Monate)
  • subakutem Tinnitus (drei bis sechs Monate)
  • chronischem Tinnitus (ab sechs Monate)

Tinnitus durch Erkrankungen und Schäden am Hörsystem

Erkrankungen und Schäden am Hörsystem sind die häufigsten Ursachen für Tinnitus. Hierzu zählen:

Ohrenschmalzpropf
Oftmals wird ein Tinnitus durch einen Ohrenschmalzpropf oder einem gewöhnlichen Schnupfen mit stark verstopfter Nase ausgelöst. Wird der Stöpsel im Ohr gelöst oder die Nase durch abschwellende Nasensprays wieder frei, geht meist auch der Tinnitus zurück.

Mittelohrentzündung
Häufig tritt der Tinnitus in Verbindung mit einer akuten Mittelohrentzündung auf. Durch das entzündete Innenohr geraten Krankheitserreger in den geschützten Raum und lösen die typischen Symptome aus.

Lärm- und Knalltrauma
Auslöser ist ein plötzlicher Knall oder kurzzeitiger Lärm. Im Extremfall platzt das Trommelfell. Aber auch dauerhafte Lärmeinwirkung auf Konzerten und in Discotheken kann zu Ohrgeräuschen führen, da die Sinneszellen geschädigt werden. Die Ohrgeräusche sind zunächst noch vorübergehend, können aber auf Dauer zum kompletten Hörverlust führen.

Verletzungen des Trommelfells und Kopfverletzungen
Nicht selten treten durch Mittelohrentzündungen auch Verletzungen des Trommelfells auf und es kommt zu Ohrgeräuschen. Auch Schläge auf das Ohr oder Kopfverletzungen wie Schädel-Hirn-Trauma lassen den Tinnitus entstehen.

Tinnitus durch Ursachen außerhalb des Hörsystems

Auch außerhalb des Hörsystems können bestimmte Situationen, Beschwerden oder Erkrankungen Ohrgeräusche auslösen:

Stress
Anhaltender Stress gilt als häufigste Ursache von Tinnitus. In Stresssituationen regiert der Körper mit der vermehrten Ausschüttung von Cortisol (Stresshormon). Der Blutdruck steigt und der Puls wird schneller. Dadurch kommt es zu Durchblutungsstörungen im Innenohr und schließlich zum Tinnitus. Außerdem sorgt Cortisol dafür, dass vermehrt Glutamat in den Nervenzellen abgeladen wird, wodurch sich gehäuft Kalzium einlagert, das die Hörsinneszellen schädigt.

Verspannte Nackenmuskeln
Weitere mögliche Ursachen für Tinnitus sind Verletzungen an der Halswirbelsäule. Auch bei verspannten Nackenmuskeln werden von Betroffenen oft Geräusche in Kopf und Ohr wahrgenommen.

Zahn- oder Kieferbeschwerden
Hier kommen als mögliche Auslöser Überbelastungen oder Fehlstellungen der Kiefergelenke, Zahnfehlstellungen, chronische Entzündungen der Zähne oder Fremdkörper infrage. Durch die Fehlstellungen verspannt sich die Muskulatur im Kieferbereich, was wiederum Auswirkungen auf Ohrgeräusche hat.

Tinnitus aufgrund von Vorerkrankungen

Als Ursachen kommen außerdem folgende Erkrankungen infrage:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Stoffwechsel- und Nierenkrankheiten
  • Störungen im Hormonhaushalt
  • Erkrankungen des zentralen Nervensystems
  • Alkoholmissbrauch
  • Narkosen (Spinalanästhesie)

Tinnitus durch Medikamente

Es gibt bestimmte Medikamente, deren Nebenwirkungen sich auf das Hörsystem auswirken und demzufolge Ohrgeräusche auslösen können. Dazu zählen:

  • Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure (ASS)
  • Entwässerungsmittel (Diuretika)
  • Medikamente gegen Depressionen (Trizyklische Antidepressiva)
  • Aminoglykoside (Antibiotika)
  • Bluthochdruckmedikamente (Beta-Blocker, ACE-Hemmer)
  • mitunter Antibabypille

Tinnitus Symptome

Was kann man gegen tinitus machen

Betroffene nehmen die Ohrgeräusche ganz unterschiedlich wahr:

  • hohe Dauertöne, die einem Piepen oder Pfeifen ähneln
  • tiefes Summen oder Brummen
  • Klingeln
  • Zischen
  • Rauschen
  • Pochen

Die Symptome variieren aber nicht nur in der Tonhöhe oder -art, sondern auch in Lautstärke und Rhythmus. So haben Menschen mit Tinnitus häufig das Gefühl, dass die Töne in bestimmten Situationen beispielsweise lauter werden. Mitunter treten die Ohrgeräusche auch für einige Stunden auf, verschwinden und kehren dann nach einiger Zeit wieder.

Je nach Intensität und Dauer der Ohrgeräusche leiden Betroffene unter zusätzlichen Symptomen, wie etwa:

  • Schlaflosigkeit
  • mangelnde Konzentration
  • Tagesmüdigkeit
  • Angespanntheit und Gereiztheit
  • Verspannungen im Nacken und im Kiefer
  • Zähnemahlen
  • Angst
  • Verstimmungszustände
  • Höreinschränkungen durch Tonüberlagerung
  • Geräuschempfindlichkeit

Tinnitus Test

Auf der Website der Deutschen Tinnitus-Liga e.V. (Gemeinnützige Selbsthilfeorganisation gegen Tinnitus, Hörsturz und Morbus Menière) findet sich ein Tinnitus Test, mit dem Sie die Intensität der Belastung selbst testen können. Anhand von zwölf Fragen verrät Ihnen der Test, unter welchem Schweregrad Sie leiden und gibt Ihnen Hilfestellungen in Bezug auf den Tinnitus. Allerdings ersetzt der Test keinen Arztbesuch, sondern zeigt Ihnen die momentane seelische und körperliche Belastung durch den Tinnitus.

Mehr erfahren Sie hier: Tinnitus Test durchführen

Bei anhaltenden Ohrengeräuschen zum Arzt

In den meisten Fällen verschwindet der Tinnitus von selbst, wenn die Ohrengeräusche zum Beispiel nach einem Besuch in der Diskothek oder eines Konzertes auftreten. In diesem Fall ist es ratsam, den Ohren eine Beschallungspause zu gönnen und auf weitere akustische Hochgenüsse zu verzichten. Tritt der Tinnitus erstmals bei Stress auf, hilft bereits schon eine ausgedehnte Entspannungsphase. Sind die Ohrgeräusche nach spätestens drei Tagen immer noch da, ziehen Sie unbedingt einen HNO-Arzt zurate. Je früher Sie mit der Behandlung beginnen, umso besser sind die Heilungschancen.

Tinnitus kann heilbar sein

Es ist durchaus möglich, dass der Tinnitus vollständig geheilt wird. Besonders beim akuten Tinnitus stehen die Erfolgschancen auf Heilung gut. Als geheilt können sich zum einen die Patienten betrachten, deren Ohrgeräusche komplett verschwunden sind und zum anderen die Betroffenen, die gelernt haben, mit ihren Ohrgeräuschen umzugehen. Mit der Zeit findet der Tinnitus bei Betroffenen immer weniger Beachtung, wodurch die seelische Belastung sinkt. Diese Art Ausgleich kann bereits als Heilung angesehen werden.

Diagnose Tinnitus

Die Tinnitus-Diagnostik umfasst mehrere Untersuchungen, die zum einen die Verdachtsdiagnose festigen und zum anderen Grunderkrankungen ausschließen sollen. Zuerst steht eine umfassende Anamnese an, in deren Rahmen der Patient zur Häufigkeit, Dauer und Stärke seiner Ohrgeräusche sowie zu bekannten Erkrankungen befragt wird. Dieser Anamnese schließt sich eine HNO-Untersuchung an, bei der das Innenohr genauer inspiziert wird. Anschließend folgt meist ein sogenanntes Tinnitusmatching, welches folgende Untersuchungen umfasst:

  • Audiometrie und Tinnitus-Analyse: Hierbei wird das Ohr des Patienten über einen Kopfhörer mit einem Rauschton beschallt. Es entsteht im Ohr ein Tonrauschen, mit dessen Hilfe der Arzt die genaue Frequenz des Tinnitus bestimmen kann. Weiterhin liefert dieses Verfahren Ergebnisse über eventuelle Hörbeeinträchtigungen und Tonüberlagerungen.
  • Tympanometrie: Hierbei werden die Gehörknöchelchen und das Trommelfell auf ihre Funktion getestet. Dazu bekommt der Patient eine dünne Sonde in den Gehörgang eingeführt, über diese Sonde wird eine Veränderung der Druckverhältnisse im Innenohr erzielt. Am Ende der Sonde wird die Beweglichkeit des Trommelfells als Reaktion auf die Druckveränderung mithilfe eines winzigen Tympanometers analysiert.
  • BERA-Untersuchung: Im Rahmen der sogenannten Hirnstammaudiometrie wird der Hörnerv des Gehirns überprüft. Der Betroffene bekommt dazu Sonden auf die Kopfhaut geklebt, die die Hirnströme aufzeichnen, während er über einen Kopfhörer verschiedene Töne eingespielt bekommt.
  • bildgebende Verfahren: CT, MRT und Röntgen werden dann notwendig, wenn die HNO-Untersuchung keine Hinweise auf die Ursachen des Tinnitus liefern konnte. Mithilfe bildgebender Verfahren können sowohl die Hirnstruktur als auch die Halswirbelsäule und der Kiefer auf Anomalien untersucht werden.

Tinnitus Behandlung

Betroffene können durch eine geeignete Therapie auf Dauer vom Tinnitus befreit werden. Allerdings ist dies nicht in jedem Fall möglich. Aus dem Grund hilft eine Tinnitus-Therapie dem Betroffenen auch, sich an die Ohrengeräusche zu gewöhnen und somit den Tinnitus besser bewältigen zu können.

Behandlung richtet sich nach Auslöser

Die Behandlung richtet sich nicht nur nach dem Auslöser der Ohrgeräusche. Vielmehr wird die Therapie bei jedem Patienten individuell angepasst. Dann reicht mitunter eine ambulante Behandlung. Anderenfalls ist es sinnvoller, die Therapie in einer Klinik durchzuführen. Häufig lässt sich auch gar kein direkter Auslöser finden. Aber auch hier kann eine Therapie helfen.

Behandlung eines akuten Tinnitus

  • Bei einem akuten Tinnitus wird in der Regel eine Infusionstherapie mit hoch dosierten entzündungshemmenden und durchblutungsfördernden Medikamenten eingeleitet. Dies sorgt für eine bessere Sauerstoffversorgung im Innenohr.
  • Beruht der Tinnitus auf einer entzündlichen Ursache, werden kortisonhaltige Infusionen verabreicht.
  • Sind Beschwerden des Kiefergelenks oder Gebissfehlbildungen die Auslöser der Ohrgeräusche, kommen kieferorthopädische Therapien zum Einsatz.
  • Krankengymnastische oder physikalisch-medizinische Behandlungen kommen infrage, wenn Verletzungen oder Fehlstellungen der Halswirbelsäule für die Geräusche im Ohr verantwortlich sind.

Behandlung eines chronischen Tinnitus

  • Auch bei chronischem Tinnitus verabreicht der HNO-Arzt gefäßerweiternde Medikamente in Form von Infusionen. Diese werden teilweise mit gerinnungshemmenden oder entzündungshemmenden Mitteln kombiniert.
  • Eine wichtige Rolle spielt die Entspannung. Stressabbau fördert den Heilungsprozess. Spezielle Übungen zur Entspannung, progressive Muskelentspannungen und Yoga helfen dem Betroffenen mit Stresssituationen besser umzugehen und vielleicht sogar mit der Zeit den Tinnitus einfach zu überhören.
  • Psychotherapeutische Ansätze sind besonders für Patienten gedacht, die durch die ständigen Ohrgeräusche oftmals ängstlich, verunsichert oder gar depressiv sind. Gute Ergebnisse werden mit einer kognitiven Verhaltenstherapie erreicht.
  • Die sogenannte Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) ist eine Bewältigungsstrategie, mit der erfolgreich behandelt wird. Diese Therapie richtet sich weniger nach den Ursachen, sondern zielt darauf ab, dass sich der Patient an die Geräusche gewöhnt. Durch den Gewöhnungsprozess erlernt der Patient, die Geräusche im Ohr anders wahrzunehmen und als weniger wichtig zu beurteilen.

Medikament gegen Ohrgeräusche

Medikamente gegen Ohrgeräusche sollen vor allem die Durchblutung im Innenohr verbessern. Dadurch werden die Beschwerden gelindert.

Tebonin bei Ohrgeräuschen

Dieses pflanzliche Arzneimittel enthält als Wirkstoff einen hochwertigen Ginkgo-Extrakt, welches auf zwei Ebenen wirkt. Zum einen wird die Durchblutung im Innenohr gefördert. Dadurch verbessert sich die Versorgung mit Nährstoffen in diesem Bereich. Daneben fördert Tebonin die Verarbeitung von Signalen im Gehirn, wodurch bestimmte Geräusche vermindert wahrgenommen werden. So unterstützt das Medikament die Behandlung von Ohrgeräuschen im chronischen Stadium.

Das Arzneimittel ist besonders wirksam in der akuten Phase des Tinnitus und kann bei rechtzeitiger Behandlung das Ohrgeräuschvollständig verschwinden lassen.

Cortison bei Tinnitus

Im Rahmen einer Behandlung subakuter und akuter Tinnitus Beschwerden kommt häufig Cortison zum Einsatz. Verabreicht wird das Cortison in Form von Infusionen oder direkt ins Mittelohr. Cortison hat entzündungshemmende, durchblutungsfördernde und abschwellende Effekte. In der Regel dauert eine Therapie mit Cortison etwa zehn Tage. Sinnvoll ist diese Behandlung nur die ersten drei Monate. Danach geht der akute Tinnitus in die chronische Form über und die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Heilung sinkt. Aufgrund der geringen Therapiezeit gibt es keine Nebenwirkungen.

Ernährung bei Tinnitus

Eine gesunde Ernährung, mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen ist auch für Ohren und Nervensystem von großer Bedeutung.

Daher ist es ratsam:

  • fettarm zu essen
  • gesättigte Fettsäuren und Zucker reduziert zu verzehren
  • Alkohol, Kaffee und Nikotin in Maßen zu genießen
  • sich mit Vollkornprodukten, frischem Obst und Gemüse abwechslungsreich zu ernähren
  • sich ausreichend mit Vitamin A, D und E sowie Vitaminen des B-Komplexes zu versorgen

7 Tipps - Das können Sie selbst bei Tinnitus tun

Gesundheitliche Probleme angehen, Stress abbauen, sich vor Lärm schützen und Selbsthilfegruppen besuchen - Sie selbst können jede Menge tun und so die Therapie erfolgreich unterstützen. Außerdem sind folgende Dinge hilfreich:

  1. Ohrgeräusche rücken besonders in einer ruhigen Umgebung in den Vordergrund. Dadurch konzentrieren sich Betroffene umso mehr auf das Piepen im Ohr. Leise Musik kann hier eine Wohltat sein. Im Handel gibt es beispielsweise spezielle Tinnitus-Tracks, die die Ohrgeräusche gezielt herausfiltern.
  2. Andererseits sollten Sie sich keinem Dauerlärm aussetzen und in lauten Situationen Ohrenstöpsel tragen.
  3. Zudem gilt es unbedingt Stress zu vermeiden. Dadurch schüttet der Körper vermehrt Cortisol aus, die Blutgefäße verengen sich und das Innenohr wird schlechter durchblutet. Autogenes Training, Meditation, Yoga und andere sportliche Übungen helfen dabei, Stress abzubauen.
  4. Ebenso empfehlenswert ist der Verzicht auf Nikotin und nur wenig Alkohol.
  5. Sorgen Sie für ausreichend Flüssigkeitszufuhr - zwei bis drei Liter am Tag in Form von Wasser oderentspannungsfördernden Tees mit Melisse, Baldrian oder Hopfen.
  6. Fördern Sie die Durchblutung der Ohren, indem Sie den Mittelfinger und den Zeigefinger direkt hinter und vor das Ohr legen und den Bereich leicht mit kreisenden Bewegungen massieren.
  7. Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, dass Sie mit dem Tinnitus besser umgehen können. Dazu zählen eine ausgewogene Ernährung und die körperliche Bewegung.
Quellen

1https://www.tinnitusfakten.de/was-ist-tinnitus#basisinformationen
2http://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/hoersturz/was-ist-ein-hoersturz.html
http://www.tinnitus-liga.de/pages/tinnitus-sonstige-hoerbeeintraechtigungen/tinnitus.php


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Stand: 04.06.2021

Was kann ich selbst gegen Tinnitus tun?

Leise Musik oder andere angenehme Geräusche können die Stille überbrücken, besonders beim Einschlafen. Ausgewogene Ernährung, weitgehender Verzicht auf Alkohol und Tabak wirken unterstützend.

Was hilft schnell bei Tinnitus?

Bei Tinnitus kann Ingwer ebenfalls hilfreich sein. Dreimal täglich eine Tasse Ingwertee soll die Durchblutung des Ohrs stärken. Aber auch auf einer Ingwerscheibe zu kauen oder Ingwer mit etwas Honig zu essen, kann gegen die Ohrengeräusche helfen.

Was beruhigt den Tinnitus?

Versuchen Sie nach Möglichkeit, Stress zu vermeiden. Auch spezielles Entspannungstraining kann helfen, mit Stress besser zurecht zu kommen und zu mehr innerer Ruhe zu gelangen. Autogenes Training, Yoga, Biofeedback und progressive Muskelrelaxation können hilfreich sein.

Kann ein Tinnitus wieder weg gehen?

In 80 Prozent der Fälle geht der akute Tinnitus durch Behandlungen der jeweiligen Ursachen oder auch von alleine wieder weg. Das Ohrgeräusch kann also wieder völlig abklingen, es kann aber auch bleiben.