Was ist der unterschied zwischen meditationen und autogenem training

  • Stress: Auslöser, Symptome und Bewältigung
  • Yoga: Die besten Techniken, um zu entspannen

Die richtige Atmung: Unverzichtbar für Entspannung

Ein gemeinsames Element vieler Entspannungsmethoden ist die Besinnung auf die Atmung. Die Atmung spielt bei Entspannungsverfahren deshalb eine recht prominente Rolle, weil die Atmung sowohl die Körperfunktionen beeinflusst als auch den Geist aktivieren oder beruhigen kann. Je gelöster und entspannter die Atmung ist, desto mehr entspannt sich der gesamte Organismus, sodass etwa Blutdruck und Herzfrequenz sinken. Langsames Atmen aktiviert den Parasympathikus, den beruhigenden Teil des vegetativen Nervensystems. Bei schneller Atmung und bei Stress ist der Sympathikus aktiv, der anregend auf verschiedene Körperfunktionen wirkt und reaktionsfähig macht.

  • Bewusstes Atmen: Was es in unserem Körper bewirkt

"Die Atmung ist das Bindeglied zwischen Körper und Seele", sagt Björn Husmann, Diplompsychologe sowie Psychotherapeut aus Bremen und Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Entspannungsverfahren (DG-E). "Bewusstes, gelöstes Atmen hilft, den gegenwärtigen Augenblick wahrzunehmen und die Konzentration auf den Moment zu unterstützen. Zugleich beruhigt uns ein entspannter, fließender Atem. Die Atmung ist ein sehr effektives 'Bordmittel', das uns für die Entspannung zur Verfügung steht."

Für wen sind Entspannungsverfahren geeignet?

Entspannungsverfahren können für Menschen eine Unterstützung sein, die ihre Entspannungsfähigkeit stärken und ihren Umgang mit Stress verbessern möchten. Auch bei „nervösen“ Beschwerden wie Schlafproblemen, leichten Ängsten und Erschöpfung sind Entspannungsmethoden eine mögliche Behandlungsmethode. Ebenso leichte psychosomatische Beschwerden wie Verspannungen im Rücken, stressbedingte Verdauungsbeschwerden sowie stressbedingter Kopfschmerz können bei vielen Betroffenen durch regelmäßiges Üben von Entspannungsmethoden verbessert werden.

Entspannungsmethoden gegen Volksleiden Rückenschmerzen

Einige Studien liefern Hinweise darauf, dass progressive Muskelentspannung unter anderem Kreuzschmerzen lindern und die Beweglichkeit verbessern kann. Das gezielte An- und Entspannen hilft, Muskelverspannungen zu lösen, die durch psychische Belastungen verursacht sind. Zudem kann die gezielte Entspannung trainieren, besser mit stressigen Situationen umzugehen und so Verspannungen vorbeugen helfen. Achtsamkeitstraining, welches auch Yoga und Thai Chi umfasst, kann ebenso helfen, verspannte Muskeln zu lockern und die Psyche zur Ruhe zu bringen.

  • Psychische Verspannungen: Rückenschmerzen sind oft stressbedingt

Mit Entspannungsmethoden Migräne lindern

Entspannungsverfahren können Migräne-Betroffenen in den symptomfreien Intervallen helfen, Anfällen besser vorzubeugen. Denn nicht selten löst Stresserleben Migräneattacken aus. So zeigte Progressive Muskelentspannung in verschiedenen Untersuchungen positive Effekte auf die Kopfschmerzattacken: Die Anfälle konnten in vielen Fällen gelindert und deren Häufigkeit reduziert werden. In der Praxis kann angenommen werden, dass sich ein guter Effekt dann einstellt, wenn Betroffene regelmäßig täglich ein- bis zweimal 15 bis 20 Minuten üben und so ein Transfer der Übungen in den Alltag gelingt.

Welches Entspannungsverfahren ist für mich das richtige?

Nicht jedes Entspannungsverfahren ist für jeden Menschen gleichermaßen geeignet. Hier kommt es stark auf die persönlichen Voraussetzungen an. Ob und mit welcher Entspannungsmethode ein Mensch zur Ruhe kommt, ist individuell sehr verschieden. Auch wenn für Entspannungsmethoden wie die Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Meditation, Yoga und Thai Chi Belege für die Wirksamkeit gibt, heißt das nicht, dass sie bei jedem gleichermaßen wirksam sind und dass sich jeder mit ihnen wohlfühlt.

"Am besten lassen Sie sich professionell begleiten. Das hilft Ihnen, die für Sie passende Entspannungsform zu finden und unter fachkundiger Anleitung zu üben. Entspannung ist Hilfe zur Selbsthilfe. Entspannen kann jeder. Nur haben es viele im stressigen Alltag verlernt", sagt Husmann. "Je regelmäßiger sie üben, desto leichter wird es Ihnen fallen, in Stresssituationen bei sich zu bleiben."

Sie sind oft gestresst und wissen einfach nicht, wie Sie wieder zu Ihrer inneren Ruhe finden sollen? Dann empfiehlt es sich Entspannungsmethoden wie Hypnose, Meditation oder Autogenes Training einmal auszuprobieren. Alle Techniken zielen darauf ab seine Konzentrationsfähigkeit zu steigern, seine innere Mitte zu finden und dadurch seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Doch worin unterscheiden sich die einzelnen Verfahren?

Hypnose

Als älteste Therapieform der Welt wurde die Hypnose bereits vor mehreren tausenden Jahren in Ägypten, Griechenland und Rom durchgeführt. Priester nutzen sie damals zur Heilung unterschiedlichster Krankheiten.

Was soll mit einer Hypnose erreicht werden?
Mit ihr wird der Mensch in einen sogenannten Trancezustand, also eine Bewusstseinslage, die von der alltäglichen abweicht, versetzt. Die Vorstellung versenkt sich dabei zum Beispiel in innere Bilder, wodurch sich Blockaden lösen und Ängste bewältigt werden. Das Verhalten wird infolgedessen dauerhaft verändert, sodass sich die Lebensqualität erheblich verbessert. Situationen, die zuvor noch einen Stresszustand hervorgerufen haben, lassen sich nun mit einer inneren Gelassenheit und Selbstbewusstsein begegnen.

Wie erfolgt die Durchführung?
Mit wohlüberlegten mündlichen Anweisungen versetzt der Hypnosetherapeut die Person in einen äußerst tiefen Entspannungszustand. Hierbei wirken die melodischen, positiven Glaubenssätze direkt auf das Unterbewusstsein und verstärken die hypnotische Reaktion. Im Sinne einer Selbsthypnose kann auch mit Apps oder gewissen Audiodateien gearbeitet werden.

Meditation

Religionsanhänger von Hinduismus und Buddhismus wenden die Meditation seit geraumer Zeit an, um mit ihr die eigene Spiritualität zu finden. Und auch heute noch wird sie zum Beispiel in Verbindung mit Yoga oder als eigenes Entspannungsverfahren praktiziert.

Was soll mit einer Meditation erreicht werden?
Im Gegensatz zur Hypnose wird hierbei nicht versucht eine alternative Wirklichkeit zu konstruieren, sondern eine wache Aufmerksamkeit zu schaffen. Die Konzentration erfolgt voll und ganz auf den Moment und es wird dabei alles akzeptiert so wie es ist. Oberstes Ziel ist stets nichts ändern zu wollen.
Vielmehr findet eine Befreiung von störenden Gedanken statt, Vergangenheit und Zukunft spielen in diesem Augenblick keine Rolle. Der klare Geist und die beruhigenden Gefühle führen zu einem tiefen inneren Frieden.
Durch die Ruhe im Kopf können sich viele stressbedingte Probleme, wie (Ein-) Schlafstörungen oder Kopfschmerzen auflösen.

Wie erfolgt die Durchführung
Es gibt verschiedene Arten der Meditation. Sie haben jedoch immer gemeinsam, dass einer bestimmten Sache seine Aufmerksamkeit geschenkt wird – sei es dem eigenen Atem, bestimmten Mantras, Wasser in einer Schale oder einer Kerzenflamme. Erlernt werden kann diese Technik im besten Fall mit einem ausgebildeten Meditations- oder Yogalehrer. Aber auch mithilfe von Büchern oder Internetvideos können sichtbare Erfolge eintreten.

Autogenes Training

Bei Autogenem Training handelt es sich um ein wissenschaftlich anerkanntes Entspannungsverfahren. Entwickelt wurde es in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts von dem Berliner Psychiater Johannes Heinrich Schultz.

Was soll mit einem Autogenen Training erreicht werden?
Hierbei wird das Bewusstsein stets auf den eigenen Körper gerichtet. Das Autogene Training bewirkt eine intensive Körperwahrnehmung, die zu einer Entspannung von innen sowie einer tiefen Ausgeglichenheit führt. Der Geist wird positiv gestimmt, da es zu einem Zurückgewinnen der oftmals verloren gegangenen Kontrolle über die eigene Selbstwahrnehmung kommt.

Wie erfolgt die Durchführung?

Um eine Tiefenentspannung zu erreichen, richtet sich die Konzentration nach und nach auf den gesamten Körper. Einzelne Körperteile werden angespannt und wieder gelockert, wodurch die Muskulatur in einen gelösten Zustand verfällt. Das Autogene Training kann sehr motivierend wirken, da bereits nach wenigen Übungseinheiten erste Erfolge beobachtet werden können. Das Einschlafen am Abend kann beispielsweise weitaus leichter fallen und daraufhin ein entspannter Schlaf entstehen.
Wie auch bei der Hypnose und der Meditation ist ein ausgebildeter Trainer von Vorteil – das Erlernen mit (Hör-) Büchern ist aber durchaus ebenfalls möglich.

Ist Autogenes Training auch Meditation?

Das Autogene Training ist mit einer Selbsthypnose vergleichbar und wird stufenweise entweder im Liegen oder Sitzen erlernt. Es zeigt Parallelen zur Meditation und zu bestimmten Yoga-Übungen.

Was versteht man unter autogenem Training?

Das autogene Training stellt eine Form der Selbsthypnose dar, die ein Umschalten der körperlichen, vegetativen Funktionen (wie z.B. Durchblutung, Pulsschlag, Atmung) in einen Ruhezustand zur Folge hat.

Für wen ist autogenes Training nicht geeignet?

Es gibt jedoch auch Kontraindikationen für das Autogene Training. Nicht geeignet ist die Technik der Suggestion beispielsweise für Menschen mit Schizophrenie, da die Konzentration auf innere Abläufe Wahnvorstellungen hervorrufen kann. Das Hineinhorchen in sich selbst kann auch bei Hypochondern Angstzustände auslösen.

Was wird bei autogenes Training gemacht?

Autogenes Training setzt formelhafte Sätze ein, die direkt an das vegetative Nervensystem "andocken". Auf diese Weise lassen sich viele unwillkürlich ablaufende Körperfunktionen wie Herzschlag, Hormonausschüttung und Verdauung willentlich beeinflussen.