Was braucht man zum Überleben Essen

Im Notfall sollte man für mindestens zehn Tage Vorräte zu Hause haben. Neben Lebensmitteln sollten auch andere Produkte nicht fehlen. Eine Checkliste.

Kassel – Ob Naturkatastrophen oder die Corona-Pandemie: Schnell kann es zu akuten Notfall-Situationen kommen, bei denen es ratsam ist, vorgesorgt zu haben. Aktuell bewegt viele zudem die Sorge vor einem Atomkrieg, die Experten aber für gering halten. Doch was sollte man für den Krisenfall eigentlich im Haus haben?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat einen Ratgeber ausgearbeitet, der die Menschen möglichst gut auf eine solche Lage vorbereiten soll.

Vorrat für den Notfall: Checkliste – Diese Lebensmittel sollten Sie zu Hause haben

Einkaufen für den Ernstfall: Diese Dinge benötigen Sie im Notfall. (Symbolbild) © Matthias Balk/DPA

Laut der Empfehlung sollte in jedem Haushalt Essen und Trinken für mindestens zehn Tage gelagert werden. Dabei sollte pro Person mit zwei Litern Wasser pro Tag, sowie Speisen mit rund 2200 Kalorien kalkuliert werden. Im Ratgeber für Notfall-Vorsorge werden die einzelnen Lebensmittel-Kategorien aufgelistet.

Durch den Einbau des Vorrats in den alltäglichen Verbrauch werden die Lebensmittel automatisch immer wieder erneuert. Dieses Vorgehen nennt das Bundesamt „lebender Vorrat“. Beim Anlegen eines Notfall-Vorrats sollten auch Tiere bedacht werden, betont das Ministerium. Bei Obst soll auf lagerfähiges Obst beziehungsweise auf Obst in Dosen zurückgegriffen werden.

Lebensmittel für den NotfallMenge (für 10 Tage)Wasser20 LiterGetreide, Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis3,5 KilogrammGemüse, Hülsenfrüchte4,0 KilogrammObst, Nüsse2,5 KilogrammMilch, Milchprodukte2,6 KilogrammFisch, Fleisch, Eier, Volleipulver1,5 KilogrammFette, Öle0,357 KilogrammZucker, Honig, Fertiggerichte, Jod-Salz, Salzstangen, etc.Nach BeliebenQuelle: BBK - Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Hinzu kommt, dass Rohstoffe und Lebensmittel in der Folge internationaler Konflikte knapp werden können – oder plötzlich deutlich teurer. So gehören beispielsweise Weizen, Mais und Gerste zu den wichtigsten Export-Produkten der Ukraine. Infolge der Eskalation sind die Preise auf dem Markt deutlich angestiegen.

Lebensmittel-Vorrat für Katastrophenfall: Verträglichkeit und Geschmack auch im Notfall wichtig

Bei der Anschaffung eines Notfall-Vorrates sollte auch auf Verträglichkeit und Geschmack geachtet werden. Ebenso müssen die individuellen Lagerbedingungen unbedingt miteinbezogen werden.

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Berücksichtigen Sie Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten oder besondere Bedarfe wie Babynahrung, aber auch persönliche Vorlieben beim Zusammenstellen Ihres Vorrats. 

BBK – Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Der Aufbau eines Notfall-Vorrats muss nicht direkt erfolgen, sondern kann nach und nach vonstattengehen. Der Tipp des Bundesministeriums lautet, sich bei „Einkäufen von länger haltbaren Produkten“ anzugewöhnen, immer eine Packung mehr zu kaufen.

Für den Notfall gerüstet: Checkliste für Medikamente und Verbandsmaterial

Sollte es zu einer Krisensituation kommen, empfiehlt es sich neben Essen und Trinken auch eine Notfall-Apotheke zu Hause zu haben. Das Bundesministerium hat eine Empfehlung erarbeitet, was sich in der Apotheke für den Notfall befinden soll:

  • Persönliche Medikamente
  • Schmerz- und fiebersenkende Mittel
  • Mittel gegen Erkältungskrankheiten
  • Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen
  • Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand
  • Elektrolyte zum Ausgleich bei Durchfallerkrankungen
  • Fieberthermometer
  • Splitterpinzette
  • Hautdesinfektionsmittel
  • Wunddesinfektionsmittel
  • Einweghandschuhe
  • Atemschutzmaske
  • Mull-Kompresse
  • Verbandsschere
  • Pflaster und Binden
  • Dreiecktuch

Verbandsmaterialien können einem Auto-Verbandskasten entnommen werden, hierbei auf die Norm DIN 13164 achten. Bei allen Materialien und Medikamenten ist darauf zu achten, dass das Haltbarkeitsdatum nicht überschritten wird.

Auf den Notfall vorbereitet: Diese Dokumente sind im Notfall wichtig

Das Bundesministerium rät außerdem dazu, alle wichtigen Dokumente griffbereit an einem Ort aufzubewahren. Auch das digitale Speichern der Dokumente für den Notfall wird empfohlen.

Doch welche Dokumente sind wichtig? Hierfür hat das Ministerium gleich drei Listen erstellt. Je nachdem, ob ein Dokument im Original, als beglaubigte Kopie oder als einfache Kopie ausreichend ist.

Dokumente im Original oder als beglaubigte KopieDokumente als einfache KopieFamilienurkunden (Beispielsweise Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, Sterbeurkunden)Ausweise (Personalausweis, Reisepass)Bankunterlagen (Renten- Pensions-, Einkommensbescheiningungen und Steuerbescheide)Auto-Dokumente (Führerschein und Fahrzeugpapiere)Qualifizierungsnachweise (Schul- und Hochschulzeugnisse, Nachweise über Zusatzqualifikationen)ImpfpassVerträge (wie Mietverträge oder Leasingverträge)GrundbuchauszügePersonenbezogene Unterlagen (Testament, Patientenverfügung, Vollmachten)Änderungsbescheide für empfangene LeistungenVersicherungen (Zahlungsbelege für Versicherungsprämien, insbesondere Rentenversicherung)Meldenachweise der Arbeitsämter, Bescheide der Agentur für ArbeitRechnungen und Belege, die offene Zahlungsansprüche nachweisenMitglieds- oder Beitragsbücher von VereinenQuelle: BBK - Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Hygieneprodukte für den Notfall: Diese Artikel sollten nicht fehlen – eine Checkliste

Neben Dokumenten ist in einer Notfall-Situation auch die Hygiene ein wichtiger Punkt. Hierfür hat das Bundesamt ebenfalls die wichtigsten Produkte zusammengefasst:

  • Seife
  • Waschmittel
  • Zahnpasta
  • Zahnbürste
  • Feuchttücher
  • Desinfektionstücher
  • Hygieneartikel (zum Beispiel Artikel für Monatshygiene, Windeln)
  • Toilettenpapier
  • Haushaltspapier
  • Müllbeutel
  • Haushaltshandschuhe
  • Desinfektionsmittel
  • Campingtoilette und Ersatzbeutel/Ersatzflüssigkeit

Wenn keine Zeit zum Packen ist: Das Notfall-Gepäck kann im Katastrophenfall helfen

Wenn es zu einer Notfall-Situation kommt, ist es sehr wahrscheinlich, dass keine Zeit zum Packen bleibt. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann deshalb einen Notfall-Rucksack oder Tasche bereitstellen.

  • Persönliche Medikamente
  • Erste-Hilfe-Material
  • Batteriebetriebenes Radio, Reservebatterien
  • Dokumentenmappe
  • Verpflegung für 2 Tage in staubdichter Verpackung
    Wasserflasche
  • Essgeschirr und -besteck
  • Taschenlampe, Reservebatterien
  • Schlafsack oder Decke
  • Kleidung für ein paar Tage
  • Kopfbedeckung
  • Handschuhe
  • Hygieneartikel (zum Beispiel Artikel für Monatshygiene, Windeln) für ein paar Tage
  • Schutzmaske, behelfsmäßiger Atemschutz
  • Für Kinder: Brustbeutel oder eine SOS-Kapsel mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift. SOS-Kapseln erhalten Sie in Kaufhäusern, Apotheken und Drogerien.

Wenn es schnell gehen muss, sollte zudem an wichtige Dinge gedacht werden, die nicht im Vorhinein gepackt werden können, wie beispielsweise Ausweisdokumente, Schlüssel oder Smartphone, rät das Ministerium. Für die Wahl der Kleidung in einer Notfall-Situation wird das „Zwiebelprinzip“ empfohlen. Also dazu, mehrere Schichten an Kleidung einzuplanen. Zudem sollte an Wetterschutzbekleidung wie eine Regenjacke gedacht werden. (Lucas Maier) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Welche Lebensmittel bei Krieg?

Zum Lebensmittelnotvorrat gehören vor allem haltbare, möglichst verzehrfertige Nahrungsmittel. Dazu zählen beispielsweise Zwieback, Knäckebrot, Haferflocken, H-Milch, Nüsse, Kekse, eingekochtes Obst oder getrocknete Früchte, Dauerwurst oder Konserven.

Was sollte man im Kriegsfall zu Hause haben?

Das gehört in die Hausapotheke:.
persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente..
Erkältungsmittel..
Schmerz- und fiebersenkende Mittel..
Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen..
Mittel gegen Insektenstiche und Sonnenbrand..
Elektrolyte zum Ausgleich eines Flüssigkeitsverlustes..
Fieberthermometer..
Splitterpinzette..

Was benötigt man im Kriegsfall?

Sie müssen schnell Ihr Zuhause verlassen..
Personalausweis / Reisepass..
Bargeld, Geldkarten..
Gesundheitskarte der Krankenversicherung..
Impfpass..
Haustürschlüssel, ggf. Autoschlüssel..
Handy / Smartphone falls vorhanden, damit Sie mit Angehörigen in Kontakt bleiben können..

Welches Essen für Blackout?

Somit sind beispielsweise Mehl, Zucker, Reis und Teigwaren, Haferflocken, Dosen- und Fertiggerichte ideal für den Notvorrat geeignet. Denken Sie daran: Im Katastrophenfall kann es auch zu Störungen der Wasserversorgung kommen. Deswegen ist ein ausreichender Wasservorrat notwendig!

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