Was beruhigt den Magen nach Alkohol

Magenschmerzen nach Alkohol: Was tun?

Aktualisiert am 23.05.2019

7 Minuten Lesezeit

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Wenn wir Alkohol trinken, landet er zunächst im Magen und wird dort aufgenommen. Ist die konsumierte Menge Alkohol zu viel für den Magen, kann der Abbau den Körper überfordern, er reagiert mit Beschwerden wie Übelkeit, Sodbrennen oder Magenschmerzen nach Alkohol.

Was beruhigt den Magen nach Alkohol

Magen und der Alkohol

Magenschmerzen nach Alkohol treten meistens am nächsten Morgen auf, nachdem wir etwas zu tief ins Glas geschaut haben. Die Schmerzen kann man als brennend oder auch stechend beschreiben, am meisten weh tut es im Oberbauch.

Gerade unser Magen reagiert oft empfindlich auf Alkohol. Das liegt daran, dass nach dem Trinken Magen und Darm vermehrt durchblutet werden und sich verstärkt Magensäure bildet. Eine zu große Menge an Magensäure reizt die Magenschleimhaut: Denn obwohl Alkohol die Magensäureproduktion anregt, wird gleichzeitig nicht mehr schützender Magenschleim gebildet. Die aggressive Magensäure überwiegt und es besteht die Gefahr, dass der Magen angegriffen wird. So kann es zu Magenschmerzen nach Alkohol kommen.

Magensäure besteht unter anderem aus Salzsäure und ist sehr aggressiv: Die mageneigene Säure tötet Krankheitserreger ab und schafft das perfekte Milieu für Verdauungsenzyme, welche die Nahrung aufspalten. Damit die Magensäure den Magen selbst nicht angreift, wird er von innen von der Magenschleimhaut ausgekleidet. Der Magen produziert neben der Magensäure in etwa gleichem Verhältnis Magenschleim, welcher die Magenschleimhaut schützt.

Was hilft gegen Magenschmerzen nach Alkohol?

Schon während des Trinkens können Sie darauf achten, nicht zu viel Alkohol zu sich zu nehmen. Umso mehr Sie trinken, desto größer ist auch die Gefahr von Magenschmerzen nach Alkohol. Was zu viel ist, hängt auch von Ihrer körperlichen Statur, dem Geschlecht und dem Alter ab. So verträgt ein Mann mit einer kräftigen Statur in der Regel mehr Alkohol als eine eher kleine, schlanke Frau.

Auf nüchternen Magen sollten Sie keinen Alkohol trinken, da der Magen dadurch gereizt werden könnte. Außerdem verschlimmert die Kombination von Alkohol und Nikotin Magenschmerzen, daher sollten Sie lieber auf die Zigarette zum Alkohol verzichten – besonders wenn Sie zu Magenproblemen neigen.

Was Sie gegen Magenschmerzen nach Alkohol tun können:

  • Trinken Sie Kamillentee oder stilles Wasser, da so der Flüssigkeitsverlust durch den Alkohol ausgeglichen wird. In Form von Kamillentee wird der Magen durch das Heilkraut außerdem beruhigt.
  • Kohlensäurehaltige Getränke oder auch Orangensaft sollten Sie lieber weglassen, da die Säurebildung im Mage so angekurbelt wird.
  • Essen Sie eine kleine Mahlzeit vor Sie Alkohol trinken, damit die Magensäure ihre eigentliche Funktion erfüllen kann, nämlich das Verdauen. Auf die üppige, fette „Grundlage“ für Alkohol sollten Sie bei Magenproblemen lieber verzichten, da der Magen durch große Mengen Essen belastet wird.

Leiden Sie eher an brennenden Schmerzen hinter dem Brustbein bis hinauf zur Kehle? Das könnte auf Reflux hindeuten. Dabei fließt saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurück. Es kommt gerade beim Alkoholtrinken häufig zu dieser Problematik, da Alkohol den unteren Speiseröhrenschließmuskel hemmt und Magensäure so ungehindert aufsteigen kann.

Medikamente bei Magenschmerzen nach Alkohol

Wer Schmerzen hat, greift – verständlicherweise – zu Schmerzmitteln. Bei Magenschmerzen nach Alkohol gilt aber Vorsicht: Denn viele gängige schmerzlindernde und entzündungshemmende Medikamente führen dazu, dass weniger Magenschleim produziert wird. Aus diesem Grund sollten Sie diese Medikamente, dazu gehören beispielsweise die Wirkstoffe Ibuprofen und Acetylsalicylsäure, am besten nicht anwenden.

Spezielle Medikamente, sogenannte Protonenpumpenhemmer, bieten sich bei schweren Magenschmerzen nach Alkohol eher an. Diese Medikamente bewirken, dass weniger Magensäure gebildet wird. Protonenpumpenhemmer werden im Volksmund als „Magenschutz“ bezeichnet und helfen auch bei Sodbrennen.

Halten die Schmerzen trotz Einnahme dieser Medikamente an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Beim Fachmann kann geklärt werden, was die Ursache Ihrer Magenprobleme ist.

Wenn der Magen durch Alkohol erkrankt

Starker Alkoholkonsum kann die Magenschleimhaut beeinträchtigen. Das macht sich oft durch Magenschmerzen nach Alkohol bemerkbar und kann unter Umständen zu ernsthaften Krankheiten führen.

Eine Magenschleimhautentzündung oder Gastritis ist mit Erbrechen und Sodbrennen verbunden. Diese Entzündung der Magenschleimhaut hat unterschiedliche Auslöser, zum Beispiel eine Lebensmittelvergiftung, aber auch Alkohol gehört zu den Ursachen einer akuten Gastritis. Die chronische Form verläuft dabei meist ohne spezifische Symptome, oft sind Alkoholiker von dieser dauerhaften Erkrankung betroffen. Bei chronischer Magenschleimhautentzündung kann es zu Magengeschwüren kommen, die operativ entfernt werden müssen.

Gelegentliches Trinken von Alkohol kann zwar zu Magenschmerzen nach Alkohol führen, hat aber, wenn Sie den Alkoholgenuss in Grenzen halten, üblicherweise keine langfristigen Folgen. Gesundheitlich unbedenklicher Alkoholkonsum wurde wie folgt definiert: Eine gesunde erwachsene Frau sollte nicht mehr als 12 Gramm trinken, das entspricht etwa einem Glas Wein am Tag. Für gesunde erwachsene Männer liegt diese Grenze bei 24 Gramm Alkohol pro Tag. An zwei Tagen in der Woche sollten Sie außerdem komplett auf Alkohol verzichten.1