Was bedeuten die 2 werte beim blutdruck

140/90 mmHg - was bedeutet das eigentlich? In unserer Blutdruck-Tabelle sehen Sie auf einen Blick, wie hoch Ihre Blutdruckwerte sein dürfen. Außerdem: Warum der erste, systolische Wert eine besondere Rolle für unsere Gesundheit spielt. 

Bei Ihnen wurde ein Blutdruck von 140/90 mmHg gemessen? Wir erklären Ihnen, was das über Ihre Gesundheit aussagt und ab wann ein hoher Blutdruck vorliegt.

Systolisch und diastolisch – was bedeutet das eigentlich?

Mit jedem Herzschlag wird Blut in unsere Gefäße gepumpt. Dabei entsteht ein gewisser Druck auf die Gefäßwände – unser Blutdruck, vergleichbar mit einem Wasserschlauch im Garten. Der Blutdruck besteht immer aus zwei Werten: dem systolischen und dem diastolischen. Die Systole bestimmt den ersten Wert, der Zeitraum, in sich das Herz zusammenzieht und das Blut in die Gefäße pumpt. Die Diastole beschreibt den zweiten Wert, die Zeit, in der sich das Herz wieder mit Blut füllt. Als Maßeinheit zur Angabe verwenden Mediziner die Einheit Millimeter Quecksilbersäule (mmHg).

Blutdruck Kurzinfo: Die wichtigsten Werte

  • normale Blutdruckwerte liegen vor, wenn der Blutdruck bei etwa 120/80 mmHg liegt
  • ein zu hoher Blutdruck – Hypertonie – liegt bei Werten 140/90 mmHg vor
  • ein niedriger Blutdruck (Hypotonie) liegt bei Werten 105/65 mmHg vor

Systolischer Druck noch wichtiger für unser Gesundheitrisiko

Beide Werte geben dem Arzt wichtige Hinweise auf unsere Gesundheit. Sind sie erhöht, neigen wir eher zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen – daran besteht kein Zweifel. Aber: Je älter wir werden, umso deutlicher gilt dabei vor allem ein Wert als Indikator für unser Gesundheitsrisiko. Gerade der systolische Wert (der erste Wert) deutet vermutlich auf schwerere Schäden an unseren Gefäßen, z. B. Arteriosklerose hin – so das Ergebnis der viel beachteten Framingham Heart Study.

Blutdruck messen: Beim Arzt oder zu Hause?

Ihr Blutdruck wurde beim Arzt gemessen? In der Praxis gemessene Werte spiegeln nur selten den alltäglichen Blutdruck wieder. In der Regel liegen sie etwas höher, weil viele beim Arzt etwas angespannt oder nervös sind. Falls Ihr Arzt es Ihnen noch nicht empfohlen hat: Messen Sie Ihren Blutdruck am besten zu Hause in Ihrer gewohnten Umgebung. Wenn bei mindestens drei Messungen an verschiedenen Tagen ein Wert größer 140/90 mmHg gemesssen wird, diagnostizieren Ärzte einen hohen Blutdruck, also Hypertonie. Je nach Höhe der Werte unterscheiden Mediziner nach Schwere der Hypertonie zwischen Grad 1 bis 3.

Tabelle: Alle Blutdruckwerte auf einen Blick

systolischer Wertdiastolischer WertNormal120-129 mmHg80-84 mmHghoch normal130-139 mmHg85-89 mmHgHyptertonie Grad 1 leichter Bluthochdruck140-159 mmHg90-99 mmHgHyptertonie Grad 2 mittelschwerer Bluthochdruck160-179 mmHg100-109 mmHgHypertonie Grad 3 schwerer Bluthochdruck> 180 mmHg> 110 mmHg

140 oder 130 – ab wann sind die Werte zu hoch?

Lange galten in den USA und Deutschland dieselben Werte für Bluthochdruck. Doch jetzt stufen die Amerikaner bereits systolische Werte von über 130 als krankhaft ein. Der untere, diastolische Wert darf nicht höher als 80 liegen. Damit sollen langfristige Folgen von Bluthochdruck verhindert werden, z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Doch es hagelt Kritik. Viele Experten halten dies für übertrieben – und vermuten sogar einen Einfluss der Pharmaindustrie, die so schließlich mehr Medikamente absetzen kann. Wie willkürlich ist es also, ab wann der Blutdruck medikamentös behandelt wird?

Medikamente – wann sind sie sinnvoll?

Grundsätzlich gilt: Je mehr Begleiterkrankungen wir bereits haben, je ungesünder wir leben und uns ernähren, umso eher raten Ärzte zur medikamentösen Therapie. Je gesünder wir leben und umso weniger Begleiterkrankungen wir haben, umso länger kann unser Körper leicht erhöhte Werte verkraften. Sie möchten mit einer gesunden Lebensweise etwas für Ihren Blutdruck tun? Hier haben wir für Sie einen 10-Punkte-Plan für Ihren Blutdruck zusammengestellt.

Anhand der gemessenen Blutdruckwerte kann der Arzt etwa beurteilen, ob bei einem Patienten ein krankhafter Blutdruck vorliegt. Allein aus den Werten kann er aber noch keine Aussage über die Ursache veränderter Blutdruckwerte treffen. Hierfür sind oft weitere diagnostische Schritte notwendig. Lesen Sie hier, wann zu hohe, zu niedrige oder normale Blutdruckwerte vorliegen!

Artikelübersicht

Blutdruckwerte

  • Blutdruckmessung: Werte und was sie bedeuten

  • Blutdruckwerte bei Kindern

Was bedeuten die 2 werte beim blutdruck

Was bedeuten die 2 werte beim blutdruck

Welche Krankheit verursacht meine Beschwerden?

SYMPTOME CHECKEN

Zum Inhaltsverzeichnis

Blutdruckwerte bei Kindern

Die Blutdruckwerte bei Kindern sind im Normalfall niedriger als die von Erwachsenen. Sie werden für gewöhnlich im Rahmen der Kinder- und Jugendvorsorge gemessen.

Manche Eltern möchten selber bei ihrem auch zu Hause den Blutdruck messen. Dabei ist zu beachten, dass die Werte stark von Größe und Alter des Kindes abhängen. Dementsprechend gelten unterschiedliche Referenzbereiche, was die Beurteilung der Messwerte für Laien erschwert. Es bietet aber beispielsweise der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (D) online Informationen über kindliche Blutdruckwerte (Tabelle und Rechner) an, in denen diese Besonderheiten berücksichtigt werden (unter: www.kinderaerzte-im-netz.de).

Zum Inhaltsverzeichnis

Autoren- & Quelleninformationen

Jetzt einblenden

Datum :

22. November 2021

Wissenschaftliche Standards:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Wie hoch muss der zweite Wert beim Blutdruck messen sein?

Der diastolische Blutdruck zeigt den Restdruck an, der in der Entspannungsphase des Herzes vorliegt. Im Idealfall zirkuliert das Blut mit einem Druck von maximal 120 zu 80 mmHg. Bis zu einem Wert von 129/84 liegt ein normaler, bis zu 139/89 ein normal erhöhter Blutdruck vor.

Welcher Blutdruckwert ist gefährlicher der obere oder der untere?

Die Antwort auf diese Frage hängt ein Stück weit vom Alter ab: Der obere (systolische) Wert wird allgemein als der wichtigere betrachtet, weil er am meisten über das Risiko aussagt, an schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken.

Was bedeutet zweiter Wert beim Blutdruck messen?

Der diastolische Blutdruck (unterer Messwert) entspricht dem niedrigsten Druck während der Entspannungs- und Erweiterungsphase des Herzmuskels. Die Phase zwischen größter Druckentwicklung (systolischer Druck) und größtem Druckabfall (diastolischer Druck) wird als Diastole bezeichnet.

Warum ist der diastolische Wert wichtiger?

Dem diastolischen Blutdruck wird allgemein weniger Bedeutung beigemessen als dem systolischen. Dabei sind zu hohe diastolische Werte ein zwar schwächerer, aber unabhängiger Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall.