Was ändert sich 2022 für Raucher?

Warum befasst sich der Wettbewerb „Be Smart – Don’t Start“ mit den Auswirkungen des Rauchens auf die Umwelt?

„Rauchen tötet – nicht nur den Rauchenden. Das wissen mittlerweile sogar die Raucher*innen selbst. Aber Rauchen schadet auch der Umwelt. Dieser Zusammenhang ist weniger gut bekannt. Da ist zum Beispiel das gigantische Müllproblem. Es wird geschätzt, dass sich die eine Milliarde Raucher, die es weltweit gibt, jedes Jahr rund 5,8 Billionen Zigaretten anstecken. Ein Teil der Zigaretten löst sich während des Konsums zwar in Rauch und Asche auf, aber etwas bleibt zurück: Billionen von Zigarettenfiltern, von denen nur ein Drittel im Müll landen. Der Rest wird beiläufig auf die Straße, aus dem Autofenster oder in die Umwelt geschnippt, wo der Raucher gerade geht und steht. Zigarettenfilter bestehen aus Kunststoff. Wenn sie in die Umwelt gelangen, tragen sie zur Plastikvermüllung bei. Kippen enthalten über 5.000 Stoffe, mindestens 150 davon sind hochgiftig. Durch Regen werden die Schadstoffe aus den Kippen herausgewaschen und gelangen so in die Böden, Seen, Flüsse und Meere, werden von Tieren und Pflanzen aufgenommen und gelangen über die Nahrungskette wieder zurück auf den Teller des Menschen.“

Welche Auswirkungen haben Anbau, Herstellung, Vertrieb sowie Konsum von Tabakprodukten auf die Umwelt? Wie schaut es mit E-Zigaretten aus?

„Irgendwo muss der Tabak ja angebaut werden. 2014 wurden auf insgesamt 4 Millionen Hektar Land 32,4 Millionen Tonnen Tabak angebaut. Zu den wichtigsten Anbauregionen gehören bitterarme Länder wie Indien, Simbabwe, Pakistan und Malawi. Tabak wächst also häufig dort, wo es auch Nahrungsknappheit gibt. Wenn Tabakpflanzen für den Export immer mehr Fläche beanspruchen, kann sich dieses Problem noch verschärfen.

Tabakfelder sind anfällig für Bodenerosion, weil Tabakpflanzen den Oberboden kaum vor Wind und Wasser schützen. Zudem nehmen die Pflanzen im Vergleich zu vielen anderen Nutz- und Nahrungspflanzen mehr Stickstoff, Phosphor und Kalium auf. Deshalb laugt derAnbau die Böden rasch aus und erfordert üppiges Düngen. Dazu kommt dann noch ein relativ großer Bedarf an Pestiziden und anderen Agrarchemikalien. Dies hat in einigen Regionen in Jordanien, Indien, Kuba und Brasilien zur Ausbreitung von Wüsten geführt.

Die Herstellung von Zigaretten sowie ihr Vertrieb verbraucht große Mengen von Wasser, Energie und anderen Ressourcen. Damit endet jedoch die negative Umweltbilanz der Zigaretten nicht. Britische Forscher haben berechnet, dass Produktion und Konsum von Zigaretten jedes Jahr so viele Treibhausgase freisetzen, wie Länder wie Peru oder Israel insgesamt in einem Jahr ausstoßen.

Übrigens: Wer glaubt, dass die Ökobilanz der E-Zigaretten besser sei, als die der Tabakzigaretten, der irrt. Man denke nur an den ganzen Elektroschrott, den diese E-Produkte verursachen.“

Wie war beziehungsweise ist die Resonanz der Schülerinnen und Schüler auf dieses Thema im Rahmen des Wettbewerbs?

„Die Erhaltung der Umwelt ist ein großes Thema gerade für die junge Generation. Daher war und ist die Resonanz der Schülerinnen und Schüler auf dieses Thema überwältigend. Diese große Begeisterung freut auch unseren Schirmherrn, Dr. Eckart von Hirschhausen sehr, dem sowohl die Gesundheitsförderung als auch der Umweltschutz ein Herzensanliegen ist.“

Neue Regeln, höhere Kosten

E-Zigaretten, Corona-Bürgertest – das ändert sich ab Juli 2022

| 29. Juni 2022, 14:17 Uhr

Ab Juli 2022 müssen sich die Deutschen auf einige Änderungen gefasst machen – auch im Bereich Gesundheit. Diese betreffen insbesondere E-Zigaretten und den Corona-Bürgertest. Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU), die direkt von der Krankenkasse an den Arbeitgeber geschickt wird, kommt hingegen noch nicht, wie fälschlicherweise viele Medien berichten.

Nicht alles ändert sich zum Besseren, wie uns aktuell die hohe Inflationsrate in Deutschland vor Augen führt. Doch nicht nur Lebensmittel- und Energiepreise sind enorm gestiegen. Es gibt nämlich einige Änderungen ab Juli 2022, die insbesondere E-Zigaretten und den Corona-Bürgertest betreffen. Eine Erleichterung verspricht hingegen die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU). Diese kommt jedoch nicht wie geplant ab Juli 2022, sondern erst zum 1. Januar 2023.

E-Zigaretten werden deutlich teurer

Immer mehr Menschen greifen zu E-Zigaretten, die als gesündere Variante zu den üblichen Tabak-Zigaretten angepriesen wird. Vor allem freut es Mitmenschen, da sie nicht die giftigen Gase als Passiv-Raucher einatmen müssen. So sind E-Zigaretten nicht nur an öffentlichen Plätzen, sondern oft auch in der Gastronomie erlaubt. Man spricht übrigens beim Konsum von E-Zigaretten nicht vom Rauchen, sondern vom Dampfen, weil darin eine Flüssigkeit verdampft wird, die meistens Nikotin und Aromastoffe enthält.

Ab dem 1. Juli 2022 müssen nun Käufer der Flüssigkeiten für E-Zigaretten neben der Mehrwertsteuer zusätzlich die Tabaksteuer entrichten. Laut dem Tabaksteuermodernisierungsgesetz (TabStMoG) werden 16 Cent pro Milliliter fällig. Die Steuer richtet sich also nach dem Volumen der Flüssigkeiten. Bei den handelsüblichen 10-Milliliter-Behältern führt das zu einer Verteuerung um fast 40 Prozent. Somit werden die Preise von rund fünf Euro auf fast sieben Euro steigen. Doch das ist erst der Anfang. Bis 2026 soll die Tabaksteuer sukzessive erhoben werden und auf 32 Cent pro Milliliter ansteigen. Das dürfte wohl auch bei der E-Zigarette zu Hamsterkäufen führen. Eine passende Gelegenheit also, dem Laster endgültig abzusagen. Ihre Gesundheit dürfte es freuen!

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Corona-Bürgertest soll drei Euro kosten

Von Änderungen ab Juli 2022 sind auch die Corona-Schnelltests betroffen. Das kostenlose Angebot für alle Bürger läuft am 30. Juni aus. Gratis bleibt der Corona-Bürgertest ab Juli 2022 nur noch für bestimmte Risikogruppen. Für die meisten Bürger werden künftig hingegen drei Euro pro Test fällig. Diese Regelung soll Milliardenkosten für den Bund reduzieren. Allerdings können die Länder selbst bestimmen, ob sie den Drei-Euro-Bürgeranteil übernehmen wollen.

Weiterhin gibt es den Corona-Bürgertest gratis für vulnerable Gruppen. Dazu zählen:

  • Kinder bis fünf Jahre
  • Frauen zu Beginn der Schwangerschaft
  • Besucher von Kliniken und Pflegeheimen
  • Haushaltsangehörige von Infizierten
  • Bewohner von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen
  • Menschen, die sich nicht impfen lassen können


Personen, die zu den vulnerablen Gruppen zählen, müssen einen Nachweis vorlegen. Das beinhaltet einen Personalausweis oder Pass sowie eine Bescheinigung, dass man zu einer der oben genannten Gruppen gehört.

Alle weiteren Bürger müssen für einen Corona-Schnelltest in einem der Testzentren drei Euro zuzahlen. Doch auch sie müssen einen Grund für den Test nennen. Das können zum Beispiel bevorstehende Konzertbesuche in Innenräumen sein, große Familienfeste, Besuche von älteren Menschen oder mögliche Risikokontakte. Die drei Euro sind allerdings nur ein Beitrag der Bürger zum Test. Vom Bund kommen zusätzlich 6,50 Euro hinzu, um die Gesamtkosten von 9,50 Euro pro Test zu decken.

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Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) verschiebt sich

Für Verwirrung sorgt die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, kurz eAU genannt. Bereits seit Oktober 2021 leiten Arztpraxen eine Krankmeldung digital an Krankenkassen weiter. Nun sollte im nächsten Schritt die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung auch an den Arbeitgeber übermittelt werden. Eine entsprechende Verordnung sollte eigentlich ab dem 1. Juli in Kraft treten. Das berichten weiterhin etliche Medien und sogar ärztliche Vereinigungen. Dabei können Arbeitgeber digital die Bescheinigung über die Arbeitsunfähigkeit eines kranken Angestellten bei der Krankenkasse abrufen. Dadurch würde die Pflicht des Beschäftigten zur Vorlage der Bescheinigung beim Arbeitgeber entfallen. Nur: Daraus wird vorerst nichts, denn der Zeitplan bei der Digitalisierung der Krankendaten konnte nicht eingehalten werden.

So wird die Einführung der eAU für den Arbeitgeber um weitere sechs Monate verschoben und soll nun am 1. Januar 2023 in Kraft treten.1 Damit müssen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen ihren Arbeitgeber weiterhin und ungeachtet aller vorgesehenen Änderungen über ihre Arbeitsunfähigkeit informieren.

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Quellen

  • 1. Deutscher Bundestag: Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – 11. Ausschuss (aufgerufen am 29.6.2022)

Mit Material von dpa

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Wie teuer wird Rauchen 2022?

2025 und 2026 werden jeweils 15 Cent pro Packung hinzukommen. Laut dem Deutschen Zigarettenverband kostete eine Schachtel Zigaretten im Jahr 2022 durchschnittlich 7,60 Euro. Seit 2002 haben sich die Kosten kontinuierlich erhöht. Damals haben Verbraucher pro Packung gerade mal drei Euro ausgeben müssen.

Was ändert sich für Raucher?

2022 und 2023 erhöht sich die Abgabe auf eine 20er Packung klassischer Zigaretten im Schnitt um jeweils zehn Cent. Nach einem Jahr Pause geht es in den Jahren 2025 und 2026 mit jeweils 15 Cent weiter rauf. Eine Packung Markenzigaretten kostet derzeit etwa sieben Euro.

Was wäre wenn keiner mehr Rauchen würde?

Wenn alle Menschen in Deutschland mit dem Rauchen aufhören würden, gingen dem Staat dadurch Steuereinnahmen von knapp 15 Milliarden Euro verloren. Die Tabaksteuer hat zwar langfristig bereits an Bedeutung verloren, dennoch müsste das Defizit in der Staatskasse kompensiert werden, etwa mit anderen "Sündensteuern".

Werden Zigaretten teurer 2023?

In den Jahren 2022 und 2023 erhöht sich die Tabaksteuer auf eine 20er-Packung Zigaretten um jeweils 10 Cent. Im Jahr 2024 wird die Steuer nicht erhöht. Ab 2025 und 2026 wird die Tabaksteuer dann wieder um jeweils 15 Cent angehoben.