Unbezahlte freistellung antrag auf freistellung von der arbeit muster

Eltern haben dem Gesetz (§ 15 BEEG) nach das Recht, bis zu 36 Monate unbezahlt in Elternzeit zu gehen. Spätestens nach dem dritten Geburtstag des Kindes endet die unbezahlte Freistellung. In den ersten 12-14 Monaten dieser Zeit kann man jedoch von staatlicher Seite Elterngeld beziehen. Je nach Modell kann das von 300 bis zu 1.800 Euro betragen.

Unbezahlte Freistellung für die Pflege von Familienangehörigen

Arbeitnehmer haben durch das Pflegezeitgesetz (§ 45 SGB V und §§ 2, 3) die Möglichkeit, notwendige Zeit für die Pflege von Angehörigen zu beantragen. Bei einem kurzzeitigen Anspruch stehen dem Arbeitnehmer bis zu 10 Tage zu. Bei intensiverer Pflege kann eine Auszeit von bis zu sechs Monaten beantragt werden.

Jedoch sind Arbeitgeber mit 15 oder weniger Mitarbeitern von dieser Pflicht ausgeschlossen. Zudem ist die eigenständige Pflege der Angehörigen durch Bescheinigungen der Pflegekasse oder des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) nachzuweisen.

Unbezahlte Freistellung für Weiterbildungen

Neben dem Antrag auf bezahlten Bildungsurlaub hat ein Arbeitgeber außerdem die Möglichkeit auf unbezahlte Freistellung aufgrund einer Weiterbildung. Lässt diese zeitlich bedingt keine Beschäftigung auf der Arbeit zu, können Arbeitnehmer und Arbeitgeber einvernehmlich eine Freistellung vereinbaren.

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Unbezahlter Urlaub: Was versteht man darunter?

Unbezahlter Urlaub ist eine Form der Freistellung. Dabei besteht das Arbeitsverhältnis unverändert fort. Allerdings müssen Arbeitnehmer in der Zeit nicht zur Arbeit kommen und bekommen auch kein Gehalt. Zudem fällt die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall weg.

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Unbezahlter Urlaub: Wie lange nehmen?

Im Gegensatz zum Erholungsurlaub haben Arbeitnehmer keinen Anspruch auf unbezahlten Urlaub. Im Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) ist nur der gesetzliche Anspruch auf bezahlten Mindesturlaub geregelt. Dieser umfasst bei einer 6-Tage-Woche mindestens 24 Tage im Jahr, bei einer 5-Tage-Woche reduziert sich der Jahresurlaubsanspruch auf mindestens 20 Tage.

Wer im Jahr mehr Urlaub machen möchte als im Arbeitsvertrag oder Tarifvertrag vorgesehen, muss unbezahlten Urlaub beantragen. Dem muss der Arbeitgeber aber zwingend zustimmen. Wer ohne Zustimmung des Arbeitgebers Urlaub macht (sogenannte „Selbstbeurlaubung“) riskiert mindestens eine Abmahnung, im Wiederholungsfall sogar die fristlose Kündigung.

Juristen unterscheiden bei der unbezahlten Freistellung zwischen „kurzzeitiger Arbeitsverhinderung“ (bis zu 10 Tage und Pflegezeit (bis zu 6 Monate).

Unbezahlter Urlaub: Wofür?

Angestellte nehmen sich den unbezahlten Sonderurlaub beispielsweise, um die Elternzeit von drei Jahren zu verlängern, für einen längeren Bildungsurlaub, ein Sabbatical oder zur Pflege eines erkrankten Familienangehörigen. Auch sogenannte „Zwangslagen“ (bei Überflutung oder Hausbrand) können einen Anspruch auf unbezahlten Urlaub rechtfertigen.

Arbeitnehmer, die ein krankes Kind unter 12 Jahren versorgen müssen, haben zum Beispiel bis zu zehn Arbeitstage Anspruch auf unbezahlten Urlaub. Bei Alleinerziehenden sind es sogar 20 Tage pro Kind und Jahr. Der Anspruch erhöht sich auf bis zu 25 Arbeitstage pro Jahr, wenn Sie mehrere Kinder haben. Für Alleinerziehende gelten in dem Fall bis zu 50 Arbeitstage unbezahlte Freistellung pro Jahr.

Bei einer unheilbaren Erkrankung im Endstadium gilt keine Altersvorgabe. Dann kann auch für ältere Kinder ein unbegrenzter Freistellungsanspruch bestehen. Diese Fürsorgepflicht besteht auch gegenüber den eigenen Eltern, wenn diese schwer erkrankt sind und gepflegt werden müssen.

Unbezahlter Urlaub: Anspruch und TvÖD

Ein Anspruch auf unbezahlten Urlaub kann sich auch aus bestimmten Ehrenämtern ergeben (etwa als Schöffe bei Gericht oder bei einem politischen Amt). Im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (§ 28 TVöD) befindet sich überdies eine Klausel, wonach Beschäftigte „bei Vorliegen eines wichtigen Grundes unter Verzicht auf die Fortzahlung des Entgelts“ Sonderurlaub erhalten. Ein solcher Grund besteht zum Beispiel, wenn Angestellte sich fortbilden oder promovieren möchten sowie Familienmitglieder betreuen. Der Arbeitgeber muss dann den Antrag nach „billigem Ermessen“ genehmigen.

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Wie wird unbezahlter Urlaub berechnet?

Beim unbezahlten Urlaub handelt es sich um eine zusätzliche, private Vereinbarung neben dem Arbeitsvertrag. Für die Berechnung existiert daher keine gesetzliche Regelung. Es gibt aber eine Methode, die in der Lohnabrechnung häufig genutzt wird: Dazu teilen Sie Ihr Monatsgehalt durch 30 Kalendertage und multiplizieren das Ergebnis mit der Anzahl der geplanten unbezahlten Urlaubstage. Diese Summe ziehen Sie von Ihrem Monatsgehalt ab.

Beispielrechnung

  • Sie haben ein Monatsgehalt von 3.000 Euro brutto.
  • Im August möchten Sie vier Tage unbezahlten Urlaubs nehmen.
  • Der August hat 31 Kalendertage. Teilen Sie als 3000 : 31 = 96,77.
  • Weil Sie 4 Tage frei nehmen wollen, multiplizieren sie die Zahl mit 4: 96,77 x 4 = 387,09.
  • Diese Summe ziehen Sie von dem vollen Monatsgehalt ab: 3000 – 387,09 = 2.612,91 Euro.
  • Soviel weniger würden Sie im August als Gehalt erhalten.

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Unbezahlter Urlaub: Wer zahlt die Krankenversicherung?

Je nach Länge des unbezahlten Urlaubs hat die Freistellung Konsequenzen auf die Sozialversicherung. Da Sie in der Zeit kein Geld verdienen, werden vom Arbeitgeber auch keine Renten-, Pflege-, Unfall- und Krankenversicherungsbeiträge abgeführt. Während der ersten vier Wochen des unbezahlten Urlaubs gilt zunächst der gesetzliche Versicherungsschutz. Allerdings müssen Sie sich spätestens am letzten Tag vor Ablauf der 4-Wochen-Frist von den Sozialversicherungen abmelden. Anschließend müssen Sie sich selbst bei einer Krankenkasse freiwillig gesetzlich oder privat krankenversichern.

Unbezahlter Urlaub Rentenversicherung

Ähnliches empfiehlt sich für die Rentenversicherung. Auch hier werden vom Arbeitgeber keine Beiträge mehr in die Rentenkasse eingezahlt. Um die Rentenansprüche nicht zu verlieren, sollten Sie selbst vorsorgen. Der monatliche Mindestbetrag bei der freiwilligen Rentenversicherung liegt bundesweit bei 83,70 Euro.

Sobald Sie Ihr ursprüngliches Arbeitsverhältnis wieder aufnehmen, beziehen Sie auch wieder Gehalt und Ihr Arbeitgeber muss Sie bei den Sozialversicherungen wieder anmelden.

Unbezahlter Urlaub: Wie beantragen?

Für den Antrag auf unbezahlten Urlaub gibt es kein offizielles Formular. Kann auch nicht. Es ist eine individuelle Vereinbarung zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber. Dennoch sollten Sie den unbezahlten Urlaub IMMER schriftlich beantragen und sich auch schriftlich genehmigen lassen. Nur so haben Sie einen handfesten Beleg und Beweis, falls es zu Streit mit dem Chef kommt.

Der (formlose) Antrag sollte folgende Elemente enthalten:

  • Persönliche Daten (Vor- und Zuname, Adresse, falls vorhanden: Personalnummer)
  • Name, Firmierung und Anschrift des Arbeitgebers
  • Aktuelles Datum (rechtsbündig)
  • Betreffzeile („Antrag auf unbezahlten Urlaub“)
  • Anrede („Sehr geehrte Damen und Herren“ oder Name des Vorgesetzten)
  • Zeitraum des Urlaubs und Begründung des Antrags
  • Entscheidungsfrist (Zeitraum bis zur Genehmigung)
  • Grußformel und eigenhändige Unterschrift

Bleiben Sie immer höflich bei den Formulierungen. Sollte sich der Arbeitgeber nicht bis zum gesetzten Datum entscheiden, setzen Sie eine Nachfrist. Treten dennoch Probleme auf, können Sie auch den Betriebsrat einschalten.

Kostenlose Vorlage: Antrag auf Unbezahlten Urlaub

Die folgende kostenlose Vorlage können Sie gleich hier online im Browser editieren, überschreiben und anschließend kopieren und ausdrucken. Dazu einfach auf den Kasten klicken.


Max Mustermann
Musterstraße 12
34567 Musterstadt
Personalnummer: MM 01234567

Tolle Produkte GmbH
Ulrich Urlaub
Fantasiestraße 54
32100 Musterstadt

TT.MM.JJJJ

Antrag auf unbezahlten Urlaub von ____ bis ____

Sehr geehrter Herr Urlaub,

hiermit beantrage ich unbezahlten Urlaub für die Zeit vom ____ bis zum ____. Mein regulärer Jahresurlaub ist für dieses Jahr leider schon ausgeschöpft. In der beantragten Zeit möchte ich mich um meinen Vater kümmern, der schwer erkrankt ist und der häuslichen Pflege bedarf. Ich bitte um Verständnis.

Bitte informieren Sie mich bis zum ____ schriftlich, ob Sie meinem Wunsch um unbezahlten Urlaub nachkommen.

Mit freundlichen Grüßen

_________________________________________
Unterschrift Arbeitnehmer

_________________________________________
Genehmigt durch Arbeitgeber (Datum, Unterschrift)



Den formlosen Antrag auf unbezahlten Urlaub können Sie sich hier kostenlos als Musterschreiben und Word-Datei herunterladen.

Unbezahlter Urlaub vom Arbeitgeber angeordnet: Geht das?

Kurze Antwort: Nein. Ordnet der Chef zum Beispiel Betriebsferien oder Zwangsurlaub an (zum Beispiel werden einer wirtschaftlichen Krise oder saisonalen Flaute) wird das wie gesetzlicher Urlaub behandelt. Bedeutet: Arbeitnehmer erhalten das volle Urlaubsentgelt (nicht zur verwechseln mit Urlaubsgeld!). Dafür wird der Urlaub auf Anweisung vom Jahresurlaub abgezogen. Allerdings nicht unbegrenzt: Nach geltender Rechtsprechung muss ein Teil des Resturlaubs für Arbeitnehmer frei verplanbar bleiben – rund zwei Fünftel oder zwei Wochen.

Kündigung im unbezahlten Urlaub: Erlaubt?

Grundsätzlich ist eine Kündigung während des unbezahlten Urlaubs möglich. Das reguläre Arbeitsverhältnis ruht ja nur. Die Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsvertrag bestehen aber weiter. Dazu gehört zum Beispiel das Wettbewerbsverbot: Wer im Urlaub (auch wenn der unbezahlt ist) für die Konkurrenz arbeitet, kann dafür die fristlose Kündigung kassieren. Ebenso unzulässig ist, im Urlaub über den Arbeitgeber öffentlich und rufschädigend zu lästern – zum Beispiel in sozialen Medien. Arbeitnehmer haben nur Urlaub – völlig frei sind sie nicht.

Wie lange kann ich einen Mitarbeiter unbezahlt freistellen?

Eine Freistellung kann bei Urlaub zwei Wochen dauern. Wenn Ihr Mitarbeiter nach der Kündigung freigestellt wird, kann die Freistellung bis zu drei Monate betragen. Wie eine Freistellung konkret aussieht, ist jedoch immer von den Gründen, Umständen und den Regelungen im Arbeitsvertrag abhängig.

Wie stelle ich Antrag auf unbezahlten Urlaub?

Für den Antrag auf unbezahlten Urlaub gibt es kein offizielles Formular. Kann auch nicht. Es ist eine individuelle Vereinbarung zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber. Dennoch sollten Sie den unbezahlten Urlaub IMMER schriftlich beantragen und sich auch schriftlich genehmigen lassen.

Kann Arbeitgeber unbezahlte Freistellung ablehnen?

Im Bundesurlaubsgesetz ist lediglich die Anzahl bezahlter Urlaubstage geregelt (mindestens 24 Werktage). Unternehmen müssen einen Antrag auf unbezahlten Urlaub nicht in jedem Fall genehmigen. Wenn etwa betriebliche Gründe gegen einen längeren unbezahlten Urlaub sprechen, können Unternehmen den Antrag auch ablehnen.

Was bedeutet unbezahlt freigestellt?

Eine unbezahlte Freistellung bedeutet, dass der Arbeitnehmer nicht an seinem Arbeitsplatz erscheinen muss, für diese Zeit aber auch keine Bezahlung erhält. Allgemein kann eine Freistellung nicht einseitig ohne klare Begründung festgelegt werden.