Kann man leben ohne zu arbeiten?

Das Arbeiten ist für die meisten Personen nur ein notwendiges Übel, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Miete sowie Lebensmittel müssen bezahlt werden und dafür wird die Lebenszeit eingetauscht, um das Einkommen zu erzielen.

Geht es Dir wie vielen und Du würdest lieber nicht arbeiten, ist dies verständlich. Doch eine wirkliche Alternative ist es für die Wenigsten, den Job hinzuschmeißen. Denn wovon soll der Lebensunterhalt bestritten werden und ist dies ein Lebensentwurf, der Dich glücklich macht?

Ohne Einkommen in Hartz IV rutschen

Denn kündigst Du Deinen Job und verfügst über kein Einkommen, bleibt Dir nur der Gang zum Jobcenter. Dort meldest Du Dich arbeitslos und erhältst Deine Bezüge aus der Arbeitslosenversicherung.

Zunächst erhältst Du ALG I. Dies beträgt etwa zwei Drittel Deines letzten Einkommens und hilft Dir dabei, den Lebensstandard nicht zu sehr einschränken zu müssen. Doch die Bezugsdauer ist klar limitiert und abhängig von der Länge der Beschäftigung. Warst Du länger als ein Jahr angestellt, steht Dir das Arbeitslosengeld für sechs Monate zu. Hast Du jedoch von Dir aus gekündigt, erhältst Du eine Sperrdauer von drei Monaten. Somit erhältst Du nur noch für drei Monate das Arbeitslosengeld.

Hast Du innerhalb dieser Frist keinen Job gefunden, der Deinen Vorstellungen entspricht, droht der Bezug von Hartz IV. Es mag verlockend klingen ganz ohne Arbeit ein Einkommen zu erzielen. Doch wirklich entspannt ist diese Form der Arbeitslosigkeit nicht.

Die Bezüge sind relativ gering, sodass Du sehr genau haushalten musst. Große Anschaffungen oder ein Urlaub sind nicht im Budget enthalten.

Zudem musst Du verschiedene Forderungen erfüllen. Dazu gehört, dass Du regelmäßig Bewerbungen schreibst oder an Maßnahmen teilnimmst. In der Praxis sind viele Hartz-IV-Empfänger von der Entscheidungsgewalt des Sachbearbeiters abhängig. Viele Entscheide verstoßen gegen geltendes Recht, doch die wenigsten Hartz-IV-Empfänger sind in der Lage dagegen vorzugehen.

Willst Du nicht arbeiten, ist der Bezug von ALG II keine Alternative. Die Lebensqualität sinkt deutlich und Dir steht zwar mehr Zeit zur Verfügung, doch ohne finanzielle Mittel ist diese nur schwer zu nutzen.

Frühzeitig in den Ruhestand

Willst Du nicht mehr arbeiten, ist die gesündere Option zu erörtern, ob Du früher in den Ruhestand gehen kannst. Du könntest überlegen, die Rente bereits mit 60 Jahren zu beziehen oder als Privatier von Deinen Ersparnissen zu leben.

Diese Lebensentwürfe sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. War es vor wenigen Generationen noch verpönt, die Arbeit aufzugeben und wurde schnell der Stempel eines Faulenzers aufgedrückt, sieht dies mittlerweile anders aus.

Unter dem Begriff des FIRE („Financial Independence Retire Early“), hat sich eine ganze Gemeinschaft zusammengefunden, die die Lebenszeit nicht mehr gegen die Arbeit eintauschen möchte. Die Wurzeln der Bewegungen liegen in den USA, wo vor allem im Software-Bereich die Gehälter so hoch angesiedelt sind, dass mit einem bewussten Sparen die finanzielle Unabhängigkeit eingeläutet werden kann.

Die Ersparnisse werden meist in einem ETF angelegt. Sind die Investitionen hoch genug, dass die Rendite ausreicht, um den Lebensunterhalt zu decken, ist der Ausstieg aus dem Arbeitsleben möglich.

In Deutschland ist dieser Karriereweg schwieriger zu verfolgen. Die Gehälter liegen auf einem niedrigeren Niveau als in den USA und die höheren Abgaben wirken sich auf die Sparquote aus.

Möchtest Du nicht mehr arbeiten, kannst Du auch in Deutschland das Ziel vor Augen haben, zumindest die Arbeitszeit zu reduzieren. Aus dem Einkommen Deines Sparvermögens und der Teilzeitstelle, kannst Du Deinen Lebensunterhalt bestreiten und gewinnst etwas mehr Zeit, um Deinen Interessen nachzugehen.

Ausbildung & Studium

Die wenigsten Schüler können sich vorstellen einer Vollzeitstelle mit rund 40 Stunden nachzugehen. Scheint ein Großteil des Tages doch für die Arbeit, sowie den Arbeitsweg verplant zu sein. Ein selbstbestimmtes Leben erscheint schwierig.

Daher ist es wichtig so früh wie möglich Wert auf eine bestmögliche Bildung zu legen. Mit einem absolvierten Studium sind nicht nur die Verdienstchancen höher. Du hast auch eher die Möglichkeit einem Job nachzugehen, der Dir Spaß bereitet.

Hast Du es versäumt einen guten Abschluss zu erlangen, bleibt Dir häufig nur eine Anstellung im Niedriglohnsektor. Dort sind die Tätigkeiten weniger spannend und das Gehalt ist wesentlich niedriger. Die Vorstellung, mit diesem Einkommen früher in den Ruhestand zu gehen und nicht mehr arbeiten zu müssen, ist unrealistisch. Daher ist es in jedem Fall ratsam eine gute Ausbildung oder ein Studium zu absolvieren.

Die größten Verdienstmöglichkeiten erhältst Du im IT-Bereich. Programmierer oder IT-Experten sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt und in diesem Berufsfeld werden die höchsten Gehälter gezahlt. Mit einem bescheidenen Lebensstil ist es möglich genügend Geld zu sparen, um von den Kapitalerträgen zu leben. Allerdings muss Dir dieser Bereich auch liegen und zu Deiner Persönlichkeit passen. Andernfalls wirst Du auch mit diesem Geld nicht glücklich und ohnehin weniger erfolgreich sein.

In jedem Fall ist das Studium die Grundlage dafür, dass Du früher Deine Arbeit niederlegen kannst. Denn nur mit einem hohen Einkommen und entsprechenden Ersparnissen kannst Du es Dir leisten, auf die Ausübung Deines Berufs zu verzichten.

Deutschland verlassen

Die Karrierewege sind heutzutage selten vollkommen geradlinig. War es für die älteren Generationen noch üblich, die meiste Zeit des Arbeitslebens im gleichen Betrieb zu verbringen, sind die Optionen mittlerweile vielfältiger.

In vielen Berufen besteht die Möglichkeit, die Arbeit über das Internet auszuführen. Dabei ist es unerheblich, ob Du in Deutschland am Computer sitzt oder dabei auf Reisen bist.

Als Festangestellter bist Du höheren Hürden unterlegen, wenn Du planst Deutschland zu verlassen. Daher bietet es sich oftmals an, die eigene Arbeitskraft als Freiberufler anzubieten. Die Selbstständigkeit im Internet ist für einige Menschen eine Alternative. Insbesondere, wenn Du technikaffin bist, stehen Dir einige Wege offen.

Empfindest Du die Arbeit als Belastung, dann könntest Du in ein Land ziehen, wo die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger sind. Als Aufenthaltsziel wählen einige Freiberufler etwa Thailand oder andere günstige Länder in Südostasien. Dort gehörst Du mit einem Einkommen von knapp unter 1.000 Euro bereits zu den Spitzenverdienern. Mit einem entsprechenden Stundenlohn musst Du im Monat wesentlich weniger arbeiten und kannst gleichzeitig den Aufenthalt mit neuen Erfahrungen verbinden. Du siehst etwas von der Welt und mit dem erarbeiteten Geld erfährst Du vielleicht eine höhere Lebensqualität als in Deutschland.

Ebenso lohnt sich das Auswandern für Menschen, die bereits über eine gewisse Sparsumme verfügen. Besitzt Du ein Portfolio im sechsstelligen Bereich, könntest Du überlegen, ob damit das Auswandern in Deinem Zielland möglich ist. Bei einer Summe von 200.000 € würdest Du bei einer Rendite von 5% immerhin auf eine Einkommen von 10.000 € gelangen. Dies mag zwar keinen Luxus ermöglichen, ist aber in einigen Ländern viel wert. So kannst Du die Zeit überbrücken, bis Du die Rente aus Deutschland erhältst und Dein Einkommen entsprechend steigt. Sicherer ist es aber allemal, wenn Dein Portfolio eher die halbe Million erreicht. Dann hast Du etwa in Südostasien die freie Wahl und kannst Dich dort problemlos zur Ruhe setzen, ohne arbeiten zu müssen. In Deutschland wäre dies mit geschätzten Kapitalerträgen von 25.000€ schwer möglich, da die Lebenshaltungskosten wesentlich höher sind. Insbesondere die Beiträge zur Krankenversicherung, sowie die Miete würden einen Großteil des Einkommens beanspruchen, sodass die komplette Aufgabe der Arbeit in Deutschland mit diesem Sparvermögen schwerer durchführbar ist.

Entscheide für Dich, ob der Aufenthalt im Ausland eine gangbare Alternative ist. In jungen Jahren, ohne familiären Verpflichtungen und bei guter Gesundheit ist dies eher umsetzbar, als wenn Du eine größere Verantwortung gegenüber einer Familie hättest. Geld im Internet zu verdienen, ist mit entsprechenden Kenntnissen kein großes Hindernis, sodass dies ein Weg ist, um insgesamt weniger arbeiten zu müssen.

Mit der Arbeit glücklich werden

Dennoch solltest Du mit Deinem Beruf auch in Deutschland glücklich sein. Besteht bei Dir der Wunsch nicht mehr arbeiten zu gehen, könntest Du die Ursachen dahinter ergründen. Vielleicht bist Du im Moment mit dem Arbeitgeber und dem Arbeitsumfeld unzufrieden?

Dann solltest Du nicht zögern und Bewerbungen schreiben. Ein Wechsel des Arbeitsplatzes könnte Dir wieder zu mehr Lebensfreude verhelfen und Dir zeigen, dass die Arbeit Dir nicht die Lebensenergie raubt.

Denke auch über eine Weiterbildung oder eine berufliche Umorientierung nach. Das Alter ist hierbei kein Hindernis. Zu jedem Zeitpunkt Deines Lebens solltest Du Deine Ziele verfolgen und Dein Lebensglück maximieren.

Möchtest Du nicht arbeiten, dann lasse Dir von der Gesellschaft nicht einreden, dass Du nur mit einem festen Beruf einen gewissen Wert hast. Es gibt einige alternative Lebenswege, die mit einer Reduzierung oder gar kompletten Aufgabe der Arbeit vereinbar sind und letztlich zu einer höheren Zufriedenheit führen.

Lege mit einem Studium oder einer guten Ausbildung die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben und sei unabhängiger auf dem Arbeitsmarkt. Dann könnte es Dir langfristig gelingen, die Arbeitszeit zu reduzieren und dennoch ein ausreichendes Einkommen über Kapitalerträge zu erwirtschaften.

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Sebastian Jacobitz (M.Sc.)

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Kann man ohne Arbeit gut Leben?

Lebenszufriedenheit ist nicht unbedingt von der Arbeit abhängig – genau so gut können sich Menschen kulturell, wissenschaftlich oder politisch engagieren. Nur für sich alleine zu sein, ohne Aufgabe oder Sinn, dass wird für die Allermeisten sehr schwierig.

Was passiert wenn man nicht mehr arbeiten will?

Wir haben ein paar Tipps zusammengestellt, die Ihnen helfen können, eine neue Richtung einzuschlagen..
Fragen Sie sich, was Sie wirklich wollen. ... .
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Kann man in Deutschland Leben ohne zu arbeiten?

Es ist aber durchaus möglich, als EU-Bürger ohne Arbeit in Deutschland einen guten Schutz für den Krankheitsfall zu finden. EU-Bürger dürfen in jedem Land der Europäischen Union leben. Diese „Freizügigkeit" ist eines der zentralen Rechte im gemeinsamen Binnenmarkt. Dazu gehört eine gute Absicherung im Krankheitsfall.

Wie ist das Leben ohne Arbeit?

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