Frau vor zug gestoßen mordlust für expertin kein tatmotiv

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2 Guido Grandt Okkult-Morde Tod in Teufels Namen - Fakten & Hintergründe

3 Copyright 2015 bei g ug ra- M ed ia-verlag Inhaber: Guido Grandt Friedrichstr. 4 D Balingen Tel./Fax: / Titelfoto:»Pentagram«by shutterstock Bjarne Henning Kvaale Alle Rechte vorbehalten e-book: ISBN /// Besuchen Sie uns im Internet: Der Autor Guido Grandt, Jahrgang 1963, ist freier TV-Produzent, TV-Redakteur und Publizist. Seit über 25 Jahren beschäftigt er sich mit der Kehrseite der Gesellschaft. Er

4 hat rund 300 Filmbeiträge für private, öffentlichrechtliche und ausländische TV-Sender recherchiert, gedreht und produziert und über 30 Bücher zu seinen investigativen Recherchen verfasst.

5 INHALTSVERZEICHNIS: Titel Impressum Vorwort zur E-Book-»Nostalgie-Ausgabe«Vorwort 1. Phänomen Ritualmord" 2. Über Tabus und Verschwiegenheit" 3. Tu was Du willst sei das ganze Gesetz" 4. Berauscht an der eigenen Schlechtigkeit" 5. Über okkulte Treue" und Logengeheimnisse" 6. Ein Wort zu den Experten: ahnungslos und verharmlosend" (1)

6 7. Satanismus, Rechtsradikalismus und Death- und Black- Metal 8. Satanistische Festtage: Halloween" und Samhain" 9. Satanismus, Magie und Fetischismus 10. Menschenopfer und magische Fetische 11. Fetisch Schuhe & Fruchtbarkeitskult 12. Kastrations-Kult" und Phallus-Verehrung" 13. Neosatanistischer Phallus-Kult" 14. Okkult-magischer Hand-Symbolik" 15. Okkult-magische Bedeutung des Enthäutens" 16. Satanismus und Schädelkult" 17. Kannibalismus und Satanismus 18. Satanismus und der Handel mit Leichenteilen 19. Satanismus und Nekrophilie 20. Vampirismus, Blutglauben" und Satanismus 21. Blutopfer und Ritualmorde

7 22. Ritualmorde" weltweit Nachwort Anhang A. Ansatzpunkte für die Erkennung von Okkultstraftaten und deren Aufklärung B. Praktische Ermittlungsansätzen bei Okkultstraftaten" Eine Auswahl weiterer spannender Bücher Fußnoten

8 Vorwort zur E-Book-»Nostalgie-Ausgabe«Das vorliegende Buch erschien erstmals im Mai 2007 unter dem Titel»Der Satan von Witten und andere fanatische Ritualmörder«. Wir fanden den Titel unpassend, weil er die Thematik irrtümlich auf einen konkreten Fall eingrenzte und änderten ihn deshalb auf»okkult-morde - Tod in Teufels Namen«ab. Dieser trifft das verschwiegene, mitunter auch vertuschte Themengebiet weitaus besser. Aufgrund des weiterhin ungebrochenen Interesses wird der gugra-media-verlag in seiner Reihe»gugra-Media-Nostalgie«vergriffene Bücher als E-Books veröffentlichen, um diese weiterhin einem breiten Leserkreis zur Verfügung zu stellen. Dazu gehört auch»okkult-morde - Tod in Teufels Namen«. Der ursprüngliche Text wurde nicht aktualisiert, lediglich die Kapitel umgestellt, etwas erweitert, unwesentlich bearbeitet und an manchen Stellen aus Persönlichkeitsrechtlichen Gründen leicht gekürzt. Dabei versteht es sich von selbst, dass sich verschiedene Konstellationen und/oder Personen in ihren Ämtern und Funktionen zwischenzeitlich geändert haben (können).

9 gugra-media-ve rlag, Sommer 2015

10 Vorwort Es gibt kein Volk, das Gott nicht Menschen zum Opfer dargebracht hätte, kein Volk, das sich nicht durch das entsetzliche Blendwerk der Magie verführen ließ. " Francois Marie Arouet Voltaire ( ), Dichter, Kritiker, Philosoph und Freimaurer 1 Du sollst verborgen sein, eine Gefahr für die Welt. Du sollst erhoben sein, und keiner soll dich sehen; erhoben und keiner soll dich verdächtigen." Aleister Crowley ( ), Begründer des Neosatanismus 2 Manche Dinge sind geheim, weil sie schwer zu erfahren sind, andere, weil sie nicht geeignet sind, sie auszusprechen." Francis Bacon ( ), Dichter und Staatsmann 3 Die Wahrheit wird oft verdunkelt, aber sie erlischt nie. " Livius (röm. Geschichtsschreiber um 250 v. Chr.) 4 Es gibt Dinge, die sind so geheim, dass man sie nicht einmal zu sich selber sagen darf. " Giulio Andreotti, siebenmaliger Ministerpräsident Italiens 5

11 ,,... in das breite Spektrum religiöser Betätigung gehört auch heute noch das rituelle Menschenopfer - ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, ob wir es gutheißen oder ob wir es verdammen... ". Horst Knaut, Journalist und Buchautor 6 Ich gehe davon aus, dass es Ritualmorde in Deutschland gibt. Aber es ist schwierig sie zu beweisen. " Ingolf Christiansen, Beauftragter für Weltanschauungsfragen in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover und Mitglied der ehemaligen, vom Deutschen Bundestag eingesetzten, Enquete-Kommission Sogenannte Sekten und Psychogruppen" (1998) 7... denn die Kulte des Drachens erheben sich zu dieser Zeit und machen ihre Opfer, nicht nur die von Tieren, auch die von Menschen. denn diese Kulte erfreuen sich am langsamen Vergießen des Blutes, wodurch sie viel Kraft und Stärke bei ihren Zeremonien erlangen. " Abdul Alhazred, Autor des Ritualbuches Das Necronomicon" 8 Was dich liebt, tötet dich, darum töte das, was du liebst!" Leitsatz eines satanistischen Kults 9 Während Sie diese Zeilen lesen geschieht gerade irgendwo auf der Welt ein Mord! Wird ein Mensch erschossen, erstochen,

12 erschlagen, erdrosselt, ertränkt oder wie auch immer. Aus Mordlust, aus Heimtücke, aus Habgier, aus Eifersucht, aus Neid, aus Gier, aus Trieb - das sind einige der gängigen" Motive. Aber es gibt auch noch ein anderes, ein geheimnisvolles", ein unheimliches", ein nichtfassbares", eines, das in Deutschland am wenigsten Beachtung geschenkt wird, fast gar als sei es verrufen", aussätzig", stigmatisiert" in den Büchern der Kriminalisten und Kriminologen und in den Akten der Ermittler, der Staatsanwälte und Richter: den Mord aus rituell-religiösen Motiven; den Ritualmord". Damit und in diesem Zusammenhang mit subreligiösen Gruppierungen und Okkult-Fanatikern will ich mich in diesem Buch beschäftigen. Ritualmorde und Menschenopfer Ritualmord" ist die Tötung eines Menschen aus rituellen Gründen oder eine kultische Handlung. Und das Menschenopfer", die sakrale Tötung" von Menschen, ist das höchste" Opfer, vielfach belegt in der Religionsgeschichte. 10 Tötungsrituale, Ritualmorde und Menschenopfer sind wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst, als sie anfing die Götter" zu erkennen, anzubeten, zu huldigen und hat es in nahezu allen Kulturen der Welt gegeben. 11 Der amerikanische Archäologe Johann Reinhard, Experte für Mumien und Sakral- Opfer, ist davon überzeugt, dass auch der Gletschermann Ötzi vor rund 5000 Jahren in einem Ritualmord geopfert" worden

13 ist. Die höchsten Gipfel des Ötztals seien ein solcher Ort, wie ihn Bergvölker traditionell suchten, um ihren Göttern Opfer darzubieten. Zudem hätte ein zufälliger" Mörder die wertvolle Bronzeaxt und andere Dinge mitgenommen, die neben Ötzis Leiche gefunden wurden entdeckt ein britisch-irisches Forscherteam zwei Moorleichen in der Nähe von Dublin, die schon vor 2300 Jahren, in der so genannten Eisenzeit" Ritualmord-Opfer waren. Einer wurde erstochen, seine Brustwarzen abgeschnitten, enthauptet und dann zerstückelt. Dem anderen wurde der Schädel zertrümmert. Die Leichen sind an den Grenzen königlicher Territorien im Moor versenkt worden, um für gute Ernten während der Ägide des Herrschers zu sorgen. 13 Im Alten Testament ist in Psalm 106 über die frühen Israeliten zu lesen: Und sie opferten ihre Söhne und ihre Töchter den bösen Geistern und vergossen unschuldig Blut, das Blut ihrer Söhne und Töchter, die sie opferten den Götzen Kanaans, so dass das Land mit Blutschuld befleckt war." 14 Nicht nur Juden, sondern auch Christen wurden schon im zweiten und dritten nachchristlichen Jahrhundert von den Heiden Ritualmorde unterstellt (beispielsweise sollen bei Versammlungen Kinder rituell geschlachtet und verzehrt worden sein) 15, ebenso Gnostikern und anderen Glaubensrichtungen. Das alttestamentarische Buch Hiob" zeigt gar ein Menschenopfer" für den Satan durch ihn selbst auf. Und zwar bei einer unmoralischen und unmenschlichen

14 Wette" (Der Spiegel) 16 zwischen Gott und Satan. Demnach sprach der Herr zu Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob? Denn es ist seinesgleichen nicht auf Erden, fromm und rechtschaffen, gottesfürchtig und meidet das Böse." Und Satan antwortete: Meinst du, dass Hiob Gott umsonst fürchtet? Hast du doch ihn, sein Haus und alles, was er hat, ringsumher beschützt. Du hast das Werk seiner Hände gesegnet, und sein Besitz hat sich ausgebreitet im Lande. Aber strecke deine Hand aus und taste alles an, was er hat: was gilt's, er wird dir ins Angesicht absagen!" Und Gott der Herr nahm die Wette an und sagte: Siehe, alles, was er hat, sei in deiner Hand; nur an ihn selbst lege deine Hand nicht." So nahm Satan dem frommen Hiob alles weg, opfert" sogar seine sieben Söhne und drei Töchter durch ein Naturunglück. Hiob aber nimmt alles hin und bekennt: Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen; der Name des Herrn sei gelobt!" 17 Für die Azteken war der Ritualmord ein Akt tiefster Frömmigkeit", der der Erhaltung der Ordnung und Berechenbarkeit des Universums diente, denn ohne Mahlzeiten aus Menschenblut würde die Sonne sterben und die Welt in Finsternis gestürzt." 18 Und auch die Kelten sollen Menschenopferungen mit Festen zum Wechsel der Jahreszeiten durchgeführt haben. 19 Ritualmorde und Menschenopfer sind nicht nur Ausdruck grausamer Kulte (wie etwa primitiver Stämme in Neuguinea) 20, sondern auch Zeichen tiefsten okkulten,

15 religiösen und pseudoreligiösen Verständnisses mit langen Traditionen. Der Archäologe und Volkskundler Michael M. Rind erklärt dazu: Menschenopfer kommen fast ausschließlich im Zusammenhang mit abergläubischen Vorstellungen in religiös-rituellem Kontext vor..." 21 Die rituelle Tötung eines Menschen als Kulthandlung dient dazu höheren Mächten (Gott, Satan, den Göttern, Dämonen etc.) Dankbarkeit zu erweisen oder sie zu beschwichtigen, eigenen Bitten und Wünschen bei ihnen Nachdruck zu verleihen bzw. sie zu beeinflussen oder Vergehen zu sühnen, aber auch als Strafe oder Warnung, als Abschreckung für andere. Genau diese Aspekte werden bei vielen Morden in Deutschland entweder gar nicht oder nur ungern in Betracht gezogen, wie ich in diesem Buch noch erläutern werde. Vergessen wollen wir auch nicht den vergeltenden" Ritualmord, dem Tod dem Verräter", der in einigen okkultsatanistischen und pseudoreligiösen oder neuheidnischen Gruppierungen rund um den Erdball durchaus praktiziert wird. Und so wird aus dem Ritualmord ein Okkultmord". Rätsel Ritualmord" und hilflose Ermittler Tatsächlich stehen mitunter hinter vielen Morden andere Motive als aus den Ermittlungsakten ersichtlich. Hinter dem Drang zum Töten können auch pseudoreligiöse oder okkultsatanistische Motive stecken. Auch religiöse Zwangs- und

16 Wahnvorstellungen, deren Hintergründe die allerwenigsten Kriminalisten überhaupt erfassen können. Die verborgenen Seelenschichten der Ritualmörder bleiben für sie zumeist undurchdringlich. Der Mord mit Ritual" stellt die Ermittler immer wieder vor Rätsel und vor Unglauben. Und deshalb versagen sie auch oft bei der Bearbeitung dieser Fälle. Die wahren, die okkulten Hintergründe der rituellen Morde bleiben fast immer unerkannt. Genau das ist das wirklich Erschreckende! Vieles lässt sich nicht belegen, ist nicht zu dokumentieren. Denn dieser subreligiöse Untergrund mit seinen Machern" und Lehren ist streng geheim Unverständlich und verschleiert für Nichteingeweihte". Fast gar nichts dringt nach außen. Und wenn dann nur das, was auch nach außen, an Profane, dringen soll. Vieles hat Methode: Täuschen, Tarnen, Lächerlich machen kennzeichnet den okkultsatanistischen Untergrund in Deutschland. Denn Verschwiegenheit" ist, so ein Insider der Szene, das A und O!" 22 Auch wenn Ritualmörder gefasst werden dann gelten sie zumeist als Geistesgestörte", als Irre", deren Taten nur so ein- und zugeordnet werden können. Selbst wenn bekennende Satanisten oder Okkultisten zugeben im Namen Satans" getötet zu haben, wird ihnen dies oftmals von Psychologen, Psychiatern, Staatsanwälten und Richtern mit irgendeinem Krankheitsbild abgesprochen! Als ob es so verwunderlich wäre, dass Religion und Verbrechen nicht nur als Gegensätze

17 zu sehen sind, sondern auch Hand in Hand gehen können. Mit diesem Unglauben" der Exekutive und Judikative bleiben die wahren Motive, die im satanistischen, okkulten oder neuheidnischen Glauben begründet liegen, oftmals verborgen. So gibt es auch Täter die Ermittler ganz bewusst in die Irre führen, machen ihnen etwas anderes glauben, als wirklich geschehen ist-inszenieren falsche Spuren, die beispielsweise auf Sadismus, statt auf magischen Fetischismus (wie etwa bei der Zerstückelung von Leichen) hindeuten sollen, verschleiern damit die wahren Hintergründe und vielleicht auch Hintermänner. Tarnen Morde als Taten von psychisch Gestörten, dabei sind es rituelle oder symbolische Tötungen. Der Ritualmord" entspricht gewiss zumeist ganz und gar nicht der laienhaften Vorstellung aus zweitklassigen Kinofilmen: ein schwarzer Altar, eine nackte Frau, brennende Kerzen, drum herum in Roben gekleidete Gestalten, der Hohepriester mit einem Dolch, der das Opfer ersticht. Der Ritualmord kann tausend verschiedene Gesichter haben und mitunter wird nicht eines erkannt! Und während diverse Ermittlungsbeamte hierzulande betreffs Satanismus und seinem Umfeld noch von organisierter Gruselei" 23 sprechen, wird vergessen, dass okkulte Dogmen nicht nur an den Rand des Wahnsinns derer führen können, die sich damit einlassen, sondern mitunter eben auch zu einer angeleiteten Bluttat. Dafür gibt es keine Zahlen, keine Statistiken, denn mit diesem Okkultwahnsinn" will eigentlich

18 keiner was zu tun haben. Den Ritualmord gibt es statistisch nicht, denn er wird nirgends erfasst. Es ist fast so als wäre der Ritualmord ein Vakuum in den ansonsten exakten Tatbestandserklärungen, in der Überbürokratie der Justiz. Mord ist Mord, könnte man lapidar sagen. Denn nach deutschem Recht (StGB 211) ist ein Mörder, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet." 24 Auf meine Anfrage nach statistischen Daten zu Ritualmorden in Deutschland beim Bundeskriminalamt in Wiesbaden wird mir lapidar mitgeteilt: Statistische Daten zu Ritualmorden liegen beim BKA nicht vor.,morde' werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik differenziert nach,mord in Verbindung mit Sexualdelikt' und,mord in Verbindung mit Raub'... Aufgrund einer nicht vorhandenen (Legal-) Definition zu Ritualmorden werden solche nicht gesondert von den Landespolizeidienststellen an das BKA übermittelt." 25 Im Klartext: aufgrund dessen, das es für Ritualmorde" keine legale Definition" gibt, wird diese Mord-Art" einfach nicht erfasst und damit totgeschwiegen! Und das in einem hochbürokratischen Staat, in dem jedes Fünf-Euro-Knöllchen per Computer erfasst und verfolgt wird.

19 Reise in eine dunkle Welt" So macht dieses Buch Angst, weil es uns an einen Abgrund führt, von dem die meisten gar nicht wissen, dass es ihn überhaupt gibt. Geschweige denn jemals einen Blick hinab in die Tiefen der menschlichen Hölle" geworfen zu haben. Dieses Buch ist unbequem, weil es unbequeme Fragen aufwirft. Für die Politik, für Staatsanwaltschaften und Polizei und für jeden von uns. Dieses Buch provoziert, weil es nicht der offiziellen Rechtschreibung folgt. Dieses Buch ist gefährlich", weil es manche Karten aufdeckt, die lieber zugedeckt geblieben wären. Dieses Buch klärt auf, weil es uns eine Wahrheit hinter" der Wahrheit aufzeigt. Dieses Buch soll zum Nachdenken, zum Diskutieren anregen. Und vielleicht führt dieses Buch auch zu Nachermittlungen bei den noch ungeklärten Mordfällen und zum Nachdenken bei den staatlichen Verfolgungsbehörden. Aber dieses Buch ist ke in Verschwörungsbuch", sondern eine journalistische Aufbereitung der Thematik des Ritualmordes! Der Leser wird viel Neues, Unglaubliches und absolut Erschreckendes aus der dunklen Welt des Satanismus, des Okkultismus und der Magie erfahren. Diese Welt existiert genau da, wo er sie am allerwenigsten vermuten: direkt vor seiner Haustür. Allerdings versteckt und verborgen, für Nichteingeweihte (fast) nicht zugänglich. Diese Welt, in der auch eine satanistische Mord-Religion"

20 verkündet wird, beinhaltet all das, was die meisten nicht glauben wollen: den Ritualmord", den kultischen Mord, den Mord im satanistischen, okkult-magischen Umfeld. Zumeist getarnt und als solcher nicht oder nur schwer zu entdecken. Oftmals bedient er sich Symboliken, die auch am Tatort zurückgelassen werden um Eingeweihte" zu informieren oder zu warnen. Symboliken, die für Profane, für Uneingeweihte", vor aller Augen sichtbar und doch verborgen sind! Unsichtbar für alle, die nicht wissen, was sie zu bedeuten haben. Geheimgesellschaften, Geheimbünde, Logen, Orden, Zirkel und Kulte bedienen sich dieser geheimen Zeichen, dieser geheimen Symbolik, schon seit Jahrhunderten. Der Leser lernt Täter und Opfer genauso kennen wie einige Mitspieler und Protagonisten der okkult-satanistischen Szene. Ihnen werden einige grauenvolle und unfassbare Mordfälle bekannt vorkommen, weil sie quer durch die Medienlandschaft gingen. Aber mein Focus wird sich vor allem auf die Aspekte richten, die entweder gar nicht oder nur vernachlässigt oder ungläubig von der Presse und der Justiz betrachtet wurden: die rituellen, okkult-magischen, satanistischen Aspekte. So wird dieses Buch nicht nur zum Reiseführer" durch die Welt der tatsächlichen oder mutmaßlichen Ritualmorde, sondern auch ein Trip durch die okkult-magische, satanistische Welt. Mit alle seinen Irrungen und Wirrungen, all seinen bizarren und grausamen Facetten, von den Teufelsjüngern als Fantasien verschrien und doch so wirklich wie das Blut, das an ihren

21 Händen klebt und so wirklich wie die aktenkundigen Verurteilungen weltweit. Ich habe auch versucht verschiedene Symboliken, die an Tatorten zurückgelassen wurden, zu entziffern, sie dem Leser nahe zu bringen. Ebenso die Verletzungsbilder der Opfer in einem anderen Kontext als dem offiziellen aufzuzeigen, das Tatvorgehen auf eine andere Art zu deuten und ein okkult-satanistisches, magisches oder rechtsextremes Motiv zu erklären. Natürlich bleibt einiges Spekulation. Aber in dieser Hinsicht ist auch die bisherige Ermittlungsarbeit (zumindest bei den ungeklärten Mordfällen) oftmals Spekulation oder eine für die Ermittler logische" Einordnung von Tatzusammenhang und Motiv (bei den geklärten Mordfällen), ohne genau zu wissen, ob es sich wirklich so abgespielt hat oder nicht. So ist vieles im Dunkeln geblieben, was ich mit diesem Buch an das Licht der Öffentlichkeit zerre. Meine Theorie kann deshalb bis zur Widerlegung genauso Bestand halten, wie die der offiziellen" Ermittlungen. Ich habe mich über drei Jahrzehnte hinweg aufgemacht, um diese okkult-satanistische, magische und neuheidnische Welt wenigstens im Ansatz kennen zu lernen, denn nur als Eingeweihter wird diese einem ganz erschlossen. Doch das, was ich als Außenstehender bislang gesehen und gehört habe und zum größten Teil auch belegen kann, ist schlimm genug. Dabei stützen sich meine Recherchen nicht nur auf wissenschaftliche Bücher oder Sekundärliteratur, Studien oder

22 zugänglichen Schriften aus dem pseudoreligiösen Untergrund, sondern vor allem auch auf geheime Insidermaterialien, persönliche Gespräche mit Protagonisten dieser Szene und Vorort-Recherchen bei den meisten der in diesem Buch ausführlicher behandelten Ritualmorde". Und auf Interviews und vertrauliche Gespräche mit Ermittlern verschiedener Dezernate und Polizeidienststellen, die verständlicherweise kein Interesse daran haben, sich öffentlich zu outen. Bleibt zu hoffen, dass einige von mir in diesem Buch vorgeschlagenen Ermittlungsansätze und auch Erklärungen möglicher Tatmotive Gehör finden werden. Die Täter dürfen sich nicht länger hinter dem Unglauben und Unwissen der Ermittlungsbehörden verstecken und sicher fühlen. Das sind wir den bisherigen Ritualmord"-Opfern schuldig. Und auch denen, die zweifellos noch folgen werden. Guido Grandt, April 2007

23 1. Phänomen Ritualmord" Schein" statt Sein" oder: Die Wahrheit hinter der Lüge Die Luft riecht förmlich nach Tod und Terror. Nach verbranntem Fleisch, glühendem Metall, verschmorten Kabeln, angesengtem Kunststoff. Dichte dunkle Rauchschwaden aus tiefen Erdkratern steigen in einen azurblauen Himmel, aus dem vor kurzem der stählerne Tod herabgestürzt ist. Die Flammen sind größtenteils gelöscht. Häuser in Schutt und Asche. Blinkende Blau-, Rot- und Orangelichter. Auf- und abheulende Sirenen. Korsos von Polizei-, Feuerwehr- und Rettungswagen. Heisere Schreie und bellende, nervöse Befehle, die durch die Trümmer gellen. Einige Flugzeugteile haben noch Straßenzüge von der Absturzstelle entfernt Hausdächer und Autos durchschlagen. Im Umkreis verstreut liegen verkohlte Körperteile der über zweihundertsechzig Toten der American- Airlines-Maschine. Die kleine Siedlung Rockaway Beach im Stadtteil Queens, ansonsten eine friedliche Oase aus Bungalows, Geschäften und zwei Grundschulen, gleicht einem Inferno. New York, 12. November 2001: Eine Stadt im Ausnahmezustand. Genauso und fast auf den Tag genau wie

24 zwei Monate zuvor, am 11. September als Flugzeuge - gesteuert von mutmaßlichen Terroristen - die Twin Towers des World Trade Centers und zum Teil das Pentagon in Washington zerstörten. Eine Stadt, eine Nation, die ganze Welt unter Schock. Ich stehe mit meinen Kollegen am Rande der Katastrophe, des Hellfire", wie die New York Post" 1 am nächsten Tag titeln wird. Mitten im Katastrophenviertel. Rund fünfundzwanzig Kilometer von Manhattan, von Ground Zero entfernt. Um uns herum das hektische Treiben der Rettungskräfte und die geschockten Bewohner des Viertels, die noch einmal mit ihrem Leben davon gekommen sind. Wir interviewen bleiche jugendliche Schüler der Young Israel of Belle Harbour"- School, unweit der Absturzstelle. Orthodoxe Juden fahren Coladosen und Mineralwasserflaschen in Schubkarren zu den Helfern. Ein rußbedeckter Feuerwehrmann erzählt uns von dem grauenvollen Blick, den er bei seinem Einsatz in diese Hölle geworfen hat. Meine Kollegen und ich sind zufällig hier. Eigentlich haben wir an diesem sonnigen Montagmorgen einen Termin mit einem Captain des Queens Police Departement. Wir suchen nach einem 18jährigen Mädchen, das mit ziemlicher Sicherheit mit falschen Versprechungen betreffs einer Tanzkarriere am Broadway von Deutschland nach New York gelockt worden ist. Seitdem wird es vermisst. Es könnte auch sein, dass es sich unter den Toten des 11. Septembers befindet. Das alles wissen

25 wir aber noch nicht. Wir stehen ganz am Anfang unserer Recherchen in den USA. Was wir wissen ist, dass das Mädchen nicht auf dem JFK-Airport, sondern auf dem Newark International Airport, New Jersey gelandet ist. Später wird uns der deutsche Vize-Konsul darüber informieren, dass alle Einreisekarten der Passagiere des Fluges LH 408, mit dem es geflogen ist, vorliegen, außer der des Mädchens. Wir werden auf Hinweise einer international tätigen Sekte stoßen, aber die Achtzehnjährige nicht finden. Trotz intensiver Zusammenarbeit mit verschiedenen Polizeirevieren, dem FBI, dem deutschen Konsulat, ist es so, als hätte der Moloch New York das Mädchen regelrecht verschluckt. Der Captain, mit dem wir an diesem 12. November 2001 einen Termin vereinbarten, ist nun der Einsatzleiter des Flugzeugabsturzes in Queens. Als ich morgens in meinem Hotelzimmer von der Katastrophe erfahre werde ich von einem deutschen Privatsender sofort mit Dreharbeiten beauftragt. Inzwischen ist der Sitz der Vereinten Nationen in Manhattan hermetisch abgeriegelt worden, in dem momentan die UN-Vollversammlung tagt. Die drei New Yorker Flughäfen werden vorübergehend geschlossen, der U-Bahn-Verkehr zwischen Queens und den anderen Stadtteilen eingestellt. Alle Brücken und Tunnel, die von und nach New York führen sind für den normalen Verkehr vorsorglich gesperrt, so dass wir nur mit etwas Glück in das betroffene Viertel kommen. Über unseren Köpfen kreisen Kampfjets. Alle sind nervös. Und in

26 vielen Augen spiegelt sich nackte Angst vor erneutem Terror, vor der Verwundbarkeit im eigenen Land und vor dem Tod. Rekonstruktion der Katastrophe: Flug 587 von New York nach Santo Domingo startet kurz nach neun Uhr Ortszeit auf dem John F. Kennedy-Airport Richtung Dominikanische Republik. Der Airbus A-300 der American Airlines ist mit zweihunderteinundfünfzig Passagieren und neun Besatzungsmitgliedern besetzt. Niemand wird den Absturz überleben. Die meisten Fluggäste stammen aus der Dominikanischen Republik. Um 9.17 Uhr Ortszeit geschieht das Unfassbare: der Airbus bricht kurz nach dem Start in vier Teile auseinander und stürzt auf das Wohngebiet herab, zerstört sechs Häuser völlig und beschädigt sechs weitere. Über die Unglücksursache wird spekuliert. Sabotage oder ein neuer Terroranschlag werden zunächst nicht ausgeschlossen. Das FBI berichtet von einer Explosion an Bord. Dem wird gleich darauf widersprochen. Die Leitung der Ermittlungen übernimmt nicht die Bundespolizei, sondern die Verkehrssicherheitsbehörde NTSB. Ein deutliches Zeichen für die Öffentlichkeit, dass kein krimineller Hintergrund vermutet wird. Dann sollen Turbulenzen eines voraus fliegenden japanischen Jets, sogenannte Wirbelschleppen" (weak turbulences) dafür verantwortlich sein oder ein Triebwerksschaden oder Materialfehler und das obwohl die Maschine noch einen Tag vor dem Absturz routinemäßig untersucht worden ist. Eine intensivere" Inspektion hat es

27 sogar rund fünf Wochen früher, am 3. Oktober 2001 gegeben. 2 Aber knapp zwei Monate nach 9/11" darf es einfach nicht sein, dass Amerika erneut Ziel eines terroristischen Angriffs geworden ist, der die Nation erneut mitten ins Herz getroffen hat und erneut alle Sicherheitsmaßnahmen versagt haben! Dass das mächtigste Land der Erde gegen den heimtückischen Terror eigentlich machtlos ist. Alle mit denen wir an jenem Tag und auch den darauf folgenden sprechen, sind sich sicher, dass erneut Osama Bin Laden und seine Schergen zugeschlagen haben. So wie er es angekündigt hat. Und so wie es ein Washingtoner Radiosender verlautbarte: Amerika wurde heute Morgen zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten Opfer eines Terroranschlags auf eigenem Boden." Rudy Giuliani, der New Yorker Bürgermeister erklärte: Wir werden ein zweites Mal getestet, aber wir sind stark und werden auch diese Tragödie überstehen." 3 Vergessen ist auch nicht die symbolische" Bedeutung: am 12. November gedenken die Amerikaner ihren Kriegsveteranen. Ein Schlag ins Gesicht der amerikanischen Öffentlichkeit also. Alles nur Zufälle? George W. Bush und seine Regierung jedenfalls hätten in diesen Tagen einer völlig nervösen und verängstigten Nation unmöglich sagen können, dass Amerika wieder hilflos gegen terroristische Anschläge gewesen ist.

28 Doch was hat dieser tragische Flugzeugabsturz in den USA mit dem Thema dieses Buches, nämlich mit Ritualmorden" in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu tun, wird sich der Leser zu Recht fragen? Diese Katastrophe soll als Beispiel dienen für die Wahrheit hinter der scheinbaren" Wahrheit, die immer eine Lüge ist. Denn wir werden belogen. Jeden Tag aufs Neue. Von den Mächtigen. Von Politkern. Von Unternehmern. Von denen, die etwas zu verbergen haben oder etwas verbergen müssen. Oder von denen die selbst nicht mal wissen, dass sie von ihren vorgesetzten Stellen selbst belogen werden. Die eine Lüge so vehement verteidigen, als wäre sie die Wahrheit. Dabei ist sie es nicht. Diese Wahrheit ist nur eine von vielen falschen Wahrheiten" hinter der einzig richtigen. Immer nur Schein, statt Sein. Schon das absichtliche Verschweigen der Wahrheit ist Lüge. Und die Lüge ist universal. Seit über zwanzig Jahren beschäftige ich mich zumeist investigativ mit der Kehrseite dieser Gesellschaft, versuche die Wahrheit hinter der Scheinwahrheit", hinter der Lüge zu finden. Ob Kinderpornokonsumenten und Kinderschänder, dubiose Partnervermittler und mafiöse Frauenhändler, Tierschmuggler und Fleischmafiosi, betrügerische Anwälte und Ärzte, Heilsversprecher, Wunderheiler und Scharlatane, destruktive Sekten und Kulte, okkulte Logen und Zirkel, - sie alle hatten etwas zu verbergen. Und sie alle haben versucht den Einzelnen oder die breite Öffentlichkeit, Behörden, Ämter und

29 Ermittler über ihr wahres Tun und Treiben zu täuschen. Die unverschämtesten Lügen aber stammen von denen, die unsere Gesetze, unsere Rechtsordnung, unser gesellschaftliches Leben regeln und regulieren: den Politkern. Es gibt so viele Beispiele, wie die Öffentlichkeit manipuliert und betrogen wurde und betrogen wird. Auch aus jüngster Zeit. Eines davon ist der letzte Irak-Krieg, der von George W. Bush und seinen Militärs entfesselt wurde. Tausende von amerikanischen und alliierten Soldaten riskierten bei der Invasion des Irak ihr Leben, weil sie davon überzeugt waren, dass ihr oberster Kriegsherr, der Präsident und seine Geheimdienste sich nicht täuschten: Saddam Hussein besaß Massenvernichtungswaffen und war damit eine Bedrohung für die gesamte freie Welt. Zudem würde der irakische Diktator den internationalen Terrorismus unterstützen. Fast die gesamte westliche Welt glaubte Bush und ging mit ihm - militärisch oder moralisch (auch wenn manche verhalten) - in einen provozierten Krieg. Nichts, gar nichts kann diesen Krieg rechtfertigen", erklärt Frankreichs Außenminister Dominique de Villepin 4 noch Tage vorher. Und so ist es: Massenvernichtungswaffen werden nie gefunden, ebenso wenig Beweise für eine Zusammenarbeit zwischen Saddam Hussein und einem Terrornetzwerk von Islamisten. 5 Genauso verhält es sich mit dem Anschlag auf das World Trade Center am 11. September Einem barbarischen Akt, der die westliche Welt geradezu traumatisiert hat. Der

30 Journalist und Politologe Gerhard Wisnewski beispielsweise hat neben anderen in seinen Büchern "Operation 9/11 - Angriff auf den Globus" und Mythos 9/11 - Der Wahrheit auf der Spur" 6 Lügen und Fälschungen von Medien und Geheimdiensten entlarvt. Es gibt so viele Ungereimtheiten. Und die wahren Hintergründe widersprechen der offiziellen Geschichtsschreibung. Auch der Tod von Prinzessin Diana am 31. August 1997 gibt nach wie vor viele Rätsel auf. Ernsthafte Zweifel gibt es an der offiziellen Version, sie wäre bei einem Unfall ums Leben gekommen. Doch investigative Journalisten wie Noel Botham kommen zu einem ganz anderen Schluss, dass diese Darstellung nämlich eine absichtlich in die Welt gesetzte Lüge ist: Die Prinzessin der Herzen", die beliebteste Frau des 20. Jahrhunderts" wurde ermordet! 7 Dieselben Zweifel sind beim Attentat auf den damaligen amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy (1963) und seines Bruders Robert (1968) aufgekommen, ebenso bei der Ermordung des Bürgerrechtlers Martin Luther King (1968), beim mysteriösen Flugzeugabsturz des UNO-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld (1961) oder des damaligen ägyptischen Staatspräsidenten Anwar-el Sadat (1981). Nur einige Beispiele für eine bis dahin unbekannte Dimension von Mord: dem politischen Mord"! Heribert Blondiau, Autor und Regisseur hat dies im Vorwort des spannenden Buches Tod auf Bestellung - Politischer Mord im 20. Jahrhundert" (zu dem auch eine ARD-Reihe gesendet

31 wurde) auf einen Nenner gebracht: Meist diente der politische Mord einem Anschlag auf eine Entwicklung, die den politischen und ökonomischen Eliten nicht oder nicht mehr genehm war. Die Tat sollte das Opfer strafen, Freunde warnen, Partner abschrecken und die Geschichte verändern. Häufig waren die Folgen der Handlung aber ganz andere als die durch die Tat intendierten - die List der Geschichte verwirbelte mitunter die Fäden. Dann fiel es schwer Ursache und Wirkung auseinander zu halten oder überhaupt die Logik des Tötens zu verstehen." 8 Ursache und Wirkung also, vernebelt durch Aktionen der Hintermänner oder Auftraggeber, die die Öffentlichkeit und die Strafverfolgung täuschen soll. Die Wahrheit wird in Lügen eingebettet. Von den höchsten Stellen, die somit ihre eigenen egoistischen Interessen durchsetzen und vertreten. Oder etwas nicht zugeben können oder nicht dürfen. Und sollten hartnäckige Journalisten oder andere tatsächlich die Spurensuche nach der Wahrheit aufnehmen, werden sie zumeist als Verschwörungsfanatiker abgestempelt und damit als unglaubwürdig gebrandmarkt. So wie George W. Bush es treffend formuliert hat: Lasst uns niemals frevelhafte Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit den Anschlägen des 11. September tolerieren, boshafte Lügen, die bezwecken, die Schuld von den Terroristen abzulenken." 9 Damit sagt er nichts anderes als: akzeptiert unsere offizielle Geschichtsschreibung und hinterfragt nicht, sonst seid ihr

32 Frevler und Verschwörer. Das ist die einfachste Taktik die Wahrheit hinter der Lüge zu schützen und zu verbergen. Die Bushs und der Geheimbund Skull & Bones" George W. Bush muss es ja wissen, denn er ist mit Geheimnistuerei sozusagen aufgewachsen. Weniger bekannt ist, dass er, sein Vater George Herbert Walker Bush und sein Großvater Prescott Bush Mitglieder einer höchst obskuren Geheimbruderschaft, dem mächtigsten Geheimbund, den es in den Vereinigten Staaten je gab 10, waren und sind. Einer Geheimbruderschaft, der Sexismus, Antisemitismus und Okkultismus vorgeworfen wird. Dem Skull and Bones" ( Schädel & Knochen"). Ein Auswuchs des berüchtigten Ordens der Illuminaten. Sein Logo ist der Totenkopf! 11 Gegründet wurde die elitäre Geheimgruppierung von General William Huntington Russell und Richter Alphonso Taft (Vater des 27. Präsidenten der USA) an der Yale-University. Ihre Mitglieder werden streng aussortiert und rekrutieren sich aus den ältesten und reichsten amerikanischen Familien. Auch viele CIA-Angehörige entstammen den Reihen von Skull and Bones, der ungefähr 800 lebende und sehr einflussreiche Mitglieder hat." Frauen werden erst seit 1991 aufgenommen! Der Geheimbund hilft nur den eigenen Mitgliedern. 13 George W. Bush, der (damals) 14 amtierende Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, ist 1968 Mitglied geworden,

33 sein Vater 1948 und sein Großvater Erschreckenderweise ist auch George W. Bushs letzter Präsidentschaftswahlkampfgegner John Kerry seit 1966 Mitglied. Weitere Bush-Clan-Mitglieder die dem Geheimbund Treue geschworen haben sind: Jonathan Bush, John Walker, George Herbert Walker III. George Herbert Walker jr., Ray Walker und seit 2003 voraussichtlich auch George W. Bushs Tochter Barbara. Die Bush-Dynastie ist nur eine von einflussreichen Familien, die in diesem Geheimbund das Sagen haben. Andere sind die Familien Rockefeller, Harriman, Lord, Bundy, Phelps, Taft und Whitney. Ferner Senatoren, Kongressabgeordnete, Richter am obersten US-Bundesgericht, Mitglieder des Kabinetts. 15 In seiner Autobiographie A Charge to Keep" bekennt George W. Bush: In meinem letzten Jahr (auf der Yale-University/d. Autor) wurde ich Mitglied von Skull and Bones, einem Geheimbund, der so geheim ist, dass ich nicht mehr darüber sagen kann." 16 Die amerikanische Journalistin Alexandra Robbins, ebenfalls Absolventin der Universität Yale, beschreibt in ihrem Buch Bruderschaft des Todes - Skull & Bones, der Geheimorden hinter George W. Bush" die Räumlichkeiten des Ordens, darunter die sogenannte Gruft": Die Gruft beherbergt eine große Sammlung von Kriegsmemorabilia aus dem amerikanischen Bürgerkrieg sowie dem Ersten und Zweiten Weltkrieg... Bilder des Todes sind allgegenwärtig...

34 Dutzende von Skeletten und Schädeln, sowohl von Menschen als auch von Tieren... hängen an den Wänden." 17 Der geheimste Raum, in dem seit jeher die erhabensten Zeremonien stattfinden, wird als Innerer Tempel" oder Zimmer 322" bezeichnet. Ein Schädel und gekreuzte Knochen hängen in einer Halterung innen über der Eingangstür", beschreibt Alexandra Robbins weiter. Unter einer blau gestrichenen Kuppel... steht ein Kartentisch, auf dem ein auf ein Kissen gebetteter Totenkopf sowie eine Sanduhr ruhen... Im Zimmer ragt eine riesige Vitrine mit einem Skelett auf... Früher einmal lag zu den Füßen des Skeletts ein Kindersarg und das Gerippe, das dereinst darin geruht hatte, baumelt nun über dem Kaminsims..." In einer Glasvitrine sind Schädel, Knochen, Steigbügel und Zaumzeug zu sehen, die von dem einst berühmtesten Indianer, Apachenhäuptling Geronimo, stammen sollen, die der Großvater des amtierenden amerikanischen Präsidenten, Prescott Bush, und einige andere 1918 aus Fort Sill stahlen und in der Gruft versteckten. Die spektakulärste Beute" der Bonesmen. Ned Anderson, ein Ex-Vorsitzender des San- Carlos-Apachenstamms in Arizona war in den achtziger Jahren auf der Suche nach den sterblichen Überresten des Häuptlings, spürte sie bei Skull & Bones" auf und hatte deswegen sogar eine Unterredung mit Bonesman Jonathan Bush, Bruder des damaligen Vizepräsidenten George Bush. Anderson forderte ihn auf den Schädel an die Indianer zurückzugeben. Kurz

35 darauf präsentierte ihm Bush einen Schädel, der aber nach einer Analyse nicht der von Geronimo, sondern von einem zehnjährigen Jungen war! 18 Der Journalist Ron Rosenbaum, der mehr als 25 Jahre mit der Jagd nach Skull & Bones" zugebracht hat, veröffentlicht im April 2001 im New York Observer" einen Bericht über eine Zeremonie des Geheimbundes. Mit einer Hightech- Videoausrüstung für Nachtaufnahmen ist es ihm und Kollegen wohl gelungen eine Art geheime Initiationszeremonie zu filmen. Ihnen bot sich ein entsetzliches Bild: Ein Kerl, der eine Art Tierfell. trug und etwas in der Hand hielt, das wie ein Schlachtermesser aussah, beugte sich über eine Gestalt, offenbar eine Frau, die über und über mit Filmblut bedeckt war, sonst aber nicht viel anhatte. Dann trat der Neophyt vor einen Totenschädel, der ein paar Meter weiter. entfernt war. Er kniete nieder und küsste den Schädel, woraufhin sich der Kerl mit dem Messer ebenfalls hinkniete und der liegenden Gestalt die Kehle durchschnitt (. so tat, als schneide er ihr die Kehle durch)". 19 Wie mag es auch anders kommen; Skull & Bones-Mitglieder sprechen nach der Veröffentlichung, dass sie dem Reporter nur eines auswischen" wollten, wohl gewusst haben, dass er sie filmt und deshalb eine Parodie aufführten. 20 Auch hier dieselbe Masche: alles lächerlich machen und damit wird das ganze unglaubwürdig. Doch Lanny J. Davies und G. Barry Golson schreiben bereits 1968 in Secret Societies", dass Skull & Bones die angeblich

36 beängstigendste Initiationszeremonie aller Geheimbünde hätte. Der Neophyt würde nach Betreten der Gruft geschlagen, dann ausgezogen, zu einer Art Nacktringen gezwungen auf das ein Sargritual" folgt. 21 Eine rituelle psychologische Konditionierung. Das ungeheuerlichste Gerücht über Skull and Bones besagt", so Alexandra Robbins weiter, die Neumitglieder müssen nackt in einem Sarg liegen und masturbieren. Diese Vorstellung veranlasste eine Reporterin der Zeitschrift Observer Life zu der Spekulation:,Wenn George Bush in einem Sarg lag und masturbierte, während er seinen Skull-and-Bones-Mitbrüdern von den sexuellen Erlebnissen seiner Jugendzeit erzählte, wie es die Initiationsriten des Geheimbundes verlangen, dann fällt es mit einem Mal schwer, den ehemaligen Präsidenten als würdevolle Persönlichkeit zu betrachten." 22 Und doch soll er dem Vernehmen" nach, das Sarg-Ritual durchgeführt haben. 23 Fest scheint zu stehen: bei den Einweihungsriten sind die Akteure maskiert, tragen teilweise Roben und ähnliches. Eine Tasse in Form eines Schädels ist mit Blut" gefüllt (nur Saft oder Gatorade", verrät" ein Bonesman), das Neumitglied wird zum Stillschweigen verpflichtet, zu einem Bild von Judas Ischariot getrieben, dann wird es auf die Knie gestoßen und sein Kopf zu der Blutlache" hinunter gedrückt. Trink! Trink! Trink" schreien die Bonesmitglieder. Nachdem der Schwanz des Teufels" den Neuen ins Gesicht getroffen hat, zerren sie ihn vor ein als Papst verkleidetes Mitglied, dessen Fuß auf einem

37 steinernen Schädel ruht. Der Neuling muss sich niederknien und den Zeh des falschen Papstes küssen. Und so geht es weiter. Die Neulinge werden dann in Roben gekleidet und erhalten einen neuen Namen. George W. Bushs Bonesname lautet Temporary" Der seines Vater George angeblich Magog" oder Barebones" In den dreißiger Jahren haben die Mitglieder einen Hang zum Diabolischen", nennen sich Beelzebub", Baal", Thor", Odin". Außerdem lernen sie die,bones-hure' kennen, die als Einzige ihren festen Wohnsitz in der Grufft hat und dafür sorgt, dass die neuen Bonesmen... das Grab reifer verlassen, als sie es betreten haben." (Robbins) 24 Eine Andeutung auf Sexualmagie? In den Reihen von Skull & Bones" werden Heilige Hymnen" gesungen und die Ordensmitglieder müssen über ihr Sexualleben reden. Geständnisse, auch die homosexueller Natur, die mehrere Stunden dauern können und Eheglückssitzungen" genannt werden! Die Zuhörer versetzen sich währenddessen in einen Zustand von CB" ( connubial bliss"), von ehelicher Wonne". Lucius H. Biglow, pensionierter Anwalt aus Seattle und ehemaliges Bones- Mitglied, meint hierzu, dass diese sexuellen Autobiographien dazu beitragen, die normalen Barrieren der Mitglieder zu zerstören und es klar sei, dass das erpresserische Potential solcher Informationen ständig dazu verwendet werden konnte, die Loyalität der Mitglieder der Gesellschaft zu erzwingen." 25 Und auch über ihre Lebensgeschichte müssen sie erzählen und

38 enthüllen dabei oftmals mehr als beabsichtigt. 26 Wohl ebenfalls mit dem Hintergrund, dass sich der einzelne erpressbar" macht, warum sonst sollte jemand seine intimsten Geheimnisse ausplaudern müssen? Alexandra Robbins ist auch dem Gerücht nachgegangen, der Geheimbund wäre antisemitisch: Ich konnte keine eindeutigen Beweise dafür finden, dass Skull and Bones als Organisation zu irgendeinem Zeitpunkt Antisemitismus predigte, aber es gibt hinreichend Belege dafür, dass einzelne Geheimbundmitglieder Juden verachteten." Einige von ihnen haben eine Quote" bei der Immatrikulation von Juden gefordert. Und ihren Judenhass" unumwunden zugegeben. So schreibt Farewell Knapp (Eintritt 1916) in seinem Tagebuch: Ich habe eine Abneigung gegen die Juden, deshalb bin ich für diese Art von Diskriminierung. Die Menschen sind nicht gleich. Habe das Gefühl die Endlösung des Judenproblems liegt beim Ku Klux Klan. Denke, die sind ziemlich gut." 27 Und weiter schreibt Robbins: Der Geheimbund hatte seine Mitglieder auch nicht ausdrücklich aufgefordert, Adolf Hitler zu helfen, obwohl Hitlers Finanzexperte drei Millionen Dollar bei der Union Banking Corporation versteckte, einer Bank, bei der Prescott Bush einer der sieben Direktoren war." 28 Aber auch Frauen kommen bei diesem Geheimbund in der Regel nicht gut weg. Erst seit 1991 werden sie überhaupt aufgenommen. Für viele Bonesmen sind Frauen nur Menschen, die man am

39 Wochenende sieht und Cocktailkleider tragen" und die Atmosphäre kann man durchaus als sexistisch bezeichnen, wie Alexandra Robbins weiter meint. Noch 1988 lässt Bones- Mitglied George Bush verlauten, dass er nicht unbedingt geneigt sei, Frauen in den Geheimbund aufzunehmen! 29 Im Tagebuch des Bones-Antisemiten Farewell Knapp liegt ein Brief von Mitglied H. Phelps Putnam über Knapps Hochzeitszeremonie von Skull & Bones mit Hen Bayne am 23. Juni 1923:... ich fand, es war eine der schönsten Hochzeiten. Und der B -Teil hat mir ganz besonders gefallen - Hen war genau die Richtige dafür und hat gezeigt, dass sie genau das Richtige fühlte und dass es ihr höchst angenehm war - und es gibt verdammt wenig Mädchen, die so was ordentlich über die Bühne bringen." 30 In Alexandra Robbins Buch wird ausgelassen, um was für einen Teil" der Zeremonie es sich handelt. Es ist aber eine geheime Zeremonie, abseits der anderen Gäste. Aber es lässt die Vermutung zu, dass es sich dabei um ein Hochzeitsritual handelt, das in einigen Logen ebenfalls vollzogen wird, bei dem die Frau allen Mitgliedern zu willen" sein muss. In den sechziger Jahren ist es der Schwester einer Skull & Bones"- Braut gelungen heimlich eine Hochzeitszeremonie zu beobachten. Niemand durfte dabei sein außer den Mitgliedern. Abgehalten wurde sie in einer Scheune. Die Mitglieder trugen schwarze Kapuzenroben, intonierten Gesänge in eigenartigen Sprachen, schwenkten einen Gegenstand wie ein Stock (ein

40 Phallussymbol?) über einem Sarg und sprachen von Geistern. Es war wirklich unheimlich", berichtet die Augenzeugin. Wie ein Ritual - es hatte beinahe etwas Heidnisches. Sie beteuerten, sollte einer von ihnen in Schwierigkeiten geraten, kämen sie ihrem Bruder zu Hilfe - auch finanziell. Sie legten besonderes Gewicht auf diesen Schwur, immer für ihren Bruder da zu sein." 31 Auch diese Beschreibung erinnert fast haargenau an okkultsatanistisch abgehaltene mystische Hochzeiten", bei denen die Mitglieder ebenfalls mit Roben vermummt sind und in fremden Sprachen ihre Zeremonie abhalten. So ist der Geheimorden, ich wiederhole mich, in dem der mächtigste Mann der Welt", der amerikanische Präsident George W. Bush, Mitglied war und wohl auch noch ist ( Du kannst bei Skull and Bones nicht aussteigen. Du bist Mitglied auf Lebenszeit." 32 ), mehr als anrüchig mit seinem okkulten, antisemitischen und frauenfeindlichen Gedankengut. Einem Orden, dessen Rituale auch aus dem Mithras-Kult entlehnt sind, wie ein Informant in den siebziger Jahren dem Journalisten Ron Rosenbaum erzählt. 33 Dies ist insoweit interessant, weil auch in okkultsatanistischen Kreisen Rituale zu Ehren Mithras abgehalten werden. Bei diesem aus dem Orient stammenden Kult sollen auch Menschen geopfert worden sein, die Kaiser Commodus ( n. Chr.) veranlasste. Aus manchen Berichten geht hervor, dass innerhalb des Mithras-Kultes auch Kinder getötet

41 wurden, um aus ihren Eingeweiden die Zukunft zu lesen. 34 Skull and Bones" - ein Orden in dem Rituale und Programm sorgfältig darauf abgestimmt werden, durch die Ausbildung der Mitglieder die Macht des Geheimbundes zu steigern, eine neue Generation von Rittern", von Auserwählten zu erschaffen. Irgendwann ist die Selbstwahrnehmung eines Mitglieds so sehr mit seiner geheimen Identität verflochten, dass der Betreffende, sollte er Skull and Bones verraten oder verlassen, etwas verlieren würde, das einen Großteil seiner Selbstachtung ausmacht." (Robbins) 35 Das ist nichts anderes als Gehirnwäsche, als Umkonditionierung, wie wir das aus anderen Kulten und Logen genauso kennen. Und George W. Bush hat das wohl alles durch- und mitgemacht. Der US-Präsident in einem Geheimorden, der, wie wir gesehen haben, Juden genauso wie Frauen verachtete (auch wenn es nur einzelne Mitglieder sein sollen). Unglaublich und doch wahr! Und doch warnt ein Historiker, dieser Geheimbund sei eine internationale Mafia, jenseits aller Regeln und so gut wie unbekannt." Und Robbins ergänzt: In seinem Streben nach einer neuen Weltordnung, in der die Freiheiten des Einzelnen beschnitten und die gesamte Macht in den Händen einer kleinen, aus reichen und prominenten Familien bestehenden Sekte vereint sind, ist es Skull and Bones bereits gelungen, nahezu alle wichtigen wissenschaftlichen und politischen Einrichtungen sowie

42 Finanz-, Medien- und Regierungsinstitutionen des Landes zu unterwandern... Der winzige Club verfügt über ein Netz, das drei Mitglieder an die Spitze der Weltpolitik katapultierte." 36 Und der sich genauso verhält wie andere Geheimbünde, wenn man ihnen auf die Schliche kommen will. Der amerikanische Journalist Ron Rosenbaum hat dies am eigenen Leib erfahren, als er in den Siebzigern einen Artikel über Skull & Bones" schrieb. Ein Informant warnte ihn herumzuschnüffeln und sich in Ordensangelegenheiten zu mischen. In den Achtzigern wurde ein Autor, der ein Buch über den Geheimbund schreiben wollte, hart von den Mitgliedern bedrängt; es wurde in seine Wohnung eingebrochen und sämtliche Dokumente gestohlen. Als Alexandra Robbins, deren Buch 2002 in den USA erschienen ist, einen Artikel über Skull & Bones für die Zeitschrift Atlantic Monthly" schreiben will, wird sie von einem langjährigen Mitglied gewarnt: Wenn die Darstellung nicht positiv ausfällt, hetze ich ein paar Freunde auf Sie." 37 Auch diese Einschüchterungen haben Methode, wie ich am eigenen Leib bestätigen kann, habe ich doch schon einige Morddrohungen aufgrund meiner Recherchen erhalten. In der Skull-and-Bones-Gruft" liegt ein blutiges Messer in einem Glaskasten. Damit soll ein Ordens-Mitglied ermordet worden sein, das Dokumente gestohlen und gedroht hat, diese und andere Geheimnisse an die Öffentlichkeit zu bringen. 38 Etwas worüber man nicht spricht. Ein Tabu also. Und damit

43 wären wir beim Ritualmord. Und in den dunklen Gefilden von Geheimbünden in der okkulten und satanistischen Weltanschauung.

44 2. Über Tabus und Verschwiegenheit" Das Thema Ritualmorde" ist hierzulande mit einem Tabu belegt. Man glaubt einfach nicht an so etwas. Auch in unserer Rechtsprechung gibt es nur Mord, wie ich bereits im Vorwort erläutert habe. Ritualmord taucht nicht auf. Und so genannte Fachleute" und Experten" betreiben ein Wischiwaschi aus Vermutungen, Verharmlosungen und Unglauben. So bleiben die wahren Hintergründe und Motive zumeist verborgen. Werden die eigentlichen Hintermänner geschützt. Streuen manche sogar absichtlich falsche Gerüchte. Alexandra Robbins, die sich mit Skull and Bones" lange beschäftigt und mit vielen Insidern gesprochen hat, bringt es auf einen Nenner: Indem sie Gerüchte ihren Geheimbund in die Welt setzen, weben sie den Mantel des Geheimnisses, der einerseits das schützt, was sie tatsächlich tun, und ihnen andererseits das Gefühl gibt, sie hätten Anteil an etwas Transzendentem, Allmächtigen. Ein Mitglied sagte:,eine gewisse Verwirrung und Unsicherheit hinsichtlich der Vorgänge ist unerlässlich, denn im Grunde wird dadurch das geschützt, was im Geheimbund tatsächlich vor sich geht.'" 1 Treffender kann man sich nicht outen: Verwirrung und Gerüchte streuen, um die wahren Umtriebe zu schützen, zu verschleiern. Oder wie Aleister Crowley es in punkto Verschwiegenheit

45 und die Riten des Blutes betreffend" ausdrückte: Während dieser Übung ist es sehr weise, wenn der Philosophus kein Wort, das seine Arbeit betrifft, ausspricht... Aber er soll den Narren ihrer Narrheit gemäß antworten..." 2 Selbst der Freimaurer Johann Wolfgang von Goethe ( ), am 23.Juni 1780 in die Loge Amalia" in Weimar aufgenommen 3, hat der Verschwiegenheit" ein eigenes Logengedicht gewidmet und damit treffend ausgedrückt: Niemand soll und wird es schauen, was einander wir vertraut, denn auf Schweigen und Vertrauen ist der Tempel aufgebaut!" 4 Der große Magier, Kabbalist, Rosenkreuzer und Insider der Geheimwissenschaft, Abbé Louis Constant alias Eliphas Levi ( ), sagt hierzu: Die Freimaurer sind nur durch ein fürchterliches Geheimnis so mächtig, das so gut gehütet wird, dass es selbst die Eingeweihten des höchsten Grades nicht kennen." 5 An dieser Stelle möchte ich explizit erwähnen, dass ich in diesem Zusammenhang keineswegs die reguläre Freimaurerei in Verbindung mit Ritualmorden bringe, lediglich in den Kontext mit der Verschwiegenheit" betreffs dieses Geheimbundes". 6 Der verstorbene Großmeister einer Okkult-Loge meint dazu: Man bedenke, dass alle tiefgründigen Rituale in einer Art,Schatten'- oder,zwielichtsprache' geschrieben sein müssen,

46 wie es uns ja auch von den indischen, buddhistischen und chinesischen Tantras her bekannt ist, um ihre Profanation 7 durch die Uneingeweihten zu verhindern. Wer nur bis zu seiner Nasenspitze sehen kann, der sieht eben nur die." 8 Nur bis zur Nasenspitze sehen, das tun auch viele Ermittler. Nicht etwa weil sie dies bewusst machen, sondern zumeist aus Unwissen. Das sind genau die Mittel, die alle Geheimbünde, Kulte, Orden und Logen benutzen. So konnte sich über Jahrzehnte hinweg eine Szene im religiösen Untergrund bilden, von denen die meisten nicht einmal etwas erahnen, geschweige denn wissen. Geheimbünde und Logen, sektiererische Gruppierungen und Organisationen, die an pseudoreligiöse Terroristen erinnern, klüngeln so im Verborgenen. Und wenn einmal ein Verdacht aufkommt, dann wird dieser schnell ausgeräumt. Auch das hat Methode. Darauf werde ich in den folgenden Kapiteln noch einmal genauer eingehen.

47 3. Tu was Du willst sei das ganze Gesetz" Weltweit gibt es hunderte wenn nicht gar tausende von okkulten, satanistischen oder neuheidnischen Gruppierungen, Geheimbünde, Orden, Logen, Kulte und Zirkel im religiösen Untergrund, kleinere und größere, deren wahren Ziele oftmals den Grundwerten der Demokratie, der Menschenrechte, der Gleichstellung von Mann und Frau und anderen errungenen Werten der zivilisierten Kulturen widersprechen. Die ihre eigene Maxime haben und diese notfalls auch mit Gewalt anwenden und beschützen. Aleister Crowely, der Begründer des modernen, des Neo-Satanismus, erklärt hierzu in seiner Charta": Das Gesetz der Starken; das ist unser Gesetz und die Freude der Welt. Tu was Du willst, sei das ganze Gesetz. Du hast kein Recht, als Deinen Willen zu tun. Tu dies, und keiner soll nein sagen... Der Mensch hat das Recht, nach seinem eigenen Gesetz zu leben... Der Mensch hat das Recht zu lieben, wie er will... Der Mensch hat das Recht, alldiejenigen zu töten, die ihm diese Rechte zu nehmen suchen. Die Sklaven sollen dienen." Crowley geht in seinen Schriften sogar noch weiter: Nichts haben wir gemein mit den Untauglichen und Verworfenen. Lasset sie sterben in ihrem Elend... Mitleid ist das Laster der

48 Könige, tretet nieder die schwächlichen Lumpen." 1 Sein gnostischer Satanismus nimmt damit einen Drift ins Faschistoide. Weder Demokratie noch Nächstenliebe haben Platz in seinem Denken. Und dieses Denken wird heutzutage noch überall in der Welt in okkult-satanistischen Kreisen verbreitet. Auch in Deutschland. Und keiner nimmt Anstoß daran, obwohl dieses Denken gegen unser Grundgesetz verstößt! Die Anhänger dieser kruden Crowley'schen Weltanschauung scheuen sich auch nicht davor in Publikationen zu behaupten: Ein solcher Mensch steht über den üblichen Gesetzen der Moral, der Ethik, der Religion, ja als Individual-Anarchist sogar über den Staatsgesetzen, soweit sie für ihn nicht gangbar sind. Niemals lässt er sich in ein bürgerliches Schema einordnen, noch unter irgendeinen Zwang stellen, dem er sich nicht freiwillig und verstandesgemäß unterstellt... So baut sich der,thelemit' - wie sich die Anhänger Therions (= To Mega Therion, das Große Tier, wie sich Aleister Crowley selbst nannte/d. Autor) nennen - seine eigene Welt, seine in sich selbst fundierte Weltanschauung." 2 In einer anderen Insider-Publikation steht zu lesen: Die Vorstellung, dass der Staat seinen Ursprung im Volk hätte, in der niedersten und am wenigsten spirituellen sozialen Schicht, und aus dieser auch sein Recht ableitet, ist eine ideologische Perversion." Und weiter: Recht kann nur von Höherem abgeleitet werden und es muss zum Höheren streben, deshalb

49 ist jedes Gesetz, welches in und von Demokratien erlassen wird, genauso unrechtmäßig, wie das von einem Tyrannen erlassene Recht und deshalb muss es genauso bekämpft werden. Kein Gesetz in diesem Staat ist rechtmäßig." 3 Man stelle sich einfach vor irgendeine politische oder andere weltanschauliche Bewegung würde öffentlich verkünden, sie würden über" den Gesetzen dieses Staates stehen, die Gesetze wären nicht rechtmäßig, man müsse sie gar bekämpfen! Der Verfassungsschutz würde sofort reagieren. Doch wo ist er im Falle dieses gefährlichen neosatanistischen Gedankengutes, dem mehr Menschen in dieser Republik (und natürlich weltweit) huldigen, als jedem Demokraten lieb sein kann? Wie ist die Antwort der politisch Verantwortlichen darauf? Es scheint kein Interesse daran zu bestehen. Und warum nicht? Hans-Jürgen Ruppert von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen" in Berlin resümiert völlig richtig wenn er von einer gesellschaftlichen Unterwanderung" durch Äußerungen der Macher" in der Szene betreffs einer neosatanistischen Staatsreligion", einer satanistischen Gesellschaft" und einem Krieg gegen die Christen" spricht. 4 Denn Tausende werden zerbrechen, Millionen vergehen, und weitere Millionen werden bereitstehen und nicht begreifen: Diese aber werden nur Dung sein für die geistige Elite einer kommenden Menschheits-Generation, welche führen wird auf die Höhen geistiger Erkenntnis. Durch Leid und Erfahrung

50 zur Erkenntnis, das ist der Weg zur Reife", das ist der Weg zum angestrebten Gottmenschentum", wie in internen Unterlagen einer okkult-satanistischen Loge zu lesen steht, die mir vorliegen. 5 Und auch die Worte des ehemaligen Innenministers Otto Schily's verhallen ungehört, der bereits 1996 bei einer Informations- und Diskussionsveranstaltung der SPD-Bundestagsfraktion zum Thema Sekten und Psychogruppen" sagte: Der Staat muss sich meiner Meinung nach aber dann für Sekten und Psychogruppen interessieren, wenn sie Menschen ihrer physischen oder psychischen Freiheit berauben... Das kann der Staat nicht dulden. Am leichtesten fällt die Grenzziehung dort, wo es in die Extreme geht, wenn also sogenannte Religionsgemeinschaften oder Sekten wie z. B. satanistische Kultvereinigungen dazu übergehen, Rituale zu veranstalten, bei denen auch die körperliche Unversehrtheit des Menschen in Frage gestellt oder beeinträchtigt werden. Dort ist die Grenze weit überschritten. Es ist dann die Pflicht des Staates, sich für diese Vorfälle zu interessieren und für die Einhaltung der Verfassung und der Rechtsordnung zu sorgen." 6 Doch der Staat duldet es. Duldet, dass krudes, menschenverachtendes neosatanistisches Gedankengut immer noch in Deutschland verbreitet wird. Und interessiert sich auch nicht für die Hintergründe. Wird irgendwann einmal aufwachen, wie vor kurzem bei den islamistischen Fundamentalisten, die heimlich in Moscheen ihr

51 demokratiefeindliches Gedankengut verbreitet haben. Hoffentlich ist es dann nicht zu spät.

52 4. Berauscht an der eigenen Schlechtigkeit" Die Szene im religiösen Untergrund ist gefährlich, bewegt sich im kriminellen Okkultismus und Satanismus, den ich schon in früheren Publikationen als Hardcore-Satanismus" definiert habe. 1 Lerne leiden und sterben, das ist die große Übung für die Ewigkeit, ist das Noviziat der Unsterblichkeit", denn um den Sturm des Bösen aufzuwirbeln und zu beschleunigen, muss man der Schlechteste sein, " sagt schon der Okkultist Eliphas Levi oder: Um im Bösen Erfolg zu haben, muss man absolut schlecht sein", denn das Böse... ist die Bejahung der Unordnung" und die Übertretung der Gesetze gefällt nur, weil sie uns über die Gesetze zu erheben scheint. Die Sünden gegen Gott schwächen im Menschen die Kraft Gottes." Für ihn ist das große Geheimnis der Magie, den Satanas zu erschaffen und zum Satanas zu werden." 2 Hier geht es um in sich abgeschottete Zirkel, Logen und Kulte, die vor Mord und Totschlag genauso wenig zurückschrecken wie vor dem Quälen und Peinigen ihrer Opfer. Die sich berauschen an der Schlechtigkeit des eigenen Handelns mit Glauben an die Allmacht des unmoralischen finsteren Triebes. Die mit manipulativen Techniken, Folter und Drogen arbeiten bis hin zum Tod dem Verräter". Nach dem Motto: Alles können, heißt

53 alles wagen (Eliphas Levi). 3 Brutale und sadistische Varianten (der Schwarzen Messe) werden nach Darstellung von Aussteigern durchaus praktiziert", stellt der Endbericht der Enquete-Kommission Sogenannte Sekten und Psychogruppen", herausgegeben 1998 vom Deutschen Bundestag fest. Aussteigerberichten zufolge, wird ein Satanist gefoltert und foltert andere. Liebe soll in Hass umgewandelt werden, und je besser dies dem Adepten gelingt, desto weniger hat er selbst mit Foltermaßnahmen zu rechnen. Die Mitgliedschaft in satanistischen Gruppen führt nicht selten zu Abhängigkeits-, Angst- und Besessenheitssyndromen, wie auch zu medizinisch diagnostizierten psychotischen Episoden." 4 Im Satanismus geht es um Macht, um Power". Macht über Leben und Tod, über andere Menschen, die als Sklaven" bezeichnet werden, die dienen müssen", Macht um kosmische Zusammenhänge nicht nur zu begreifen, sondern auch beeinflussen zu können und um (auch sexuelle) Macht in brutalen und sadistischen Ritualen und Schwarzen Messen über die Rangniederen oder Frauen und Kinder. Und es geht (natürlich) um Geld. Denn die Satanisten und Okkultisten, die dem Hardcore-Satanismus" angehören, haben wenig gemein mit Möchtegern-Okkultisten, Freizeit-Grufties oder Hobby-Magiern, sondern sind oftmals national und international miteinander vernetzt. Ähnlich der Kindersex- Mafia. Ein Wahnsystem" wurde so geschaffen, in dem alle

54 Grenzen von Gefühl, Anstand und Scham niedergewalzt und Tabus bewusst gebrochen werden. Kindersex und Kindersatanismus - sexuelle (Erwachsenen-) Perversionen und Hardcore"-Satanismus: ein grauenvolles Kaleidoskop der menschlichen Seele mit Blick in eine selbst geschaffene Hölle, in der die Würde des Menschen mit Füßen getreten wird. Denn dieser Satanismus, der ein Dunkelfeld hat, dessen Größe niemand kennt und deshalb Raum für allerlei Spekulationen zulässt, existiert mitten unter uns und weist schon längst kriminell organisierte Strukturen auf. Nur keiner merkt's.

55 5. Über okkulte Treue" und Logengeheimnisse" Ein Vordringen für Außenstehende in diese inneren Kreise des organisierten Satanismus und Okkultismus ist fast unmöglich. Das Initiationsritual bindet die Eingeweihten zeit ihres Lebens an die Organisation. Mit Hilfe vom Ablegen verschiedenster Prüfungen, Blutsbrüderschaften und lebenslanger Zugehörigkeit sichern sich die Hohepriester oder Großmeister ihr elitäres Geheimnis. Als Beispiel möchte ich hier die Hochwürden" (27. bis 29. Grad) der Fraternitas Saturni" aufführen. Ihre Inhaber sind besondere Vertraute des Großmeisters und müssen über nachfolgende Voraussetzungen verfügen: eine mindestens zehnjährige Logenzugehörigkeit, unbedingte Zuverlässigkeit, äußerste Disziplin und bewiesene Treue sowie umfangreiches Wissen in Bezug auf die höhere und rituelle Magie". Für die Hochwürdengrade" (30. bis 33. Grad) gilt intern folgendes: Strenge und harte Bewährung im Sinne des Logengesetzes im Geist des Demiurgen Saturn. Der Bewerber muss eine absolute brüderliche und geistige Verbundenheit mit der Bruderschaft durch entsprechende charakterliche Fähigkeiten bewiesen haben, eingeweiht sein in das Wissen des wahren und geistigen Templerordens, orientiert sein über: esoterische Orientalistik-Riten und Kulte alter Tempel, sowie

56 Geheimkulte der magischen Sekten der Antike und der Neuzeit. Eine mindestens zwölfjährige Zugehörigkeit zur Loge muss nachgewiesen sein. Eventuelle Bindung zur Loge durch Blutsbrüderschaft mit dem Großmeister. Die Entscheidung trifft der Großmeister. 1 Dies lässt erkennen, dass es für Außenstehende eigentlich unmöglich ist, eben mal Zugang zum inneren Kreis" oder gar zu den Logengeheimnissen" von Geheimorden zu erhalten. Die Mitgliedschaft ist im Grunde genommen ein lebenslanger Prozess. Und nichts darf nach außen dringen. Denn die meisten Mitglieder sind sich darüber bewusst, dass es, so die Enquete-Kommission, bei den praktizierten Ritualen oder sonstigen Praktiken der Gruppe häufig zu Straftatbeständen kommt, die einmal bekannt geworden notwendigerweise eine Strafverfolgung durch Staatsanwaltschaft und Polizei nach sich ziehen." 2 Denn in den meisten okkult-satanistisch und gnostisch-magischen Geheimorden müssen sich die Brüder und Schwestern" einem gefährlichen Ritus" unterziehen, um seinen oder ihren Mut dem Orden zu beweisen. 3 In einem internen Protokoll des Illuminaten-Ordens" in Frankfurt am Main von einer Mitgliederversammlung am steht zu lesen, dass er sich von der Schweizer Vereinigung" losgelöst hat, wegen unmoralischer Vorkommnisse". 4 Auf die wird natürlich nicht in dem Protokoll eingegangen. Der Journalist Horst Knaut, der sich in den siebziger Jahren

57 wohl als einer der ersten ernsthaft mit dieser Materie beschäftigt hat, meinte dazu treffend:... wer die Arkangesetze viele dieser Verbindungen nur annähernd kennt, kommt bei seinen Erkundungen bald an ein Tor, das in ein großes Land des Schweigens führt. Die Hirne der Geheimbündler sind Tresore der Verschwiegenheit. Und genau das ist die unheimliche Stärke dieser Subkultur." 5 Das bestätigt beispielsweise auch die Großloge Communitas Saturni", eine okkulte Freimaurer-Loge" 6, wie sie sich selbst nennt: Da sich die Communitas Saturni als Geheimloge versteht, ist über die Privatangelegenheiten der Mitglieder, erörterte Lehren und die Ordens-Rituale gegenüber Nichtmitgliedern striktes Schweigen zu bewahren." 7 Der gnostisch-magische Geheimorden Ordo Baphometis" bekennt: Jeder Bruder/Schwester ist verpflichtet über alle Kulte, Rituale, Gebräuche und insbesondere Lehren des O.B. allen Profanen und Nichtmitgliedern gegenüber zu schweigen. Ohne besondere Genehmigung des Hohepriesters darf alles auf den Orden bezüglich in Rede, Schrift oder Druck nicht veröffentlicht werden... Jeder Bruder/Schwester muss die Logenutensilien, Logenschriften, Studienhefte, Drucksachen, Gradverleihungsurkunden, Logenmantel, Kultgegenstände, verschlossen aufbewahren." 8 In streng vertraulichen, internen Unterlagen des okkultmagischen Ordens Fraternitas Saturni", die mir vorliegen, steht geschrieben: Wer Logengeheimnisse

58 preisgibt, ist ein Verräter an dem, was den anderen Logenbrüdern das Heiligste ist. Wer die Schweigepflicht verletzt, muss nach dem Gesetz der,mitleidlosen Liebe' die Konsequenzen in ihrer ganzen Härte tragen." 9 In einem Brief eines Großmeisters der Loge wird extra nochmals darauf hingewiesen, dass die internen Angelegenheiten des Ordens der Schweigepflicht" unterliegen. 10 Und auch der Sonnentempler-Orden", der sich als Erbe der mittelalterlichen Tempelritter" ansieht und in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts wegen Massentötungen in die Schlagzeilen geriet, forderte bei den Initiationsriten Verschwiegenheit, Loyalität und Treue. Die Namen der Führer, die Organisation und die Aktivität des Ordens dürfen von den Mitgliedern weder gegenüber Außenstehenden noch gegenüber anderen Mitgliedern preisgegeben werden", heißt es in Artikel 5 der geheimen Ordensregeln. 11 Auch die Enquete-Kommission Sogenannte Sekten und Psychogruppen", kommt in Bezug auf die Arkandisziplin der Kulte, Logen und Orden zum Schluss: Initierte (eingeweihte) Mitglieder dürfen oft bei martialischer Strafandrohung (z. B. Folter, Vergewaltigung, Tod usw.) keine Informationen über die Infrastruktur und den Organisationsgrad der Gruppe, Loge, des Ordens nach außen weitergeben. Auch dürfen sie nicht über Initiationsgrade, über den genauen Ablauf von Ritualen oder sonstigen Praktiken berichten." 12 So verlangt beispielsweise die Communitas Saturni" von ihren

59 Mitgliedern, dass diese beim Beitritt in den Orden eine eidesstattliche Erklärung unterschreiben und sich verpflichten, lebenslang die Einweihungen geheim zu halten! 13 Wisse - wage - schweige", wie der Mentor des Neosatanismus Aleister Crowley es ausgedrückte, der ebenfalls perverse Riten und Morde von seinen Anhängern forderte. Denn eines dürfen wir nie vergessen: Menschen, die andere Menschen aus religiösen Motiven ermorden, nehmen ihre Lehre ernst! Sie haben damit die Macht über Leben und Tod des Einzelnen. Seltsamerweise haben wir keine Probleme damit dies islamistischen Fundamentalisten und Selbstmordattentätern durchaus zu attestieren. Okkultisten jedoch trauen wir so etwas nicht zu. Das ist ein eklatanter Fehler!

60 6. Ein Wort zu den Experten: ahnungslos und verharmlosend" Die Abschottung funktioniert so gut, dass wenn einmal Einzelfälle bekannt werden, die Gesamtzusammenhänge, die existierende Szene und oftmals auch die wahren Hintermänner aber im Dunkeln, im Verborgenen bleiben um weiterhin ungestört zu agieren. Wenn einmal Satanismus überhaupt bei den Ermittlern oder in den Medien erwähnt wird, dann meist in Bezug auf Friedhofs- oder Grabschändungen. Und diese werden dann - wie soll es anders sein - auch ausschließlich Jugendlichen zugeschrieben. Schließlich gibt es ja Untersuchungen, die genau belegen, wie viele von ihnen dem Jugendsatanismus- und Okkultismus frönen. Und die Zahl derer, die straff organisiert sind und harte Praktiken durchführen, sollen sehr gering sein, so meinen Experten oder solche, die sich als Experten verstehen wollen immer wieder. Also alles im grünen Bereich". Der Thüringer Sektenexperte Ingo Weidenkaff hat in einer aktuellen Studie aus dem Jahr 2000 scheinbar herausgefunden, dass nur die allerwenigsten wirklich Satanisten sind." 1 So die landläufige Meinung. So die falsche Meinung! Denn wer von diesen Fachleuten" hat wirklich Einblick in die Mitgliederlisten der geheimen Zirkel, Kulte, Logen und Orden,

61 die dem Hardcore-Satanismus" zugerechnet werden können, sofern wirklich solche Listen existieren? Keiner. Denn derjenige, der andere verrät muss mit einer martialischen Strafandrohung rechnen. Nach dem Motto: Wenn du uns outest, stirbst du, " meint hierzu Ingolf Christiansen. 2 Es ist ja nicht einmal bekannt welche und wie viele Gruppen, die im geheimen, im religiösen, im neuheidnischen, rechtsextremen und okkult-satanistischen Untergrund agieren, es überhaupt wirklich gibt. So sind die empirischen Studien über die Beschaffenheit und die Gefahr des Satanismus, zumeist auf Umfragen basierend, ihr Papier nicht wert! Und dennoch werden sie auch in politischen Belangen immer wieder als Beweis für eine geringe Gefahr herangezogen, obwohl eigentlich keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen" (Enquete-Kommission) 3. Mehr als ein Widerspruch: ein Skandal! Bereits 1990 beklagt sich der hessische Parlamentsabgeordnete Roland Rösler (CDU) darüber, wie wenig ernst die Satanismus-Thematik von den meisten Politikern genommen wird. Nach einer Anfrage der CDU, wie die Landesregierung mit diesem Problem fertig werden will, kommt eine heitere" Debatte in Gang. Eine SPD-Abgeordnete fragt spöttisch, ob denn das Ministerium für Wirtschaft und Technik als zuständiges Haus für Bergbau und unterirdische Dinge auch zuständig für Parlaments-Initiativen, die Satanskult ansprechen, zuständig sei? Worauf ein Minister gut gelaunt

62 antwortet, er sei jedenfalls für die sieben Zwerge zuständig, weil die auch im Bergbau tätig gewesen seien, worauf allgemeines Gelächter ausbricht. 4 Ein Skandal ohnegleichen. Noch ein Verharmlosungs-Beispiel", das für viele andere steht, kommt aus unserem Nachbarland Österreich. Dort erklärt 1999 Peter Potzinger, der Sektenbeauftragte von Niederösterreich, dass es hier keine organisierte Satanismus- Szene gebe. Einzelfälle werden - wie von mir bereits angesprochen - Jugendlichen in der Pubertät zugesprochen, einer Abgrenzung vom Elternhaus". Und weiter führt der niederösterreichische Experte" aus: Es ist also zumeist nur in der Pubertät eine Rebellion, weil die Gesellschaft heute mit orangen Haaren nicht mehr zu schockieren ist." Und dann gibt er noch den unglaublichen Tipp: Wenn der Jugendliche bereit ist, kann eine Familientherapie absolviert werden. Wenn nicht, kann man nur warten, ob diese Phase wieder vorbeigeht." 5 Unfassbar! Und diese Leute werden als Sektenbeauftragte bezahlt! Denn die wirklich organisierten erwachsenen Satansgläubigen, denen auch akademisch gebildete Intellektuelle" angehören (Enquete-Kommission) 6 und jene, die alleine oder in kleinerem Kreis Rituale praktizieren, bei denen es auch zu wahnhaft motivierten Straftaten kommen kann" (Enquete- Kommission) 7, werden sich niemals an derartigen Untersuchungen, Studien oder Umfragen beteiligen. Denn in

63 diesen Kreisen heißt es, wie wir bereits gesehen haben, Wisse, Wage, Schweige", oder, wie ein Insider formulierte: Denn auf Schweigen und Vertrauen ist das Wahre aufgebaut!" 8 * Wichtig in diesem Zusammenhang ist der Aspekt, dass die Enquete-Kommission von akademisch gebildeten Intellektuellen" spricht, die auch der organisierten erwachsenen Satanistenszene angehören. Und nicht nur irgendwelche fehlgeleiteten" Jugendlichen, wie oft andere Möchtegern-Experten" behaupten. Regula Schwager von Castagna", der Beratungsstelle für ausgebeutete Kinder, weibliche Jugendliche und in der Kindheit ausgebeutete Frauen" in Zürich sagt hierzu, dass die meisten obskuren Zirkel sehr gut organisiert wären. Außerdem sind oft gutsituierte, angesehene Personen in solchen Zirkeln aktiv." 9 Eine Großmeisterin einer bekannten Loge verriet mir bei einem persönlichen Gespräch, dass nicht nur Studenten und Lehrer, sondern selbst Richter und hohe Polizeibeamte Mitglieder wären. Sie nennt mir vertraulich auch einen konkreten Namen, bei dem ich sehr überrascht bin, weil es ein Name aus den ehemals höchsten Polizeikreisen dieser Millionenstadt ist. Auch Politiker sollen bei einer bestimmten schwarzmagisch

64 arbeitenden Loge (deren Namen sie mir nennt und die tatsächlich einen großen Einfluss in der Szene besitzt) zu finden sein, die weltweit verzweigt ist. 10 Der ehemalige Sektenbeauftragte der evangelischen Kirche Westfalens, Rüdiger Hauth, der sich nach eigenen Angaben mehrfach in okkulte Zirkel in den USA und in England eingeschleust und selbst an schwarzen Messen teilgenommen hat, erklärt: In Crowleys O. T.O. (gemeint ist der Ordo Templi Orientis", ein Okkultorden, der weltweit vertreten ist/ d. A.) sind beispielsweise alle Schichten vertreten. Auch Rechtsanwälte, Studenten, Ärzte. Oder der Studienrat, der morgens Latein bei seinen Oberstufenschülern unterrichtet. Sie führen ein Doppelleben. Für diese Leute ist es natürlich noch schwieriger, auszusteigen, weil sie leicht erpressbar sind." 11 In mir vorliegenden, streng vertraulichen Unterlagen einer noch heute in Deutschland praktizierenden okkult-magischen Loge gibt ein ehemaliger Großmeister Auskunft über die Berufe der Mitglieder: Wissenschaftliche Mitarbeiter, kaufmännische Angestellte, Ärzte, Zahnarzt, Diplomkaufmann. Er listet sogar prozentual" die Zusammensetzung der Mitgliederberufe auf: 45 % akademische Berufe, 50 % Angestellte, Kaufleute, Handwerker, Beamte, 5 % Hausfrauen, Rentner, Arbeiter." Die soziale Herkunft" aller Mitglieder wird als Gutes Bürgertum" angegeben; der Großteil (70 Prozent) ist zwischen dreißig und fünfzig Jahre alt. 12 Der einstige Großmeister einer Geheimloge hat dem Journalisten Horst Knaut verraten, dass

65 unter den Mitgliedern beispielsweise ein Zahnarzt ist, eine Angestellte bei einer großen Bank in der Schweiz, ein Drogist, ein Ingenieur, ein Angestellter eines Regierungspräsidiums und so fort. 13 Auch ein Bediensteter beim Ordnungsamt, ein Diplom-Sozial-Pädagoge, ein Lehrer für Krankenpflege, eine technische Assistentin für Informatik, ein Diplom-Physiker, ein Chemiker, ein Oberamtsanwalt, ein Diplom-Buchhalter, ein Buchbinder, ein Übersetzer, ein Lehrer, ein Werkzeugmacher und gar ein Pastor sind darunter zu finden, sowie Theologen, Psychologen und Sozialpädagogen, oft interessiert an Sexualwissenschaften. 14 Im Templum Baphomae", einem Orden des Schweizer Magiers Akron alias Carl-Friedrich Frey, besteht der größte Teil des Publikums" aus Akademikern, mit einem deutlichen Schwergewicht bei therapeutisch tätigen Berufen". 15 Nachdem in den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts der Sonnentempler-Orden", der sich als Erbe der mittelalterlichen Tempelritter" ausgab und dessen Führer Joseph Di Mambro sich als der wiedergeborene Moses" sah, sich mit Massentötungen brutal in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit mordete, waren viele überrascht, dass seine Mitglieder alles geachtete Leute aus gutbürgerlichen Kreisen waren und sind: der wohlhabende Bürgermeister des Montrealer Vororts Richelieu, ein Buchhalter im Quebecer Finanzministerium, ein vermögender Schweizer Grundbesitzer, ein millionenschwerer Verkaufsleiter der berühmten Schweizer

66 Uhrenfirma Piaget, der prominente Dirigent Michel Tabachnik Das alles macht mehr als nachdenklich. Jan Christoph Wiechmann, der für den Stern" das Thema Satanismus recherchiert hat meint in Bezug auf Satanisten in Sachsen, die stellvertretend stehen können: Man würde sie wahrscheinlich gern als dumm bezeichnen, aber sie sind nicht dumm... Man kann sie nicht wegdrücken in die Ecke der Geisteskranken oder in die sozialpädagogische Schublade,dysfunktionales Elternhaus'. Sie haben einen Beruf, sie verdienen ihr eigenes Geld 17 Verabschieden wir uns also Adieu von der weit verbreiteten und falschen Meinung der meisten Experten" aus Justiz, Politik und Kirche, dass Satanisten/Okkultisten oder andere, die sich in Logen, Orden oder Kulten zusammenfinden, dumm" sind, den unteren" sozialen Schichten angehören oder eigentlich nur Jugendliche wären, wie die oben genannten Beispiele belegen.

67 7. Satanismus, Rechtsradikalismus und Deathund Black-Metal Im Zusammenhang mit der Ritualmord-Thematik ist auch die unheilige Allianz" zwischen Okkultismus/Satanismus und Rechtsradikalismus wichtig. Schon 1998 erkannte die vom Bundestag eingesetzte Enquete- Kommission: Hinzu kommt, dass ein Teil der okkulten Anschauungen im Zusammenhang mit rechtsradikalen und neofaschistischen Vorstellungen in Verbindung stehen." 1 Ingolf Christiansen, Beauftragter für Weltanschauungsfragen in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover und Mitglied der damaligen Enquete-Kommission ergänzt: Gerade im traditionell-okkultistischen Satanismus gibt es Überschneidungen zum rechtsideologischen Bereich. Der Blut und Boden-Komplex, die Herrenmenschenideologie gehen mit satanistischen Vorstellungen durchaus ein symbiotisches Verhältnis ein. Auch scheinen Anhänger beider Richtungen nicht abgeneigt, den eigenen politischen Wirkungsrahmen durch magische Arbeit aufzupeppen." 2 Auch die Landesregierung Baden-Württemberg wies bereits 1995 darauf hin, dass neogermanisches Rassedenken mit der satanistischen Ideologie vermischt" werde und verschiedene Rock-Gruppen Satan und Hitler gleichzeitig huldigen. 3

68 Schon Aleister Crowley, der Mentor des Neosatanismus, soll sich gerühmt haben: Ehedem Hitler ward, bin Ich!" 4 Michael Aquino, der Leiter des satanistischen Temple of Seth", einer Abspaltung der Church of Satan", hat sogar auf der Wewelsburg, dem Herz" der SS bei Paderborn, eine magische Arbeit" durchgeführt. Unterlagen darüber liegen mir vor. 5 Die germanische Tradition, " so Aquino, ist ebenfalls Teil des Erbes des Fürsten der Finsternis und deshalb von einem Orden des,temple of Seth' übernommen, denn dieser nimmt alle Manifestationen der Macht der Finsternis in der Welt bei sich auf." 6 Bei einer bundesweiten Grossrazzia 1999 in der Neonazi- und Satanistenszene spricht der ermittelnde Staatsanwalt von einer unheilvollen Verquickung verschiedener Ideologien" und davon, dass die Grenze zwischen Satanismus und Neofaschismus fließend sei. 7 Jan Christoph Wiechmann schreibt im Magazin Stern": Satans Jünger - Sie quälen Menschen zu Tode, graben Leichen aus und trinken Blut: das Treiben der Teufelsanbeter hat eine neue Dimension erreicht. Verfassungsschützer sprechen von einer Allianz zwischen Satanisten und Neonazis." 8 So wie beispielsweise auch der Heidnische Blutbund", der mit Morddrohungen in Runenschrift eine Verbindung zwischen Satanismus und Rechtsextremismus erkennen lässt. 9 Aufgrund meiner jahrelangen Recherchen bin ich immer wieder auf Kulte, Gruppierungen und Orden

69 gestoßen, die Nazis und Satanisten gleichermaßen in ihren Reihen haben. 10 Diese unheilige und unheilvolle Allianz, die sich schon über Jahre hinweg im religiösen und rechtsextremen Untergrund in Deutschland (aber auch weltweit) etablieren konnte, ist eine der größten Gefahren für unsere Demokratie, unsere Gesellschaft und erst im Ansatz von Justiz und Politik erkannt worden. Auch in Österreich, in Tirol. Die Staatspolizei (Stapo) ermittelt 1996 gegen Satanisten, die in einem Stollen im Berg Isel in der Nähe des Innsbrucker Westbahnhofs schwarze Messen feiern. Mit dabei: Neonazis, die mit markigen Sprüchen gegen Ausländer und Minderheiten für einen neuen Führer" skandieren. Im Zuge der Ermittlungen erkennt der stellvertretende Innsbrucker Polizeidirektor und Leiter der Abteilung Staatsschutz, Hofrat Dr. Kiechl, dass es sogar mehrere Gruppen" geben muss. Und resümiert sicher zu recht: Da das Problem immer aktueller wird, besteht dringender politischer Handlungsbedarf." Doch das Problem sei, nicht einmal im Innenministerium gäbe es eine Sondertruppe für das Sektenwesen. In einer beschlagnahmten Insider-Schrift ist sogar die Tötung von Aussteigern" befürwortet worden! 11 Ferner wird auch der Zusammenhang zwischen Okkultismus/ Satanismus und Rechtsextremismus in der Death- und Black- Metal-Szene erkannt. Rassenhass, Antisemitismus, nationalsozialistische Symbole und satanische Lehren haben

70 eine unheilvolle Symbiose eingenommen. 12 Ein Beispiel aus der Schweiz ist der Schwartze Orden von Luzifer" Er verschweigt seine wahren Absichten nicht. Sein Gedankengut beruht unter anderem auf Karl Maria Wiligut. Auf seiner Homepage wird das sogenannte Grottenlied" von Dänenkönig Frodi, dem Verkünder des ewigen Irminenglaubens" thematisiert. Darin geht es um Vormenschenstämme", um Licht- und Steinkinder" und um Stammväter der späteren Herrenmenschen, die sich Jahrtausende hindurch als geborene Schwarzmagier betätigten." 13 Insbesondere aus Norwegen überflutet dieser gefährliche Sud das südlichere Europa, in der neogermanisches Rassendenken mit der satanischen Ideologie vermischt wird. Gruppen wie Burzum" und Mayem" huldigen Hitler und Satan gleichzeitig. 14 In einem Interview mit der Band Barad" erklären Mitglieder auf die Frage hin, wie sie sich ihr ideales Leben gestalten würden: Es würde keine andere Rasse als die weiße geben. Teile anderer Rassen wären in Zoos als Schauobjekte gehalten und bei Verlust nachgezüchtet. Zur Erinnerung, was für eklige Sachen sich mal frei bewegen durften. Keine Kirche, Moschee oder ähnliches würde mehr Europa verunreinigen; es wäre frei von allen ausländischen Götzen, Kultstätten und ihren Dienern. Die alten Riten würden auferstehen und eine neue Zeit anbrechen, in der sich nur die weiße Rasse zu gottesgleicher Größe erhebt." 15

71 Als Beispiel für die Verbreitung und Anerkennung des Satanismus in der Szene ist der Text Seven Churches" der Gruppe Holly Hell by Possessed": "Gott ist geschlachtet, trinkt sein Blut. Der wirkliche Glaube ist ganz nah. Wir müssen in Satans Land gehen... Satans Sohn ist neu geboren, dem Tod verschworen, Tage von Hass und Tage von Schmerz. Ewigkeit für Satans Herrschaft... Geschwärzte Messen, geschwärzte Kreuze, Ritual, ab die Köpfe, Kehlen durch..." 16 Und als ein weiteres Beispiel die Band Asmodeus": Hier und da lagen Teile von menschlichen Körpern, der abartige Gestank von ihnen ist das was du überall riechen konntest. Ihre Torsos waren zerbrochen und verstreut. Die Gehirne lagen auf dem Boden und die Augen waren das nächste was du fandest. Und dann sahst du deinen Spaß. Ein Brustknochen der zur Sonne zeigte. Jetzt hast du das Gefühl alle Bruchstücke platzen in deine Vagina herein.,du kommst', vergewaltige den Tod und genieße den tödlichen Sex." 17 In einer Insider-Publikation, die verschiedene Interviews zusammenfasst, erklärt die Band Lugburz", ehemals Kalibos": Was zählt ist, dass wir Satanisten sind, die die christliche Kirche auf den Tod hassen." 18 Das erschreckendste aber ist, dass Satanisten und Pseudo- Satanisten diverser Black- und Death-Metal-Bands, die in dieser Musik den Ausdruck ihres Glaubens sehen, auch Mord und Totschlag und Nekrophilie befürworten. Der Zweck heiligt die Mittel, Gesetze sind da, um gebrochen

72 zu werden", erklärt ein Mitglied von Mjölnir" Mord ist auch in Ordnung, da ich den Menschen keine Sympathie entgegenbringen kann", ergänzt einer der Gruppe Gorbalrog" Ein anderer: Mord ist gut gegen die Überbevölkerung. Basta. Es ist schade, dass man heute für all sowas eingesperrt wird." ( Asaru"). Wir empfinden keinerlei Unakzeptanz gegenüber solchen Gesetzwidrigkeiten. Soll jeder machen, was er will", erklären Mitglieder von Diesater". Und eines von Bilskirnir" meint: Solange man schließlich für einen guten Grund tötet, sehe ich im Prinzip nichts falsches daran." Ein Aktiver der Band Sonnentod" erklärt: Am meisten interessieren mich die dunklen Seiten des Heidentums, wie z. B. Tier- und Menschenopfer... Es macht mir nichts aus, wenn jemand stirbt oder ermordet wird, es ist mir egal und es berührt mich nicht." Ilmari" dazu: Abgesehen mal von Friedhofsverwüstungen. kann ich Kirchen anzünden und Mord nur gutheißen. Somit kehrt man dieser verklärten, christianisierten Welt den Rücken und zeigt den verängstigten Christen, dass man keinen Wert auf ihre Sakramente legt." Grabgesang" meint in Bezug auf Kirchenbrandstiftung, Friedhofsverwüstung und Mord: Ich denke der Zweck heiligt die Mittel für den symbolischen Ausdruck gegen eine festgefahrene Gesellschaftsvorstellung. Es ist ein Zeichen, dass andere Menschen zwangsläufig registrieren müssen, da es sie mit ihren Ängsten konfrontiert." Eternity" stimmt zu: Jede Aktion die dazu dient, der jämmerlichen Christenheit einen

73 Schaden zuzufügen ist es wert, unterstützt zu werden, sei es nun eine Kirchenbrandstiftung oder, wenn nötig, auch ein Mord an einem oder mehreren von ihnen. Leider ist dies aber nun mal schwer strafbar, da einige diesbezüglich wohl doch anderer Auffassung sind." Seeds of Hate": Mord wird leider zu schwer bestraft, denn etliche Leute hätten den Tod verdient." Pesttanz": Im Prinzip habe ich gegen Mord nichts, ich habe allerdings keine Lust für so etwas ins Gefängnis zu gehen: wäre es straffrei, hätte ich keine Probleme damit, jemanden in einer fairen Auseinandersetzung zu töten." Suffering Souls": Der Zweck heiligt durchaus die Mittel, denn anders wird die Szene nicht ernst genommen." 19 Leichenschrei", der Sänger von Opferblut" meint: Es ist ein schönes Gefühl, zu foltern und zu töten. Du bist Herr über Leben und Tod... Bestraft alle, die uns nicht unterstützen. Recreate Auschwitz ( Richtet Auschwitz wieder ein"/d. Autor)". 20 Und ein Band-Mitglied von Absurd" bringt es auf den Punkt: Wer die Abläufe der Justiz kennt, der wird entsprechende Vorkehrungen treffen, um nach erfolgreicher Tat nicht durch die Fahndung ermittelt zu werden." 21 Dass Absurd" vor Mord nicht zurückschreckt haben drei der Mitglieder bewiesen, in dem sie 1993 den 15jährigen Sandro Beyer getötet haben. Aber auch andere Mitglieder der Black-Metal-Szene scheuen sich nicht zu davor zu töten: 1992, Norwegen: Bard G. Ethin alias Faust", der Schlagzeuger der Gruppe Emperor", ermordet in Lillehammer

74 einen Homosexuellen , Norwegen: Der satanistische Rockmusiker Christian Vikernes alias Count Grishnackh", Ex-Sänger der Gruppe Burzum", tötet mit 23 Messerstichen den satanistischen Black-Metal Musiker Oystein Aarseth alias Euronymus" Er wird wegen Mordes, Grabschändung, illegalem Sprengstoffbesitz und Brandstiftung zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt , Deutschland: Der Gitarrist der Gruppe Opferblut" ersticht einen 16jährigen Lehrling. Der Satanist Leichenschrei", Opferblut"-Mitglied, erklärt: Wer sich uns in den Weg stellt, muss halt mit Konsequenzen rechnen." 24

75 8. Satanistische Festtage: Halloween" und Samhain" Beispielhaft für verschiedene "szenische" Feiertage möchte ich nachfolgend zwei herausgreifen. Der 30. Oktober, der Vorabend von Halloween, gilt in der okkultsatanistischen Tradition als allen heiligen Säften geweiht". Insider haben mir berichtet, dass wenn Opfer für einen bestimmten satanistischen Fest- oder Feiertag benötigt werden, diese auch einen Tag vorher beschafft" werden, um sicher zu sein, über ein solches auch zu diesem Datum zu verfügen. Deshalb spielt natürlich Halloween" eine wichtige Rolle. Halloween" ist das Überbleibsel des heidnischen Mondfestes All-Hallows-Eve" ( Aller-Heiligen-Abend") beziehungsweise des britannischen Feuerfests zur Zeit der Druiden, die damit das Ende des Sommers zelebrierten, die englische Bezeichnung für den Festtag Allerheiligen", speziell die Nacht vor All Saints" In Amerika feiern Erwachsene und vor allem Kinder ein Maskenfest, bei dem sie von Haus zu Haus gehen, um Kleinigkeiten zu erhaschen, die Glück bringen sollen. Oft wird dazu ein an einen Menschenschädel erinnernder Kürbis herumgetragen. Mit Feuerwerk und ähnlichem sollen böse Geister ferngehalten werden.

76 Der 31. Oktober ist für Heiden, Hexen, Okkultisten und Satanisten immens wichtig. An diesem Festtag werden von Satanisten Blut- und Sexualrituale gefeiert, eine sexuelle Vereinigung von Satan oder Dämonen und Mitgliedern herbeiund menschliche und tierische Opfer durchgeführt. Halloween" geht im Volksbrauch oft mit Vermummung und der Darstellung von Toten einher. Die Zelebranten setzen sich mit den Mächten des Chaos auseinander, wobei Fruchtbarkeit und Leben siegen werden. Die Nacht des 31. Oktobers geht in den Tag des 1. Novembers über, in Allerheiligen", dem christlichen Fest für sämtliche heilige Märtyrer. Wahrscheinlich war dieses Datum auch der Beginn des keltischen Jahres, zudem große Feuer angezündet wurden. Im Volksbrauch heißt es, dass zu Allerheiligen Geborene Geister sehen können. Im katholischen Raum ist das Fest eng mit dem darauf folgenden Gedenktag der Toten Allerseelen" (im protestantischen der Totensonntag") verknüpft, bei dem zum Gedenken an die Toten Kerzen auf den dafür geschmückten Gräbern angezündet werden. Diese Nacht soll voller Spuk und Zauber sein, in der die Seelen der Toten umherwandern. An diesem Datum, so der satanistische Glaube, sollen auch Menschen geopfert werden. Der 1. November wird aber auch Samuin/Samhain" (keltisch) oder Nos Calan gaef' (walisisch), die Nacht des Winteranfangs", oder teir nos ysbryd" (walisisch), die Geisternacht" genannt, der Jahresbeginn, der Beginn der Zeit

77 der Finsternis", in der die Nacht vorher zeitlos" und die Trennung von Mensch und Anderswelt" aufgehoben ist. In dieser Nacht soll der Eingang zur Unteren und Anderen-Welt" offen sein, in der die Geister bei Prophezeiungen helfen. Der Schleier zwischen den Welten" ist nun am dünnsten beziehungsweise der Spalt zwischen den Welten" öffnet sich, so dass die Verstorbenen die Lebenden besuchen oder gar von ihnen Besitz ergreifen können. Dieses Datum ist aber auch das so genannte Hexen-Neujahr" oder Jahresfest der Hexen", an dem der Höhepunkt der Herbst-Tag-und-Nacht-gleiche und der Wintersonnenwende erreicht ist, an dem es zu dunklen, magischen Riten kommt. An Samhain" fand auch das blutige Opfer für das Königsidol" statt. In satanistischen Kreisen zählen der 29. Oktober bis zum 1. November zu den Satanic Holidays"

78 9. Satanismus, Magie und Fetischismus Um die Hintergründe von okkult/satanistischen Ritualmorden besser verstehen zu können, möchte ich nachfolgend dem Leser eine kurze allgemeine Einführung in den Satanismus, die Magie und den Fetischismus geben. Satanismus 1 ist die rituelle Verehrung und Verherrlichung des Bösen (Satans oder des Menschen, des eigenen Ich's"), die Bejahung der Unordnung, die Verneinung der Vernunft und der sozialen Pflichten, das bewusste Brechen von Tabus, die Übertretung der gesellschaftspolitischen und juristischen Gesetzen, das Praktizieren verschiedener Rituale, Ausführung schwarzer Magie um schadend und manipulierend auf die Umwelt oder die Mitmenschen zu wirken, Verspottung und Ablehnung des Christentums (zum Beispiel in der Schwarzen Messe), Verhöhnung ethischer und humaner Werte, Ausübung der Sexualmagie. Kurzum ist Satanismus eine Subreligion ohne Anspruch auf Legitimation; eine kultisch orientierte, gnostische, weltweit und vielfach verzweigte Religion des Bösen, ein totalitäres Wahnsystem, gesellschaftsfeindlich und persönlichkeitsgefährdend. Im historischen" oder auch rationalistischem/okkulten" Satanismus wird der Teufel, Satan, Luzifer als Symbol als wirkliche Gegenwart und Gegenspieler Gottes verehrt, das

79 Weltbild der Bibel weitgehend akzeptiert. Der wahre Name Satans ist der des umgekehrten Jahwe, er ist die Verneinung Gottes, der Schatten des Lichtes, also der dunkle Aspekt desselben" (Gregor A. Gregorius). 2 Im Neo-Satanismus", auch ritueller" Satanismus genannt, steht die Selbstvergötzung, die religiöse Selbstverherrlichung des Menschen im Mittelpunkt. Der Mentor des Neo-Satanismus und Stammvater des modernen Satanismus Aleister Crowely ( ) meint hierzu: Es gibt keinen Gott außer dem Menschen", also Gott ist Mensch" oder Mensch ist Gott". Mit seiner Teufelsbibel", dem Liber al vel Legis", dem Buch des Gesetzes" hat er eine Force-and-Fire"-Religion geschaffen, in der weder Demokratie noch Nächstenliebe Platz hat; eine satanistische Religion der mitleidlosen Liebe, des unbeugsamen Willens und der Härte. Sie ist eine satanistische Erlösungslehre der Starken, in der Schwaches nichts zu suchen hat. Es gibt keinen externen" Gott mehr, jeder Mensch ist einzigartig und königlich, der Mittelpunkt des Universums". Und daher kann sich auch der Mensch zu einem Richter und Richtenden über seine Mitmenschen aufschwingen, über die juristischen Gesetze und Sittenordnungen und hat das Recht all diejenigen zu töten, die dem Neo-Satanisten sein individuelles, von Crowely verkündetes Recht nehmen wollen! Die meisten weltweiten satanistischen und/oder okkulten Gruppierungen im religiösen Untergrund huldigen Crowleys Maxime. Im ambulanten und kulturellen" (auch: latenter, spontaner")

80 Satanismus gilt Satan als Kultfigur jugendlichen Aufbegehrens. Unter diesen Typ des Satanismus fällt auch der sogenannte Drogen- und Jugendsatanismus". Der Kindersatanismus" (eine Definition, die von mir und meinem Bruder Michael erstmals in unserem "Schwarzbuch Satanismus" geprägt worden ist) beinhaltet die Verwicklung gleich welcher Art (sexuell, rituell, psychisch oder physisch) von Kindern in satanistische Rituale, bei deren Ausführung die Kinder als Zuschauer, Opfer oder Täter missbraucht werden. Hierbei finden wir satanisch-rituelle, kannibalische und sexualpermissive Elemente. Ritueller Missbrauch von Kindern ist stets Bestandteil dieser Art von Satanismus. Magie 3, die Zauber- und Geheimkunst" schreibt Wesen und Gegenständen besondere Mächte, Kräfte und Energien zu. Sie ist die Kunst mit Hilfe von Beschwörungen, Zauberei und rituellen Handlungen Macht über die Natur und den Menschen auszuüben. Magie ist eine Wissenschaft der Natur", die den Menschen in die Geheimnisse der Göttlichkeit" einweiht, wie Alphonse Louis Constant, besser bekannt als Eliphas Levi ( ), der wohl beste Kenner der Magie und größter Okkultist des 19. Jahrhunderts, in seiner Geschichte der Magie" erklärt. 4 Der Magier will aber seine Umwelt nicht nur beherrschen, sondern sie auch so manipulieren, dass sie in seine Dienste tritt. Hinzukommt die (scheinbare) Fähigkeit sich ein Bild, ein Ziel solange einzubilden, bis es erschaffen", wirklich" ist. Magie also als Kunst des Wollens und Macht

81 des Willens". Einer neben Aleister Crowely und Dion Fortune bedeutendsten Magiern des 20. Jahrhunderts, Austin Osman Spare, der sein eigenes magisches System, den Zos Kia Kultus" erschuf, erklärt, dass die Natur der Zauberei (also der Magie) ist, wenn Träume zu Fleisch" werden. Zu seinen Grundlagen gehört die Maxime: Ich glaube was ich will und will, was ich glaube." Sein Zos Kia-Kult" verbindet Techniken aus dem Golden Dawn"-Orden mit Voodoo-Techniken und der Tradition des Drachenkultes aus den dunklen Dynastien des alten Ägypten. 5 Der große Leitsatz der Magie lautet: Was oben ist, ist wie das, was unten ist, fähig die Wunder des Einen auszuführen". Wie oben, so unten, also wie im Himmel so auf Erden" (oder: Wie im Kleinen, so im Großen"). Gemeint ist damit, ausgehend von einem magisch-mystischen Hintergrundgedanken, dass der Mensch das winzige Ebenbild Gottes ist und damit den Mikrokosmos und Gott ( das ins Riesenhafte projizierte Bild des Menschen"), den Makrokosmos symbolisiert. Ereignisse und Taten auf der Erde entsprechen somit denen in höheren Sphären und umgekehrt. Die Kräfte des Universums werden sich oben so verhalten, wie sich der Magier unten, in seiner Welt, verhält. Und auch hier ist das Große Geheimnis" die Göttlichkeit des Menschen". Das große Werk" in der (weißen) Magie ist also, selbst Gott zu werden. Denn der vollkommene" Mensch kennt nicht nur

82 alle Dinge, sondern beherrscht sie auch. In der schwarzen Magie will der Mensch nicht nur Satanas" (Levi) erschaffen, sondern selbst zum Satanas" werden, sich damit zum Herrn über Leben und Tod aufschwingen, die absolute Macht über das Universum erringen. Um jedoch die Gott- oder Satansgleichheit" zu erreichen müssen die verschiedensten Gegensätze miteinander verbunden, vereint, versöhnt werden. Diese Harmonie, dieses vollkommene Gleichgewicht zwischen den Gegensätzen, wird Equilibrium" genannt. Richard Cavendish bemerkt in seinem Standardwerk Die Schwarze Magie" dazu: Viele magische Rituale haben daher den Zweck, die tierischen Triebe in den Tiefen der menschlichen Natur zu wecken und ihnen freien Lauf zu lassen. Der ganze Mensch soll sich zu unendlicher Machtvollkommenheit erheben, nicht nur der Mensch als kultivierter Denker oder der Mensch als brutale Bestie, sondern der Mensch im Zusammenspiel beider Seiten seines Wesens." 6 Schwarze Magie", die magia daemonica" (oftmals auch mit der Goetie" 7 gleichgesetzt) wird auch als schlechte, böswillige, schädliche, destruktive Magie bezeichnet, als der Pfad zur linken Hand", weil alle Bewegungen, die nach links gerichtet sind, das Böse aktivieren und die Macht des Bösen als Rebellion gegen das Gute (Gott) symbolisieren. Sie geht einher mit verletzenden bis zerstörerischen magischen Handlungen und umfasst Schadenszauber und die Erreichung

83 der Ziele mithilfe von Dämonen und dunklen Mächten. Sie soll Lebewesen negativ beeinflussen, ihnen Schaden zufügen und steht auch für Dämonen- und Totenbeschwörung. Weiße Magie", die angeblich göttliche Magie" (Theurgie) 8 hingegen gilt als gute" Magie, als Magie der Liebe, als Pfad zur rechten Hand". Sie umfasst unter anderem die Abwehr von Dämonen und dunklen Mächten mit Hilfe von Gebeten und Amuletten, Engeln und guten Geistern, wird zum Helfen, Heilen, zur Verbesserung von mitmenschlichen Beziehungen sowie zur Abwehr des Bösen benutzt. Sexualmagie" (auch okkulte" Sexualmagie) ist magische" oder rituelle" Sexualität (Crowley), in der durch den Orgasmus freigewordene Energien und sexuelle Triebe gesteuert und zielgerecht eingesetzt werden können. Unersättlichkeit des Begehrens, mutige Selbst-Zügellosigkeit und uranfängliche Sexualität" führt zu einer Einheit der Selbst- Kenntnis, wie es der Magier Austin Osman Spare einst in seinem magischen System Zos Kia" formulierte. 9 Sex als heiliger, magischer (und) natürlicher Vorgang zur Fortpflanzung, zur Schöpfung neuen Lebens, zur Erleuchtung, muss zwangsläufig, so die herkömmliche hermetische Meinung, kosmische Kräfte in sich bergen. Bei der Sexualmagie wird das Potential verborgener Kräfte im Unterbewusstsein, durch Barrieren vom Bewussten getrennt, mittels sexueller Erregung wieder hervorgeholt. Diese Kräfte werden vom Ausführenden wie auch vom Betrachter spirituell

84 genutzt und im Orgasmus frei und verfügbar. Dadurch kann ein höherer Bewusstseinszustand ein Trip" erlebt, oder die Energien gebraucht werden, um materielle Güter zu erlangen, jemanden zu schaden, ihn gar zu töten. In den satanistischen Gruppen, in denen Sexualmagie ernsthaft betrieben wird, ist das Ziel Gott bzw. Satangleich zu werden. Da Gott/Satan zweigeschlechtlich sein muss (Mann/Frau) wird durch den magisch kontrollierten Geschlechtsverkehr, der rituellen Vereinigung, die Aufhebung dieses Widerspruchs zwischen Mann und Frau angestrebt. Die entgegengesetzten weiblichen und männlichen Pole verschmelzen in der mystischen Verwandlung zu Einem" und hebt den Zustand des Widerspruchs in sich selbst auf. Damit ist der Magier, der dies schafft, der enthüllte Gott", wie Crowely sich ausdrückte. In der heidnischen Vorstellung wurde aber auch die vermutete übernatürliche Kraft der Sexualität benutzt um böse Wünsche, also Flüche, auf diese Weise magisch zu verstärken. 10 Fetischismus" bezeichnet in der Ethnologie die Anbetung von Gegenständen" und bezieht sich auf eine religiöse Praxis, bei der unbelebten Gegenständen, so genannten Fetischen", übernatürliche Fähigkeiten zugeschrieben werden. Diese Fetische spielen beispielsweise in der Magie eine große Rolle, sind selbst mit Macht" geladen, stellen eine eigene Kraft" dar, die wie Zaubermittel wirken sollen, wenn man ihnen seinen Willen übermittelt". Sie können durch religiöse Praktiken oder magische Zeremonien zum eigenen Nutzen oder

85 zum fremden Schaden aktiviert werden. Fetische können Figuren aus Stein, Holz, Glas etc. sein oder aber Amulette, Talismane, Knochen, Schädel oder andere Körperteile von Tier und Mensch. 11

86 10. Menschenopfer und magische Fetische In der okkult-magischen, satanistischen Vorstellung ist das menschliche Blutopfer das wirksamste, das erbarmungslos zur Strecke gebracht werden soll". Und vor allem ist ein männliches Kind von vollkommener Unschuld" das geeignetste, denn, so der berühmte Magier Eliphas Levi, um das Tier in uns hervorzubringen, muss der Mensch getötet werden, das wurde... (im)... Opfer eines Kindes gezeigt...", deren Blut heiligende" und sühnende" Kräfte haben soll. Und auch die effektivste Tötungsart und Tötungswaffe wird vorgeschrieben: Die Methode des Tötens ist aber in der Praxis übereinstimmend. Das Tier sollte ins Herz gestochen werden oder die Kehle durchgeschnitten, beide Male mit dem Messer. Alle anderen Tötungsmethoden sind weniger effektiv, selbst im Fall der Kreuzigung wird der Tod durch Erstechen herbeigeführt." 1 Ritualmord durch Erstechen: Von all dem magischokkultsatanistischen Glaubenssystem und den Gruppen, die ihm huldigen, wissen die Ermittler wenig oder gar nichts. Genauso wenig davon, wie weit Satanisten und eben nicht nur sadistisch veranlagte Triebtäter" gehen, um sich phallische Fetische oder auch andere Körperteile (die magische Energie besitzen sollen) für Rituale zu besorgen.

87 Kein anderer als der Begründer des modernen Satanismus, Aleister Crowley, schrieb ein Opfer betreffend" von Verstümmelung" und davon, dass solche Handlungen" scheußlich" wären. 2 Und er verkündete: Ich werde bis zu den Knien des Allerhöchsten aufreichen und seinen Phallus mit seinen Zähnen zerreißen, und ich werde seine Hoden in einem Mörser zerstoßen und Gift davon machen, die Söhne der Menschheit zu erschlagen." 3 Er hat sich genauso wie seine weltweiten Anhänger in heutiger Zeit eine geheimnisvolle Sprache bewahrt, die nur Eingeweihte zu deuten wissen. Diese Zeilen stehen in Büchern, die immer noch frei verkäuflich sind und nicht nur in der okkult-satanistischen Szene kursieren. Andere sprechen von Ritualen mit Urnen von passender Form und Ausdehnung, welche mit der des benutzten Phallus übereinstimmen muss" 4 und wiederum andere postulieren: Gib uns Fleisch!" 5 Wen wunderts, wenn Teufelsanhänger diesen Worten Taten folgen lassen? Wenn die Zerstückelung, Verstümmelung von Mordopfern nicht nur sadistischen Zwecken oder der Entpersonifizierung", dient wie Profiler (John Douglas) dies formulieren 6, sondern auch dem Zwecke der Fetisch- Gewinnung? So wie es der verstorbene Großmeister einer okkultsatanistischen Loge Eugen Grosche alias Gregorius in Aleister Crowley's Magische Rituale" betreffend eines

88 Opfers" formulierte: Hier wird von eigentlicher Verstümmelung gesprochen. Solche Handlungen sind scheußlich." 7 In den USA, in denen Okkultstraftaten schon längst ernst genommen, danach ermittelt und abgeurteilt wird, hat die Los Angeles County Commission for Women", die sich aus Fachleuten aus den Bereichen der Medizin, Psychiatrie, Polizei, Staatsanwaltschaft, Bildung und Erziehung und Religion zusammensetzt, einen Ritual Abuse Task Force Report" erarbeitet. Unter anderem wird darin festgestellt, dass Opfer satanistischer Kulte zur Umkonditionierung in Räume gesperrt werden zusammen mit einem toten Körper oder den verstümmelten Körperteilen eines Tieres oder Menschen." 8

89 11. Fetisch Schuhe & Fruchtbarkeitskult Schuhe als Bekleidungsstück sind nur in der Neuzeit Selbstverständlichkeit. Denn im alten Orient beispielsweise durften weder Frauen noch Juden welche tragen. Über Schuhe gibt es aber auch ein heidnisches, mythologisches und okkultes Gedankengut. So sollte man Schuhe niemals unbewacht stehen lassen, denn durch Zauber kann eine Hexe dafür sorgen, dass der Träger immer wieder zu ihr zurückkommt. Genauso kann durch Schuhwechsel ein Bann und Behexung gelöst werden. Schuhe sollen demnach den bösen Blick abwehren, Gespenster vertreiben, Zauberei und Hexerei verhindern. In der Freimaurerei ist der niedergetretene Schuh" (der Pantoffel) ein Requisit in Aufnahmeritualen bei der Reise oder Umführung eines Suchenden. Eine Verbindung zwischen Schuhen und einem Fruchtbarkeitskult gibt es in den Religionen Ägyptens und Griechenlands. Sie kannten einen Schuhfetischismus als archaischen Fruchtbarkeitsritus"! Und in den teutonischen Traditionen wurden den Leichnamen so genannte Totenschuhe" an die Füße gebunden, damit sie die mühselige Reise in die jenseitige Welt (zum Beispiel zum Land der unterirdischen Göttin Hel) auch durchhalten.

90 Noch genauer werden Sagen um den Heiligen Gral. Demnach war Bors ( Sir Bors"), ein früher Gott Britanniens, der von der Herrin des Sees aufgezogen und zum Gefährten Galahads wurde. Sir Bors lag mit einer Priesterin zu Bett, zeugte einen Helden, wurde dann kastriert und mit alten Schuhen beworfen." Manche Täter, die sich dieser Symbolik bei ihren Opfern bedienen, wissen sehr wohl von einer dieser Sagen um den Heiligen Gral. So demonstriert das symbolische Abstellen der Schuhe und das Abschneiden der Hoden eben jene Kastration und Bewurf mit Schuhen. Oder den Gang ins Totenreich", der dadurch vereinfacht werden soll. Und zuletzt - einen uralten Fruchtbarkeitskult.

91 12. Kastrations-Kult" und Phallus-Verehrung" Die kultische Entmannung", die Kastration, gehörte im alten vorderasiatischen Mutterglauben" zu den phallischen Opfern". Im Kronos-Mythos" wird Uranos durch seinen Sohn Kronos entmannt. In seiner ursprünglichen Bedeutung symbolisiert er die alle Jahre wieder stattfindende Ersetzung des alten Eichen-Königs durch seinen Nachfolger. In diesem Zusammenhang gibt es einen Eichenkult" von Dodona in Epirus, den die Tauben-Priesterinnen von Dione" versahen, in dem der König nach der Kastration eucharistisch verzehrt wurde, was mehrere Sagen der pelopischen Dynastie bezeugen. Das Opfer wurde so unsterblich und seine Reste von zaubernden, orgiastischen Kultpriesterinnen auf eine heilige Insel überführt. Die keltischen Druiden wussten wohl davon, denn sie praktizierten ein Ritual, in dem sie Mistelzweige (als Symbol des Phallus) von einer heiligen Eiche abschnitten und damit die Entmannung des alten Königs versinnbildlichten. Danach sollen Stiere geopfert worden sein. Dieser Kastrations-Kult" hat also über Griechenland Einzug bei den keltischen Druiden gefunden und damit wahrscheinlich auch in das magisch-okkulte Gedankengut. Im Geheimkult der indischen Göttin Kali wurden Männer durch Priester kastriert (die Frauen defloriert) und anschließend getötet. Die

92 Geschlechtsteile, sowie das Blut der Opfer dann der Göttin dargebracht. Im priesterschriftlichen Schöpfungsbericht von Levitikus (22,24) über Elohim, einen Gott der Fruchtbarkeit für Pflanzen, Tiere und Menschen, ist das im Heiligkeitsgesetz zu finden, Tiere zu kastrieren und ihm kastrierte Tiere zu opfern: Und dem die Hoden zerquetscht oder zerstoßen oder ausgerissen oder ausgeschnitten sind, dürft ihr dem Jahwe nicht darbringen..." Wenn also okkult-satanistische Gruppen eine Phallus-Verehrung praktizieren, Satanismus als Negation des Christentums und damit auch der israelitisch-jüdischen Religion verstanden wird, warum sollen Teufelsgläubige dann eben nicht gerade das machen, was eigentlich (im Judentum/ Christentum) verboten ist, nämlich die Kastration? So wie der Begründer des modernen Satanismus, Aleister Crowley dies auch postuliert hat: Ich werde bis zu den Knien des Allerhöchsten aufreichen und seinen Phallus mit seinen Zähnen zerreißen, und ich werde seine Hoden in einem Mörser zerstoßen und Gift davon machen, die Söhne der Menschen zu erschlagen." Denn auch bei der Schwarzen Messe werden christliche Kulthandlungen der römisch-katholischen Messe bewusst parodiert, umgekehrt, entweiht und damit entheiligt" (durch Rückwärtslesen der Messtexte, Auspeitschen von Kruzifixen, Schlagen und Bespucken des Abbildes Christi, Verbrennen und Schänden geweihter Hostien mit Exkrementen (wie Menstrualblut, Vaginalflüssigkeit, männlichem Samen)

93 Masturbationen auf Christus- und Mariendarstellungen, nackte Frauen als Altäre, Tier- und Menschenopfer. Die Großmeisterin eines neosatanistischen Ordens, erklärt mir bei einem persönlichen Treffen, Hoden würde für Potenz stehen und schon früher hätte es bei alten Völkern so genannte Potenzrituale" gegeben bei denen auch Muskelfleisch eine Rolle gespielt hätten. Zudem gebe es Rituale für die Sexualenergie" des Mannes, die mit Sperma und anderen Geschlechtsteilen in Verbindung stehen. 1 Die Kastration, die Zerstörung der männlichen Genitalien oder die Beschneidung, könnten aber auch, so spekulieren manche Historiker, Menschenopfer ersetzt haben und in archaischer Zeit, in der die Göttinnen noch weiblich waren, eine Vorbedingung für ein Priesteramt gewesen sein. Einst wurde geglaubt, dass der Schenkel ein zusätzlicher Schoß" (das heiligste Symbol der paläolithischen und neolithischen Kulturen als Urquelle des Lebens") wäre, aus dem man gebären" kann. In der islamischen Tradition gebar die vergöttlichte" Fatima ihre Söhne aus ihrem Schenkel und rettete somit ihre Jungfräulichkeit und in der Bibel wurde der Schenkel auch als Hüllwort" für Hoden" gebraucht! Der Schenkel, so der uralte Glauben, also als Ersatz für die Hoden, den Speicher für künftiges Leben.

94 13. Neosatanistischer Phallus-Kult" Der Phallus (und seine Abbildungen) gilt schlechthin bei allen alten Völkern als das Symbol der Fruchtbarkeit und als magischer Kraftspender, der abwehren aber auch fördern kann. Schon in der uralten Astrologie, der Sterndeuterkunst, wird das männliche Zeugungsglied" dem Tierkreiszeichen des Schützen" zugeordnet und bei den altägyptischen Mumien finden sich Phallen, die zwischen die Beine des Toten gelegt waren und zur Erhaltung der Geschlechtskraft dienen sollten. Tatsächlich soll dieses Ritual dem Verstorbenen seine männliche Geschlechtskraft über den Tod hinaus erhalten. Ein Ersatzphallus sozusagen zum Gebrauch im Jenseits. In der altägyptischen Religion wurden Min Amun und Osiris als Schutzgötter der männlichen Zeugungskraft verehrt. Der Legende zufolge wird Osiris von seinem Bruder Seth ermordet, zerstückelt und seine Überreste über ganz Ägypten verteilt. Als größte Demütigung wirft Seth schließlich den Penis des Osiris in den Nil, wo ihn ein Fisch verschluckt. Die Witwe Isis aber liest alle Teile wieder zusammen und wickelt sie in Tücher ein. Dies ist der mythische Ursprung der Mumifizierung. Es geht um Sinnlichkeit und Wiedergeburt, sogar Sex mit Toten ist möglich. Der Phallus als Symbol des Lebens ist auf alten Darstellungen allgegenwärtig."

95 Auch bei den alten Griechen spielte der Phallus im Adonisdienst" eine Rolle und bei der Göttin Aphrodite (die der römischen Venus, der hebräischen und kaanaitischen Astarte und der babylonischassyrischen Ischtar entspricht) wurden in einem Geheimkult den Eingeweihten Phallen übergeben. Die frühchristlichen Gnostiker verehrten ihn genauso wie die heidnischen Nachbarn, die ihn Lebensbaum" nannten. In Indien wurde der Gott Shiva in phallischen Kultabbildungen verehrt. Auch bei den Kelten stand der Phallus als Ausdruck sexueller Potenz, Fruchtbarkeit, Schöpferkraft, Glück und Freude (sie sollen um Menhire getanzt haben, aufrechtstehende Natursteine als Phallusnachbildungen und Fruchtbarkeitssymbole), genauso bei den Griechen. Dionysos, dem Sohn Zeus, wurden bei den alljährlichen Weinlesefesten ein geheiligter Phallos als Symbol menschlicher Fruchtbarkeit vorangetragen. Sein Sohn Priapus (den Dionysos mit Aphrodite zeugte), so die griechische Mythologie weiter, hatte einen riesigen Phallus und repräsentierte die männliche Potenz seines Vaters. Er wurde überall in Kleinasien mit einer Phallus-Stele verehrt, später in Griechenland mit Gärten und Weingärten als Fruchtbarkeitssymbol. In Dionysos Gefolge finden wir auch Pan, den Naturgott, Gott der Schäfer, Jäger, Bauern und Landbewohnern, halb Bock, halb Mensch, der bei Aleister Crowley als gehörnter und bocksfüßiger Hirten- und Waldgott sogar in einem Mysterium

96 des Pan" verehrt wird und dessen Orgien nicht weniger sakramental sind als die Messen von Jesus" (Crowley). In der jüdisch-esoterischen Geheimlehre der Kabbala ist die zweite Sphäre Chochma", die Weisheit, deren Symbole der Turm und der Phallus sind (der bei den Indern als Lingam" verehrt wurde). Im Hexenwahn des Mittelalters glaubten die Menschen, dass Hexen mit dem Teufel verkehren, der einen unnatürlich großen, schuppigen Phallus habe und dessen ejakulierter Same eiskalt sei. In gnostisch-magischen Geheimorden werden Zeremonien durchgeführt, bei denen mit dem Phallos" das Baphometische Universum" erleuchtet werden soll. In der Ceremonia Thuribuli" masturbiert die Priesterin den Phallos des Priesters, den heiligen Stab des Hohepriesters" und stellt sich dabei vor, wie ihr,inneres Feuer' in den Phallos des Priesters übergeht". Zum Teil huldigen die Mitglieder in okkult-satanistischen Gruppen dem Heiligen Phallus" als physiologische Basis der Überseele", der phallischen Kraft", der solarphallischen Energie des Tieres 666", der Bewusstsein in Berührbarkeit" und Ekstase in Vision" hervorbringen soll. In der Natur wird sie durch das Element Feuer symbolisiert, geometrisch durch das Dreieck und biologisch durch den Phallus, wie es in einer neosatanistischen Insider-Schrift zu lesen steht. Der Heilige Phallus", das erigierte Glied, wird gar zum Mittelpunkt des Glaubens.

97 Der Okkultist Theodor Reuß, der von das Oberhaupt des berühmt berüchtigten sexualmagischen Ordo Templi Orientis" (OTO) war und der Aleister Crowley 1912 zum Großmeister erhob, sah im männlichen Glied (Lingam) den Erschaffer des Universums". Sogar jeder Turm einer Kirche sei ein Symbol des männlichen Organs. In Crowley's Sexualmagie gibt es sogar den VIII 0 als Anbetung des Heiligen Phallos" In diesem Grad masturbieren die Gläubigen auf Talismane, die Dämonen oder Wünsche symbolisieren oder meditieren mit dem Bild eines Goldenen Phallus, um in Kontakt mit dem Heiligen Schutzengel", mit dem Über-Ich" zu gelangen. Im XI, dem homosexuellen Grad, identifiziert sich der Neo-Satanist mit einem ejakulierenden Glied" oder Blut oder Kot, das beim Analverkehr oder durch rituelle Opferung entsteht". Dies alles soll den jeweiligen Dämon anziehen und Sperma ihn am Leben erhalten". In seiner Lehre ist die manifestierende Kraft des Bewusstseins" im Tier 666" oder im Phallus symbolisiert. Aleister Crowley selbst identifizierte sich mit einem erigierten Glied" als Mittelpunkt des OTO-Glaubens. So steht das T" (Tau) bei den Initialen des O. T.O. als Phallussymbol und der bei den Hexensabbaten verwendete Besenstil ebenfalls für das männliche Glied, das Crowley in seinen Symbolismus der Scharlachroten Frau" eingearbeitet hat. Der verstorbene Gregor A. Gregorius, einer der bedeutendsten

98 Okkultisten hierzulande, der Aleister Crowely persönlich gekannt haben will, spricht von einer Geheimlehre des Adonis-Kultes" und von der Verehrung des Phallus als lebensspendendes Prinzip". Damit spielt er sicher auf die frühantiken Phallos-Kulte in Griechenland und Kleinasien an. Der Heilige Phallus und die Sexualmagie spielen also im neosatanistischen Gedankengut eine große, eine dominierende Rolle. Auch das magische Voodoo-System Zos Kia" von Austin Osman Spare, das viele Okkultorden beeinflusst hat, sieht im Phallus das aktive, männliche Prinzip". Anton La Vey, der Begründer der Church of Satan" schreibt in seiner Satanischen Bibel": Der Phallus ist ein heidnisches Fruchtbarkeitssymbol, das Zeugung, Manneskraft und Aggression bedeutet." Und für Riten kann jedes phallische Symbol verwendet werden. Der Phallus ist nur bei Gruppenritualen notwendig". Schließlich kam es laut amerikanischen Quellen schon zu Menschenopferungen in Verbindung mit Fruchtbarkeitsriten. In Südafrika werden beispielsweise für den sogenannten Muti- Zauber" neben Händen, Füßen und inneren Organen auch die Geschlechtsteile für die angeblich heilerische Medizin" benutzt. Speziell Organe oder Extremitäten von Kindern gelten in bestimmten Kreisen als sehr wertvoll, da sie als rein" angesehen werden. Eine Okkultismus-Polizei" in Pretoria beschäftigt sich mit diesen Ritualmorden sehr intensiv. In Anbetracht des okkulten Glaubens und schrecklicher

99 Verletzungen im Genitalbereich von Okkultopfern gibt es selbst für die Kastration eine eigene Symbolik in diesen Kreisen! Und bei der Sexualmagie müssen Hemmungen und Vorurteile überwunden werden. Es wird aufgerufen zum Tun extrem unkonventioneller, sogar ekelhafter Dinge", denn das was dich anwidert, das was dich anekelt, musst du in diesem Weg der Ganzheit assimilieren". 1 Denn auch der Prozess des Alterns" kann nach neosatanistischer Ansicht angehalten und umgekehrt werden durch den Gebrauch von Ekel und den Gebrauch von jungen Frauen."

100 14. Okkult-magischer Hand-Symbolik" In Kult und Göttersagen, in der magischen Weltanschauung und im Amulettbrauchtum besitzt die Handsymbolik" einen hohen Stellenwert. Die Hand als wichtigstes Werkzeug des Menschen und Verständigungsmittel in Form von Gebärden, ist ein Symbol von Macht und Herrschaft, von Beschwörung, Verwünschung, imaginativer und zauberischer Abwehr. Und dient als Vermittler von Heil und Gnade. Die Hand, so eine langjährige Satanistin, ist das Symbol für Kraft und Macht, bedeutet,ich kann dich packen',,ich greife dich'"! Die Hand und vor allem die Faust kann aber auch ein Zeichen für Phallus sein. Die Hand eines Toten gilt als heilkräftig. In der okkulten kabbalistischen Tradition hat auch die so genannte herrliche Hand" eine Bedeutung. Sie ist die Hand eines Toten, die abgeschnitten und in ein Leichentuch gewickelt werden muss. Dann soll alles Blut herausgedrückt und sie fünfzehn Tage lang mit verschiedenen Gewürzen in einem Krug aufbewahrt werden. Dann soll sie während der so genannten Hundstage" (wenn der Hundsstern Sirius zugleich mit der Sonne auf- und untergeht, am 3. Juli bis zum 11. August) in der Sonne trocknen. Der Hundsstern soll Furcht und Schrecken übertragen. Das ausfließende Fett wird mit Wachs vermischt

101 und zu einer Kerze geformt, die zwischen die ausgetrockneten Finger gesteckt wird. Die Leblosigkeit und die Blutleere dieser Leichenhand soll auf jeden übergehen, der sie zu Gesicht bekommt und ihn erstarren lassen wie einen Toten. Im Volkstum wird geglaubt, dass wenn man mit einer Leichenhand, die die Sakramente empfangen hat, über einem schlafenden Menschen das verkehrt herum geschlagene Kreuz macht, dieser in einen Tiefschlaf versinkt. Fälle aus der Vergangenheit sind bekannt, bei der Okkultgläubige eine solche Leichenhand" sogar bei Verbrechen in der Annahme mitgeführt haben, sie helfe ihnen. In der Astrologie werden die Hände dem Tierkreiszeichen Zwillinge" zugeordnet. In der christlichen Symbolik beschützt die Hand Gottes" die (Ge-) Rechten, hält sie gleichzeitig aber auch davon ab sich selbst zu finden und den verborgenen Gott" in ihrem Inneren zu entdecken. Im abendländischen, christlichen Brauchtum ist sogar ein regelrechter Hand-Kult" bekannt. Es geht dabei um die Hand Annas, der Mutter Mariens. Ihre mumifizierte Hand-Reliquie wird in Wien aufbewahrt. Vielfach in Wachs nachgebildet dient sie als Heiltum im häuslichen Bereich oder in Kirchen. Ihre Verehrung soll heilen und helfen. Im Christentum ist das Symbol Gottvaters nicht nur das Auge, das alles sieht, sondern auch die Hand, die seine schöpferische Kraft darstellt. Ebenso steht sie in der weiteren magischokkulten Weltanschauung für den schöpferischen Willen, der

102 sich in dem Drang zur Handlung oder Schöpfung manifestiert", für Willenskraft und magische Fähigkeit. In einigen Gegenden Europas werden jedes Jahr als Glückzauber" Hände in Feigengesten" aus Elfenbein, Metall, Holz, Plastik oder Knochen verkauft. Die Geste der Feige", bei der der Daumen durch die Finger einer geballten Faust gesteckt wird, gilt in unserem heutigen Kulturkreis im Allgemeinen als eine obszöne Beleidigung. Einstmals versinnbildlichte dies jedoch einen mächtigen Zauber gegen das böse Auge" und andere Drohungen. Die rechte Hand gilt als solare oder männliche Seite, die linke als lunar und weiblich. Der Magier Eliphas Levi hat eine Zeichnung von der segnenden Hand des Priesters angefertigt, die sich in ihrem Schattenbild in die Fratze des Teufels verwandelt. Ein Symbol für den ewigen Gegensatz zwischen Gut und Böse, Licht und Finsternis. So haben aus dem indischen Devi-Kult sogar zwei Sekten, die Rechthand-Saktis, die Kali anbeten und die Linkshand-Saktis entwickelt. Auch die Schwarze Magie" wird als Pfad zur linken Hand" bezeichnet. Dem Okkultglauben und der magischen Weltanschauung nach aktivieren alle Bewegungen, die nach links gerichtet sind, das Böse und symbolisieren die Macht des Bösen als Rebellion gegen das Gute (Gott). Die Weiße Magie" hingegen, die heilen und helfen und dunkle Mächte und Dämonen abwehren soll, wird als Pfad zur rechten Hand" beschrieben.

103 Im magischen System Zos Kia", einer Mischung aus Zauberei und schwarzafrikanischem Voodoo, von Osman Spare, der neben Aleister Crowley und Dion Fortune zu den berühmtesten Magiern des 20. Jahrhunderts zählt, steht die Hand für den schöpferischen Willen, der sich in dem Drang zur Handlung oder Schöpfung manifestiert" oder auch Willenskraft" und magische Fähigkeit". Sein System wurde von vielen okkulten Orden übernommen. Auch die einzelnen Finger haben eine Bedeutung in der magischen Weltanschauung. Der Zeigefinger galt als der magische" Finger, der bei der Verfluchung eines Feindes eingesetzt wurde. Er symbolisierte aber auch die Mutter", der Mittelfinger den Vater", wenn man beide überkreuzte war dies ein Zeichen für den Sexualakt (der Daumen symbolisierte das Kind"). Mit Fingernägeln, so der weitere Glaube, könne man Schadensmagie gegen die Menschen betreiben (wie beispielsweise auch mit dem Haar, der Haut, Exkrementen, Speichel, Blut). Demnach hat die Hand sehr wohl eine Bedeutung in der magischen Weltanschauung. Das Abtrennen der rechten Hand kann in okkult-satanistischen Kreisen symbolisch dafür stehen, dass die gute", die heilende" Hand vernichtet wird. Oder aber sie wird als Fetisch der Macht aufbewahrt und für Rituale benutzt.

104 15. Okkult-magische Bedeutung des Enthäutens" Die Haut ist das größte Organ des Menschen, die die Körperoberfläche umhüllt und dem Schutz der Organismen vor der Außenwelt dient. Schon der Magier Agrippa von Nettesheim ( ), Verfasser des Standardwerkes De occulta philosophia", ordnet die verschiedenen Hauttypen in seiner magischen Weltanschauung den verschiedenen Gestirnen zu. Demnach untersteht weiße bis rötliche Haut Jupiter, stark rote Haut dem Mars. Der abgezogenen" Haut wird große Bedeutung zugemessen. So glaubte man einst, dass der Träger eines Gürtels aus Menschenhaut sich in einen Werwolf verwandeln könnte. Mit der Haut selbst kann man auch Schadensmagie betreiben, so der landläufige Glaube. Und kostbare Bücher sollen vor vielen Jahrhunderten in die Haut toter Menschen eingebunden worden sein. Auch im Okkultismus und Satanismus hat die Haut eine bestimmte Bedeutung. So zeigt die Enthäutung von Ruth Buchelts Torso (über den Zustand des noch nicht gefundenen Kopfes kann nur spekuliert werden) eine ähnliche Handschrif", die auch von Satanisten benutzt wird, wie ein Fall aus den USA belegt. Im Herbst 1997 erhalte ich über

105 Informanten die Kopie eines Polizeivideos, das die Beamten bei ihrer Ermittlungsarbeit zeigt. Eine 15-jährige Ausreißerin wird von zwei Satanisten mit der Option in deren Haus eingeladen, dort auch wohnen zu können. Doch die Teufelsanbeter denken gar nicht daran, wollen sie lediglich quälen und für einen Ritualmord vorbereiten. Sie töten das Mädchen und tätowieren die Zahl 666 um jede Brustwarze. Danach trennen sie den Kopf vom Rumpf und enthäuten diesen. Auch ihre Haare werden abgeschnitten, weil diese später offensichtlich für ein anderes Ritual benötigt werden. Die Teufelsanbeter bewahren die abgelöste Gesichtshaut auf, die als satanische Maske" dient. Wenn sie sich diese überstreifen glauben sie, die Macht und die Geister des Todes rufen zu können und als satanische Wiedergeburt auf die Erde zu kommen. Ebenso trennen sie die linke Hand des Opfers ab, die in der okkulten Weltanschauung den linken" schwarzmagischen Pfad symbolisiert. Mädchen entdecken später den Kopf des Opfers. Die Polizei ermittelt schließlich die Täter und findet verschiedene andere Körperteile, die im Garten des Hauses vergraben worden sind. Auf dem Tisch, auf dem das Mädchen geopfert wurde, liegt eine gut erhaltene Ausgabe von Raymond Backland's Complete Book of Witchcraft" Das Video zeigt die Körperteile in allen Einzelheiten; auch den enthäuteten Kopf und die Maske aus menschlicher Haut. Ebenso die von den Gerichtsmedizinern zusammengestellten"

106 Leichenteile. Die Knochen wurden mit einem Hammer gebrochen. Eine Kennerin der Szene aus den USA will wissen, dass menschliche Körperteile, speziell das Herz und die Haut, hohe Preise auf dem Schwarzmarkt" von Satanisten erzielen. Thorsten Becker und Patrick Felsner, zwei Experten, die sich seit Jahren mit sexueller und ritueller Gewalt, Mind Control und Kulte beschäftigt haben, meinen diesbezüglich: Bei den Tötungen in den Ritualen ist das höchste Ziel, das Leiden der Opfer zu verlängern, um sich die Lebensenergie nutzbar zu machen. Hierzu gehört beispielsweise das Häuten bei lebendigem Leib. Diese Form des Tötens wird sowohl bei Tier- als auch bei Menschenopfern (unter anderem durch eine amerikanische Staatsanwältin) beschrieben." Immer wieder werden in Deutschland verstümmelte Leichen gefunden, bei denen Körperteile fehlen. Auch im Internet sind übelste Gewaltszenen bis zur Leichenzerstückelung zu finden. Einige haben sicher den Hintergrund, dass diese toten Körperteile für okkult-magische und satanistische Rituale gebraucht werden.

107 16. Satanismus und Schädelkult" Besonders Schädel werden eine immense okkult-magische Bedeutung zugeschrieben. In der uralten Sterndeuterkunst, der Astrologie, die bereits die Babylonier betrieben haben, wird das Haupt" dem Körperteil-Merkmal" des Tierkreiszeichens Widder" zugeordnet. Bereits seit etwa 7000 Jahren vor Christus wurden im biblischen Kanaan menschliche Schädel angebetet. Dieser Glaube soll bis nach Ägypten vorgedrungen sein und sich auch in den Einbalsamierungstechniken wieder finden. Ebenso in der Bibel und nicht nur in der Kreuzigungslegende, in der der Name Golgotha", die Schädelstätte" auftaucht, die höchstwahrscheinlich auf die Tradition von Orakelschädeln zurückzuführen ist. Mitglieder des geheimen Schädelkults, der Sekte des Heiligen Hauptes" sollen, dem britischen Anthropologen und Dokumentarfilmer Keith Laidler zufolge, auch der alttestamentarische Samson gewesen sein, dem durch das Abschneiden seiner langen Haare seine übermenschlichen Kräfte beraubt wurden. Die Haare selbst galten als Auswuchs" und das Symbol des heiligen Schädels. Aus diesem Grund weigerten sich Eingeweihte ihre Haare zu schneiden, weil dies einer

108 Entweihung" gleichgekommen wäre. Auch der Führer einer deutschen neosatanistischen Vereinigung hat sich mit langen Haaren gezeigt. In einer seiner Schriften lässt er über die Natur des Geheimnisses" sogar verlauten, dass gerade dieses in der Fabel von Samson verborgen" liegt. Ein Hinweis auf einen praktizierten Schädelkult? Nun lerne, " heißt es weiter, dass dieses Geheimnis in dem Wissen von einem besonderen Ritus besteht, einer Hohen Messe... Dies ist das wahre Sakrament... Gesegnet sind sie, die dieses Gebot befolgen." Eine Aussteigerin erzählt, sie habe in seiner Wohnung und im Vortempel" Menschenschädel gesehen. Er hätte sogar betont, es wären echte" Schädel, die nicht berührt werden dürfen! 1 In seinem Umfeld gibt es Schriften in denen auch über menschliche Körperteile" und Herz- und Kopfamulette" gesprochen wird, als Ersatz für die fleischlichen Originale". Wobei der Symbolismus des Kopfamuletts noch ein anderer ist", wie es geheimnisvoll verlautet. Auch hierfür gibt es für Kritiker wieder ein weltliches" Beispiel: Drei Tage nach der Beerdigung des berühmten österreichischen Komponisten Joseph Haydn ( , Freimaurer, der 1785 in die Loge Zur wahren Eintracht" in Wien in Beisein seines Freundes Wolfgang Amadeus Mozart 2 ( , seit 1784 Mitglied in der Wiener Loge Zur Wohltätigkeit" 3, die sich später mit der Loge Zur neugekrönten Hoffnung" vereinigt 4 ) wurde sein Kopf von

109 einem hochrangigen Staatsbeamten 5 und des ehemaligen Sekretärs 6 des Fürsten Esterhazy aus dem Grab auf dem Hundsthurner Friedhof gestohlen. Sogar zwei Beamte des Wiener Magistrats und ein Totengräber begleiteten sie dabei. Sie galten als Verfechter einer Schädellehre", die direkte Zusammenhänge zwischen Begabung, Charakter und Schädelform zu erkennen glaubten. Bei der Überführung von Haydns Leiche nach Eisenstadt lag nur noch der Rumpf und die Perücke im Sarg. Erst 1954 kam Haydns Schädel dann über viele Stationen in seinem neuen Grab in Eisenstadt zur Ruhe. In den Mythen der Norweger werden Trinkbecher aus den Schädeln erschlagener Feinde gefertigt. Darauf zurückzuführen ist der skandinavische Trinkspruch skal", der eigentlich Schädel" heißt. Der Anthropologe Keith Laidler meint weiter, dass die Köpfe von Männern, die von Gott beseelt oder gesalbt worden sind, als die Verkörperung der Gottheit selbst angesehen wurden. Deshalb konnten die Priester oder Gläubigen nach deren Tod über ihren Kopf als Medium immer noch die Gottheit selbst erreichen. Dieses Gedankengut drang bis nach Europa und beeinflusste auch die Druiden, die Priesterkaste der Kelten auf den Britischen Inseln. Für sie symbolisierte der Menschenschädel den Sitz der Seele", das Zentrum des Lebens", die Quelle der Weisheit und des Seins", Ausdruck der göttlichen Macht" und besaß als Talisman zum Wahrsagen und Heilen einen

110 unschätzbaren Wert. Bei den Kelten wurde die wirkliche oder symbolische Enthauptung zu einem Ritual der Vergöttlichung oder der sakralen Einweihung! Die Schädel wurden auch als Weihe- und Opfergaben benutzt. Offensichtlich war bei ihnen der Schädelkult ein Teil der Opferzeremonie, der mit Menschenopfern zusammenhängt! Vergessen wir nicht, dass die keltische Heidenreligion auch den Okkultismus und das Hexentum beeinflusste. So bekannte das Oberhaupt eines weltweit verzweigten neosatanistischen Ordens, dass er selbst Kelte wäre, denn eine Menge Leute sind es". Von den Kelten zu den Templern, die ebenfalls mit diesem Gedankengut in Verbindung kamen: Legenden berichten von Geschlechtsverkehr mit Leichen, vom rituellen Enthaupten Toter, das eine übersinnliche Erfahrung erzeugen soll, von der Verstümmelung, der Entleibung" verstorbener Tempelritter, bei der die Beine abgetrennt und über Kreuz auf den Torso gelegt werden. Schließlich sollen sie auch einen konservierten abgeschlagenen Kopf, Baphomet" angebetet haben, was unter anderem zu ihrer Verfolgung durch die Kirche führte. 7 Kurzum: Das Gedankengut über Leichenteile, Totenknochen und Schädel und ihrer angeblichen Zauberkräfte gehören zum (Aber)glauben unseres Kulturkreises. 8 Und zum Glauben der Okkultisten und Satanisten der Neuzeit. Die First Church of Satan", die wohl größte Satanistenorganisation weltweit 9 praktiziert ein Ritual, indem

111 ein entfleischter Totenschädel eine Rolle spielen soll. Er stellt das materielle Haupt Gottes", die Gruft der Weisheit", den Tempel der materiellen und geistigen Erfindung" dar. 10 Vergessen wir auch nicht den Geheimbund Skull & Bones", der bereits in seinem Namen die Wichtigkeit von Schädeln und Knochen aufzeigt. Der ehemalige Großmeister einer okkult-magischen Loge spricht in Bezug auf die Belebung eines Logendaimonium" bei der magisch-gnostischen Taufe" davon, dass der Kopf mit dem magisch geladenem Sperma der Meister und dem gnostisch geladenen Menstruationsblut der Meisterin und Tieropferblut" gesalbt werden sollte. Dadurch erhält der Kopf eine tripolare Macht und Kraft." Die Erstbelebung" könne dann mit einer sexual-magischen Operation" erfolgen, die einen Blutkult marsisch-plutonischer Kräfte in Verbindung mit dem venusischen Prinzip" bildet. 11 Der gnostisch-magische Ordo Baphometis" bekennt: Alle Macht und Kraft geht vom Kopf aus!" Auch hier gibt es eine Zeremonie der Belebung des Kopfes", bei der es unter anderem heißt: (Der KOPF befindet sich in der Mitte des Tempelraumes. Die Kongregation bildet um den KOPF eine magische Kette.) Wir, die geheime Bruderschaft vom BAPH, rufen Dich an, SHEM, DU belebende Universalkraft! Sende Dein Qliphotisches Licht in diesen KOPF, und belebe ihn! Wir holen die Kraft aus den 4 Elementen herab und senden sie Dir zu. LEBE! LEBE! LEBE! YALLAH! YALLAH! YALLAH!"

112 Überall ist also der Kopf, der Schädel ein wichtiger magischer Fetisch, von dem Macht" ausgeht. "Durchaus gehören zu den Ausstattungsmerkmalen einer magischen Arbeit Schädel- und Knochenteile verstorbener Menschen", meint Ingolf Christiansen, Beauftragter für Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Göttingen. Es gibt leider die zu beobachtende, aber häufiger berichtete Praxis unter Satanisten, sich mit Totengebeinen, aber auch mit frischen Leichenteilen zu versorgen. Es ist nicht auszuschließen, dass unter anderem Friedhofsvandalismus dazu benutzt wird, um an diese menschlichen Gebeine zu gelangen. Aber auch Rituale der Nekromantie, des Wahrsagens durch Tote, dürfen heute noch vereinzelt seine Anwendung finden. Alte Berichte über nekromantische Rituale dienen einigen satanistischen Zirkel und Logen durchaus als Vorlage für die eigene Ritualpraxis." Mit dem Glauben der Nekromantie, der Totenbeschwörung", hängt auch die Idee der Wiederbelebung von Toten durch das Vergraben ihrer Knochen an bestimmten Plätzen zusammen. Hartmut Zinser, Berliner Religionsprofessor, weist auf die besondere Bedeutung prominenter" Totenschädel für Satanisten hin. Und Pfarrer Alfred Labusch, Leiter des Sektenberatungszentrums in Bochum, ergänzt: Schädelknochen werden ausgegraben und ausgekocht. Urin, Fäkalien, Erbrochenes werden verspeist." Eine Satanistin bestätigt mir diesen Sachverhalt. Menschenknochen sind noch immer

113 wichtig für Rituale. Besonders der Schädel, er symbolisiert Krallt und Macht." 12 Eine Voodoo-Expertin stimmt dem zu: Totenschädel werden in unseren Kreisen zu horrenden Preisen gehandelt. Und der Kopf eines Mordopfers ist für Beschwörungsrituale geradezu ideal." Auf einer Homepage über Utensilien" zur Schwarzen Magie für Rituale wird der Totenschädel mit dem Element Erde" gleichgesetzt und der Tipp gegeben: Kann man sich keinen Totenschädel beschaffen, behilft man sich mit Friedhofserde. Diese entnimmt man von einem möglichst alten Grab und zwar von der Kopfseite des Grabes." In einem anderen Chat: Suche alle Körperteile, am besten noch blutige. Kopf mit Gehirn wäre natürlich optimal." 13 Tatsächlich gibt es aktenkundige" Fälle vom Missbrauch von Leichenteilen in Verbindung mit Satanskulten in Deutschland. Nachfolgend einige Beispiele: 1992, Berlin: In einer Aprilnacht rauben Jugendliche einen hundert Jahre alten Kindersarg aus einer Gruft des Sophien- Friedhofs und feiern mit den Leichenteilen vermutlich ein Ritual , München: Auf dem Nordfriedhof wird im August die abgetrennte rechte Hand eines Kindes gefunden. Der kleine Finger fehlt. Die Polizei glaubt, dass auf dem Grab eine Schwarze Messe gefeiert wurde , Stuttgart: Rund einhundert Gräber werden in fünf

114 Wochen auf vier Friedhöfen geschändet. In den Zimmern der ermittelten jugendlichen Satanisten werden neben Pentagrammen und durchbohrten Puppen auch bemalte Totenschädel gefunden , Berlin: Die Leiche eines bei einem Unfall getöteten Kindes wird im Dezember aus dem Sarg geholt und für eine Schwarze Messe missbraucht , Finsterwalde: Nach einer Friedhofsschändung im Juni werden Leichenteile auf einem Grab gefunden. Zwei Wochen später wird ein aus menschlichen Knochen mit Lenkerband zusammengebundenes Kreuz entdeckt. Auf den Gräbern sollen hier Schwarze Messe zelebriert worden sein. Niemand will aussagen", erklärt die Staatsanwaltschaft Cottbus. Die Menschenknochen selbst stammen von unbekannten Stellen". Dennoch werden die Satanisten von der Polizei auf frischer Tat ertappt! In ihren Rucksäcken wird ein Totenschädel, Gebeine und Kerzen für Rituale gefunden , Dortmund: In der Ruhrpott-Metropole schänden Satanisten ein Doppelgrab von Zwillingsmädchen, die kurz nach ihrer Geburt gestorben sind. Sie sprühen Pentagramme und die Zahl 666 auf den Grabstein. Einige Jahre zuvor ist eine Kellergruft geöffnet und sind Schädel gestohlen worden , Köln: In der Dom-Stadt kommt es immer wieder zu Grabschändungen und Leichenfledderei. Während einer Schwarzen Messe holen Satansjünger die Gebeine einer Verstorbenen aus ihrer Kammer und verteilen diese auf dem

115 Fußweg. Den Totenschädel stecken sie auf die Friedhofspforte , Fulda: Auf dem Friedhof am Frauenberg legen im Mai Unbekannte die Leichen alter Frauen frei. Die Täter werden auch in satanistischen Kreisen vermutet , Nordhausen: In Thüringen deckt die Polizei im November einen Satanistenzirkel auf. Neben Gegenständen, die auf Schwarze Messen mit Opfertieren und anderen Kulthandlungen hinweisen, werden auch abgehackte Putenfüße und ein Totenschädel beschlagnahmt , Essen-Dellwig: Auf dem Friedhof wird im März ein ausgehobenes Kindergrab entdeckt. Die Gebeine des seit Jahren verstorbenen Babys sind gestohlen worden. Im Zuge der Ermittlungen stoßen Polizeibeamte auf einen 24-jährigen Mann, der in einer Heavy-Metal-Band spielt. Der Übungsraum der Band befindet sich in einem Bunker in Oberhausen. Doch statt den Überresten des Kindes werden Gebeine eines Erwachsenen gefunden, die an der Wand hängen und zu einem Kreuz zusammengebunden sind. Der Mann gesteht schließlich die Öffnung des Kindergrabes, die Leichenfledderei und eine starke Neigung zum Okkultismus". Ein zweiter Verdächtiger sagt aus, der Heavy-Metal-Musiker wäre ganz versessen auf einen echten Menschenschädel" gewesen. Es gibt auch noch andere Fälle in dieser Richtung, erklärt die Polizei Essen. 23 Im Januar 1999 schockt eine grausame Tat in Frankreich die ganze Nation: Satanisten öffnen gewaltsam das Grab mit der

116 Nummer 999 die, auf den Kopf gestellt, die Teufelszahl" 666 ergibt. Dann feiern sie eine schwarze Messe, tanzen auf dem Holzsarg und schlagen ihn ein. Der Frauenleichnam, der schon seit zwanzig Jahren unter der Erde liegt, ist bereits mumifiziert. Die Teufelsanbeter holen ihn heraus, schlagen in ihre Augenhöhlen und eine Satanistin steckt ihr sogar ein umgekehrtes Kruzifix in die Brust. Später werden die Täter ermittelt. 24

117 17. Kannibalismus und Satanismus Kannibalismus" (span. von caribales" oder canibales", Stammesnamen der Kariben auf den kleinen Antillen) oder Anthropophagie" (griech. Menschenfresserei") soll sich aus magischer Vorstellung entwickelt haben. Der Kannibalismus ist ein uraltes Ritual der Menschen, den es in allen Kulturen und allen Zeiten gegeben hat. So wird auch aufgrund Bearbeitungsspuren menschlicher Knochenfunde vermutet, dass selbst der Neandertaler schon Kannibalismus praktiziert hat. Unterschieden werden folgende Arten: Profaner Kannibalismus: kann während Ausnahmesituationen wie Hungersnöte etc. vorkommen. Gerichtlicher Kannibalismus: eine seltene Form der Gerichtsbarkeit, um sich durch das Verzehren, der totalen Vernichtung seines Körpers an Verbrechern zu rächen, bewusst Schimpf und Schande zuzufügen. Sexueller Kannibalismus: wie ihn beispielsweise der Massenmörder Fritz Haarmann ( ) praktizierte, der mindestens vierundzwanzig junge Männer homosexuell missbrauchte, schlachtete" und deren Fleisch privat und an Metzgereien verkauft hat). Magischer Kannibalismus: Zauberer und Medizinmänner verleiben sich dadurch die Kräfte des Opfers ein.

118 Ritueller Kannibalismus: anlässlich von Toten- und Initiationsfeiern, sowie Götterkulten, um sich dadurch mit dem Verstorbenen zu identifizieren. In der Antike wurden bei den Bacchanalen Menschen gliedweise zerstückelt und ihr noch zuckendes Fleisch Stück für Stück verschlungen. In der griechischen Mythologie finden wir neben dem Titan Kronos, der Menschenopfer verlangte auch die Mänaden, Verehrerinnen des Gottes Dionysos. Sie zerrissen ihre Opfer bei lebendigem Leibe mit den Händen und verzehrten sie. Das Volk der Azteken, die Mexiko von Anfang des 2. Jahrtausends bis 1521 beherrscht haben, sollen jährlich bis zu feindliche Krieger getötet, geopfert oder verzehrt worden sein. Auch in der christlich-abendländischen Kultur gibt es Anklänge an kannibalische Praktiken und zwar durch die Eucharistie. Der Priester verwandelt durch Gottes Beistand Brot und Wein in Fleisch und Blut des Gottessohnes, das dann von den Gläubigen verspeist wird. In der Hoffnung auf das ewige Leben und die Auferweckung am Jüngsten Tag. Christus lebt also in denen weiter, die ihn verzehren und sie leben in ihm Das christliche Abendmahl als sublimer Kannibalismus", als Transsubstantiation", bei der Brot und Wein symbolisch in Leib und Blut Christi verwandelt und einverleibt wird. Für unsere nachfolgende Betrachtung im Kontext der Ritualmord-Thematik ist der rituelle und der magische

119 Kannibalismus interessant, weil beide Aspekte mit in den Satanismus als okkulten" Kannibalismus einfließen. Wahrscheinlich wurde ritueller Kannibalismus schon im Altpaläolithikum, dem ältesten Abschnitt der Altsteinzeit, weltweit ausgeübt, wie Funde vermuten lassen. Der Religionshistoriker und Ethnologe Mircea Eliade meint hierzu, dass in den frühen Kulturen die Vorstellung verbreitet war, ein Gott sei geopfert worden, damit diese Welt entstehen konnte. Durch das Essen von Früchten würden die Menschen das Gottesfleisch und durch das Trinken von Wasser das Gottesblut in sich aufnehmen. Durch das rituelle Menschenopfer und durch das rituelle Verzehren der Körper bei einigen Kulturen wollte der Mensch seinen Dank an die Götter ausdrücken, einen Teil von sich selbst" zurückschenken. Der magische Kannibalismus ist mit einem Schädelopferkult" verknüpft. Während Kopfjäger davon ausgehen, durch den Erwerb des Hauptes, in dem sich die geistigen und psychischen Kräfte konzentrieren, auch an der seelischen Kraft teilhaftig zu werden, wird durch den Verzehr eines anderen Menschen geglaubt, dessen Kräfte würden auf die eigene Person übergehen. Der Glaube des rituellen und magischen Kannibalismus ist auch in die Vorstellung des Hexerei, des Okkultismus und des Satanismus übergegangen. Seit je her wurden Hexen auf ihren orgiastischen Sabbaten und

120 Satanisten der Verzehr von Kindern vorgeworfen. Richard Cavendish schreibt in Die Schwarze Magie" dazu: Die Teufelsanbeter glauben, Vollkommenheit und die Erkenntnis der Gottheit ließen sich nur durch die Ekstase erreichen, in die man sich bei Sexorgien versetzt. Dabei kommt es oft zu perversen sexuellen Praktiken wie Homosexualität, Masochismus und manchmal Kannibalismus." Kein anderer als Aleister Crowley, der Mentor des Neosatanismus, ist nicht nur des Mordes, der Verführung Minderjähriger, der Sodomie, sondern auch des Kannibalismus verdächtigt worden. Ihm sollen neben verschiedenen Tieren auch Leichname geweiht sein, die nicht berührt werden sollen, außer in seiner Eucharistie. In der geheimen Instruktion des achten Grades" im Kapitel von gewissen, geheim in Russland praktizierten Riten" ist zu lesen: Wenn... die Priesterin... empfängt und gebärt, dann wird das Kind durch seinen Vater, den Priester... getauft und für die Weihung durch Feuer wird es geröstet und unter die Mitglieder zum Gebrauch als ein Sakrament als ein Talisman und als eine Medizin gegen alle Krankheiten aufgeteilt. Dies wird auch von den Rittern unseres eigenen Heiligen Tempelordens gesagt. Dass der Abkömmling von irgendeinem von ihnen durch eine Jungfrau geröstet wurde, um die magische und unaussprechliche Figur von Baphomet zu salben. Bedenke dies." Zudem heißt es in seinem Standardwerk Magick" im Kapitel

121 Von der Eucharistie und von der Kunst der Alchemie": Eine der einfachsten und vollständigsten magischen Zeremonien ist die Eucharistie. Sie besteht darin, gewöhnliche Dinge zu nehmen, sie in göttliche zu verwandeln und zu verzehren." Geheimnisvoll geht es dann weiter: Es ist eine Substanz und nicht zwei, ist nicht lebendig und nicht tot, weder flüssig noch fest, weder heiß noch kalt, weder männlich noch weiblich." Im Kommentar wird ergänzt: Dieses Heiligtum ist geheim in jeder Weise. Für jene, die vielleicht würdig, obgleich nicht als solche speziell anerkannt sind, ist diese Eucharistie irgendwo in den veröffentlichten Schriften von Meister Therion (Aleister Crowley/d. A.) im Detail und ohne etwas zu verbergen beschrieben worden... Es ist den höchsten Initiierten vorbehalten..." Der neben Aleister Crowley berühmte Magier Austin Osman Spare erklärt in dem magischen System Zos Kia" im Hexensabbat: Gib uns Fleisch!" Und: Das geröstete Fleisch von Kindern und Tieren wurde in früheren Zeiten den höllischen Mächten angeboten als ein Opfer, welches die Macht hatte, die Verwirklichung der Wünsche der Zelebranten beim Sabbat zu bewirken..." Es gibt weltweit viele Erzählungen von Aussteigern aus Satanskulten, die immer wieder von kannibalischen Riten sprechen. Die Four P Society" oder Four Movement" in den USA beispielsweise hat Menschen getötet und während eines

122 Kultmahls die Herzen verzehrt. Ebenso Satanisten im Norden Europas, in Finnland, die ein Opfer zuerst gefoltert, dann getötet, die Leiche zerstückelt und Teile von ihr gegessen haben müssen sie sich wegen Mord, Folter, Leichenschändung aber auch Kannibalismus vor Gericht verantworten Dieses verfügt, dass wegen der extremen Grausamkeit der Tat alle Gerichtsakten für vierzig Jahre unter Verschluss bleiben. Im Januar 2003 berichtet das Magazin ZDF-Reporter" über okkult-rituelle Straftaten in Deutschland und den Nachbarländern wie Mord, rituelle Vergewaltigung, Folter und Kannibalismus. Säuglinge und Erwachsene sollen bei Schwarzen Messen geopfert und verzehrt worden sein. Mitte 2002 leitet die Staatsanwaltschaft in Trier ein entsprechendes Ermittlungsverfahren ein, das sich auf die Anzeige einer 34jährigen Aussteigerin eines Satanskults stützt. Der Autor des ZDF-Beitrags Rainer Fromm, ein renommierter Kollege, der schon seit Jahren in der Szene recherchiert, meint, dass solche Vorkommnisse keinesfalls neu seien. In der okkulten Literatur gebe es schon lange detaillierte Beschreibungen, die das Töten und Abschlachten von Kindern beschreibe und ihren Verzehr zur Stärkung der Macht empfehle. Allerdings stellt die Staatsanwaltschaft Trier ihre Ermittlungen wieder ein, weil es für sie keinen realen Kern" der Erzählungen der Aussteigerin gibt; die angeblichen Fakten hätten sich als haltlos erwiesen. Auf meine Nachfrage, ob es

123 denn Fachleute für Satanismus und Okkultismus bei der Behörde gebe, verneint der Pressesprecher. 1 Wie dem auch sei, der Polizei-Psychologe Adolf Gallwitz meint dazu, dass Kannibalismus grundsätzlich im Zusammenhang mit bestimmten sexuellen Neigungen oder Satanismus auftaucht. Ingolf Christiansen, Weltanschauungsbeauftragter der hannoverschen Landeskirche erklärt in Bezug auf Satanismus und Kannibalismus: In der Tat haben sich in den vergangenen Jahren diese Vorfällen sowohl qualitativ als auch quantitativ gesteigert. Auch wenn ich hoffe, dass es sich bei diesen extremen Schilderungen um Einzelfälle handelt. Aber es gibt eine schleichende Brutalisierung in den Praktiken. Mit einigen Opfern habe ich selbst gesprochen. Aufgrund dieser Gespräche gehe ich davon aus, dass es so etwas wie rituelle Vergewaltigungen und Kannibalismus gibt - mehr jedenfalls, als wir bisher angenommen haben." Das bestätigt auch der Ritual Abuse Task Force Report" der Los Angeles County Commission for Women", die sich aus Fachleuten aus Polizei, Staatsanwaltschaft, Medizin, Psychiatrie, Bildung und Erziehung und Religion zusammensetzt und sich speziell mit rituellen Missbrauch und Satanismus beschäftigt hat: Kannibalismus wird als Teil eines Menschenopfers praktiziert, weil man glaubt, dass man mit der Einnahme des menschlichen Blutes und Fleisches die darin verkörperte Macht und Lebenskraft aufnimmt." 2

124 Als praktizierende aber längst verstorbene Satanspriesterin kannte Ulla von Bernus sicherlich die Bedeutung des Kannibalismus und der Glaube, dass damit die Kraft, die Seele, die Energie des Verzehrten auf den Verzehrer übergeht. Auch das Herausschneiden von Muskelfleisch aus Oberschenkel und Gesäß erscheint eigenartig. Das Gesäß, der Hintern spielt im volkstümlich-abergläubischen Bewusstsein der Menschen schon immer eine große Rolle. Der nackte Hintern" gilt als Symbol der Verhöhnung oder als Abwehrbrauch gegen den bösen Blick" und Wind- und Sturmdämonen. Bei Hexensabbaten sollen die bösen Frauen" dem Teufel gehuldigt haben, in dem sie ihm auf den nackten Hintern küssten. Der Schenkel hat in diesem Kontext auch eine Bedeutung, wie ich nachfolgend erläutern werde und in der Astrologie wird der Hals und die Kehle dem Tierkreiszeichen des Stier" zugeordnet (Tristan wurde die Kehle durchgeschnitten). Doch welche Bedeutung hat Fleisch eigentlich im magischen Gedankengut? Fleisch ist der Sitz von besonderen physischen und psychischen Eigenschafen. Beim Verzehren von Körperteilen soll damit diese magische Energie auf den Verzehrer" übergehen. Damit sind wir beim Magischen Kannibalismus", der auch im Satanismus eine nicht unwesentliche Rolle spielt, während beim Rituellen Kannibalismus" eine Identifikation mit dem

125 Verstorbenen hergestellt wird. Als der Hauptfleischtag" der Woche gilt der Donnerstag, der Tag, dem Thor-Donar gewidmet ist, dem nordischen Hammer- Gott der germanischen Mythologie. Am Donnerstag wird auch die Eiche, als einer von sieben heiligen Bäumen des irischen Hains verehrt.

126 18. Satanismus und der Handel mit Leichenteilen Existiert gar ein Markt für Schädel und Gebeine? Aus Beamtenkreisen erfahre ich inoffiziell, dass es diesbezüglich auch Anfragen bei einer Polizeidienststelle in Ostdeutschland gibt. Und zwar in der Umgebung, in der sich Neosatanisten niedergelassen haben. Der zuständige Beamte hält nichts für ausgeschlossen. Tatsächlich ist der Handel mit menschlichen Gebeinen alt. Sogar das Christentum hat sich rege daran beteiligt, denken wir nur an den Reliquienkult und die sterblichen Überreste der Heiligen, wie Knochen, Haare, Zähne, Blut, Herzen und unverwesliches" Fleisch, die überall verehrt werden. Noch lange nach dem Tod der Heiligen sollen sie Wunder tun oder die Geschöpfe der Hölle" fernhalten. Ein Symbol für die Bedeutung von Gebeinen ist die Knochenkirche" im böhmischen Krasna Hora, westlich von Prag, die mit den Knochen von Toten dekoriert ist! Schädel an Schädel, Gebeine an Gebeine. Auf der Turmspitze prangt statt eines Kreuzes ein Schädel mit gekreuzten Oberschenkelknochen! Und auch die durch Dan Browns Sakrileg" und verschiedenen anderer Bücher in den Mittelpunkt des Interesses geratene Kirche von Rennes le Chateau in Südfrankreich weist die Schädelsymbolik auf: zu

127 Füßen der Statue von Maria Magdalena mit dem Heiligen Gral liegt ein Totenschädel. Im August 2000 klauen wahrscheinlich Satanisten den Kopf der Heiligen Katharina von Alexandria aus der Katharinenkirche in Havel. Im mittelalterlichen Europa glaubte man sogar, dass Knochen von hingerichteten Verbrechern als magische Amulette wirken würden. Es gibt immer wieder Gerüchte, dass zum Beispiel über bestimmte Anbieter Totenschädel aus Asien zu beziehen sind", sagt Ingolf Christiansen, der Beauftragte für Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Göttingen. Ich recherchiere im World Wide Web nach diesen Knochenhändlern". Die Spuren führen in die USA. Tatsächlich existiert auch heute noch ein Handel mit Leichenteilen und Totenknochen! Ein in Kalifornien ansässiger Knochenhändler 1 bietet neben Tierknochen auch echte Menschenknochen zum Verkauf an! Die Leichenteile stammen nach eigenen Angaben aus Indien und China. Die Preise für unvollständige" Schädel (zum Beispiel ohne Unterkiefer) liegen bei rund einhundert US-Dollar. Für einen best quality"-totenschädel müssen schon siebenhundert US-Dollar, für ein ganzes Menschenskelett rund zweieinhalbtausend Dollar hingeblättert werden. Bezahlung bequem per Kreditkarte möglich. Wer sich alles an diesem Knochenhandel beteiligt bleibt fraglich. Und dass sie nicht nur

128 zu medizinischen oder künstlerischen Zwecken ein- und verkauft werden wohl auch. Eine Insiderin der deutschen und amerikanischen satanistischen Szene, selbst Hexe, erklärt mir bei einem persönlichen Gespräch, dass sich auch Satanisten auf diesem legalen" Weg menschliche Knochen besorgen. Wenn Kritikern dies wieder einmal zu unglaublich vorkommt, dann möchte ich an dieser Stelle daran erinnern, dass sich auch ganz weltliche", sprich politische Instanzen mit dem Thema auseinandersetzen mussten. Und zwar der Berliner Senat im Jahr Damals ging es um das miese Geschäft mit den Toten", um den so genannten Bestattungs-Skandal": Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelte gegen über dreißig Mitarbeiter von Bestattungs-Instituten, Krankenhäusern und Pflegeheimen. Die ließen sich mit Geld und Geschenken schmieren, um bei Sterbefällen Tote zu bekommen. Dadurch verdienten die Totengräber Millionen. Die damalige Gesundheitssenatorin Beate Hübner sprach davon, dass dieser Leichenhandel" nicht gestoppt werden müsse, der Senat sehe keinen Anlass für konkrete Maßnahmen". Rund achthundert Tote sollen in der deutschen Hauptstadt jährlich per Schmiergeld unter die Erde gebracht werden. 2 Dies hat für ziemlich viel Wirbel gesorgt. Noch mehr fünf Jahre später ein anderer Skandal in Polen. Der Stoff könnte aus einem Horrorfilm sein: Anfang 2002 wurde aus einer Unfallstation einer Klinik in Lodz bekannt, dass

129 Mitarbeiter schwer kranke Patienten getötet haben sollen oder absichtlich sterben ließen, um die Leichen dann an bestimmte Bestattungsunternehmer zu vermitteln", also zu verkaufen. Bis zu 500 Euro hätten sie dafür als Provision pro Leiche kassiert. Ärzte, Sanitäter und Bestattungsunternehmer arbeiteten dabei Hand in Hand". Anscheinend ist dieser Leichenhandel" nicht auf Lodz begrenzt, sondern weit im Land verbreitet. Im Mai 2006 wird bekannt, dass russische Grabräuber Soldatenfriedhöfe plündern, neben Erkennungsmarken, Auszeichnungen, Ringe, Fotos und Geldbörsen auch Soldatenschädel (mit Helmen) stehlen und diese dann in Internet-Auktionsbörsen verkaufen. Und im September 2006 erschüttert Serbien ein unrühmlicher Skandal: Nicht nur in der Hauptstadt Belgrad, sondern auch in der Provinz sollen Notärzte Patienten für Provisionen von Bestattern haben sterben lassen. Die Behörden ermitteln. 3

130 19. Satanismus und Nekrophilie Auch Nekrophile (Nekrophilie = die Liebe zum Toten"), deren Geschlechtstrieb auf Leichen ausgerichtet ist und die sexuelle Handlungen an Toten oder Teilen von Toten vornehmen, spielen im Satanismus eine große Rolle. Nekrophilie ist auch der Drang sich in der Nähe von Toten aufzuhalten, sie zu betrachten, zu berühren und/oder zu zerstückeln. Die Freude am Verwesenden, der Ekel des organischen Zerfallprozesses. Erich Fromm charakterisierte die Nekrophilie so: (Nekrophilie ist.). das leidenschaftliche Angezogenwerden von allem, was tot ist, vermodert, verwest und krank. ist die Leidenschaft, das, was lebendig ist, in etwas Unlebendiges zu verwandeln; zu zerstören um der Zerstörung willen; das ausschließliche Interesse an allem, was rein mechanisch ist. Es ist eine Leidenschaft, lebendige Zusammenhänge zu zerstückeln." Der griechische Gerichtsschreiber Herodot ( v. Chr.) berichtet, dass in Ägypten weibliche Leichen vor ihrer Einbalsamierung von den Bestattern sexuell benutzt" worden seien. Bei dieser sexuellen Nekrophilie" überwiegt die Begierde (zumeist) mit einer weiblichen Leiche zu kopulieren, diese im Moment des Orgasmus kurzfristig ins Leben

131 zurückkehren zu lassen, wie Victor Ardisson, der Vampir von Muy", erzählte. Er grub Frauenleichen auf dem Friedhof aus und verkehrte mit ihnen sexuell. Noch kann der Rechtsmediziner Johann Kleemann nicht wissen, dass seine Worte in den darauf folgenden Tagen noch mehr Gewicht haben werden. Denn ein diesbezüglicher dramatischer Fall von Nekrophilie ereignet sich im November 1999 im oberfränkischen Buttenheim bei Bamberg, der zeigt, wie einfach es ist, sich in Deutschland sogar einen ganzen Leichnam anzueignen. Weil sie zu nah an der Bahnsteinkante steht wird die 14-jährige Nicole B. von einem in den Bahnhof einfahrenden Zug erfasst, auf die Schienen geschleudert und stirbt noch am Unfallort. Kurz vor der Beerdigung wird die tote Schülerin aus dem Sarg in der Leichenhalle geraubt. Es gibt keine Anzeichen für ein gewaltsames Eindringen. Sogar der Sarg wird wieder nach der Entnahme des Leichnams verschlossen. Kurz vor der Trauerfeier wird der Leichendiebstahl festgestellt, als Angehörige den Sarg öffnen lassen. Die Mutter bricht ohnmächtig zusammen, die Feier wird abgesagt. Die zuständige Kripo hat keinen konkreten Hinweis auf Satanismus, auch wenn die Boulevardpresse den Verdacht hegt, Satanisten würden mit der Leiche einen grausigen Kult treiben". An die Hintertür von Nicoles Schule schreiben Unbekannte: Satan Forever" - Satan für immer". Und da ist noch der geköpfte Hund, der neben dem hölzernen Kruzifix am

132 Ortseingang von Buttenheim liegt. Dennoch weiß die Polizei davon, dass Leute behaupten in Buttenheim und Umgebung würden Schwarze Messen abgehalten. Auch der Ortspfarrer will aus sicherer Quelle" wissen, dass sich im nahen Forchheim tatsächlich Satanisten treffen. Bereits 1981 stiehlt ein krankhaft veranlagter Astrophysiker aus Leichenhallen in Augsburg Frauenkörper und sägt ihnen die Beine ab gibt es im Landkreis bereits einen Fall, bei dem ein Täter in der Leichenhalle einer Toten die Brüste abschneidet. 1 Und Anfang der Neunziger Jahre wird bei Selbstmorden von zwei Jugendlichen ein okkulter Hintergrund vermutet. 2 In diesem Zusammenhang taucht auch der Name eines berüchtigten neosatanistischen Ordens auf. 3 In Oberaudorf schändet ein 25-jähriger eine Kirche und Gräber, bricht in eine Leichenhalle ein, weil er eine 94-jährige Tote sehen will", kann den Sarg jedoch nicht öffnen und besudelt ihn dafür mit seinem Blut, nachdem er sich den linken Arm aufgeschnitten hat. In der Nähe von Bamberg gibt es einen bekannten Kultort: die Jungfernhöhle von Tiefenellern, in der seit der frühen Jungsteinzeit Menschen geopfert wurden. Im dunklen Höhlenschlund sind angesengte Knochen von zumeist Mädchen unter vierzehn Jahren entdeckt und Hirnkapseln und Markknochen gewaltsam geöffnet worden. Es sind Hinweise auf rituelle kannibalische Mahlzeiten. Knochenreste dieses Kultschmauses wurden als Weihegaben an eine

133 Fruchtbarkeitsgöttin in die Höhle geworfen. Nach Hinweisen aus der Bevölkerung, hier würden Schwarze Messen gefeiert, durchsucht die Polizei die Kulthöhle. Doch auch hier findet sich Nicoles Leichnam nicht. Erst nach über drei Monaten wird der Leichenräuber gefasst: ein Spaziergänger beobachtet auf einem abgelegenen Bau- Lagerplatz, wie ein Mann an einem vermeintlichen Tier- Kadaver herumhantiert, Fotos von Gedärmen macht. Er ahnt nicht, dass es die von der toten Nicole sind. Dennoch misstrauisch geworden informiert er die Polizei, die so auf die Spur des 40-jährigen Georg W. kommt. Der gesteht die Tat, sowie einen ähnlichen Fall vor einigen Jahren. Der Bauingenieur mit nekrophilen Neigungen hat das tote Mädchen aus der Leichenhalle geraubt, sie in einem alten Bauwagen auf einem verwahrlosten Lagerplatz einer Baufirma versteckt und aufgebahrt. Er vergeht sich sieben Tage lang mit perversen Sexspielen an der Kinderleiche, macht hunderte von Fotos von dem verwesenden Körper. Vermutlich will er sie ins Internet stellen, denn er speichert sie auf seinem Heimcomputer. Später trennt er mit einem Messer Arme und Beine ab, wirft die Leichenteile in den Main-Donau-Kanal und in ein Wasserbecken auf seinem Grundstück. Nach einigen Wochen schlitzt er die Kinderleiche auf, stochert mit einem Stock in dem verwesenden Körper herum, ergötzt sich an dieser Perversion, nimmt sogar einzelne Leichenteile mit heim und versucht sie zu konservieren. Und er besitzt

134 zahlreiche kinder- und tierpornografische Bilder, die von den Ermittlern sichergestellt werden. Gegen den Bauingenieur, von dem sich seine Frau zwischenzeitlich scheiden lässt, wird im Februar 2001 Anklage erhoben. Im Mai 2001 beginnt vor dem Landgericht Bamberg der Prozess. Georg W gesteht schriftlich die Taten. Das Gericht verurteilt ihn schließlich wegen Störung der Totenruhe und Verbreitung pornographischer Schriften zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten. Er wird in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Bereits im Oktober 1996 ist ein 59-jähriger belgischer Leichenschänder in Antwerpen verhaftet worden, bei dem Fotos von Kindern gefunden werden, die er auf vierzig Friedhöfen ausgegraben hat. Der Mann wird von der Polizei als bizarrer Charakter" geschildert, der in einem Sarg schläft. In Deutschland sind rund einhundert Fälle von Nekrophilie wissenschaftlich dokumentiert. Ein weiteres krasses Beispiel ist ein Berliner, der nachts mehrere junge Frauenleichen ausgräbt, ihnen die Haut abzieht, die Brüste und Schamlippen abschneidet und sich diese als Halsschmuck" umhängt. Er wird 1998 von einem Gericht in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Nach einem Medizinischen Lexikon gibt es auch bestimmte Jugendkulturen", die in ritualisierter Weise nekrophilen Praktiken frönen" Ob damit Satanisten gemeint ist bleibt offen. Eckhard Türk, Satanismus-Experte der Diözese Mainz, weist

135 jedenfalls daraufhin, dass selbst Sodomie und Nekrophilie zur satanistischen Sexualmagie gehören könnten. Dies bestätigt der in Insiderkreisen bekannte Frater VD. alias Ralph Tegtmeier, Chaos-Magier" und Crowley-Biograph, der in Bezug auf die sexualmagische Praxis sogar über eine rituelle Nekrophilie" spricht, die er aber aus Gründen der Strafbarkeit nicht empfiehlt. Französische Satanisten, die sich Söhne des Feuers nennen" zelebrieren in Grabkammern auf Friedhöfen ein so genanntes Ritual der Verkörperung der Verstorbenen". Neben sexualmagischen Praktiken, Tieropfern und Grabschändungen wird auch der Nekrophilie nachgegangen.

136 20. Vampirismus, Blutglauben" und Satanismus Blut wird seit vielen Jahrtausenden eine eigene Mythologie zugeschrieben und ist Bestandteil aller Religionen und magischer Weltanschauungen. Neben Milch, als Ausdruck der weiblichen" und mütterlichen" Schöpfungskraft und dem Samen, als Ausdruck der männlichen" und väterlichen" Schöpfungskraft, gilt Blut" als eine dieser drei heiligen Substanzen", die aus dem Körper stammen. Fünf bis sechs Liter hat jeder Mensch in sich. Verliert er eine bestimmte Menge, dann stirbt er. Ohne Blut kein Leben. So hat Blut Macht und gilt in vielen Kulturen als Träger von Leben oder der Lebenskraft, als die Seele" schlechthin, als Quelle von Lebensessenz und Stärke oder als flüssige Elektrizität". Seit je her bemächtig(t)en sich Menschen des roten Lebenssaftes aus religiösen Zwecken, in dem sie Tiere und Menschen opferten. Wer Blut eines anderen Menschen trinkt, ob tot oder lebendig, der trinkt auch gleichzeitig die geistige und natürliche Kraft des anderen, so die frühzeitliche Vorstellung, die sich bis heute übertragen hält. Das Trinken von Blut als Steigerung der eigenen Lebenskraft oder gar als Nahrung" für die Götter, wie beispielsweise bei den Mayas durch Menschenopfer und Blutlassen" oder im Kalitempel in

137 Kalkutta (des 19. Jahrhunderts) in dem das Tierblut der Göttin zufließt. Erich Fromm meinte, dass wenn man Blut vergießt, man sich auf magische Weise der Lebenskraft selbst" bemächtigt. Auch im Christentum hat dieser Glaube Einzug gefunden: bei der Kommunion nimmt der Gläubige Christi Blut in sich auf, wird damit teilhaftig an seinem Gott und kann sich damit selbst erhöhen. Blutbündnisse" wurden im Laufe der Zeit geschlossen, von den Lebenden untereinander oder mit Toten, von Menschen mit Gott oder den Göttern und beim Pakt mit dem Teufel, der sich des Blutes als Sitz der Seele und Lebenskraft seit je her bemächtigen will. Anzumerken ist in diesem Zusammenhang, dass Menstruationsblut" in vielen Kulturen als unrein" und giftig" angesehen wurde und wird. Andererseits hat Tier- und Menschenblut auch Eingang in die Heilkunde gefunden. Selbst die Farbe des Blutes ist berauschend und erregend: Rot versinnbildlicht Liebe und Leben. Purpurrot ist die Farbe königlicher Souveränität (abgeleitet von althochdeutsch ruoth" = Recht = Gesetz) und weltlicher Macht. Deshalb trugen die Richter ursprünglich Rot. So spielt Blut(-zauber) bei magischen, okkulten und satanistischen Ritualen eine dominierende Rolle. Blutsbrüderschaften, die einen Gleichklang der Seelen voraussetzt, gibt es selbst heute noch in verschiedenen okkultmagischen, satanistischen Logen und Orden. Blut als

138 Energie-Träger soll, so die weitläufige okkulte Weltanschauung, gerade bei Neugeborenen in reinster Konsistenz vorhanden sein. In dem Buch Satanische Magie" des ehemaligen Großmeisters der Fraternitas Saturni", Gregor A. Gregorius, schreibt er bezüglich Schwarzer Messen: Man bedient sich wiederum des Blutes neugeborener Kinder, die man vorher durch Halsaderschnitt schächtet, um die Hostien damit zu durchtränken." Blut, das im Todeskampf vergossen wird, soll besonders energetisch aufgeladen und kraftspendend sein. Denn durch den Todeskampf der lebenden Kreatur wird bioelektrische Energie" entladen, so Anton La Vey, der Begründer der Church of Satan" in seiner Satanischen Bibel", der sich allerdings von Blutopfern distanziert. Denn der mutmaßliche Grund für ein Opferritual ist, die Energie aus dem Blut des frisch geschlachteten Opfers in die Atmosphäre der magischen Arbeit einzubringen und dadurch die Erfolgschancen des Magiers zu erhöhen." Die Schwarze Messe, die ihren Höhepunkt, ihre Blütezeit im Mittelalter hatte und heute noch im Rahmen satanistischer Rituale verschiedener Gruppen, Kulte, Logen und Orden praktiziert wird, beinhalten Tier-, manchmal auch Menschenopfer, bei denen zumeist viel Blut fließt. Ofmals wird dieser Lebenssaft über ein kopulierendes Paar vergossen, anschließend getrunken. Tier- und Menschenfleisch verzehrt Man kann also sagen, auch in der Schwarzen Messe

139 verbinden sich wie beim Vampirsex Lust und Tod und die Einverleibung von Fleisch und Blut, " schreibt Norbert Borrmann in seinem deutschen Standardwerk Vampirismus oder die Sehnsucht nach der Unsterblichkeit". Nicht zu vergessen auch, dass das durch opfern, töten oder verletzen fließende Blut ein erregender Anblick für die Beteiligten ist und Mensch und Tier rasend machen kann. Alleine die Farbe erinnert an gewalttätige Handlungen. Dieser psychische Reiz ist ein wichtiger Aspekt für den Magier. Richard Cavendisch meint in Die Schwarze Magie" dazu: Der grausame Akt des Schlachtens und der Anblick des aus der Wunde hervorquellenden Bluts erhöht die Ekstase, in die er (der Magier/d. A.) sich im Verlauf der Vorbereitungen, durch Konzentration, Gesänge und das Verbrennen von Weihrauch gesteigert hat." 1 Der bekannteste Satanist des 20. Jahrhunderts, Aleister Crowley, brachte nicht nur mit seinem Tu was Du willst" eine Charta des Bösen in die Welt, mit seinem Buch des Gesetzes", die Teufelsbibel schlechthin, sondern machte auch, und das wissen die wenigsten, den Vampirismus in der Okkultszene hoffähig. So ließ er sich seine Eckzähne spitz zufeilen und begegnete Verehrerinnen mit dem sogenannten Schlangenkuss": Er biss ihnen mit seinen Fangzähnen ins Handgelenk oder in den Hals. In seinen Ritualen floss viel Blut, das gelegentlich auch von seinen Jüngern getrunken werden musste. Damit entzieht Crowley wie ein Vampir durch

140 das Blut seinen Opfern die Seelenkräfte, die Lebensenergie. In seiner sexualmagischen Formel berichtet er von der Scharlachroten Hure", die auf dem Tier 666" (aus der Johannes-Offenbarung) reitet und das Lebensblut" der Heiligen trinkt. Und in seiner Nu-Isis-Lodge" des O. T.O., die Kenneth Grant nach seinem Tod 1947 übernahm, repräsentierte Nu-Isis (oder New-Isis, die viele Parallelen zur indischen Göttin Kali aufweist), die schwarze" Isis, symbolisch das Blut, als Basis jeglicher Manifestation. In Michael Bertiaux Kult der Schwarzen Schlange", einem magischen System aus der Sexualmagie des Tantra und den Todesriten des Voodoo (Schwarzafrikas), soll durch magische Invokationen der Magier während seiner magischen Arbeiten vor einem sexuellen Vampirismus" bewahrt werden. Die Liebe zum Blut" (Hämatophilie) kann für einige Menschen zum wahren (unstillbaren) Blutdurst werden. Sie sehen darin oftmals eine mystische, sexuelle oder vitalisierende Erfahrung. In der Sexualwissenschaft werden folgende Blutfetischisten" unterschieden: Sadisten (die ihrem Partner beim Geschlechtsverkehr Wunden beibringen, um Blut zu sehen), Masochisten (die ihr eigenes Blut fließen lassen), Menomanen (die sich nur für Menstruationsblut interessieren), Blutsauger" oder lebende Vampire" (die sadistisch orientiert sind und ein Symbol der sadomasochistischen Seite des Bösen" darstellen) und Kannibalen (die Menschenfleisch essen und

141 Blut als Teil des Nahrungsfetischismus" betrachten).

142 21. Blutopfer und Ritualmorde Bei den Logen, Orden, Zirkeln und Kulten des Hardcore- Satanismus" ist die Sprache von unnatürlicher Vereinigung", von geheimen Instruktionen", von Liebe unter Willen", Blutriten, Kindsopfern und Kannibalismus; vom Tod als Tor zur vollständigsten und dauernden Freude" und von einer magischen Handlung", die im Tod endet". 1 Aleister Crowley, der Mentor des Neo-Satanismus, dem die meisten Satanisten weltweit huldigen, hat Anweisungen für rituelle Opferungen, auch von Kindern verfasst: Aber das Blutopfer ist, obschon gefährlicher, wirksamer; und für fast alle Zwecke ist das menschliche Opfer das Beste." 2 Das festgelegte Opfer soll erbarmungslos zur Strecke" gebracht werden. 3 Denn: Opfere Vieh, klein und groß: nach einem Kind (...)" 4 Und: Für die höchste spirituelle Arbeit muss man dementsprechend das Opfer wählen, das die größte und reinste Kraft in sich birgt. Ein männliches Kind von vollkommener Unschuld und hoher Intelligenz ist das befriedigendste und geeignetste Opfer." 5 Der berühmte Magier Eliphas Levi behauptet sogar, dass wenn die Grimoire, mittelalterliche Zauber- und Beschwörungsbücher, von einer jungen Ziege" sprechen, in Wirklichkeit ein Kind" gemeint sei! 6

143 Eine Hexe, selbst Szene-Kennerin, erklärt mir in einem Interview, dass für Satanisten das junge" und unbefleckte" eine große Rolle spielt. Satanisten hätten keinen Respekt vor menschlichem Leben. Es würde um Macht gehen und sie hätten keine Hemmungen Menschen oder ein Kind umzubringen, um die totale Macht zu erlangen. 7 Ein anderer Satanist schreibt in einem persönlichen Brief, der mir vor liegt: Der Wunsch nach ganz besonders jungen Opfern ist auch nicht leicht erfüllbar. Da hatte de Sade es leichter". 8 Oder wie ein Insider, der sich selbst in der okkultsatanistischen Szene tummelt, mir bei einer Undercover- Recherche fast süffisant auf meine Frage antwortete, ob er Kontakt zu Leuten hat in Bezug auf Blutopfer", die nicht nur mit Katzen herumhantieren?... Ich sagte Ihnen schon, ich kann Ihnen da weder ja noch nein sagen, weil darüber, das Sie können sich ja vorstellen, geht keiner hausieren..." 9 Kinder als Opfer, Jungen als Opfer - mit diesem Aspekt werde ich mich in diesem Buch noch ausführlich bei den verschiedenen Mordfällen beschäftigen. Unbestreitbar sprechen, verlangen und realisieren Satanisten die Tötung von Opfern. In einem geheimen Ritual (dem Ritual von Apep") erklärt Aleister Crowley in seinem Liber Stellae rubeae" in Vers 22 und 33 beispielsweise: Auch soll er (der Meister/d. A.) ein junges Kind auf dem Altar töten, und das Blut soll den Altar mit Geruch wie von Rosen bedecken... Du sollst niemand die innere Welt dieses Ritus enthüllen:

144 deswegen habe ich in Symbolen geschrieben, die nicht verstanden werden können." 10 Crowley behauptet zwischen 1912 und 1928 selbst rund einhundertfünfzig Knaben geopfert zu haben! 11 Allerdings behaupten Crowley- Kenner", das dies lediglich allegorisch" zu verstehen sei, und Crowley mit Kind" nichts anders als Sperma" gemeint habe, so wäre eben sein eigener Humor gewesen! Gleichzeitig wiederum resümieren sie: Es soll keineswegs ausgeschlossen werden, dass Croweleys Texte in unterschiedlicher Weise interpretiert werden. Möglicherweise finden sie für Einzelne wörtlich als Vorlage oder Rechtfertigung eines strafbaren Tuns Verwendung. In einer gehörigen Überdehnung ihres religiösen Bekenntnisses glauben schließlich auch Angehörige anderer Religionen bisweilen, sich selbst ins Paradies sprengen zu müssen... Und so gibt es sicherlich Fanatiker, die Crowleys Aussagen umgefärbt in ihr ohnehin schon auffälliges Persönlichkeitsprofil einbauen können, um sich nun religiösphilosophische Rechtfertigungen für ihre asozialen Verhaltensmuster zurecht zu legen." 12 Ingolf Christiansen, Beauftragter für Weltanschauungsfragen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Göttingen, meint in Bezug auf Fälle von Tötungsdelikten im Kontext satanistischer Weltanschauungen: Ja, es gibt sie. Das heißt aber nicht, dass jeder Satanist gleich Menschenopfer tätigt. Aber es ist leider nicht auszuschließen, dass Menschen auf dieser ideologischen Schiene für Satan auch mit Menschenopfern kalkulieren. Der

145 theoretische Hintergrund ist schon in Crowleys Liber Al vel Legis zu finden, das zu den Bestellern der Satanismusszene gehört." Und weiter: In Gesprächen und Beratungen von Opfern wird mir ab und zu über Ritualtötungen berichtet. Ich bin da sehr zurückhaltend. Trotzdem ist auch in Deutschland durchaus mit der Möglichkeit zu rechnen, dass Menschen in Ritualen ihr Leben lassen müssen. Mit Zahlenangaben sollte man aber sehr vorsichtig sein, sie können nur spekulativen Charakter haben." 13 Er schätzt, dass 3000 bis 7000 Satanisten gedanklich über Tierrituale hinausgehen". 14 Und die ehemalige Leiterin des Sekteninfo Essen ergänzt: Da gemäß satanistischem Glauben Satan Blut will und immer bessere Opfer will, ist die große Gefahr gegeben, dass es auch zu Opferungen von Menschen kommen kann." 15 Hans-Jürgen Ruppert von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen" in Berlin spricht im Zusammenhang mit Kriminellen Vergehen und Straftaten Jugendlicher mit einem satanistischen Hintergrund" auch von Mord mit oder ohne spezifisch satanistische Rituale (,Ritualmord')" 16 Der ehemalige Großmeister einer noch heute sehr aktiven okkultmagischen Loge gesteht in Zusammenhang von Menschenopfern: Auch Menschen können geopfert werden. Ich bin für die Opferung von Menschen. Es sollten sowohl Tiere als auch Menschen geopfert werden"! Und: Opfer- und Tötungsarten sollten auch in der magischen Praxis vollzogen werden. Siehe die FOGC-Loge 17 in den 20iger Jahren oder

146 die schwarzen Messen in Frankreich." 18 Und ein anderer Satanist meint, dass wenn Menschen im Rahmen eines Rituals einen anderen töten, dies kein Mord", sondern ein Opfer" 19 wäre. 19 Und diese Blutopfer (beim Töten durch Blutvergießen", weil auch Menschenblut eine heilende Lebenskraft" darstellt, so die Vorstellung der Okkultisten) werden auch an bestimmten Kalendertagen oder zur Verfolgung eines bestimmten Zwecks durchgeführt, 20 wie ich noch näher erläutern werde. Der Journalist und Filmemacher Rainer Fromm berichtet in seinem Buch Satanismus in Deutschland" davon, das der Order of Nine Angels" aus Großbritannien, Menschenopfer als förderlich für die Arbeit von Satan" beschreibt und als kraftvolle Magie" sieht. Denn diejenigen, so ist in einem Internet-Aufsatz des Ordens zu lesen, die an einem Opfer- Ritual teilnehmen, müssen sich am Tod weiden." 21

147 22. Ritualmorde" weltweit Tatsächlich sind Menschen weltweit Opfer von Morden in diesem Kontext geworden, wie nachfolgende (unvollständige), von mir erstmals zusammengefasste Aufstellung belegt: 60er Jahre, USA: Der in Aleister Crowley's thelemitischer Tradition stehende Four Movement"-Kult führt rituelle Menschenopfer durch. Die Opfer wurden auf einen Altar gebunden und... mit einem sechsfachen Pendelmesser aufgeschlitzt, wobei das sechste und kleinste Messer das Opfer tötete." , USA: Sharon Tate, die schwangere Schauspielerin und Gattin des Filmregisseurs Roman Polanski und Freunde von ihr werden von Charles Mansons Family" bestialisch ermordet, regelrecht geschlachtet", wie Polizisten später sagen werden. Manson, der sich für eine Wiedergeburt Aleister Crowleys und die Verkörperung von Satan und Jesus zugleich hält, besitzt viele Kontakte zu satanistischen Gruppierungen , USA: Satanisten der sogenannten Hurd-Gruppe", die sich ähnlich wie Mansons-Gruppe als Familie" verstand, ermorden in Orange County, südlich von Los Angeles, einen Tankwart, schlachten" einen Tag später eine Lehrerin und verzehren Teile ihres Körpers nach rituellen Satansanrufingen

148 Die Mörder werden lebenslang in eine geschlossene psychiatrische Anstalt geschickt aus der Steve Hurd verkündet, er würde regelmäßig von Vater Satan" besucht , Deutschland: Im Mai wird im mittelfränkischen Lehrberg ein Bauarbeiter von einem Neosatanisten mit einem Gewehr erschossen, exekutiert". 1971, USA: In Vinceland, New Jersey, stoßen der 18-jährige Richard Williams und der 17-jährige Wayne Sweikert ihren 20jährigen Freund Patrick Michael Newell, wie von ihm befohlen, in einen Tümpel. Hände und Füße mit Klebestreifen verbunden. Newell glaubt bald wieder als Leit-Teufel" von vierzig Legionen der Horden Satans" aufzuerstehen. Seine Leiche wird drei Tage später aus dem Teich gefischt, seine beiden Freunde wegen Mordes verhafet. Newell selbst hielt schwarze Messen ab, zerquetschte Hamster mit bloßer Faust, schmierte sich das Blut auf die Arme und murmelte Beschwörungsformeln , Deutschland: Im Juli stirbt die Studentin Anneliese Michel aus Klingenberg am Main an den Folgen einer Teufelsaustreibung, an Unterernährung und einer dadurch begünstigten Lungenentzündung. Sie hielt sich selbst für besessen. Ein Bischof stimmt einer Teufelsaustreibung zu. Zwei katholische Priester führen den Exorzismus aus. Später müssen sie sich vor Gericht verantworten, keinen Arzt hinzugezogen zu haben, der den Hungertod hätte verhindern können. 5

149 1978, USA: Im Juli wird Kathy Kadunce und ihre vier Jahre alte Tochter Dawn auf eine rituale Weise" erstochen. Dies veranschaulicht die Position der Körper, sowie die Muster der Wunden, die man ihnen durch je siebzehn Stiche beigebracht hat. Zudem finden Ermittler zeremonielle Gegenstände des Täters Frank G. Costal, sowie eine selbsterstellte Hochzeitslizenz", die er als Hohepriester des Satans unterschrieben hat. Costal sagt aus, er wäre kein Satanist, dies nur schauspielere" und Satanismus nur ein Witz" wäre. Aber das Gericht folgt seiner Argumentation nicht. Frank G. Costal wird wegen Mordes in zwei Fällen verurteilt , USA: Bei einem satanistischen Ritual töten die Satanisten Carl H. Drew und Robin Murphy aus Massachusetts die Prostituierte Doreen Levesque. Einige Monate später eine weitere: Karen Marsden aus Fall River. Ihr wird die Kehle aufgeschlitzt und anschließend wird sie geköpft , Deutschland: In der Walpurgisnacht ersticht eine 22jährige Frau, die ihren Körper häufig als nackten menschlichen Altar" für orgiastische schwarze Messen zur Verfügung stellt und von einem Satanisten in Magie unterrichtet wurde, einen spanischen Einwanderer , USA: In New York wird ein halbwüchsiger Jugendlicher beschuldigt einen 17-jährigen Jungen während eines Rituals vor Gefolgsleuten erschlagen und verstümmelt zu haben. Der Tatverdächtige erhängt sich in seiner Zelle , USA: Scott Waterhouse, der mutmaßliche Mörder der

150 12jährigen Gycelle Cote aus Sanford, Maine, wird in Polizeiunterlagen als Teufelsanbeter bezeichnet, nachdem in seinem Schließfach satanische Schriften gefunden werden , USA: Am 4. Juli sterben während eines Brandes in einem Wohnhaus fünfzehn Menschen. Es stellt sich heraus, dass es Brandstiftung war. Später sagt eine Zeugin aus, die wie der Hauptangeklagte in einen Teufelskult involviert war, dass das Feuer der Teil eines satanischen Rituals gewesen sei , USA: Im August wird Dennis M. auf einem Friedhof in Houston in einen äußerst brutalen Hinterhalt gelockt. Die Mitglieder einer Gruppe treten und schlagen ihn, stechen mit einem Messer auf ihn ein, brennen seine Haare an und würgen ihn mit einem Tuch, versuchen später seine Augen aus den Höhlen herauszureißen. Diese Blutorgie", wie eine Zeugin später beim Prozess bekundet, wäre das Ergebnis von Teufelsanbetung und Hexerei" , Deutschland: Der 16-jährige Anführer der Luzifikaner" und zwei jugendliche Mädchen wollen sich Satan opfern. Eine der Schülerinnen, der Schnitte an Hals und Pulsadern beigebracht werden, verblutet im Wald , USA: Der 19-jährige Oswald wird angeklagt im Haus der Familie in der Nähe von Rockford seinen Vater erschossen und seinen Freund mit einem Messer erstochen zu haben. Beide Leichen werden im Haus der Oswalds inmitten von Büchern und Schriften über Satansanbetung gefunden , USA: Clifford St. Joseph wird des Mordes an einem

151 Mann angeklagt, den man verbluten ließ. Die Leiche weist Zeichen eines satanischen Rituals auf: in sein Fleisch ist ein Pentagramm eingeschnitten, im Nacken befindet sich eine Stichwunde, am Gesäß Peitschenstriemen und im rechten Auge und in den Haaren Wachs. Ferner gibt es Hinweise auf Kannibalismus. Bei Aussagen von Zeugen, die zum Teil an Ritualen teilgenommen haben, ergeben sich Informationen zu einem homosexuellen Satanskult. Clifford St. Joseph wird zu 25 Jahren wegen Mordes und zu weiteren 12 Jahren für andere Anklagepunkte verurteilt , USA: Im Februar werden in Franklin County, Indiana, die abgetrennten Beine der 21-jährigen Monica Lemen gefunden. Kurz darauf auch die übrigen Leichenteile. Die Polizei vermutet einen Ritualmord. Der praktizierende Okkultist John Fryman wird schließlich als Täter überführt. Sein Vater ist Satanist. Der Ritualmörder wird zu einer lebenslangen Haft verurteilt , USA: Anthony A. Hall aus Florida stoppt mit drei Komplizen einen Wagen, der sie mitnehmen soll. Sie überwältigen den Fahrer, fesseln und knebeln ihn und fahren Richtung Orlando. In einem Wald schneidet Bunny Dixon, der Anführer der Satanisten, ihm ein umgekehrtes Kreuz in die Brust und in den Bauch. Hall erschießt das wehrlose Opfer. Das Gericht befindet Anthony A. Hall später des Mordes für schuldig und verurteilt ihn zum Tode , USA: Der Satanist Theron Reed Roland plant zusammen

152 mit zwei Freunden Steven Newberry dem Teufel zu opfern. Im Dezember fahren sie mit ihrem Opfer auf ein Gelände nahe Southwest Carl Junction und fangen eine Katze, die sie mit einem Baseballschläger töten. Dann schlagen sie wie wild auf Newberry ein, dem kurzfristig die Flucht gelingt. Aber Roland und seine Freunde fangen ihn wieder ein und prügeln ihn zu Tode, fesseln seine Leiche und werfen sie in einen nahen Fluss. Theron Reed Roland wird zu lebenslänglicher Haft verurteilt , USA: Der vom Satanismus besessene 14-jährige Thomas Sulivan jr. aus Jefferson Township, New Jersey, begeht Selbstmord nachdem er seine Mutter erstochen und noch versucht hat, die übrige Familie auch zu töten , USA: In Douglasville, Georgia sagt ein bereits verurteilter Jugendlicher als Zeuge im gleichen Mordfall gegen einen Angeklagten aus, mit dreizehn einer satanischen Sekte beigetreten zu sein, die zuletzt Menschenopfer beging. Die Satanisten erwürgten das Opfer und führten über der Leiche ein Ritual aus, bei dem sie den Teufel anbeteten , USA: Im Januar wird die 15-jährige Teresa Simmons von ihrer zwei Jahre älteren Freundin Malisa Earnest und den Satanisten Terry Belcher, Hohepriester eines Satanskultes und seinem Freund Robert MacIntyre stranguliert. Dann begraben sie das tote Mädchen im Hinterhof. Belcher gesteht später zusammen mit Robert zuvor noch über der Leiche ein satanisches Ritual" praktiziert zu haben. Alle drei werden

153 verurteilt, die Berufung vom Supreme Court of Georgia abgelehnt , USA/Mexiko: Im Grenzgebiet werden zwölf Leichen entdeckt. Anhänger schwarzer Magie, Voodoo- und Satanskult haben ihre Opfer zunächst unter Drogen gesetzt und dann getötet, verstümmelt und zerstückelt. Ihr Gehirn wird gekocht. Die Opfer schließlich verbrannt. Als Mittelpunkt ihrer Rituale gilt ein Topf, den sie mit Körperteilen, Blut, Geldstücken und anderen für heilig" gehaltenen Gegenständen füllen. Der ermittelnde Staatsanwalt spricht von einem der schlimmsten Augenblicke, die es überhaupt geben kann" , USA: Im März erstickt Yolanda Yvette Eusinazuri unter der scheinbaren Anleitung von Dämonen ihren dreijährigen Sohn Paris mit einem Kopfkissen und legt ihn in die Toilette. Am Tag zuvor will sie von Lord Luzifer" eine Nachricht erhalten haben, dass sie ihren Sohn vor dem 6. Mai töten müsse, weil er ein Kreuz" in seinem Nacken hätte. Ihr Lebenspartner Hans hat sie in Voodoopraktiken und Teufelsanbetung eingeführt. Das Gericht befindet Yolanda Yvette Eusinazuri für schuldig und schickt sie für über zwanzig Jahre ins Gefängnis , USA: Jugendliche Satanisten, die sich Satan's children" nennen, ermorden die 15-jährige Elyse Pahler auf brutalste Weise. Die Täter wollen durch diesen Ritualmord Satan gnädig stimmen und von ihm eine Fahrkarte in die Hölle" bekommen. 24

154 1991, USA: Daniel Edward Naylor, der sich für Satanismus und Hexerei interessiert, schlitzt einem WG-Mitbewohner im Beisein anderer Mithelfer" mit einem Messer den Nacken auf. Als seine nackte Leiche später gefunden wird stellen Gerichtsmediziner fest, dass ein X" in seinem Nacken eingeritzt wurde. Dieser rituelle Aspekt des Mordes wird vor Gericht eingehend diskutiert. Eine Zeugin sagt aus, Naylor hätte ihr gegenüber zugegeben ein Teufelsanbeter zu sein. Andere bestätigen diese Aussage und so erhärtet sich der Verdacht des Ritualmordes. Auch weil der Täter damit prahlte, er wäre ein Hohepriester". Schließlich wird Daniel Edward Naylor und fünf Komplizen wegen Mordes verurteilt , USA: Der Anwalt und ehemalige Senator von Nebraska und hoch dekorierter Vietnamveteran John DeCamp deckt einen in den gesamten USA tätigen Zulieferring für Kindesmissbrauch auf, der auch satanistische Elemente enthält. Hochgestellte Persönlichkeiten aus Politik und Hochfinanz haben sich von ihm beliefern lassen. Es geht um politische Korruption, Kindesmissbrauch, Pornografie und rituellen Mord! DeCamp zeigt bei seinen Untersuchungen auf, wie dieser Skandal vertuscht worden ist und welche hervorragenden Beziehungen die Täter in die höchsten politischen Kreise haben. Einer seiner besten Freunde, der ihm bei den Ermittlungen geholfen hat, stirbt unter mysteriösen Umständen , Deutschland: In der Walpurgisnacht wird der 15-jährige

155 Sandro B. aus Sondershausen von drei Satanisten ermordet. Einer der Mörder bezeichnet diese Tat später als archaisches Opferritual". Einem lebensunwerten Geschöpf" sei ein Ende gesetzt worden , Polen: Ein Satanist richtet ein Mädchen auf dem Friedhof von Zabrze hin , USA: Randolph Moore und Dale Edward Flanagan, beide Mitglied eines Satanskultes, glauben daran weiße und schwarze Magie zu beherrschen, Feinde verfluchen und ihnen körperliche Schmerzen zufügen zu können. Eines Nachts geht Flanagan in das Schlafzimmer seiner Großeltern, weckt seine Großmutter auf und schießt ihr in den Kopf. Sein Freund Moore erschießt den Großvater. Danach nimmt Flanagan ihnen das gesamte Geld ab und feiert einen satanischen Sieg". Die beiden Satanisten werden später zum Tode verurteilt; das Urteil während eines Berufungsprozesses vom Supreme Court of Nevada bestätigt , Deutschland: Ein Mann köpft mit einem Schwert seinen Schwiegervater, in dem er die Verkörperung des Bösen und des Teufels" sieht, trennt ihm den rechten Unterschenkel und den Kopf ab. Diesen versenkt er im Tegeler Fließ , Kanada/Schweiz: Der Schweizer Joel Egger, Mitglied des Sonnentempler-Ordens", der vorgibt Erbe der mittelalterlichen Tempelritter" zu sein, schlägt im September den Aussteiger Tony Dutoit mit einem Baseballschläger den Schädel ein, schneidet ihm mit einem Küchenmesser die Kehle

156 durch und sticht fünfzigmal auf ihn ein. Dann metzeln er und ein Kumpan Tony's Frau, Nicky Dutoit, nieder, töten mit zwanzig Messerstichen in die Brust auch das drei Monate alte Baby. Es soll der Antichrist sein. Dann verstümmeln sie die Leiche des Säuglings mit einem symbolischen Holzpflock. Am selben Tag in der Schweiz: Auf dem Bett eines Bauerhofes im Dorf Cheiry findet die Polizei einen Toten mit einer Plastiktüte über dem Kopf; in einem Kellerraum weitere zweiundzwanzig Leichen, bekleidet mit weißen, goldenen oder schwarzen Talaren, sternförmig angeordnet. Die meisten ebenfalls mit Plastiktüten über dem Kopf. Zuvor sind ihnen Beruhigungs- und Betäubungsmittel verabreicht worden. Zwanzig von ihnen ist mehrmals aus kürzester Entfernung in den Kopf und in das Gesicht geschossen worden. Stunden später findet die Feuerwehr in zwei Chalets in dem Dorf Granges-sur-Salvan weitere fünfundzwanzig Leichen. Sie alle sind Mitglieder des Sonnentempler-Ordens". Und die meisten von ihnen sind systematisch, rituell ermordet worden. Eine aufgefundene Liste zählt 567 Mitglieder in neun Ländern auf , Frankreich: Am Tag vor Heilig Abend werden auf einem Plateau des Vercors-Massivs die sternenförmig ausgerichteten verkohlten Leichen von acht Schweizern und acht Franzosen gefunden. Darunter auch drei Kinder. Jede weist eine oder mehrere Schussverletzungen auf. Die Staatsanwaltschaft geht nicht von einem kollektiven Selbstmord, sondern von einem Massenmord aus. Denn auf den Gesichtern einiger Leichen

157 sind Spuren dunkler Plastiksäcke entdeckt worden, sowie Verpackungen giftiger Substanzen. Allesamt waren Mitglieder des Ordens des Sonnentempels". Ein Untersuchungsbeamter erklärt: Wir haben es hier mit einer kriminellen Organisation zu tun." , USA: Laut Ermittlungsbericht der Staatsanwaltschaft wird in der kalifornischen Stadt San Luis Obispo ein Fall von rituellem Menschenopfer entdeckt. Eine Jugendliche wird von drei Satanisten vergewaltigt, gefoltert und getötet. Ein Jahr später wird sie auf einem altarähnlichen Gebilde im Wald gefunden. Die Satanisten wollten dem Teufel ein Menschenopfer in Gestalt einer Jungfrau darbringen , Österreich: Im Mai massakrieren" zwei junge Männer regelrecht einen Obdachlosen. Einer von ihnen outet sich als Anhänger eines Satankultes. 1996, Niederlande: Bei einem Voodoo-Anhänger, der sich selbst als Hexer" bezeichnet, werden vier einbalsamierte Babyleichen entdeckt. Die Leichenteile der Kleinkinder sind zum Teil in rituelle Puppen eingenäht , Frankreich: Ein 18-jähriger Satanist tötet mit 33 Messerstichen in dessen Pfarrhaus in Kingersheim bei Mühlhausen einen Geistlichen. Mit den Worten Ich mag keine Geistlichen" sticht er zu. Später gibt der Täter an von einem satanischen Blitz" getroffen worden zu sein. Die Polizei geht davon aus, dass er von einem Freund beeinflusst worden ist, der im Juni 1996 im südfranzösischen Toulon an einer Grabschändung beteiligt war, bei der ein Leichnam mit einem

158 Kruzifix durchbohrt wurde. Bei einer Hausdurchsuchung werden Dokumente und Videobänder über den Satanskult sichergestellt , USA: Im November raubt Rod Ferrell mit drei Komplizen die Eltern einer Freundin in Eustis, Florida aus. Dann tötet er sie mit einem Brecheisen. In den Körper des Vaters brennen sie ein großes V" ein. Später stellt sich heraus, dass dieses V" für Vampir" steht und Ferrell der Anführer einer Vampirsekte" ist. Klassenkameraden berichten, dass er und seine Freunde sich in die Arme schnitten, Blut tranken, sowie Rituale des Vampirkults betrieben. Ferrell wird wegen Beteiligung an einem Doppelmord zum Tode auf dem elektrischen Stuhl verurteilt , Niederlande: In Amsterdam werden bei einem Hexer", einem Voodoo-Anhänger aus Surinam, vier Babyleichen entdeckt, die wie Mumien einbalsamiert wurden. Die Polizei steht vor einem Rätsel , Nigeria: In der südnigerianischen Stadt Owerri verhaftet die Polizei Innocent Ekeanyanwu, der sich im Besitz des Kopfes und des vergrabenen Leichnams eines Jungen befindet. Die Beamten decken ein regelrechtes Syndikat auf, das sich auf Ritualmorde, der Beschaffung und den Verkauf von Körperteilen spezialisiert hat! Im Februar 2003 werden Ekeanyanwu und seine Komplizen zum Tod durch Erhängen verurteilt , Deutschland: Eine 89-jährige Rentnerin wird von

159 Unbekannten in ihrem Haus zu Tode gequält. Die Täter haben zuvor Gräber geschändet. Ein Zusammenhang mit Satanismus wird nicht ausgeschlossen , Deutschland: Im März wird der Neonazi Thomas L. aus Gladbeck wegen dreifachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, anschließender Unterbringung in der Psychiatrie sowie Sicherungsverwahrung. Weil ein früherer Gesinnungsfreund sich von der Szene losgesagt, und damit Verrat" begangen hat, zerfetzt er ihm mit mehreren Schüssen aus einer Pumpgun den Oberkörper. Denn Verrat, so L. " sei das Niederträchtigste, was es gibt." Zwei Frauen werden ebenfalls seine Opfer. Seine 26jährige Geliebte peinigt er stundenlang, erschlägt sie und verscharrt sie in einem Wald. Eine 22-Jährige vergewaltigt er in ihrer Wohnung und tötet sie mit 91 Messerstichen. Die Bluttaten, so erklärt er beim Polizeiverhör, habe er auf Befehl Odins begangen. Odin, der Gott der Schlachten und Loki, der Dämon des Untergangs, hätten ihm die Rache aufgetragen , Deutschland: Ein Aushilfsnachtwächter im bayrischen Grafenau überfällt im November eine Verkäuferin, tötet sie mit 35 Messerstichen, schneidet ihr den rechten Lungenflügel heraus und verspeist einen Teil davon. Später erklärt er der Polizei, er habe den Teufel getötet, ihm sein Herz herausgerissen, davon gegessen und den Rest versteckt. Bei der Tat des Satansbesessenen" handelt es sich laut Passauer Staatsanwaltschaft offenbar um die Tat eines

160 Geistesgestörten". Er wird in ein psychiatrisches Krankenhaus eingeliefert , Niederlande: Der Amsterdamer Zoll entdeckt in einem Frachtcontainer sieben Menschenschädel, an denen noch Hautfetzen und Haare kleben, sowie einen mumifizierten Säugling , Kanada: Fünf Sonnentempler-Mitglieder nehmen im März Drogen und stecken ihr Haus in St. Casimir bei Quebec in Brand. Die drei minderjährigen Kinder flehen ihre Eltern an es nicht zu tun , Polen: Ein Teufelsjünger ermordet in Legnica für seinen Herrn" einen Obdachlosen , Schweiz: Im sankt-gallischen Balgach ersticht ein Satanist eine 55-jährige Kosmetikerin und legt ihre Leiche in die Badewanne 45 (siehe Kapitel: 6.2. Martha D.: Teufelspakt und Satansmord"). 1998, Kolumbien: Fünfundzwanzig Leichen von ermordeten Kindern werden entdeckt. Zwei von ihnen sind offensichtlich an Bäume gefesselt und gefoltert worden. Die Staatsanwaltschaft erklärt, dass die Täter auch aus Sekten kommen könnten, die dem Satanskult anhängen. Einer der Ermittlungsbeamten meint weiter, es würde Gerüchte geben, nach denen Kinder bei Ritualen benutzt worden seien , Italien: Mitglieder der Bestien Satanas" ermorden bei einer Schwarzen Messe in einem abgelegenen Wald bei Varese ein junges Paar. Die jugendlichen Opfer (16 und 19 Jahre alt)

161 haben bei dem Ritual ein offenes Grab gesehen und erkannt, dass sie selbst sterben sollten. Mit achtzig Hammerschlägen und sechzig Messerstichen werden sie regelrecht geschlachtet", dem Herrn der Finsternis" geopfert. Wir haben das Mädchen getötet, weil sie für uns die Muttergottes verkörpert", erklärt später einer der Satanisten. Der Junge wäre eine Art Engel oder Christus gewesen. Die Staatsanwaltschaft bringt weitere rätselhafte Todesfälle mit der Satansgruppe in Verbindung. Tatsächlich, so stellt sich später heraus, sind sie für vier Ritualmorde zwischen 1998 und 2004 verantwortlich! Ganz Italien ist über die Satanisten entsetzt. Erst sieben Jahre später, Anfang 2005, wird der Anführer der Bestien Satans" zu dreißig Jahren, seine Komplizin zu vierundzwanzig Jahren und ein anderer zu sechzehn Jahren Haft verurteilt , Tansania: Im Westen des Landes sind in diesem Jahr vierunddreißig, zumeist, älteren Frauen als Hexen" getötet worden. Habgier aber auch Aberglaube sind das Motiv , Indien: Im August wird ein dreijähriges Mädchen in einem Steinbruch in einem religiösen Ritual geköpft. Die Hindu-Göttin Kali soll dadurch besänftigt werden , Finnland: Anhänger eines Satanskultes stehen wegen Mord, Folter, Leichenschändung und Kannibalismus vor Gericht. Es sei das grausamste Verbrechen der finnischen Rechtsgeschichte, berichten die Medien. Die Satanisten haben ihr Opfer systematisch und brutal gefoltert, getötet, die Leiche

162 zerstückelt und Teile davon gegessen. Ein 24-Jähriger wird zu einer lebenslangen Haftstrafe, eine 17-Jährige zu über acht Jahren und ein weiterer Tatbeteiligter zu drei Jahren Haft (wegen schwerer Körperverletzung) verurteilt. Das Gericht verfügt, dass wegen der extremen Grausamkeit der Tat alle Gerichtsakten für vierzig Jahre unter Verschluss bleiben , Spanien: In der Nähe von Alicante wird im März eine 35jährige Belgierin bei einem satanischen Ritual ermordet. Ihre Leiche weist Stich- und Brandverletzungen auf. Als Tatverdächtige werden zwei spanische Männer und Frauen festgenommen, darunter auch der Ehemann der Getöteten. Die Frau gehört einer Gruppierung an, die blutige Rituale pflegt und Anhänger in ganz Spanien besitzt , Polen: Bei einer Satansmesse in einem Bunker im schlesischen Ruda Slaska ermorden zwei Teufelsanbeter jugendliche Opfer. Ihre Körper weisen Brand- und Stichverletzungen auf. Wegen rituellen Doppelmordes wird einer der Satanisten, der keine Reue zeigt, zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe, ein anderer zu fünfundzwanzig Jahren Haft verurteilt , Italien: Drei Schülerinnen töten mit neunzehn Messerstichen eine Nonne. Die Behörden schließen einen Satanskult als Hintergrund nicht aus , Spanien: Ein 17-Jähriger zerstückelt mit einem Samurai- Schwert seine Eltern, köpft den Vater und schlitzt seine zwölf Jahre alte Schwester in der Badewanne auf. Der Jugendliche

163 hat sich mit einem Held eines Videospiels identifiziert. Zudem werden bei ihm auch Zeitschriften über Satanismus gefunden /2001, Deutschland/Niederlande: Zwei deutsche Satanisten reisen unter anderem durch die Niederlande, Belgien und Spanien und hinterlassen eine blutige Spur. Im spanischen Almendros versuchen sie jemanden zu töten, in Amsterdam begehen sie an einem 27-jährigen einen Raubmord, in Belgien bringen sie einen 33-jährigen Unternehmer um, nachdem sie ihm in die Halsschlagader schneiden und ihn dann mit Betonplatten beschwert in einen Fluss werfen. 2001, Deutschland: Im Juli ermordet das Satanspaar" von Witten, Manuela und Sven R., einen 33-Jährigen auf bestialische Art und Weise. 2001, England: Mitten im Londoner Theaterviertel opfert" der 52jähriger Satanist Edward Crowley mit dreißig Messerstichen einen Zwölfjährigen! Touristen, Straßenkünstler und Passanten sehen zunächst tatenlos zu. Als einige eingreifen ist es bereits zu spät. Crowley heißt mit Geburtsnamen Henry Bibby und hat den Namen seines berüchtigten Vorbilds Aleister (Edward) Crowley angenommen, den Begründer des Neosatanismus. Er ist überzeugt davon bei der grausigen Tat im Aufrag dunkler Mächte zu handeln und hat den Ritualmord sogar schriftlich angekündigt. Der Satanist wird zu einer lebenslangen Haft verurteilt , Brasilien: Ein Arzt aus Altamira soll mindestens 55

164 dreizehn Kinder vergewaltigt, anschließend getötet und ihre Organe für viel Geld an eine Voodoo-Sekte verkauft haben, die mit den Leichenteilen schwarze Messe feierten. Durch Aussagen von Aussteigern kommen Ermittler der Sekte und dem Arzt auf die Spur. Bei seiner Festnahme vor seiner Klinik versuchen aufgebrachte Eltern den Mediziner zu lynchen , Nigeria: Ein 13-jähriges Mädchen gesteht an achtundvierzig Ritualmorden beteiligt gewesen und Mitglied eines Geheimbundes zu sein. Den Opfern würden die Körperteile geraubt. Die Polizei hat das Mädchen nach einem Mord an einem zweijährigen Jungen festgenommen, dem das Herz entfernt wurde , Uganda: In Lagos gibt es so viele Fälle von Ritualmorden, dass eine der größten Zeitungen ( The Punch") titelt: Ritualisten belagern Lagos". In Teilen Ugandas soll beim Bau jedes größeren Gebäudes ein Kind geopfert werden , USA: Das deutsche Professoren-Ehepaar Susanne und Half Z. werden vom 16-jährigen James Parker und dem ein Jahr älteren Robert Tulloch in Dartmouth bestialisch erstochen. Hinweise auf ein Verbrechen aus Eifersucht bestätigen sich nicht. Vielmehr ermittelt die Fahnder in Satanistenkreisen und schließen einen Ritualmord nicht aus , Russland: In Podolsk, einer Stadt nahe Moskau, wird die Leiche eines vermissten 15-jährigen Jungen entdeckt. Die Polizei geht von einem Mord mit rituellem Hintergrund aus. 61

165 2001, Türkei: Im März werden drei Satanisten wegen eines brutalen Opfermordes" an einer 21-jährigen Frau zu jeweils über fünfundzwanzig Jahren Haft verurteilt , Österreich: Im Februar erschlägt und zerstückelt ein 35-Jähriger eine Klagenfurterin, weil sie anscheinend von einem Dämon" besessen ist, den er austreiben musste. 2002, Deutschland: Im Januar 2003 berichtet das Magazin ZDF-Reporter" über Mord, rituelle Vergewaltigung, Folter und Kannibalismus, bei dem Säuglinge und Erwachsene bei Schwarzen Messen geopfert und verzehrt worden sein sollen. Die Staatsanwaltschaft in Trier leitet ein Ermittlungsverfahren ein, das nach Monaten eingestellt wird, weil scheinbar bei den Aussagen der Aussteigerin eines Satanskults keinen realen Kern" gibt; die angeblichen Fakten hätten sich als haltlos erwiesen. Meine Nachfrage, ob es denn Fachleute für Satanismus und Okkultismus bei der Staatsanwaltschaft Trier gebe, wird verneint , Deutschland: Der 16-jährige Björn A. aus Wenden- Gerlingen schneidet seinen beiden Eltern mit einem Küchenmesser die Kehlen durch und verständigt die Polizei. Er habe seine Eltern umgebracht, um sich von Satan zu befreien, gesteht er , Deutschland: Die 32-jährige Alexandra P. und die 45jährige Sabine W. stürzen sich aus dem 23. Stock eines Hochhauses in Berlin-Mitte. Sabine W. hat im Internet in der Sado-Maso-Szene Alexandra P. kennengelernt, die sich

166 offenbar dem Glauben an Satan verschrieben" hat und sie später in ihren Tod begleiten wird , Bangladesch: Ein fanatischer 35-jähriger Muslim schneidet während des jährlichen islamischen Opferfestes im nordöstlichen Distrik Mymensingh seinem sieben Monate alten Sohn die Kehle durch. Er habe seinen Sohn Allah geopfert, weil er einem höheren" Befehl gehorcht habe, erklärt er bei Polizeivernehmungen. Außerdem sei er von der Predigt eines Geistlichen beeinflusst worden, der vom Propheten Abraham erzählt, dem befohlen worden war, seinen Sohn zu opfern , Indien: Im Bundesstaat Uttar Pradesh entführt ein Paar einen Jungen aus dem Dorf Biwa im Jalaun-Bezirk und köpft ihn, um die Hindu-Göttin Laxmi gnädig zu stimmen. Später wird der Rumpf des Kindes in einem Teich gefunden. Die Täter geben an, dass ihnen ein heiliger Mann" empfohlen habe das Blutopfer zu bringen , Nigeria: Im Dezember verhaftet die Polizei in Ibadan einen Taxifahrer, der sein 14-jähriges Kind für ein Ritual tötete, um einen menschlichen Kopf als Zutat zu haben, den ein Magier für einen Geldbeschaffungszauber verlangt hat. In Onitsha schneiden zwei Männer einem Jungen die Geschlechtsorgane ab, um sie einem anderen für rund Euro weiterzuverkaufen , England: In Zusammenhang mit einem grausamen Ritualmord nimmt die Londoner Polizei einundzwanzig mutmaßliche Menschenhändler fest. Sie sollen hunderte oder

167 sogar tausende Kinder von Afrika über den europäischen Kontinent nach Großbritannien geschleust haben, die als Sklavenarbeiter" oder in der Sexindustrie missbraucht werden. Vor rund zwei Jahren ist aus der Themse unter der Tower-Bridge der grausam zugerichtete Torso eines vermutlich aus Nigeria stammenden fünf bis siebenjährigen Jungen, ohne Kopf, Arme und Beine, geborgen worden. Fachmännisch zerschnitten", wie festgestellt wird. Selbst der frühere Präsident von Südafrika, Nelson Mandela, richtet sich mit einem engagierten Appell an die Öffentlichkeit und bittet um Hinweise auf die Täter. Ähnlich auch in den Niederlanden in denen ein weißes Mädchen, ein weißes Laken und sieben halbabgebrannte Kerzen gefunden werden. Die Polizei geht davon aus, dass das Kind Opfer eines Ritualmordes nach dem Vorbild afrikanischer Medizinmänner", den Mutis", getötet wurde. Bei diesem Ritual werden die Körperteile für Hexenzauber- Zeremonien zur Herstellung von Geheimmedizin" benutzt. Die Medizinmänner seien überzeugt, durch Beimischung von Blut und Fleisch, insbesondere dem von unschuldig" geltenden Kindern, noch mächtigere" Substanzen herzustellen. Die Opfer werden dabei meist in fließendes Gewässer geworfen. Die Ermittler sprechen betreffs der in Europa entdeckten Ritualmorde an Kindern von zweistelligen Zahlen"! Auch in Deutschland und Belgien soll es ähnliche Fälle geben. Scotland Yard ermittelt anhand von Namenslisten in Londoner

168 Schulen im Zusammenhang mit dem Torsofund des afrikanischen Jungen, dass alleine von Juli bis September 2001 rund dreihundert (!) Kinder spurlos verschwunden sind! Mehrere tausend sollen es pro Jahr sein, deren Schicksal völlig ungewiss ist. Überwiegend afrikanische Kinder zwischen vier und sieben Jahren. Sie kommen eines Tages einfach nicht mehr zur Schule, und wir wissen nichts über ihren Verbleib", bekennt ein Sprecher des Lehrerverbandes. Obwohl offiziell nicht davon ausgegangen wird, die Kinder seien alle Kapitalverbrechen zum Opfer gefallen, gelingt es der britischen Polizei nicht auch nur ein einziges Schicksal aufzuklären, auch weil die afrikanischen Behörden sich wenig kooperativ zeigen um festzustellen, ob die Familien mit den verschwundenen Kinder wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind. Dabei verdichten sich immer mehr Hinweise auf Kinderhandel im großen Stil. Um dem heimatlichen Elend zu entkommen schicken afrikanische Familie ihre Kinder alleine in die Ferne. Dort werden sie von Landsleuten zum Erschleichen von Sozialhilfe benutzt, zwischen den einzelnen Familien hin und her geschoben, oftmals als Haussklaven ausgebeutet oder landen in der Kinderprostitution, befürchten die Behörden. Im Zusammenhang mit den Muti-Zauber"- Morden spricht der Chef einer Spezialeinheit für Okkultismusverbrechen in Südafrika, der Occult Unit" von einer monatlichen rituellen Tötung, andere schätzen bis zu zehn, die diesen Ritual-Morden zum Opfer fallen. 69

169 2003, Nigeria: Eine Frau enthauptet einen 4-jährigen Knaben für rituelle Zwecke , USA: Vierundzwanzig Jahre später wird ein brutaler Mord in Toledo, Bundesstaat Ohio, aufgeklärt: Im April 1980 wird die 71-jährige Nonne Schwester Margaret Ann mit siebenundzwanzig Messerstichen in die Brust und nackt bei einer schwarzen Messe auf einem Altar geopfert. Um sie herum brennen Kerzen gibt eine Frau bei den Ermittlungsbehörden an, dass Pfarrer sie bei schwarzen Messen in einen Sarg voller Kakerlaken gesperrt, sie ein menschliches Auge schlucken musste und mit einer Schlange vergewaltigt wurde, um die Öffnung Satan zu weihen". Auch Kinder sollen geopfert worden sein. Der Name des 66jährigen Pfarrers Gerald Robinson fiel dabei. Nachdem die Polizei den Fall der ermordeten Nonne neu aufgerollt hat, kann nach vierundzwanzig Jahren mit Hilfe neuer Kriminaltechniken der Mörder überführt werden: Es ist Pfarrer Gerald Robinson, der noch am Grab der auf dem Altar geopferten Nonne gepredigt hat! , Kenia: In einem Dorf bei Nairobi werden fünf Mädchen zwischen drei und dreizehn Jahren tot aufgefunden. Einigen sind Nasen und Ohren abgetrennt. Ein Ritualmord wird angenommen , Deutschland: Im bayrischen Schöllkrippen schneidet ein 35-jähriger Enkel seinen Großeltern die Kehlen durch, legt danach Feuer, um die Tat zu vertuschen. Den Ermittlern gesteht

170 er wenig später den Mordauftrag von Satan erhalten zu haben. Er wird als psychisch gestört" angesehen. 73

171 Nachwort Niemand kann nach diesen Beispielen mehr behaupten, dass es den Aspekt des Ritualmordes" bzw. des Mordes im satanistischen, okkulten und anderem religiösen Kontext nicht gibt! Zu eindeutig sind die Fakten. Unverständlich wenn man bedenkt, dass beispielsweise in den USA Satanisten wegen Ritualmordes zum Tode verurteilt werden, während wir hier hierzulande offiziell von den Ermittlungsbehörden auf taube Ohren stoßen und Sektenexperten Satanismus verharmlosen! So wie auch Giuseppe Casale, der Präsident des Zentrums für Untersuchung Neuer Religiöser Bewegungen (CESNUR)" und Erzbischof von Foggia, der noch 1995 in seinen Pastoralen Überlegungen zum heutigen Satanismus" in dem Buch Satanismus - Zwischen Sensation und Wirklichkeit" von Massimo Introvigne (Direktor des Zentrums für Studien neuer Religionen" in Turin) und Eckhard Türk (Beauftragter für Sekten und Weltanschauungsfragen der Diözese Mainz) behauptet: Es gibt auch Morde, die von Satanisten als Satanisten und im Namen des Satanismus begangen wurden: In der Literatur sind von den 50er Jahren bis heute etwa fünfzehn dokumentiert. Das scheint wenig zu sein, betrachtet man die Übertreibungen der antisatanistischen Folklore." 1

172 Und der Satanismus- Experte" der Diözese Mainz, Eckhard Türk sieht in den deutschsprachigen Ländern keinen Beweis für einen Fall von Menschenopfer" im Kontext des Satanismus! 2 Ich empfehle allen Fachleuten und Experten sich nicht an irgendwelche Studien oder Literaturen zu halten, sondern ganz einfach an die Realität. Die oben genannten von mir aufgezählten Fälle sind nur Beispiele, nur Schlaglichter. Hinzu kommt noch eine große Dunkelziffer, von der unter anderem auch dieses Buch handelt. Mit diesem Buch habe ich versucht aufzuzeigen, dass das Phänomen" Ritualmord tatsächlich existiert, auch wenn es laut Bundeskriminalamt in Deutschland keine vorhandene Legal-Definition" dafür gibt. 3 Doch auch andere Straftaten im religiösen Untergrund, überwiegend Okkult-Straftaten", sind keine Bagatell-Delikte. Hausfriedensbruch, Störung der Totenruhe, Sachbeschädigung, Brandstiftung, Tierquälerei, Körperverletzung, sexueller Missbrauch, Vergewaltigung - all diese Delikte, die auch im Namen des Teufels begangen werden, sind im Strafgesetzbuch aufgeführt, können bis zum Ritualmord führen. Es sind nicht immer jugendliche Straftäter, Individualisten und Einzelgänger, psychisch Gestörte, psychotisch Motivierte, Schizophrene oder psychisch Labile, Personen mit Depressionen und autoaggressivem Verhalten oder Sadisten, wie Experten" der Öffentlichkeit immer wieder einreden wollen.

173 Es gibt auch hierzulande organisierte Gruppen (Logen, Orden, Zirkel, Kulte) mit fester hierarchischer Struktur und tief verankertem satanistisch/okkult-magischem Glauben, die gemeinsam Rituale praktizieren oder entwickeln und deren kultische Handlungen ein kriminelles Verhalten fördern oder gar vorschreiben, bis hin zum kultischen Mord, zum Ritualmord! Es sollte geprüft werden, in wie fern dieses destruktive Glaubensgut, das durch das Grundrecht der Religionsfreiheit geschützt ist, nicht doch gegen das Grundrecht der Würde des Menschen und der Demokratie, der Rechtsordnung dieses Landes verstößt. Und ob diese Gruppen nicht doch auch kriminelle Vereinigungen" sind, die durch Verpflichtungen und Verbindungen" mehrerer Personen ein kriminelles Gefahrenpotential darstellen und Straftatbestände erfüllen, die bis zum Tötungsdelikt reichen können. Immerhin gibt es bundesweit etwa einhundertzwanzig organisierte Okkult- Gruppierungen. 4 Okkult-Morde" finden jedoch keinen Eingang in die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) und damit in die Eingeweide der Kriminalistik-Theorie. Sie haben damit kein Gewicht, gar so als würde man diese Mord-Art einfach totschweigen! Und damit auch die anderen okkulten Straftaten, wie beispielsweise die Störung der Totenruhe. Sie werden nicht gesondert erfasst, sondern landen statistisch gesehen im Sammelbecken Sonstiges". Auch eine Auswertung unter dem

174 Aspekt der Tatorte wie Kirche oder Friedhof lässt die PKS nicht zu. 5 Genauso wenig wie die Erhebung von Selbsttötungen im Zusammenhang mit Ritualen oder aufgrund okkulter Hintergründe. 6 Somit bleibt die Dunkelziffer der Ritualtaten" immens. Kein Experte" kann sie tatsächlich auch nur annähernd adäquat einschätzen, denn das meiste bleibt unsichtbar und verborgen oder geschickt getarnt, so dass oft nur Eingeweihte die wahren Hintergründe erkennen können. Die Katze beißt sich damit in den Schwanz: Kriminalisten und Kriminologen verweisen immer wieder darauf, dass Satanismus laut der PKS nur eine untergeordnete Rolle spielt und keine Fallzahlen vorhanden sind. Klar, wenn die Daten gleich gar nicht erhoben werden! Oder versuchen Politiker etwa absichtlich diese Fakten zu unterbinden, um keinen Anlass für mehr Aufmerksamkeit herzustellen? Aber warum? Weil einige von ihnen, mitunter die mächtigsten Männer der Welt, vielleicht mit diesem kruden okkulten Gedankengut liebäugelt? Diese Frage muss erlaubt sein. So bleiben speziell geschulte Ritualfahnder" in Deutschland wohl weiterhin Wunschdenken. Aber selbst wenn alle offiziellen" Okkult-Straftaten erfasst werden würden, wäre dies noch keine endgültige sichere Aussage. So teilt die Bundesregierung im Herbst 2000 beispielsweise mit, dass es in den zehn Jahren nach 1990 in Deutschland insgesamt zwanzig Tötungsdelikte mit rechtsextremistischen und fremdenfeindlichen Bezug gegeben

175 hat. Die Zahlen stammen, so der damalige Innenminister Otto Schily, von den Landeskriminalämtern. Zwei Tageszeitungen ( Frankfurter Rundschau" und der Berliner Tagesspiegel") vermochten diesen Zahlen keinen Glauben zu schenken, recherchierten selbst nach und kamen zu einem ganz anderen Ergebnis: es waren mindestens dreiundneunzig Tötungsdelikte! Und auch die Journalistin Sabine Rückert prüfte offizielle Kriminalitätsdaten, befasste sich sehr intensiv mit vertuschten Morden und kam zum Schluss, dass jede zweite Tötung in Deutschland unerkannt bleibt! Professor Bernd Brinkmann, der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin" spricht in diesem Zusammenhang gar von einem staatlichen Todesursachen-Verkennungssystem"! Damit wird die hoch gelobte Polizei-Kriminalstatistik zur Farce und ist keineswegs ein zutreffendes Abbild des Kriminalgeschehens in Deutschland, was sie eigentlich sein sollte. Die bisherige Kriminalstatistik ist nicht nur lückenhaft und überholt, sie verhindert geradezu ein zeitgemäßes und realistisches Bild der Kriminalität", schreibt der Journalist Werner Rügemer. 7 Fakten die nicht nur auf-, sondern vor allem er-schrecken! Umdenken tut also Not beim Phänomen" Ritualmorde. In der Politik, in der Justiz, bei den Ermittlern. Wie unwissend" Ermittlungsbehörden betreffs der Okkult- und Satanismus- Thematik hierzulande wirklich sind möchte ich nachfolgend an einigen Beispielen aufzeigen.

176 Im Landeskriminalblatt" 8 aus dem Jahr 2001 wird über die Verflechtungen zwischen der Jugendmusikszene und der Satanismus-/Neonazismus-Szene" resümiert: Es liegen jedoch keine ausreichenden Zahlen und Fakten vor, die solche Verflechtungen belegen können. Es besteht vielmehr die Gefahr, dass dem Thema,Magie und Okkultismus/Satanismus' ein Gefährdungspotential zugeschrieben wird, dem eine empirische Basis weitgehend fehlt..." Im Klartext: es gibt anscheinend keine Informationen ob es solche Verflechtungen überhaupt gibt und alles einfach übertrieben wird, weil es ja nicht mal eine empirische Basis" gibt. Ein weiterer Skandal, denn schon sechs Jahre zuvor (1995) wies die Landesregierung Baden-Württemberg darauf hin, dass neogermanisches Rassedenken mit der satanistischen Ideologie vermischt" werde und verschiedene Rock-Gruppen Satan und Hitler gleichzeitig huldigen! 9 In einem Artikel in der Fachzeitschrift Kriminalistik", erschienen im April , wird publiziert, dass der Chef" der Fraternitas Saturni" Gregor A. Gregorius wäre. Den Ausdruck Chef" gibt es so natürlich nicht, sondern das ist eigentlich der Großmeister der Loge. Und Gregor A. Gregorius ist nur ein Szene-Pseudonym von Eugen Grosche und dieser kann nicht mehr der Chef" sein, weil er bereits am 5. Januar 1964 in Berlin 11 verstorben ist! Peinlich, peinlich.

177 Noch peinlicher wird es dann, wenn im Landeskriminalblatt" auf das neosatanistische Thelema-Netzwerk" von Michael D. Eschner eingegangen und dies mit Telema" auch noch falsch geschrieben wird! Und das satanistische Symbol des umgekehrten Kreuzes" auch mit Kreuz des Südens" aufgeführt wird! Dies alles zeigt eindeutig wie unwissend so genannte polizeiliche Experten sind, so unwissend, dass es geradezu peinlich ist. Die Szene lacht sich kaputt angesichts dieser Fauxpas der Verfolgungsbehörden. Das sind nur wenige Beispiele dafür wie desinformiert sich polizeiliche Organe geben. Und diese sollen dann auch noch zumeist getarnte Ritualmorde" aufklären. Unfassbar, unglaublich, skandalös. Ich weiß, dass ich mich wiederhole! Kircheninstitutionen wie die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW)" warnen schon lange davor, dass das Ausmaß der Straftaten mit satanistischem Hintergrund vor allem die Politiker aufs höchste" alarmieren sollten, meint Pfarrer Hans-Jürgen Ruppert. Das Spektrum reiche von Graffiti mit Satanssymbolen über Friedhofsschändungen, Kircheneinbrüche und Zerstörungen, Brandstiftung bis hin zum Mord und Selbsttötungen. 12 Mit seinem Bericht Satanismus und Polizei - Probleme der Ermittlungsarbeit" legt Wolfgang Bauch, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter im Land Brandenburg, bereits 1999 den Finger in die Wunde". Seine Einschätzung

178 polizeilicher Defizite ist heute noch genauso aktuell wie damals: Bei der Zahl der angezeigten Straftaten mit möglichem satanistischen Hintergrund stellt sich die Frage, ob dieser Hintergrund denn auch wirklich erkannt worden ist", heißt es da. Klar ist, ein Hakenkreuz kennt jeder und kann jeder zuordnen. Bei Zeichen, die indiziell auf Satanismus hindeuten, sieht dies schon anders aus. Hier sind in der Polizei doch noch erhebliche Informationsdefizite zu verzeichnen, wenn man dies auch sicher nicht pauschal sagen kann... Zusammenfassend bleibt aus meiner Sicht festzustellen, dass es bundesweit kein polizeiliches Lagebild für Straftaten mit satanistischem/okkulten Hintergrund gibt." Bauch hält es deshalb für angebracht, dass alle Polizeibeamten über ein gewisses Grundlagenwissen verfügen, was Symbolik des Satanismus anbelangt" und die Ermittlungsbehörden Straftaten dahingehend spezifisch analysieren. Auch dies geht eben nur dann, wenn man gewisse Indizien kennt, die auf Satanismus hindeuten und zugleich als Ermittlungsansatz dienen können." 13 Wolfgang Bauch fordert sogar zu prüfen, ob im Einzelfall die rechtlichen Voraussetzungen vorliegen, Satanisten in die DNA-Analyse-Datei, sprich Gendatenbank mit aufzunehmen. 14 Und er fordert im ZDF eine verstärkte Bekämpfung satanistischer Gewalt durch die Polizei. 15 Das LKA Niedersachsen erklärt zu der Problematik: Straftaten, begangen von Angehörigen der satanistischen oder okkulten Szene, sind im überschaubarem Spektrum der

179 Tötungsdelikte eher eine exotische Randerscheinung. Dies mag daran liegen, dass solche real existierenden Gruppierungen außergewöhnlich abgeschottet agieren und ihre Opfer massiv psychisch beeinflussen. Letzteres führt dazu, dass Opfer, die sich im Rahmen einer Psychotherapie mit z. B. mit erlittenen Misshandlungen auseinandersetzen, diese nicht soweit verifizieren können, dass die kriminalpolizeiliche Ermittlung ausreichend Anfasser" hat, um die Tat auch tatsächlich belegen zu können. Mit anderen Worten verlaufen viele Ermittlungen im Sande und ein solcher Hintergrund kann nicht valide nachgewiesen werden. Daher sind hier im LKA Niedersachsen keine Erkenntnissammlungen zu dieser Thematik vorhanden. Ich persönlich (der Sachbearbeiter/d. A.) gehe von der Existenz derartiger Straftaten bis hin zu Tötungshandlungen tatsächlich aus, jedoch lassen sie sich aus den Gründen... wohl kaum dem rituellen Satanismus zuordnen." 16 Auch der Rechtsanwalt und Diplom-Pädagoge Dirk Marc Pelster erklärt in der Fachzeitschrift Kriminalistik": Nur wenn Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte es verstehen, sich versiert mit dem Komplex satanistisch motivierter Kriminalität auseinanderzusetzen, kann es gelingen, diesem Phänomen präventiv und repressiv wirkungsvoll zu begegnen. Entscheidend ist dabei nicht, dass der Satanismus als grundrechtlich geschütztes Glaubens- und Überzeugungssystem bekämpft wird, sondern die durch diese begründeten

180 Kriminaldelikte ihres Charakters nach erfasst und in der Strafverfolgungspraxis entsprechend verwertet werden. Denn wie bei den meisten anderen Straftaten auch, bildet gerade das Verständnis für die Motive der jeweiligen Täter den Hauptanknüpfungspunkt für eine erfolgreiche kriminalistische Aufklärungsarbeit..." 17 Peter Göbel, Kriminalhauptkommissar der Landespolizeidirektion in Freiburg sagt: Nach meiner Auffassung unterschätzt man dieses Phänomen gesellschaftlich, in der Polizei und auch bei der Justiz. Die Polizei kann es sich nicht leisten, mangelnde Sachkenntnisse an den Tag zu legen. Ich wage zu behaupten, dass mangels Sachkenntnis der okkultistischen und satanistischen Rituale die Aufklärung verschiedener Straftaten nicht sachgerecht erfolgen kann. Hintergründe und weitere Straftaten bleiben im Verborgenen, wenn versucht wird, Ritualtaten ohne die erforderlichen Sachkenntnisse aufzuklären." 18 Im Endbericht der vom Deutschen Bundestag eingesetzten Enquete-Kommission Sogenannte Sekten und Psychogruppen" ist in Bezug auf Straftaten in diesem Bereich ebenfalls ein Defizit bei den Ermittlungsbehörden" festgehalten. 19 Bislang, so scheint es jedenfalls, sind all diese mahnenden Worte ungehört geblieben. Wie lange noch angesichts auch dieser im vorliegenden Buch an- und ausgeführten Fakten und Indizien? Während sich Motive wie Habgier oder Rachsucht nahezu

181 jedem Menschen wenigstens dem Grunde nach erschließen, so lassen sich Kirchenzerstörungen, Grabschändungen oder gar Ritualmorde für breite Bevölkerungskreise eben gerade nicht nachvollziehen", schreibt Dirk Marc Pelster in der Fachzeitschrift Kriminalistik" weiter. 20 Dasselbe gilt auch für die meisten Ermittler, Staatsanwaltschaften und Gerichte. Ein kriminalpolitisches Problem, das schnellstens gelöst werden muss. Durch differenzierte Auswertungen von Okkult-Straftaten, polizeilicher und juristischer Schulung und vor allem der fachkundigen kriminologischer Prüfung der eigentlichen Motive der Okkult-Straftäter, die bislang zumeist im Dunkeln bleiben. Dieses Unwissen schützt die Täter. Bis jetzt. Und das muss nun endlich ein Ende haben. Denn werden diese Straftaten im kriminellen Hardcore"-Satanismus allesamt richtig erkannt und vor allem registriert, dann spielen die religiös und okkult motivierten Straftaten eben keine untergeordnete Rolle mehr. Aber dafür sind wenigstens Grundkenntnisse des satanistischen, okkulten, magischen und heidnischen Glaubenssystems unabdingbar und notwendig. Wie kann ein Terrorfahnder sich in die Gedankenwelt eines beispielsweise islamistischen Terroristen einfinden, wenn er nicht mal Kenntnisse über den islamistischen Terrorismus hat? Genauso verhält es sich mit den Okkultfahndern". Polizeibeamte, die sich noch nie mit der okkult-satanistischen Materie auseinandergesetzt haben können weder den Regeln,

182 Gewohnheiten noch den Gegebenheiten von Orden, Logen, Zirkeln und Kulten gerecht werden. Sie werden von vornherein mit ihrer Ermittlungsarbeit kläglich scheitern. Anders in anderen Ländern. Im südafrikanischen Pretoria gibt es eine Spezialeinheit für Okkultismusverbrechen, die Occult Unit", Spezialisten im Kampf gegen grausame Ritual- Verbrechen. Gerard Lambuschagne, der Chef der Ermittlungsbehörde schätzt, dass etwa jeden Monat in Südafrika ein Mensch rituellen Tötungen zum Opfer fällt. Andere Experten sprechen von monatlich mehr als zehn Ritualmorden, die meisten davon an Kindern. Selbst Großbritanniens legendäre Ermittlungsbehörde Scotland Yard fragt die afrikanischen Kollegen um Rat. 21 Und auch in den USA wird aufgrund der stetigen Zunahme von Morden, die auf okkultem Glauben beruhen, aufgerüstet. Behörden bilden Polizeibeamte in der Ermittlung okkulter Mordfälle, also Ritualmorden aus, unterstützt von Fachleuten aus den Bereichen Okkultismus und Satanismus. 22 Dies wären die richtigen Ansätze, um auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz dem Phänomen" Ritualmorde auf die Spur zu kommen, Okkultstraftaten besser einschätzen und Täter schneller ermitteln zu können. Denn Justiz und Ermittlungsbehörden erweisen sich nach wie vor in den meisten Fällen als machtlos, weil sie die wahren Hintergründe nicht erkennen und ihnen das Fachwissen fehlt die Motivationen von Logen, Orden, Zirkeln und Kulten zu

183 durchschauen. Mit welchen verheerenden, erschreckenden und vielleicht auch skandalösen Resultaten habe ich versucht in diesem Buch aufzuzeigen.

184 Anhang A. Ansatzpunkte für die Erkennung von Okkultstraftaten und deren Aufklärung: - Einführung einer Meldepflicht für Okkultstraftaten - Statistische Trennung von Okkultstraftaten bei den Strafverfolgungsbehörden - Eine zentrale Datei über Verbrechen mit okkulten und satanistischen Hintergründen - Schaffung einer speziellen Okkultfahndung" bei den Landeskriminalämtern, die auch symbolische Hinweise erkennen können und auch verdeckt im religiösen Untergrund ermitteln dürfen, sowie die kruden Glaubensinhalte der einzelnen Gruppierungen nach strafrechtlichen Gesichtspunkten prüfen und bewerten. B. Praktische Ermittlungsansätzen bei Okkultstraftaten"... können die Beantwortung folgender Fragen sein: - Sind okkult/satanistische oder neuheidnische (rechtsextreme) Symboliken am Tatort zu erkennen? - Wurden christliche Symbole geschändet (Kirchen, Friedhöfe, Heiligen Figuren etc.)

185 - Wurden Tiere geopfert oder mit (Tier- oder Menschen)- Blut gearbeitet? - Wurden magische Fetische verwendet bzw. zurückgelassen (Leichenteile etc.)? - Welche Tatzeiten gibt es (okkulte/neuheidnische Feiertage oder deren Umfeld oder christliche Feiertage, um diese zu negieren")? - Wird ein Täter ermittelt: besitzt er satanistisch/okkulte Gegenstände (Ritualgegenstände, Bücher etc.)? Welches Gedankengut vertritt er? Gibt es in seinem Umfeld okkulte oder satanistische Kontakte? Ist er Mitglied eines Ordens, Loge, Zirkels, Kults?

186 Eine Auswahl weiterer spannender Bücher aus dem VERLAG finden Sie auf den folgenden Seiten...

187 GUIDO GRANDT SCHWARZBUCH FREIMAUREREI Geheimpolitik Staatsterror Politskandale DER»VERGRIFFENE«BESTSELLER JETZT ALS E-BOOK! DAS SCHWARZBUCH BELEUCHTET FAKTISCH UND OHNE VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN DIE SCHATTENSEITE" UND DIE GEHEIMPOLITIK" DER FREIMAUREREI! DAS SCHWARZBUCH ZEIGT ERSTMALS MÖGLICHE ZUSAMMENHÄNGE ZWISCHEN DER FREIMAUREI UND DEM MORD AN UWE BARSCHEL AUF! DAS SCHWARZBUCH ENTHÜLLT DAS WAHRE" GEHEIMNIS DER FREIMAUREREI - EIN POLIT-SKANDAL! Freimaurer haben seit ihrer historischen Gründung 1717 weltweit viel Gutes getan,

188 sich für Völkerverständigung, Frieden und Gerechtigkeit eingesetzt, sogar der europäischen Aufklärung zum Sieg verholfen. Weniger oder gar nicht bekannt ist die Schattenseite" der Freimaurerei, die vor allem Geheimpolitik" betrieben und damit die Welt verändert hat! Doch das bestreitet die Diskrete Gesellschaft" bis heute. Ebenso werden von ihr zumeist Skandale, Verschwörungen, Politaffären und kriminelle" Logenbrüder verschwiegen. Damit ist nun Schluss! Der Autor belegt mit seriösen und zumeist Jnsider"-Quellen die Kehrseite" der Freimaurerei, die so noch nie veröffentlicht wurde! Das Schwarzbuch enthüllt" und klärt auf" über die Freimaurerei" und: Juden Frauen und Behinderte Magie und Okkultismus den Geheimbund der Illuminaten die Zusammenarbeit mit der Mafia die weltweite aktive" Politik Verschwörungen, Politaffären, Staatsterror und Skandale das wahre" Geheimnis, das die parlamentarische Demokratie anzweifeln lässt politische" Ritualmorde - von Papst Paul I. bis zum schleswigholsteinischen Ministerpräsidenten Uwe Barschel zwielichtige Logenbrüder als Judenhasser", Völkermörder", KZ-Erfinder", Nazi-Schergen" und atomaren Katastrophen Erstmals hat der Autor alle großen Volksparteien in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sowie die Freimaurer-Großlogen dieser drei Länder aktuell zu der brisanten Thematik befragt. Mit skandalösem Ergebnis! JETZT KANN NIEMAND MEHR BEHAUPTEN VON NICHTS GEWUSST ZU HABEN! DAS WAHRE" GEHEIMNIS DER FREIMAUREREI IST ENDLICH GELÜFTET! ISBN

189

190 HABEN FREIMAURER JÖRG HAIDERS TOD VERANLASST? WURDE ER OPFER EINES POLITISCHEN RITUALMORDES"? Am 11. Oktober 2008 rast der Kärntner Landeshauptmann und BZÖ-Politiker Jörg Haider alkoholisiert und mit überhöhter Geschwindigkeit in den Tod. So der offizielle Ermittlungsstand. Doch schnell kommen Zweifel an der Unfallversion auf - nicht zuletzt durch Gerhard Wisnewskis Buch Jörg Haider - Unfall, Mord oder Attentat?" (Kopp-Verlag), die bis heute anhalten. Guido Grandt ist der einzige Journalist, der Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Mordes an Dr. Jörg Haider gestellt hat! Denn auch für ihn ist klar: Der BZÖ-Politiker wurde aus dem Weg geräumt! Doch von wem? Wer sind die Täter? Wer die Hintermänner? Warum tauchen am Unfallort, dem Tatort, okkulte Symboliken auf, ebenso bei einer Polizeibeamtin, die von den Medien verschwiegen werden? Welche Bezüge gibt es zur Freimaurerei? Haben letztlich Freimaurer-Logen Jörg Haiders Tod beschlossen? Welche Motive gibt es dafür und wer hat einen Nutzen davon? War der Kärntner Landeshauptmann gar selbst ein Freimaurer? In seinem brisanten Buch geht Guido Grandt all diesen Fragen nach und noch mehr: er erläutert exklusiv die Okkult-Symbolik am Tatort, beleuchtet die Freimaurer- Politik" in Österreich, nennt Ross und Reiter ihrer Akteure, hinterfragt Freimaurer- Umtriebe und Skandale, befasst sich mit den Gegnern Haiders und der Stigmatisierung Österreichs durch die Europäische Union und zeigt erstmals Parallelen auf zum Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand im Jahr Und er fragt nach: bei Freimaurern, Freunden und Gegnern und der Witwe Claudia Haider. LOGENMORD JÖRG HAIDER? IST GEHEIMBUND-ANALYSE, KRIMINALISTISCHE SPURENSUCHE, POLITISCHE SITTENGESCHICHTE UND INVESTIGATIVER JOURNALISMUS ZUGLEICH - JENSEITS KRUDER VERSCHWÖRUNGSTHEORIE Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider wurde ermordet! Daran lässt Guido Grandt keinen Zweifel!

191 Immer wieder forderte der BZÖ-Politiker die Entmachtung der herrschenden politischen Klasse durch die Beseitigung ihrer Pfründe, Privilegien und demokratisch nicht legitimierten Machtinstrumente und stellte sich damit nicht nur gegen den österreichischen Parteien-Proporz und die Europäische Union, sondern auch gegen Banken und politisch aktive Freimaurer-Logen. Diese sollen, so der Autor, letztlich für den Tod Jörg Haiders verantwortlich sein. Welche freimaurerische Okkult-Symbolik" gab es am Tatort und was bedeutet diese? Wie sieht die österreichische Freimaurer-Politik" aus und wer spielt mit? Wie sieht es damit im Haider-Land" Kärnten aus? War Jörg Haider selbst ein Logenbruder? Ist Bundeskanzler Werner Faymann Mitglied eines Geheimbundes? Wie versucht(e) die EU ihre Neue Weltordnung" in Österreich durchzusetzen und warum war Haider dagegen? Mit welchen medialen Propagandatechniken wurde Jörg Haider schließlich verunglimpft? Welche Indizien und Motive gibt es für einen politischen Ritualmord"? Wie sehen die Parallelen zwischen dem Attentat auf Franz Ferdinand und Jörg Haider aus? In den rund zwei Jahren Recherchen hat Guido Grandt mit zahlreichen Vertrauten und Gegnern Jörg Haiders gesprochen, deren Interviews ebenfalls in dieses Buch mit einfließen: Witwe Claudia Haider Stefan Petzner, Vertrauter und Berater Ewald Stadler, politischer Weggefährte und Freimaurer-Experte Altgroßmeister" einer deutschen Loge Souveräner Großorient von Deutschland"

192 Großloge von Österreich" Guido Grandts brisante Recherchen lassen nur einen Schluss zu: Der angebliche Unfalltod Jörg Haiders muss endlich neu untersucht werden!

193 Dario Zamis & Svenja Larsson Ein Buch, so abartig und wahnsinnig wie die Hölle!»Geheimpolitik, okkulte Pädokriminalität und vertuschte Ritualmorde: Diese literarische Anklage konnte nur als Roman geschrieben werden. Ein Protest gegen die Perversion der Macht!«Hermann Steppenwolf In seiner größten persönlichen und privaten Krise wird der abgehalfterte Journalist Kevin Winter mit einem Verräter der "Sodom Satanas" konfrontiert. In dieser einflussreichen Geheimgesellschaft leben hochrangige Mitglieder - EU-Politiker, Wirtschaftsbosse, Bankiers und prominente Künstler - nach den Maximen des Marquis de Sade eine Philosophie des Lasters, eine Politik der Perversion aus. Dazu bedienen sie sich verschiedener krimineller Netzwerke, die ihnen Kinder als Opfer zuführen. Diese werden in unvorstellbaren Ausschweifungen nicht nur psychisch, physisch und sexuell missbraucht, sondern auch gefoltert und im Namen Satanas getötet. Nur langsam kommt Kevin Winter diesem elitären und faschistischen Geheimzirkel auf die Spur. Von da an verwandelt sich nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das seiner Familie, in eine Hölle aus Wahnsinn, Angst, Gewalt und okkulten Riten; hart an der Grenze des Erträglichen.»Sodom Satanas ist die Hölle! Man kann dieses Buch hassen, aber man muss es gelesen haben!«nico A. Winter Aus dem Vorwort der Autoren:

194 Lange haben wir uns überlegt, in welche Form wir unsere jahrelangen und sehr gefährlichen Recherchen im religiösen Untergrund in Europa bringen sollen. Nachdem wir schon einige Sachbücher zu den Themen Okkultismus, Satanismus, Kinderhandel- und Kinderprostitution, Pädophilie-Netzwerke, Geheimpolitik und Staatsterror geschrieben und Filme dazu produziert haben, entschieden wir uns schließlich für eine fiktive Erzählung. Allerdings für Reality (Realistic) Fiction. Für einen Roman, der lebensecht, eben realistisch und glaubwürdig ist. Damit kleiden wir die Wahrheit, die Fakten und Informationen, die uns vorliegen, nicht nur in ein anderes Gewand als in das eines nüchternen Sachbuches, sondern bringen dem Leser auch die hilflose oder erschreckende und oft grauenhafte Emotionalität der Protagonisten so nahe wie möglich. Die Amerikaner sprechen in diesem Zusammenhang von der»real-to-life-fiction«. (...) So konnten auch wir vieles, was wir wissen, nur im Rahmen eines Romans veröffentlichen. Sei es aus rechtlichen Gründen, aus denen des Opferschutzes oder anderen, über die wir hier nicht schreiben können. Dennoch haben wir viele unserer Erkenntnisse in Sodom Satanas mit einfließen lassen, auch wenn es im engeren Sinne»nur«eine (realistische) fiktive Erzählung ist. Anderes haben wir faktisch belegt und mit Fußnotenquellen angegeben. Am Schluss des Buches findet der interessierte Leser eine Auswahl der von uns verwendeten Literatur, die sozusagen den Stamm des Baumes dieser Erzählung bildet. Die einzelnen Äste haben wir mit eigenem Erleben, Recherchen und unserer Phantasie»modelliert«. Wir sind davon überzeugt, dass wir nur so eine breite Leserschaft auf die tabuisierte Thematik des rituellen Kindesmissbrauchs und Kindermordes in elitären und damit auch politischen Kreisen aufmerksam machen können. Gewiss, Sodom Satanas ist ein grausames, in weiten Teilen sogar widerliches Buch. Donatien-Alphonse-Fran^ois de Sade sagte einmal:»(...) so habe ich ein (Buch) geschrieben, das selbst den Teufel anwidern könnte.«vor allem jedoch ist Sodom Satanas ein gefährliches Buch. Dario Zamis & Svenja Larsson

195 Dario Zamis & Svenja Larsson e-book: ISBN ///

196 Knallhart, ungeschminkt, kompromisslos SVENJA LARSSON & GUIDO GRANDT L O G E N B L U T ISBN e-book - Freimaurer - Krimi Ritualmorde, Freimaurer, Geheimlogen, kriminelle Geschäftspraktiken und eine unsichtbare Gefahr für eine ganze Stadt: Die Ermittlungen des schwäbischen Hauptkommissars und Logenbruders Mark Brandner führen in die tiefsten menschlichen Abgründe, in kleinbürgerliche Spießigkeit und in eine okkulte Welt, die Uneingeweihten normalerweise verschlossen bleibt.