Es nimmt der Augenblick, was Jahre geben Bedeutung

„Es nimmt der Augenblick was Jahre geben”, schrieb Johann Wolfgang von Goethe vor bereits 180 Jahren so weise. An Schadensfällen in Unternehmen hat der Dichter dabei sicherlich nicht gedacht, aber auch sie trifft das Zitat sehr präzise: Eine Analyse von Schadensfällen geht davon aus, dass nur 23 Prozent der Unternehmen, die einen Großschaden erleiden, den Betrieb in der früheren Form wieder aufnehmen können. Mehr als ein Viertel der Unternehmen geht nach einem Großschaden in Konkurs. Grund genug, dass ich in einer kleinen Serie das Strategische Versicherungsmanagement ins Visier nehme. Ich stelle Ihnen Fragen der Risikoidentifikation und Bewertung vor, relevante Versicherungen, Tipps zu Verhalten im Schadensfall und zur Auswahl von Versicherern. Was ein Schaden tatsächlich für Konsequenzen hat und welche Learnings andere Betriebe daraus ziehen können, zeigt ein Großschadensereignis aus der Praxis.

Bildquelle: Controllermagazin, Claus Pachurka, Technische Krisenprävention – Personen und Sachwerte proaktiv schützen, Bochum, 2008

Versicherungsmanagement – warum?

Eine Vielzahl von Risiken wie beispielsweise Feuer, Ausfall der öffentlichen Versorgung oder Naturgefahren, aber auch Personenrisiken wie Streik oder Vertrauensschäden gefährden Unternehmen. Und die Risiken nehmen immer mehr zu und werden deutlich komplexer. Als ergänzende Funktion der Unternehmensführung gewinnt deshalb das Versicherungsmanagement zunehmend an Bedeutung und sein Aufgabenumfang wächst.

Was bedeutet nun strategisches Versicherungsmanagement? Unternehmen sollen sich zielgerichtet mit der Identifikation sowie der Bewertung von Risiken befassen, um daraus gegebenenfalls Versicherungslösungen zu entwickeln und zu steuern, die diese Risiken erfassen. Im Rahmen eines professionellen Risikomanagements sollten Sie sich zunächst einen systematischen Überblick über die Unternehmensrisiken verschaffen:

  • Handelt es sich um Störungen oder Ausfälle, die zwar ärgerlich, aber verwindbar sind?
  • Was sind die existenzbedrohenden Risiken?
  • Welche Risiken sind überhaupt versicherbar, welche nicht?

Häufig genug habe ich in Unternehmen erlebt – und das belegen auch empirische Studien – dass Unternehmen bei existenzbedrohenden Risiken oft unterversichert sind beziehungsweise keine adäquaten Risikomanagementlösungen vorhalten, während sie bei nicht existenzbedrohenden Risiken möglicherweise überversichert sind. Das führt nicht nur zu regelmässig überhöhten Kosten für die Versicherungen, im Schadensfall kann die Unterversicherung sogar existenzbedrohend sein. Da sich einzelne Risiken und die gesamte Risikolage des Unternehmens ständig ändern, sollten Sie das Versicherungsprogramm regelmäßig auf Wirtschaftlichkeit und Gültigkeit überprüfen, idealerweise einmal jährlich.

Ein tiefer Lebenseinschnitt, der einem im wahrsten Sinne den Boden unter den Füßen wegzieht, der einen orientierungslos und hilflos macht - der Tod einer nahestehenden Person, vielleicht unserer Mutter oder unseres Vaters, Bruders oder unserer Schwester, vielleicht sogar unseres Kindes, der Tod unserer Oma oder unseres Opas oder eines lieben Freundes, der Tod unseres Haustieres, der Verlust unserer Heimat.

Für viele beginnt ein Kampf ums eigene Überleben. Wie allerdings das Überleben gelingt, darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, denn jeder Mensch ist einmalig. Was für den einen wichtig ist, mag den anderen nicht ansprechen. Wir müssen uns der Trauer und der Verluste stellen, sie zulassen, der Weg zur Heilung führt nicht am Schmerz vorbei, sondern mitten in den Schmerz der Trauer und des Verlustes hinein. Nur so kann es erträglich werden und allmähliche Heilung kann stattfinden. Wir können aus den Trümmern, die uns übrig geblieben sind, neue Bauwerke bauen und aussortieren, welche "Steine" noch zu gebrauchen sind und welche nicht. Bewältigen jedoch werden wir manche Verluste nie. Wir können nur lernen, mit Verlusten zu leben, sie in unser Leben zu integrieren, die Trauer jedoch wird uns vermutlich unser ganzes Leben begleiten.

Trauer tut weh - richtig weh, als ob uns das Herz zerreißen würde. Aber es wird neue Wege geben, mit Mut und Hoffnung werden wir es schaffen. Der Tod meines Kindes war das einschneidendste Erlebnis in meinem Leben. Es hat mich erkennen lassen, dass wir im Leben nichts festhalten können.

Oft werde ich als Trauerbegleiterin gefragt: Was kann uns denn in der Trauer und bei Verlusten helfen? Wo oder an wen kann ich mich anlehnen, wer gibt mir Halt und Kraft? Aus meiner Sicht sind es in erster Linie Freunde und Bekannte, die bedingungslos einfach da sind, die uns alltägliche Dinge wie einkaufen oder kochen abnehmen, die hier sind, um deine Hand zu halten, dir zuhören, dich einfach nicht alleine lassen, vor allem in den ersten schwierigen Wochen. Ich habe lange Zeit die Umhängetasche meines Sohnes bei mir getragen - ein Stück von ihm, bei mir, das nach ihm riecht. Meine beiden Töchter haben Maxis Lederbänder getragen, um etwas von ihm an ihrer Seite zu haben. Ich habe auch Maxis T-Shirts zum Schlafen angezogen, um seinen Geruch in meiner Nase zu haben.

Es gibt viele Rituale, die hilfreich sein können: einen Brief an den Verstorbenen oder Vermissten zu schreiben, in dem vielleicht steht, was ich ihm noch sagen will/wollte; eine Kerze anzünden und mit unseren Verstorbenen oder Vermissten reden, meditieren, räuchern, damit der Rauch meine Worte weiter nach oben trägt; Musik hören; Auch Lesen wurde für mich sehr wichtig, Bücher über Trauer, über Engel, um sich mit seinem Glauben oder seiner Spiritualität auseinanderzusetzen. Ich habe viel gebetet und, wenn ich mal wieder nicht mehr konnte, habe ich zum lieben Gott gesagt: Meine Sorgen lege ich in deine Hände, bitte hilf mir. Es gibt Trauergruppen, Selbsthilfegruppen, um den Weg nicht alleine gehen zu müssen, um sich mit anderen Menschen in gleicher Situation auszutauschen.

Für Menschen in Verlustsituationen ist es sehr wichtig, ihnen unser Mitgefühl zu zeigen, was wir fühlen, sollten wir aussprechen. Wenn es schwerfällt zu sprechen, wenn Worte fehlen, dann kann eine Karte oder ein Brief geschrieben werden - Zeichen setzen, um die Menschen nicht alleine zu lassen, um das Gefühl zu geben: Du bist nicht alleine.

Und nun Krieg in der Ukraine - so viel Trauer und Wehmut, so entsetzlich schwere Tage. Ich möchte ein paar Sätze aus dem Buch "Der Poet" von Deno Licina mit auf dem Weg geben: "Für die schweren Tage. . . Für die Tage, an denen dein Geist sich träge und ausgelaugt anfühlt. Für die Tage, wenn dein Körper schwer und müde vom stetigen Funktionieren geworden ist. Für die Tage, an denen der Krieg in deinem Kopf deine Beine lähmt und du nur trüben Gedanken und Bildern aus der Vergangenheit hinterherjagst. . . Dann musst du dich erinnern. . . Dich daran erinnern, dass deine Geschichte noch nicht zu Ende geschrieben ist und der letzte Satz darin sicher nicht und dann gab sie/er auf. . . lauten wird. Du musst dich zusammenreißen und an deine Fähigkeiten glauben? Erinner dich daran, dass es jemanden da draußen gibt, der sich freut, dich zu sehen, auf einen Anruf oder eine Nachricht von dir wartet. Jemand da draußen übersteht seine schweren und harten Zeiten nur, weil du ihnen Kraft gibst. Erinnere dich daran, jemandes Welt ist besser weil du darin bist? Du schaffst es auch diesmal. Du warst immer ein Kämpfer, du warst immer stärker als die Steine die man dir in den Weg gelegt hat?"

Wenn nichts mehr ist, wie es einmal war, brauchst du Menschen, die dich fühlen lassen: du bist nicht alleine - ich bin da.

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