Mit dem Begriff Hyperhidrose (von griech. ὑπέρ (hypér) „noch mehr, über, über ... hinaus“ und ἱδρώς (hidrós) "Schweiß"; Synonyme: Hyperhidrosis; krankhaft vermehrte Schweißabsonderung; Nachtschweiß; Schweißausbruch; Schweißneigung; Steigerung der Schweißsekretion; übermäßiges Schwitzen; übermäßiges nächtliches Schwitzen; ICD-10-GM R61.-: Hyperhidrose; inkl.: Nachtschweiß: übermäßiges Schwitzen) bezeichnet man eine unphysiologisch starke Schweißbildung. Das Schwitzen ist ein lebensnotwendiger Vorgang des menschlichen Körpers, um den Körper vor Überhitzung zu schützen (Wärmeregulation). Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten des Schwitzens:
Die Hyperhidrosis beruht auf einer cholinergen Überstimulation der Schweißdrüsen. Die Haut besitzt insgesamt mehr als 2 Millionen Schweißdrüsen. Die Mehrzahl der Schweißdrüsen sind vom ekkrinen Typ (nach außen hin absondernd). Ihr dünnflüssiges Sekret ist gegenüber dem Blutplasma (eiweißreiche Flüssigkeit) hypoton. Die
ekkrinen Schweißdrüsen sind über den gesamten Körper verteilt. Die höchste Dichte findet man im Bereich der Achseln, der Handflächen und der Fußsohlen.
Eine Sonderform der Hyperhidrose ist die Bromhidrose (griech. βρῶμος (brômos) ‚Bocksgestank der Tiere‘; ἱδρώς (hidrós) oder Osmidrose (altgriech. ὀσμή osmē "ich rieche")). Dabei handelt es sich um übermäßiges Schwitzen und eine unangenehme Geruchsbildung, was eine große Belastung für den Betroffenen darstellt. Dieses tritt meistens im axillären Bereich auf, weil dort das Vorkommen der apokrinen Duftdrüsen besonders hoch ist. Die primäre (idiopathische) Hyperhidrose zeigt sich bereits in der Kindheit bzw. Jugend (< 25. Lebensjahr). Beim vermehrten nächtlichen Schwitzen handelt es sich um ein Symptom, das häufig bei Infektionserkrankungen, aber auch bei Tumorerkrankungen (Krebserkrankungen) auftritt. Eine Kombination aus vermehrtem nächtlichen Schwitzen, Gewichtsverlust und Fieber wird als B-Symptomatik bezeichnet. Schwitzen kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Differentialdiagnosen"). Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der primären fokalen Hyperhidrose (PFH) liegt bei 1 % (in Großbritannien). Verlauf und Prognose: Häufiges und übermäßiges Schwitzen beeinträchtigt das alltägliche Leben. Viele Betroffenen ziehen sich aus Scham aus ihrem sozialen Umfeld
zurück. Normalerweise reichen in vielen Fällen gegen das Schwitzen Eigenmaßnahmen wie angemessene Körperpflege (desinfizierende Seifen bzw. Deodorants), Verwendung eines Antitranspirants (Puder, Cremes, Lösungen) und eine adäquate Kleidung (z. B. keine synthetische Kleidung) aus. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichend helfen, sollte zur weiteren Beratung ein Arzt aufgesucht werden. Leitlinien
Die auf unserer Homepage f�r Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt. Bei welchen Tumoren Nachtschweiß?Vor allem bei Lymphdrüsenkrebs und Leukämie. Aber auch verwandte Bluterkrankungen wie die Myelofibrose zählen dazu. Häufig von Nachtschweiß begleitet werden unter anderem diese Krebs- und Bluterkrankungen: Lymphome (Tumoren des Lymphsystems) wie Hodgkin Lymphome und Non-Hodgkin-Lymphome.
Welche Krebsarten verursachen starkes Schwitzen?Brustkrebs und Prostatakrebs: Hitzewallungen bei Hormonentzug. Solche Hitzewallungen betreffen vor allem einen Teil der Patientinnen mit Brustkrebs und Prostatakarzinompatienten.
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