Rheumatismus, Rheuma, Arthrose, Arthritis oder doch Rheumatoide Arthritis? Dass alle diese Begriffe etwas mit dauerhaften Gelenkschmerzen zu tun haben können, wissen die meisten. Aber meinen alle dasselbe oder gibt es Unterschiede? Show Grundsätzlich gehören alle diese Erkrankungen zum sogenannten rheumatischen Formenkreis. Dieser umfasst jedoch ein so weites Feld von meist schubförmig verlaufenden, schmerzhaften Zuständen des Bewegungsapparats, dass diese Eingrenzung wenig weiterhilft. Wenn man sich nur die Begriffe Arthrose und Rheuma herausgreift, wobei Letzterer die umgangssprachliche Bezeichnung für Rheumatoide Arthritis oder chronische Polyarthritis darstellt, wird das Bild klarer. Bei beiden handelt es sich um sehr schmerzhafte Entzündungen der Gelenke, allerdings sind die Ursachen dafür grundverschieden. Die Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung. Das heißt, hier beginnt das Leiden zum Beispiel durch eine mechanische Überbeanspruchung oder Fehlstellung des Gelenks, die zu einem Verschleiß des Gelenkknorpels führt. Dieser sorgt eigentlich dafür, dass sich das Gelenk möglichst reibungslos und schmerzfrei bewegen kann. Nimmt der Knorpel Schaden und besteht die Fehlbelastung weiterhin, setzt das eine Entzündung in Gang, in deren Verlauf der Knorpel weiter leidet und später eventuell sogar der darunterliegende Gelenkknochen angegriffen wird. Es ist wenig Fantasie nötig, um sich vorzustellen, dass dann jede Bewegung schmerzt und das Gelenk seine Aufgabe nicht mehr ordentlich erfüllen kann. Bei der Rheumatoiden Arthritis entsteht die gelenkzerstörende Entzündung dagegen durch eine Autoimmunreaktion des Körpers. Zudem besteht die Entzündungsreaktion von Anfang an. Aus bisher unbekannten Gründen beginnt das Abwehrsystem der Betroffenen, den Gelenkknorpel wie einen Fremdkörper zu behandeln und zu attackieren. Dabei leistet es leider ganze Arbeit, denn über Jahre hinweg kann so das Gelenk völlig zerstört werden. Die Behandlung beider Erkrankungen ähnelt sich zum Teil. So sollen Medikamente wie Diclofenac oder Ibuprofen oder Kälte- beziehungsweise Wärmeanwendungen Schmerzen und Entzündungen eindämmen. Mit Physiotherapie wird die Gelenkfunktion unterstützt. Sind Knorpel oder Gelenk stark zerstört, kann durch eine Operation ein künstliches Gelenk, eine Endoprothese, eingesetzt werden. Die Immunreaktion bei der Rheumatoiden Arthritis versucht man durch Arzneistoffe abzuschwächen. Zudem kommen als entzündungshemmende Mittel auch Kortisonpräparate zum Einsatz. Apotheker Rüdiger Freund Aufgrund der Veränderung der Altersstruktur ist Arthrose heute die bei weitem häufigste Gelenkerkrankung in Deutschland. Arthritis ist die allgemeine Bezeichnung für eine Entzündung der Gelenke. Osteoarthritis, allgemein bekannt als Arthrose, Osteoarthrose oder Verschleiß-Arthritis ist die häufigste Form von Arthritis. Sie ist mit dem Abbau von Knorpel in den Gelenken verbunden und kann in fast jedem Gelenk des Körpers auftreten. Am häufigsten tritt Osteoarthritis aber in den tragenden Gelenken der Hüften, Knie, Schultergelenke und Wirbelsäule auf. An zweiter Stelle folgen Finger, Daumen, Hals und großer Zeh. Osteoarthritis oder Arthrose kann auch in anderen Gelenken auftreten, die durch vorangegangene Verletzungen, übermäßige Belastung oder eine Knorpelerkrankung vorgeschädigt wurden. Wie entsteht Arthrose?Knorpel ist eine spezielle Form des Bindegewebes, das die Knochenenden „echter“ Gelenke bedeckt. Seine Hauptfunktion ist die Verringerung der Reibung in den Gelenken – er dient als Schmiermittel und “Stoßdämpfer”. Die stoßdämpfende Eigenschaft von normalem Knorpel ergibt sich aus seiner Fähigkeit, gummiartig die Form zu verändern, wenn er komprimiert (abgeflacht oder zusammengedrückt) wird. Danach nimmt er wieder die Ursprungsform an. Bei Arthrose oder Osteoarthritis wird der Knorpel in einem Gelenk alters- oder abnutzungsbedingt steif und verliert seine Elastizität, wodurch er anfälliger für Schäden wird. Im Laufe der Zeit kann sich der Knorpel in einigen Bereichen abnutzen, was seine Fähigkeit, als Stoßdämpfer zu wirken, erheblich verringert. Wenn sich die Knorpelmasse verringert, müssen sich Sehnen und Bänder entsprechend strecken, was Schmerzen verursacht. Bei zunehmendem Knorpelschwund, können die Knochen aneinander reiben. Dies ist dann besonders schmerzhaft. Wer bekommt Arthrose?Arthrose oder Osteoarthritis gilt weltweit als die häufigste Gelenkerkrankung des erwachsenen Menschen. Das Risiko, die Krankheit zu entwickeln, steigt mit dem Alter. Die meisten Menschen über 60 Jahre haben Arthrose in einem gewissen Grad, aber die Schwere variiert. Aber schon Menschen in ihren 20ern und 30ern können Osteoarthritis bekommen. In diesen Fällen gibt es aber oft einen konkreten Auslöser, wie zum Beispiel Gelenkverletzungen oder wiederholten Gelenkstress durch Überbeanspruchung (z. B. durch Übergewicht). Bei Menschen über 50 Jahren haben mehr Frauen als Männer Osteoarthritis. Was sind die Symptome von Arthrose?Die Symptome der Osteoarthritis entwickeln sich meist allmählich und umfassen:
Was verursacht Arthrose?Es gibt mehrere Faktoren, die das Risiko für Arthrose erhöhen. Dazu gehören:
Wie wird Arthrose diagnostiziert?Die Diagnose der Arthrose basiert auf einer Kombination folgender Methoden:
Quelle: 1 https://www.sueddeutsche.de/leben/sport-und-verschleiss-selbst-joggen-ist-gefaehrlich-1.55651 Was ist die Unterschied zwischen Arthritis und Arthrose?Denn Arthritis und Arthrose sind ganz unterschiedliche Erkrankungen. Bei der Arthrose handelt es sich um den Abbau des Knorpels in den Gelenken. Bei der Arthritis handelt es sich um einen entzündlichen Prozess in den Gelenken, der unabhängig vom Zustand des Knorpels auftreten kann.
Was verschlimmert Arthritis?Rauchen verschlimmert die rheumatoide Arthritis. Und Alkohol? Rauchen schadet nicht nur Lunge und Herz. Studien zeigen: Rheumatoide Arthritis tritt bei Rauchern messbar häufiger auf.
Welche Symptome hat man bei Arthritis?Eine rheumatoide Arthritis beginnt meist mit Schmerzen in den Finger- und Zehengelenken. Die Gelenke schwellen an und sind morgens nach dem Aufstehen schwer beweglich (Morgensteifigkeit).. Müdigkeit.. Leistungsschwäche.. Schlafstörungen.. Fieber.. Nachtschweiß. Gewichtsverlust.. Welche Medikamente helfen bei Arthritis?Ibuprofen oder Diclofenac, sind die am häufigsten eingesetzten Medikamente zur Behandlung einer rheumatoiden Arthritis. Sie hemmen die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe, so genannter Prostaglandine. Dadurch können sie die schädigenden Entzündungsprozesse an den Gelenken eindämmen.
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