Wie viel spart der Deutsche im Monat?

Besuchen Sie zeit.de wie gewohnt mit Werbung und Tracking. Ihre Zustimmung ist jederzeit widerrufbar.

Details zum Tracking finden Sie in der Datenschutzerklärung und im Privacy Center.

Zustimmung jederzeit über den Link Privacy Einstellungen am Ende jeder Seite widerrufbar.

zeit.de Pur - werbefrei lesen

Nutzen Sie zeit.de nahezu ohne Werbung und ohne Werbetracking.

zeit.de Pur - werbefrei lesen: Jetzt abonnieren

Bereits Pur abonniert? Hier anmelden.

Für die Nutzung mit Werbung:

Wir erheben personenbezogene Daten und übermitteln diese auch an Drittanbieter, die uns helfen, unser Webangebot zu verbessern und zu finanzieren. Eine Verarbeitung der auf Ihrem Gerät gespeicherten Informationen wie z.B. Cookies oder persönliche Identifikatoren, IP-Adressen sowie Ihres individuellen Nutzungsverhaltens erfolgt dabei zu den folgenden Zwecken:

Informationen auf einem Gerät speichern und/oder abrufen

Für die Ihnen angezeigten Verarbeitungszwecke können Cookies, Geräte-Kennungen oder andere Informationen auf Ihrem Gerät gespeichert oder abgerufen werden.

Personalisierte Anzeigen und Inhalte, Anzeigen- und Inhaltsmessungen, Erkenntnisse über Zielgruppen und Produktentwicklungen

Anzeigen und Inhalte können basierend auf einem Profil personalisiert werden. Es können mehr Daten hinzugefügt werden, um Anzeigen und Inhalte besser zu personalisieren. Die Performance von Anzeigen und Inhalten kann gemessen werden. Erkenntnisse über Zielgruppen, die die Anzeigen und Inhalte betrachtet haben, können abgeleitet werden. Daten können verwendet werden, um Benutzerfreundlichkeit, Systeme und Software aufzubauen oder zu verbessern.

Eine Studie zeigt: Die Zuflüsse auf die Bankkonten in Deutschland waren 2021 deutlich niedriger als im ersten Coronajahr. Das hat ganz unterschiedliche Gründe.

3 Min.

Permalink: //www.faz.net/-gv6-aneli

Weitersagen abbrechen

Die Deutschen sparen so langsam wieder etwas weniger. Das geht aus einer Studie hervor, die das Fintech Raisin von der Plattform „Weltsparen“ zusammen mit dem Beratungsunternehmen Barkow Consulting erstellt hat, und die der F.A.Z. exklusiv vorliegt. Demnach ist nicht nur die Sparquote der privaten Haushalte im vergangenen Jahr von 16,2 auf 15 Prozent zurückgegangen. Im vierten Quartal, also den Monaten Oktober bis Dezember, lag sie sogar nur noch bei 11,4 Prozent. Die Zuflüsse auf Giro-, Tages- und Festgeldkonten in Deutschland aber sind noch deutlicher gesunken. Sie betrugen der Studie zufolge im vergangenen Jahr nur 85,4 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im ersten Coronajahr 2020 hatten die Deutschen 148,9 Milliarden Euro zusätzlich auf ihren Konten deponiert – mehr als jemals zuvor.

Christian Siedenbiedel

Redakteur in der Wirtschaft.

  • Folgen Ich folge

Der Rückgang ist auch pro Kopf gerechnet beeindruckend: Im Jahr 2020 legte jede und jeder Deutsche im Durchschnitt 1791 Euro auf die hohe Kante. 2021 waren es nur noch 1027 Euro pro Kopf – ein Rückgang also um fast 43 Prozent. Damit floss der Studie zufolge so wenig auf die deutschen Konten wie seit 2017 nicht mehr.

Zwangssparen vorerst beendet

Der Rückgang gegenüber dem ersten Coronajahr war dabei in Deutschland deutlich stärker ausgeprägt als in anderen europäischen Ländern. „In keinem anderen Land der Eurozone gab es einen vergleichbaren Rückgang, auch wenn in fast allen Staaten der Eurozone und dem Vereinigten Königreich weniger gespart wurde als noch 2020“, heißt es in der Studie. Im Durchschnitt komme der Euroraum auf einen Rückgang der Zuflüsse auf die privaten Konten um 31 Prozent.

Was steckt dahinter? Offenbar ist es eine Mischung von Gründen, die zu dieser Entwicklung geführt hat. Ein zentraler Grund war sicherlich die Lockerung der Corona-Maßnahmen. Im Lockdown hatten die Menschen besonders viel gespart, einfach weil es weniger Möglichkeiten zum Geldausgeben gab. Insbesondere, dass viele Leute weniger Urlaub machten als sonst oder sogar gar keinen, führte zu niedrigeren Ausgaben und mehr Ersparnis. Auch das Einkaufen über den täglichen Bedarf hinaus war zeitweise gar nicht möglich und in anderen Phasen zumindest so eingeschränkt, dass viele Menschen zu ausgiebigem Shopping keine Lust hatten. Vor allem ältere Menschen und solche mit höherem Einkommen legten deshalb notgedrungen mehr Geld zurück als sonst.

Manche mögen auch aus Sorge über die weitere Zukunft mehr gespart haben – aber das war allen Umfragen zufolge der weniger entscheidende Faktor gegenüber dem sogenannten Zwangssparen, dem Geld-übrig-behalten durch die Coronamaßnahmen. Es führte dazu, dass 2020 die deutsche Sparquote mit 16,2 Prozent außerordentlich hoch ausfiel; quartalsweise lag sie sogar bei mehr als 20 Prozent. „Da es sich bei der zusätzlichen coronabedingten Ersparnis um aufgestauten Konsum handelt, der letztendlich nicht dem Geldvermögensaufbau dient, ließen die Haushalt die Mittel häufig einfach auf dem Girokonto stehen“, schreibt die DZ Bank in einer Analyse.

Mit den Lockerungen hat das etwas nachgelassen. Mit 15 Prozent war die Sparquote allerdings auch 2021 noch recht hoch. Von „außerordentlich niedriger Ersparnis“ könne für das vergangene Jahr jedenfalls keine Rede sein, sagt Michael Holstein, der Chefvolkswirt der DZ Bank. In früheren Jahren vor der Pandemie lag die deutsche Sparquote meistens um die 10 Prozent. Im Vergleich zu manchen anderen Ländern war das schon immer viel. Zum Jahresende 2021 näherte sie sich mit 10,7 Prozent im dritten und 11,4 Prozent im vierten Quartal zumindest wieder diesem Wert an. Dabei dürfte eine Rolle gespielt haben, dass die Leute wieder mehr einkaufen konnten und auch etwa Skiurlaube wieder möglich waren. Aber auch der Anstieg der Preise, insbesondere für Energie, dürfte die Budgets der Haushalte zum Jahresende hin stärker belastet haben.

Die Sache mit den Negativzinsen

Für die geringeren Zuflüsse auf deutsche Tages-, Giro- und Festgeldkonten dürfte es aber zusätzliche Gründe gegeben haben. Nicht jeder, der spart, muss das schließlich auf einem Bankkonto machen. Die Studie hat das nicht im Detail untersucht. Die Autoren meinen aber, auch das niedrige Zinsniveau habe da wohl eine Rolle gespielt. Banken hatten schließlich im vergangenen Jahr verstärkt Negativzinsen auch schon für kleiner Beträge erhoben. Das führte Umfragen zufolge dazu, dass mehr Menschen Bargeld zu Hause aufbewahren. Vor allem aber war in der Pandemie bei den Investitionen von Privatleuten in Aktien ein Schub zu verzeichnen gewesen.

Mit zunehmender Dauer der Extrem-Niedrigzins-Phase reagierten immer mehr Bürger mit einem angepassten Anlageverhalten, schreibt die DZ Bank. Viele stiegen neu ins Wertpapiergeschäft ein, vor allem auch junge Anleger. Allein in der Zeit von September 2019 bis September 2021 wuchs die Zahl der Wertpapierdepots um 3,9 Millionen auf 27,1 Millionen. So erreichte die Geldvermögensbildung in Form von Aktien 2020 mit 46,6 Milliarden Euro das Dreifache dessen, was in den Jahren zuvor durchschnittlich neu angelegt wurde. Zwar habe sich die Direktanlage in Aktien 2021 angesichts hoher Kursniveaus wieder verringert, doch dafür habe ein „Boom“ bei Fonds eingesetzt.

Mehr zum Thema

1/

Für Sparer und Bauwillige : Was der neue Kurs der EZB bedeutet

  • Christian Siedenbiedel
  • Veröffentlicht/Aktualisiert:
  • Kommentare: , Empfehlungen: 11

Teure Energie : Was sich aus der Ölpreiskrise 1973 lernen lässt

  • Svea Junge
  • Veröffentlicht/Aktualisiert:
  • Kommentare: , Empfehlungen: 6

Euro-Geldpolitik : Lagarde: 7 Prozent Inflation sind möglich

  • Christian Siedenbiedel
  • Veröffentlicht/Aktualisiert:
  • Kommentare: , Empfehlungen: 32

„Die neue Krise – der Angriff Russlands und die weitreichenden wirtschaftlichen Sanktionen – befeuern die ohnehin schon hohe Inflation und verschärfen die Situation für Verbraucher weiter“, sagte Katharina Lüth von Raisin: „Für Sparer empfiehlt es sich in dieser unsicheren Lage umso mehr, besonnen zu handeln: Negativzinsen zu vermeiden und die Inflation so gut es geht auszugleichen, sind zentrale Punkte, um den Wert der eigenen Ersparnisse zu sichern.“

Quelle: F.A.Z.

Hier können Sie die Rechte an diesem Artikel erwerben.

Zur Startseite

Permalink: //www.faz.net/-gv6-aneli

Weitersagen abbrechen

Leichte Panzer für Kiew : Deutschland will Ukraine Panzer vom Typ Marder liefern

Nach Frankreich kündigen auch Deutschland und die Vereinigten Staaten an, der Ukraine leichte Panzer zu liefern. Berlin will Kiew so stärker unterstützen, ohne selbst Kriegspartei zu werden.

  • Eckart Lohse, Markus Wehner und Michaela Wiegel
  • Veröffentlicht/Aktualisiert: vor 29 Minuten
  • Kommentare: , Empfehlungen: 3

Zum Tode von Rosi Mittermaier : Ein Herz für alle

Die verstorbene Ski-Olympiasiegerin Rosi Mittermaier genoss ihre Erfolge in aller Stille. Menschen waren ihr stets wichtiger. Nun ist sie im Alter von 72 Jahren gestorben.

Wie viel spart der durchschnittliche Deutsche?

Halbjahr 2021 zu deutlich steigenden Konsumausgaben und einem Rückgang der Sparquote auf 12,1 %. Für das 1. Halbjahr 2022 heißt das: Je 100 Euro verfügbarem Einkommen sparten die privaten Haushalte saisonbereinigt im Durchschnitt 11,10 Euro.

Wie viel spart der deutsche monatlich?

Umfrage zum monatlichen Sparbetrag in Deutschland 2018 Zum Zeitpunkt der Erhebung gaben etwa 20 Prozent der befragten Deutschen an, monatlich im Durchschnitt etwa bis zu 50 Euro zu sparen.

Wie viel Geld spart ihr im Monat?

So viel von deinem Nettoeinkommen solltest du sparen Dabei sind 10 bis 20 Prozent vom Nettoeinkommen erstrebenswert. Sprich: Wer 2.500 Euro netto verdient, spart monatlich 250 bis 500 Euro.

Wie viel sollte ich monatlich sparen?

So wird bei einem Brutto-Einkommen von 2000 Euro eine Sparquote von mindestens 5,5 Prozent bei Wohneigentümern und 7 Prozent bei Mietern empfohlen. Gutverdiener mit einem Einkommen von mehr als 4000 Euro hingegen sollten als Eigenheimbesitzer mindestens neun Prozent und als Mieter elf Prozent pro Monat sparen.

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte