Wie oft teilen sich Zellen am Tag

Unser Körper, der Regenerationskünstler

Verliert der mexikanische Schwanzlurch Axolotl ein Bein, wächst ihm innert fünf Wochen ein komplett neues. Beim Menschen ist dies nur in Hollywoodfilmen möglich, oder doch nicht? Die moderne Zellforschung zeigt, fast alle menschlichen Körperzellen regenerieren sich.

Alle sieben Jahre verändert der Mensch seine Figur, seine Haare und auch seine Persönlichkeit – das besagte lange Zeit ein Mythos. Wie die moderne Zellforschung aber heute zeigt: Der Körper regeneriert sich tatsächlich – allerdings ständig und nicht erst nach sieben Jahren. Das Skelett, und Organe: Wenn alte Zellen absterben, wachsen fast alle Körperzellen nach. Manche erneuern sich komplett und in kurzer Zeit, andere regenerieren sich nur geringfügig und über mehrere Jahre hinweg. Ausgerechnet bei unserer Lebenspumpe, dem Herz, werden übers Leben nur maximal 40 Prozent der Zellen erneuert. Ausgerechnet unser Herz muss eine Leben lang mit der Mehrzahl derselben Zellen auskommen – maximal 40 Prozent erneuern sich. Wie verhalten sich andere Körperzellen?

Lunge
Ein Rauchstopp ist rasch spürbar: Nach zwei Tagen erholen sich Geruchs- und Geschmackssinn, nach zwölf Wochen beginnen sich Kreislauf und Lunge zu stabilisieren und nach fünf Jahren ist das Herzinfarktrisiko ähnlich dem eines Nichtrauchers.

Haut
In der Basalzellschicht werden ständig neue Hautzellen generiert. Sie verhornen innerhalb von vier Wochen und wandern an die Hautoberfläche. So erneuert sich unsere komplette Haut in nur einem Monat. Das passiert also 12 Mal pro Jahr und 120 Mal in 10 Jahren.

Leber
Gute Neuigkeiten für Organspender: Entnimmt man einen Teil der Leber, wächst sie innerhalb von nur sechs Monaten wieder auf ihre ursprüngliche Grösse!

Nägel
So unterschiedlich unsere Nägel aussehen, so unterschiedlich schnell wachsen sie auch. Durchschnittlich werden sie etwa 0,5–1,2 mm pro Woche grösser. Die Nägel der Mittelfinger wachsen dabei am schnellsten. Im Alter und bei Krankheiten verlangsamt sich das Nagelwachstum.

Haare
Durchschnittlich wächst das Haar monatlich um 1 bis 1,5 cm. Das macht 12 bis 18 cm pro Jahr. Wie schnell das Haar wächst hängt von Alter, Hormonstatus und ethnischer Zugehörigkeit ab.

Blut
Reife Blutkörperchen haben eine begrenzte Lebensdauer. Unser Körper muss deshalb ständig neue Blutzellen bilden. Das Knochenmark produziert so mehrere Milliarden Blutkörperchen pro Tag.

Knochen
Auch unsere Knochen erneuern sich – auch wenn das im fortgeschrittenen Alter in vielen Fällen nicht mehr ganz so perfekt klappt wie im jungen und die Gefahr für Knochenerkrankungen wie Osteoporose zunimmt.

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Nicht alle Zellen deines Körpers sind gleich alt, denn sie haben nicht alle dieselbe Aufgabe. Zwar sind alle Zellen grundsätzlich auf dieselbe Art aufgebaut, es gibt jedoch wichtige Unterschiede: Sie haben nicht dieselbe Form, leben in ganz unterschiedlichen Umgebungen im Körper und haben verschiedenartige Aufgaben.

Manche Zellen leben nur einige Monate …

Hautzellen, Schleimhautzellen im Darm oder Blutzellen (Woraus besteht eigentlich Blut?) leben nur einige Monate. Die Hautzellen erneuern sich regelmässig, um ihre Funktion als Schutzschicht um den Körper herum aufrechterhalten zu können. Die kleinen weissen Flocken, die sich beim Abtrocknen nach der Dusche von der Haut lösen, sind abgestorbene Hautzellen.

Die roten Blutkörperchen sind spezialisiert auf den Transport von Sauerstoff zu allen Organen. Sie sind klein, und ihre Form ist daran angepasst, dass sie durch die kleinsten Blutgefässe schlüpfen müssen. Sie haben weder einen Zellkern noch Mitochondrien, weshalb sie nicht länger als etwa vier Monate (120 Tage) leben können. Glücklicherweise werden sie ständig von neuen roten Blutkörperchen ersetzt, die ihre Nachfolge antreten.

Die Zellen der Leber und des Darms haben ihrerseits viel Arbeit mit der Aufnahme von Nährstoffen und dem Unschädlichmachen von gefährlichen Substanzen. Sie wenden dafür viel Energie auf und produzieren unter anderem freie Radikale. Das sind äusserst "angriffslustige" Teilchen, die nicht nur gegen Schadstoffe wirken, sondern auch für die Zellen selbst gefährlich sind. Deshalb müssen diese nach einer Weile ersetzt werden. Leberzellen leben im Durchschnitt etwa 300 bis 500 Tage.

… oder während Jahren!

Es gibt jedoch auch Zellen, die sehr lange leben. Muskel- oder Magenzellen leben im Schnitt 15 Jahre. Die Zellen des Nervensystems sind im Allgemeinen genau so alt wie das gesamte Lebewesen und erneuern sich selten. Da sie Teil eines sehr komplizierten und spezialisierten Netzwerks sind, ist es besser, wenn die einzelnen Teile nicht zu oft ausgetauscht werden müssen.

Wenn du schon einmal krank warst oder eine Impfung erhalten hast, besitzt du wertvolle Immunzellen in deinem Blut. Es sind weisse Blutkörperchen, die man Gedächtniszellen nennt. Diese erinnern sich an eine Krankheit oder Infektion, die du schon einmal hattest, und bekämpfen sie besser und schneller, wenn du sie noch einmal bekommst. Und gerade diese Zellen können natürlich ebenfalls mehrere Jahre überleben, ja sogar ein ganzes Menschenleben lang.

Tatsächlich ist die Lebensspanne jeder deiner Zellen an ihre Funktion angepasst, so dass dein Körper gesund bleibt.

Nägel und Haare: Ein Hoch auf die toten Zellen!

Gewisse Zellen deines Körpers sind nicht lebendig, erfüllen aber dennoch eine Aufgabe. So ist es im Fall der Finger- und Zehennägel sowie der Kopf- und Körperhaare.

Die Nägel dienen dazu, die Fingerkuppen und die Zehen zu schützen und sie weniger empfindlich zu machen. Die Körperhaare sind berührungsempfindliche Organe. An der Basis der Nägel und Haare befinden sich lebende Zellen. Diese Zellen sind mit Keratin verstärkt, das ist ein Faserprotein, das sie widerstandsfähig macht. Wenn neue Zellen nachrücken, drücken sie die älteren zusammen, und diese sterben ab. Fingernägel wachsen 3–5 mm pro Monat, das Kopfhaar 0.7–2 cm pro Monat. Kopfhaare fallen im Schnitt nach drei Jahren aus und werden von neuen ersetzt. Die Körperbehaarung bleibt kürzer, da die Haare rascher ausfallen.

Wie oft kann sich eine Körperzelle teilen?

Eine menschliche Zelle kann sich demnach rund 40 Mal teilen, bevor sie die Teilungsaktivität einstellt. Dieser Mechanismus wird auch als eine der Ursachen für die Alterung der Zelle bzw. für den Zelltod angesehen.

Wann findet die Zellteilung statt?

Bei den Eukaryoten beginnt die Zellteilung gewöhnlich während der späten Phasen der Kernteilung, also der Anaphase oder der Telophase (siehe Abbildungen). Sie muss aber nicht im direkten Anschluss an eine Mitose oder Meiose erfolgen.

Wie schnell ist die Zellteilung?

Die Mitose oder M-Phase dauert etwa eine Stunde. Zellteilungen mit den dahin führenden zellulären Synthese- und Wachstumsvorgängen laufen zyklisch ab. Bei der Zellteilung müssen einerseits die Chromosomen verdoppelt werden, andererseits auch das Plasma und bei Prokaryoten die Plasmide.

Welche Zellen im Körper teilen sich schnell?

Einige Zellen wie Hautzellen teilen und vermehren sich schnell. Wiederum andere, wie z. B. die Nervenzellen, teilen und vermehren sich nur unter bestimmten Umständen.

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