Obwohl romantische Verliebtheit und Liebe für die meisten Menschen sehr große Bedeutung haben, wird erst in jüngerer Zeit darüber empirisch geforscht. In der vorliegenden Studie wurden 606 Personen über Verliebtsein befragt. Intensives Verliebtsein ist ein fast allen Befragten bekanntes Phänomen. Nach den Selbstauskünften unterscheiden sich Männer und Frauen nicht in der Häufigkeit des Verliebtseins. Beide Geschlechter verlieben sich angeblich gleich schnell; Frauen glauben aber häufiger, daß die Männer sich auf den ersten Blick in sie verliebt hätten, während Männer davon ausgehen, ihre Partnerin hätte sich erst später in sie verliebt. Beide Geschlechter zeigen deutliche Veränderungen im körperlichen und seelischen Befinden bei Verliebtsein, wobei die Frauen noch größere Veränderungen beschreiben als die Männer. Wer verliebt war bzw. die große Liebe geheiratet hat, beschreibt sich als glücklicher in der Partnerschaft als diejenigen, bei denen dies nicht zutrifft. Aus paartherapeutischer Sicht scheint das Ausmaß der Verliebtheit weniger wichtig zu sein als der weitere Umgang mit dem, was vorhanden ist oder fehlt bzw. mit dem Konfliktpotential, das dem romantischen Beziehungsideal innewohnt.
Abstract
Although romantic love plays an important role for many people, empirical studies on romantic love have only been carried out recently. This article describes the results of a questionnaire on romantic love completed by 606 volunteers. The results show that nearly everyone has had the personal experience of falling in love at least once. According to the reports in the questionnaire, men and women do not differ with respect to the frequency and to the velocity with which they fall in love. Women, however, more often believe that their respective partner has fallen in love at a relatively early stage, whilst men believe that their respective partner has fallen in love only later. Both men and women exhibit distinct physical and emotional phenomena when they have fallen in love – women more pronouncedly than men. The quality of the relationship between men and women appears to be better if the partners have initially fallen in love with each other. From the point of view of couple therapy, the quality and quantity of being in love appear to be less important than the methods of coping with it, i.e. accepting that the initial romantic love period may not stay forever but must be replaced by another type of love, or accepting that a couple can also have a highly satisfactory relationship, although there was no initial period of romantic love.
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Psychiatrische Poliklinik, Universitätsspital Zürich, , , , ,
Astrid Riehl-Emde & Jürg Willi
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- Astrid Riehl-Emde
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Riehl-Emde, A., Willi, J. Sich verlieben und die große Liebe . Psychotherapeut 42, 85–91 (1997). //doi.org/10.1007/s002780050056
Glücksgefühle, so weit das Auge reicht. Ein wohliger Schauer überkommt dich, wenn ihr euch zufällig berührt. Blicke, die ein bisschen länger aufeinander ruhen, als gewöhnlich. Die Nacht wird zum Tag. Alles dreht sich, alles steht still. Du bist verliebt. Und das ist das wohl schönste Gefühl der Welt.
Wir alle kamen vermutlich schon in den Genuss dieses Gefühls, in dem einfach alles möglich scheint. Vielleicht hat dich die Verliebtheit bisher nur einmal geküsst, vielleicht aber auch oft.
Und vielleicht verliebst du dich sogar zu schnell. Diese sogenannte “Strohfeuerliebe” wird auch als Emophilia bezeichnet. Oft hüpfen Menschen mit einer Neugung zu Emophilia von einer Beziehung in die nächste. Davon betroffen sind vor allem Frauen.
Nun fragst du dich, was schlecht daran ist, sich schnell zu verlieben? Per se ist daran überhaupt nichts schlimm. Wir alle sind doch verliebt in das Gefühl des Verliebt-Seins. Verliebt-Sein ist toll und groß und wir verbinden damit schöne Gefühle. Und doch birgt Emophilia Gefahren.
Denn die Enttäuschung ist schlussendlich oft groß, ohne dass du genau weißt, was eigentlich passiert ist.
Emophilia wird oft verwechselt mit dem Unsicher-Ambivalenten Bindungsstil. Denn auch hier trifft Amors Pfeil oft und schnell. Doch bei Emophilia geht es um das gute Gefühl des Verliebseins, während beim Unsicher-Ambivalenten Bindungsstil die Vermeidung schlechter Gefühle im Vordergrund steht.
Lass uns einmal etwas genauer hinsehen und eintauchen in die Welt der schnellen Gefühle.
Welche Anzeichen weisen auf Emophilia hin?
Es gibt einige Vorzeichen dafür, dass du von Emophilia betroffen bist. Nicht immer treffen alle zu und nicht immer bedeuten sie, dass wirklich Strohfeuerliebe dahinter steckt. Aber es lohnt sich, etwas genauer hinzusehen.
Betroffene berichten, dass sie sich schnell verlieben und sofort eine romantische Verbindung spüren. Sie lieben das Gefühl sich zu verlieben und verlieben sich daher nach dem Ende einer Beziehung schnell in den nächsten potentiellen Partner.