Wer ist auf den dollarnoten abgebildet

Insgesamt gibt es zwölf unterschiedliche US-Dollar Banknoten. )gro.aidepikiwcdenauJralloD SU(Foto: © 

Viele Menschen glauben, dass der amerikanische 100 US-Dollar Schein die Banknote in den U.S.A. mit dem höchsten Wert ist. Tatsächlich gibt es aber noch insgesamt fünf weitere Banknoten, von denen die Höchste einen Wert von stolzen 100.000 US-Dollar besitzt. Die 100.000 Dollar Note ist, neben den vier anderen Banknoten über 100 US-Dollar, heute noch ein zugelassenes Zahlungsmittel.

In Zeiten einer starken Inflation (Hyperinflation) kann es dazu kommen, dass die aufgedruckten Geldwerte der Banknoten immer größer werden. Nicht selten folgt darauf die komplette Geldentwertung. Ein Beispiel hierfür ist die deutsche Inflation im Zeitraum zwischen dem Jahr 1914 und dem November 1923. Zu dieser Zeit waren 100 Billion Mark Geldscheine (100.000.000.000.000 Mark) im Umlauf, für die gerade einmal ein Brötchen beim Bäcker oder eine Zeitung am Kiosk gekauft werden konnte.

Nicht immer ist ein hoher Geldwert auf einer Banknote mit einer Inflation verbunden. So findet sich beispielsweise seit dem Jahr 1995 beim Russischen Rubel ein Geldschein mit einem Wert von 500.000 Rubel oder in Thailand seit 2005 eine 1.000 Baht-Note.

Der Hintergrund der amerikanischen 100.000 Dollar Note ist jedoch ein ganz anderer. Zu einer Zeit als Banküberweisungen noch nicht digital getätigt wurden, war es für die damaligen Banker einfacher große Summen mit Hilfe des 100.000 Dollar Scheins bei Geldübertragungen von einer Zentralbank zu einer anderen Zentralbank zu nutzen. Der 100.000 Dollar Schein war nie als Zahlungsmittel für die normale Bevölkerung gedacht und sollte nur die Transaktionen zwischen Zentralbanken vereinfachen. Trotzdem ist die 100.000 Dollar Note ein offizielles Zahlungsmittel, welches bis heute gültig ist. Allerdings sind nur noch wenige 100.000 US-Banknoten im Umlauf. Diese befinden sich in Privatbesitzt oder sind in Museen ausgestellt und haben heute einen Wert, der den Nennwert der Geldscheine bei weitem übersteigt.

Neben dem geläufigen US-Banknoten und dem 100.000 Dollar Schein gibt es noch vier weitere besondere Banknoten, die bis heute offizielles Zahlungsmittel der U.S.A. sind.

Der 25-Dollar-Schein mit Harriet Tubman könnte beispielsweise so aussehen – und Andrew Jackson müsste nicht weichen

Quelle: Infografik WELT

Joe Biden will auf der 20-Dollar-Note Ex-Präsident Andrew Jackson durch die schwarze Frauenrechtlerin Harriet Tubman ersetzen. Das dürfte die ohnehin gespaltene Nation allerdings nicht heilen. Es gäbe eine bessere Lösung.

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Menschen des 18. oder 19. Jahrhunderts vorzuwerfen, dass für sie Werte selbstverständlich waren, die heute vielfach als ablehnenswert erscheinen, führt zu nichts – außer zur Selbstvergewisserung der eigenen moralischen Überlegenheit. Die Opfer damaliger Wertevorstellungen haben davon aber nichts. Sie sind tot.

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Heutigen Opfern ungerechter Verhältnisse hilft das ebenso wenig. Denn Geschichte, das sind Ereignisse, die sich tatsächlich abgespielt haben. Gleichwohl kann man Sachverhalte besonders sichtbar machen, die vor 150 Jahren für die Mehrheit akzeptabel waren, heute aber als verletzend empfunden werden. Dies unterstreicht zudem die seither erstrittenen gesellschaftlichen Fortschritte.

Präsident Biden plant nun, die 20-Dollar-Noten mit dem Bild des siebten US-Präsidenten, Andrew Jackson aus dem Verkehr zu ziehen, unter anderem, weil dieser Sklavenhalter war. Doch das trifft auf die Mehrheit der auf US-Banknoten abgebildeten Personen zu. Zu ihnen zählt George Washington.

Die inzwischen umstrittene 20-Dollar-Note mit Präsident Andrew Jackson

Quelle: picture alliance / imageBROKER

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George Washington gilt als fortschrittlicher und erfolgreicher Freiheitskämpfer. Aus der Idee der Loslösung von einer Monarchie und des Aufbaus einer Demokratie hat er einen erfolgreichen Staat und seine Institutionen geprägt – die USA. Wohin man in den USA blickt, findet man Ehrungen George Washingtons. Das reicht von unzähligen Denkmälern und Straßenbenennungen über Schiffsnamen bis zu nach ihm benannten Universitäten.

„Washington“ heißt einer der 50 Bundesstaaten, und noch zu seinen Lebzeiten wurde der Hauptstadtdistrikt der USA nach ihm benannt – Washington, D.C. Auf der bekanntesten Banknote, dem Ein-Dollar-Schein, ist George Washington abgebildet, und vor dem Weißen Haus ragt das fast 170 Meter hohe Washington Monument auf. Auf seinem nahen Gut und Altersruhesitz Mount Vernon in Virginia befindet sich das Mausoleum des hochgeehrten ersten Präsidenten. Es liegt nur wenige Schritte entfernt von den Unterkünften seiner rund 390 Sklaven. Denkt man die Eliminierung von Geschichte und von Ehrungen in der Geschichte konsequent zu Ende, dann müsste auch die Ehrungen George Washingtons unsichtbar gemacht werden.

Andrew Jackson war ein Nationalheld

Präsident Andrew Jackson wurde ebenfalls vielfach für seine Verdienste geehrt, unter anderem durch seine Abbildung auf der 20-Dollar Note. Nach seinem Sieg über die Briten in New Orleans 1815 wurde er zu einem Nationalhelden, den nur noch George Washington in den Schatten stellte. Jackson war der erste Präsident aus einfachsten Verhältnissen und Begründer der Partei Bidens, der Demokraten.

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Viele seiner politischen Entscheidungen sind bis heute prägend für die USA. Doch viele Elemente seines damals in den USA akzeptierten Welt- und Gesellschaftsbildes sind heute verpönt. Dazu zählt unter anderem, dass er im Auftrag des Kongresses einen blutigen Krieg gegen die Ureinwohner Floridas führte, bei dem auch viele entflohene Sklaven umkamen.

Dies erscheint heute ebenso problematisch wie die Tatsache, dass Jackson beinahe so viele Sklaven hielt wie Gründungspräsident Washington. Es wäre heute aufgrund des zwischenzeitlichen Wertewandels niemandem vermittelbar, eine neue Ehrung für Jackson zu beschließen. Der Streit, ob man Teile der Geschichte aus der öffentlichen Wahrnehmung entfernen sollte, spaltet die USA. Doch Biden versprach bei seiner Inauguration, gerade die Spaltung der Nation zu heilen. Die Umsetzung des von Barack Obama begonnenen Vorhabens, anstelle Jacksons nun Harriet Tubman auf die 20-Dollar-Note zu drucken, wird diese Heilung sicher nicht befördern.

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Es gibt wohl nur wenige Frauen, die so sehr als Vorbild für Zivilcourage und demokratisches Engagement geehrt werden sollten wie Harriet Tubman. Bedauerlicherweise findet man die große und bewundernswerte Amerikanerin zu selten in den Narrativen deutscher weißer Feminist*innen. Nachdem Harriet Tubman 1849 aus der Sklaverei geflohen war, wurde sie die bekannteste Afroamerikanerin der „Underground-Railway“, einer Fluchthilfeorganisation für Sklaven.

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Trotz erheblicher Risiken, gefasst und ihrem vormaligen „Eigentümer“ überstellt zu werden, reiste Tubman immer wieder in die Südstaaten, um anderen Sklaven bei der Flucht zu helfen. Als über die Sklavenfrage der Bürgerkrieg losbrach, begleitete sie die Truppen der Nordstaaten als Köchin, Krankenschwester – und Kundschafterin.

Harriet Tubman reiste immer wieder in die Südstaaten, um anderen Sklaven bei der Flucht zu helfen

Quelle: Getty Images

In ihren letzten Lebensjahren setzte sie sich für die Frauenbewegung und das Frauenwahlrecht ein. Harriet Tubman zu ehren, in dem ihr Bild auf eine gängige Banknote gedruckt würde, ist ein großartiges und unterstützenswertes Anliegen. Und es würde einen Bogen schlagen zur Inauguration von Präsident Biden.

Die junge farbige Poetin Amanda Gorman hatte in Anwesenheit der ersten farbigen Person im Vizepräsidentenamt ein inspirierendes und kraftvolles Gedicht vorgetragen. „We, the successors of a country and a time where a skinny Black girl descended from slaves and raised by a single mother can dream of becoming president.” Kurzum: Eine Ehrung Tubmans durch Abbildung auf einer Banknote wäre nicht nur ein eindrucksvolles Signal dafür, was Einzelne bewirken können, und zwar auch ohne Verbindung zu Macht und Geld. Es würde vor allem darauf aufmerksam gemacht, wie weit sich die Gesellschaft der USA in den 200 Jahren seit Geburt der Sklavin Harriet Tubman entwickelt hat. Und es wäre damit ein Gegenbild für all jene, die unsere heutige Gesellschaft als überflutet mit Zumutungen und Unerträglichkeit bejammern.

Aber dennoch scheint die Absicht der Biden-Administration nicht sinnvoll, Tubman anstelle von Jackson auf der 20-Dollar-Note abzubilden. Der aus Tennessee stammende Jackson hat in den Südstaaten nach wie vor viele Bewunderer – wohl weniger wegen seiner Sklaven, sondern seiner Leistungen für die Region und das Land. Und bei den letzten Wahlen haben in Tennessee 60,7 Prozent der Wähler für Trump gestimmt und 37,5 Prozent für Biden. Nein, ein solch harter Schnitt wird keine Spaltungen heilen, sondern in das Weltbild der Trumpisten passen.

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US-Währung

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Nun gibt es aber zahlreiche Banknoten, die seit 1945 nicht mehr neu ausgegeben werden, darunter die 1000-Dollar-Note. Es ist also möglich, Banknoten aus dem Verkehr zu ziehen, indem sie nicht mehr gedruckt werden. Gleichzeitig sinkt – wie bei anderen Währungen auch – die Kaufkraft einer jeden Banknote kontinuierlich. Was vor einigen Jahren 20 Dollar kostete, kostet heute 25 Dollar.

Insofern wäre es sinnvoll, in den kommenden Monaten zum 200. Geburtstag Harriet Tubmans eine 25-Dollar-Note mit ihrem Bildnis in Umlauf zu bringen und im Gegenzug die Ausgabe neuer 20-Dollar-Noten zum 200. Todestag von Andrew Jackson in 25 Jahren einzustellen. Wie auch die 1000-Dollar-Note würde die 20-Dollar-Note ihre Gültigkeit nicht verlieren, aber nach und nach eher bei Sammlern als im Geldumlauf zu finden sein.

Denn ganz unabhängig wie ein jeder zu Trump und Biden stehen mag: Die Spaltung der USA zu heilen ist eine der wichtigsten Aufgaben für diese alte, aber nie gestrige Demokratie. Und sie ist ein Inaugurationsversprechen Bidens, an dem er sich messen lassen muss. Seine Administration wäre gut beraten, dieses Versprechen im Sinn zu behalten, wenn sie das sinnvolle und richtige Vorhaben, Harriet Tubman zu ehren, in die Praxis umsetzt.

Julien Reitzenstein forscht und lehrt als Historiker zu NS-Verbrechen und Ideologiegeschichte. Als Autor betrachtet er aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen in ihrem historischen Kontext. www.julienreitzenstein.de www.facebook.com/jreitzenstein

Wer ist auf der 1 Dollar Note zu sehen?

Berühmte Politiker auf Dollarnoten.

Welches Gesicht ist auf dem US Geld?

Die Einhundert-US-Dollar-Banknote ($100) ist eine Stückelung der Währung der Vereinigten Staaten von Amerika, die den Staatsmann, Erfinder, Diplomaten und Gründungsvater der USA, Benjamin Franklin, auf dem Avers zeigt.

Welche US Dollar Noten gibt es?

Der US Dollar im Überblick 1 US-Dollar = 100 Cents. Währungskürzel: US$, USD (ISO-Code). Banknoten gibt es im Wert von 100, 50, 20, 10, 5, 2 und 1 US$. Münzen gibt es in den Nennbeträgen 1 US$ sowie 50, 25, 10, 5 und 1 Cent.

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