Wer gewinnt den 100 jährigen Krieg?

Der allererste Weltkrieg – in den Augen mancher Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen waren das nicht die Auseinandersetzungen ab dem Jahr 1914. Denn bereits 1756 kam es zwischen den europäischen Großmächten zu kriegerischen Konflikten, die nicht nur in Europa, sondern in weiten Teilen der Welt ausgefochten wurden. Die Rede ist vom Siebenjähriger Krieg.

Genaueres zum Siebenjährigen Krieg als Weltkrieg findest Du übrigens in einer dazugehörigen "Vertiefung" weiter unten in der Erklärung.

Siebenjähriger Krieg – Definition

Als"Siebenjähriger Krieg"wird eine Reihe von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen denfünf europäischen Großmächten Preußen, Österreich, Russland, Frankreich und Großbritannien in den Jahren von 1756 bis 1763bezeichnet.

Die Kämpfe fanden dabeinicht nur in Europa, sondern zum Beispiel auch inNordamerika, Afrika und Indien statt.

Die Auseinandersetzungen im Zuge des Siebenjährigen Kriegs wurden je nach Kontinent oder Staat auch unter anderen Namen bekannt. Preußen zum Beispiel bezeichnete den in Europa geführten Krieg auch als "Dritten Schlesischen Krieg" und die Konflikte in Nordamerika wurden auch unter dem Namen "Franzosen- und Indianerkriege" bekannt.

Siebenjähriger Krieg – Vorgeschichte

Von 1740 bis 1748 kam es zum sogenannten "Österreichischen Erbfolgekrieg".Streitpunkt dieses Konfliktes war die Herrschaft von Maria Theresia, einer Frau auf dem Thron Österreich-Ungarns.Sowohl Friedrich II. von Preußenals auchKarl Albrecht Kurfürst von Bayernwollten Maria Theresias Position nicht anerkennen und stellten selbst Herrschaftsansprüche.

Erster Schlesischer Krieg (1740–1742)

Friedrich II. hatte schon länger ein Auge auf diean Preußen angrenzendenGebieteSchlesiensgeworfen – diese befanden sich jedoch seit Langem inösterreichischem Besitz. Nun, da die österreichische Thronfolge aber unsicher war, griff Friedrich II. auf alte Verträge seiner Familie aus dem 16. Jahrhundert zurück (Liegnitzer Erbverbrüderung). Laut diesen Verträgen zählten einige Gebiete Schlesiensrechtmäßig zur Markgrafschaft Brandenburg, die unter der Herrschaft der FamilieHohenzollernstand und genau dieser gehörte Friedrich II. an. Auf Grundlage dessen stellten Friedrich II. und damit Preußen nunAnspruch auf die schlesischen Territorien.

Diese erwähnten Verträge aus dem 16. Jahrhundert wurden vom damaligen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches für nichtig erklärt. Friedrich II. von Preußen war aber jedes Mittel recht, um Anspruch auf Schlesien zu erheben, auch wenn er auf altertümliche Vereinbarungen zurückgreifen musste, die eigentlich nicht mehr rechtens waren.

1740 stellte Friedrich II. Österreich schließlich einUltimatum: Schlesien sollte mit sofortiger Wirkung in preußischen Besitz übergehen. ImGegenzug dafür würde Friedrich II.Maria Theresia auch als rechtmäßige Herrscherin Österreichs anerkennen.

Dieses Ultimatum sollte aber nur den diplomatischen Schein wahren. Eigentlich war Friedrich II. von Anfang an daran interessiert,Krieg gegen Österreichzu führen. So wartete er eine Antwort Österreichs erst gar nicht ab, sondern marschierte mit seinen Truppen in Schlesien einund besetzte das Gebiet.

Der erste Schlesische Krieg dauerte zwei Jahre und endete damit, dass Preußen im Friedensschluss einen GroßteilSchlesiens von Maria Theresia erhielt.

Zweiter Schlesischer Krieg (1744–1745)

Auch wenn Österreich nun einen Friedenmit Preußen geschlossen hatte, so war die Bedrohung durch Karl Albrecht von Bayernnoch immer akut. Maria Theresia entschied sich Mitte1742 in Bayern einzumarschieren und es zu besetzten. Nun war Österreichwieder näher an Preußen und seine Provinz Schlesienherangerückt– Friedrich II. fühlte sich davon bedroht und musste befürchten, dass Maria Theresia versuchen würde,Schlesien zurückzuerobern.

Nachdem er genügend Verbündete für seine Sache gewinnen konnte, erklärte Friedrich II. 1744 Österreich erneut den Kriegund es kam zum sogenannten"Zweiten Schlesischen Krieg".

Am Ende des Krieges 1745 einigten sich die Kriegsparteien auf Folgendes:Schlesien ging vollständigund für immer inpreußischen Besitzüber. Im Gegenzug dafür erkannte Friedrich II.von PreußenFranz von Lothringen,Maria Theresias Mann, als neuen Kaiser des Heiligen Römischen Reichs an.

Ende des Österreichischen Erbfolgekrieges

Die beiden Schlesischen Kriege waren nur zweivon zahlreichen Kriegsschauplätzenim Kontext des Österreichischen Erbfolgekrieges. Obwohl derKonflikt rund um Schlesien durch den Friedensvertrag 1745 zwischen Friedrich II. und Maria Theresia beigelegt war, gingen die Auseinandersetzungen an anderen Orten weiter. Denn auch dieAlliierten von Preußen (Frankreich, Spanien, Bayern) und Österreich(Großbritannien, Russland, Sachsen) führten in weiten Teilen Europas Kämpfe.

Erst1748wurde der Österreichische Erbfolgekrieg endgültig beendet, doch zwischen den einzelnen Ländern herrschte immer noch großes Konfliktpotenzial– vor allem zwischen den Hauptparteien Preußen und Österreich.

Siebenjähriger Krieg – Ursachen

Doch was waren nun eigentlich die konkreten Ursachen, die zu einem erneuten Kriegsausbruch zwischen den europäischen Großmächten geführt haben?

In Nordamerika

Bereits1754gab es zwischenFrankreich und Großbritanniengroße Spannungen undkriegerische Auseinandersetzungen, jedoch nicht auf europäischen Boden, sondernin Nordamerika.

Beide Königreiche hatten dort Kolonien und sowohl Georg II. als auch Ludwig XV. hatten das Ziel, die Gebiete des jeweils anderen Landes zu erobern. 1755 drohte der Konflikt in der Neuen Weltzu eskalieren.

Beide Staaten mussten fürchten, dass der Konflikt nun auch auf ihreLänder in Europa überspringen würde und so begannen sie vor Ort, nachVerbündeten zu suchen.

In Europa

Auch wenn vorerstFriedenzwischenÖsterreich und Preußenherrschte,feindeten sich die beiden Länder immer noch an, und sowohl Maria Theresia als auch Friedrich II. hegten noch immer Wünschenach territorialer Expansion. Österreich wollteSchlesien zurückerobernund Preußen wollte schon seit längerer ZeitSachsen unter seine Kontrollebringen. Somit bahnte sich auch in Europa ein erneuter Krieg an.

Das Kurfürstentum Sachsen lag zwischen Preußen und Österreich. Durch die Eroberung Sachsens hätte Preußen sein Territorium nahtlos erweitern können, mindestens aber hätte Friedrich II. Sachsen als Druckmittel bei Verhandlungen mit Österreich nutzen können. Österreich und Sachsen waren nämlich Verbündete.

Siebenjähriger Krieg – Beteiligte und Allianzen

Da der Krieg in Nordamerika bereits voll im Gange war und sich auch in Europa ein neuer Krieg immer mehr abzeichnete, waren alle Parteien auf der Suche nach passenden Verbündeten. Im Verlauf des Siebenjährigen Kriegs bildeten sich schlussendlich zwei große Allianzen.

Im Folgenden findest Du eine Übersicht über die Alliierten. Bei den fünf europäischen Großmächten werden auch die jeweiligen Gründe ihrer Kriegsbeitritte aufgeführt. In Klammern findest Du die jeweiligen Jahre, in welchen die Parteien Teil der Allianzen waren.

Siebenjähriger Krieg – Preußen und seine Alliierten

  1. Königreich Preußenunter König Friedrich II.: Ziel Preußens war eineterritoriale Erweiterungund die Festigung ihrerStellung als europäische Großmacht.Die GebieteSchlesiens sollten vor einerRückeroberung durch Österreichabgesichert werden.
  2. Königreich Großbritannien[1756–1763] unter König Georg II.: Großbritannien trat dem Krieg aufseiten Preußens bei, da das rivalisierendeFrankreich aufseiten Österreichskämpfte. Ziel war es, die Gebiete desheutigen Belgienssowie die französischen Kolonien in Nordamerikazu annektieren. Zudem war Georg II. nicht nur König von England, sondern auch Fürst vonHannover– dieses Fürstentum wollte er im Kriegschützen.
  3. Königreich Portugal [1756–1763]
  4. Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg [1756–1763]
  5. Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel [1756–1763]
  6. Landgrafschaft Hessen-Kassel [1756–1763]
  7. Grafschaft Schaumburg-Lippe [1756–1763]

Konvention von Westminster

Das Bündnis zwischen den beiden Hauptparteien Preußen und Großbritannien stützte sich auf die 1756geschlossenen"Konvention von Westminster".

Zuvor befand sichGroßbritannienin Verhandlungen mitRussland. Eine solche Allianz wäreschlecht für Preußengewesen, weshalb Friedrich II. sich dazu entschloss, ein Bündnis mit Großbritannien zu vereinbaren.

In der Konvention verpflichteten sich beide Parteien, das unterenglischer Herrschaftstehende KurfürstentumHannovervor feindlichen Angriffen zu schützen (speziell von französischer Seite aus). Im Gegenzug dafür würdeGroßbritannien auf Preußens Seite stehen.

Weitere Informationen über Friedrich II. von Preußen findest Du in der Erklärung "Friedrich der Große" hier auf StudySmarter!

Siebenjähriger Krieg – Österreich und seine Alliierten

  1. Österreichische Habsburgermonarchieunter Erzherzogin Maria Theresia von Habsburg-Lothringen: Ziel Österreichs war es, die in vorangegangenen Konflikten an Preußen verlorenenGebiete Schlesiens zurückzuerobern. Außerdem sollte eine erneuteterritoriale ExpansionPreußensverhindert werden.
  2. Königreich Frankreich[1756–1763] unter König Ludwig XV.: Frankreich trat dem Krieg aufseiten Österreichs bei, da das rivalisierendeEngland aufseiten Preußens kämpfte.Ziel war es, die Gebiete desheutigen Belgienssowie dieenglischen Kolonien in Nordamerikazu annektieren.
  3. Russisches Kaiserreich[1757–1762] unter Zarin Elisabeth: Russlands Ziel war eine territoriale Erweiterung in Richtung Westen.
  4. Kurfürstentum Sachsen [1756–1763]
  5. Reichsarmee des Heiligen Römischen Reichs [1757–1763] : Maria Theresias Ehemann Franz von Lothringen war Kaiser des Heiligen Römischen Reichs. Wenig verwunderlich, dass Franz seiner Ehefrau die Reichsarmee zur Verfügung stellte.
  6. Königreich Schweden [1757–1762]
  7. Königreich Spanien [1761–1763]
  8. Herzogtum Parma [1761–1763]

Vertrag von Versailles

Das Bündnis zwischen den beiden Hauptparteien Österreich und Frankreich stützte sich auf die "Verträge von Versailles" aus den Jahren 1756, 1757 und 1758.

Vor 1756 warFrankreicheigentlich ein Verbündeter Preußens, doch durch den Bündnisschluss Friedrich II. mit Großbritannien in der Konvention von Westminster fühlte sich Frankreich verraten. Sein langjähriger Alliierterhatte sich mit dem großen Rivalen Großbritannienzusammengeschlossen.

Damit war der Vertrag von Versailles einedirekte Reaktion auf die Verbrüderung Friedrichs II. und Georges II.

Im"Ersten Vertrag von Versailles" (1756)vereinbarten Österreich und Frankreich ein Defensivbündnis.Damit sicherten sich beide Parteien gegenseitige Hilfe für den Fall eines gegnerischen Angriffes zu(ausgenommen hier waren Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und Großbritannien).

Nur ein Jahr später,1757, wurde im "Zweiten Vertrag von Versailles"aus dem Defensivbündnis ein Offensivbündnisgemacht. Frankreicherhöhte seine Truppenstärkefür das Bündnis und sicherteUnterstützung bei der Wiedereroberung Schlesienszu. Im Falle einer erfolgreichen Rückeroberung Schlesiens verlangte Ludwig XV. einen Teil der Österreichischen Niederlanden.

Im"Dritten Versailler Vertrag" von 1758bekräftige Frankreich erneut sein Bündnis mit Österreich, widerrief jedoch seine Unterstützung bei der Wiedereroberung Schlesiens und zugleich seine Ansprüche auf die Österreichischen Niederlande. Frankreich musste sich auf seineKämpfe gegen Großbritannien (vor allen in Nordamerika) konzentrieren.

Genaueres zu Maria Theresia, dem Geschlecht der Habsburger und Österreichs politischer Rolle in Europa erfährst Du in der Erklärung "Habsburger" im Unterset zum Mittelalter hier auf StudySmarter!

Hinweis:

Bitte beachte, dass in der folgenden Erklärung nur auf die Hauptkriegsparteien (Preußen, Österreich, Frankreich und Großbritannien) und die Hauptkriegsschauplätze (Europa, speziell Schlesien und Sachsen, und Nordamerika) eingegangen wird.

Siebenjähriger Krieg – Verlauf

Im nächsten Abschnitt erfährst Du mehr über den Verlauf und die einzelnen Schlachten des Siebenjährigen Krieges.

Kriegsbeginn – Einmarsch Preußens in Sachsen

Im Jahr 1756hatte sich Maria Theresia mitFrankreich und Russland verbündet.Im Juni 1756 erfuhr König Friedrich II. dann von einer geplanten Offensivederösterreichischen Allianz.Doch statt seine Gegner den ersten Schritt machen zulassen und den Krieg zu eröffnen, ergriff Friedrich II. selbst die Initiativeund schlug als Erster zu.

Am 29. August 1756 startete Preußen einenAngriff auf Sachsen– mit dieser Grenzüberschreitungbegann der Siebenjährige Krieg.

Weitere Ereignisse:

  • Ebenfalls noch im Jahr 1756 schloss sich der englische König Georg II. Preußen an, um das Kurfürstentum Hannover abzusichern.
  • Preußen gelang esSachsen zu besetzten, anschließend wandten sich die Truppen in Richtung Österreich, scheiterten aber bei einem weiteren Vormarsch.

Offensive Preußens und Widerstand Österreichs

In der zweiten Hälfte des Jahres 1757 musste Friedrich II. eine bittere Niederlage hinnehmen – der französischen Armeewar es gelungen,Preußens Ländereien am Rhein zu besetzen.

Um einenweiteren VormarschFrankreichs von Westen her zu verhindern, zog Friedrich II. seine Streitkräfte dort zusammen und ging imNovember 1757 in die Offensive (Schlacht bei Roßbach). Es gelang derpreußischen Armee, Frankreich und die ebenfalls dort stationierte Armee des Heiligen Römischen Reichs zu schlagen.

Maria Theresia nutzte diese Gelegenheit und Österreich eroberte, während Friedrich II. sich auf die Westfront konzentrierte, einen großen Teil Schlesiens zurück.

Weitere Ereignisse:

  • 1758 erlitt Preußen eine weitere territoriale Niederlage:Russlandgelang es,Ostpreußen zu besetzen.
  • Im Juli 1758 scheiterte einerneuter Vorstoß Preußens in dieösterreichischen Kernlande.
  • Österreichwiederum scheiterte bei einem Angriff auf das vonPreußen besetzte Sachsen.

Das Mirakel des Hauses Brandenburg

Am2. August 1759sah sich Friedrich II. schließlich einer scheinbar ausweglosen Situation gegenüber. Es war derösterreichischen und russischen Armeengelungen, sich beiKunersdorf(polnische Stadt "Kunowice" in der Nähe der heutigen deutsch-polnischen Grenze) zu vereinenund gemeinsam gegen Preußen in den Kampf zu ziehen.

Preußenerlitt einevernichtende Niederlage– Friedrich II. verlor bei dieser Schlacht im Siebenjährigen Krieg rund 40 % seiner Armee. Dem drohenden Vormarsch Österreichs und Russland auf diepreußische Hauptstadt Berlin hätte Friedrich II. nichts mehr entgegensetzten können.

Doch es kam anders als gedacht: Statt gemeinsam Berlin einzunehmen, kam es in der Allianz von Österreich und Russland aufgrund der ebenfalls hohen Verluste zuMeinungsverschiedenheiten. Die gegnerischen Truppen verharrten und in dieser Zeit konnte Friedrich II. neue Kräfte mobilisieren – damit war der Krieg für Preußen nochnicht verloren.

Diese glückliche Wendung nannte Friedrich II. später in einem Brief an seinen Bruder Heinrich das "Mirakel des Hauses Brandenburg".

"Mirakel" ist übrigens ein altertümliches Wort für "Wunder".

Dominanz Preußens

1760hatte Preußenzwar zahlreiche Schlachtenim Siebenjährigen Krieg gegen die österreichische Allianzgewonnen, dennoch befand sich Friedrichs II. Reich in einer heiklen Situation.

Bis dato war es

  • Österreich gelungen,Sachsen und Schlesien zurückzuerobern,
  • Russland hatte noch immerOstpreußen besetzt,
  • Frankreichhielt die Westfront
  • und nun war auch noch dasKönigreich Schweden(seit 1757 Verbündeter Österreichs) inPommern einmarschiert.

Friedrich II. sah sein Land von allen Seiten belagert. Dennoch gelang es Preußen für die nächsten zwei Jahre (bis 1762) seine Stellungen zu halten. Glücklicher Umstand für Friedrich II. war dabei, dassFrankreichzunehmenddie Geldmittel ausgingenund die Armee so nicht mehr zu offensiven Angriffen imstande war. Doch auch alle anderen Parteien litten unter denkostspieligen Auseinandersetzungen, die nun schon sechs Jahre andauerten.

Wendepunkt für Preußen

Der entscheidende Wendepunkt, der den Krieg für Preußen entscheiden sollte, war derTod der russischenZarin Elisabeth im Januar 1762. Ihr Nachfolger,Zar Peter III.warnicht am Krieg interessiert und noch dazu ein Bewunderer des preußischen Königs Friedrich II.

Am 22. Mai 1762schlossen Russland und Preußen einenFriedensvertragund damit schied Russland aus dem Krieg und aus der Allianz mit Maria Theresia und Österreich aus. Zudem erlangte Preußen dieGebiete Ostpreußens zurück.

Oft wird dieses Ereignis fälschlicherweise als das "Mirakel des Hauses Brandenburg" bezeichnet.

Danach konnte Preußen1762 weitere Siegeverzeichnen:

  • Preußen schlug Österreich inSachsen und Schlesien.
  • Preußenschlug die französische Armee,als diese versuchte, Hannover anzugreifen.
  • Preußen schlossFrieden mit Schweden und so verlor Österreich einen weiteren Verbündeten.

Siebenjähriger Krieg – Ende

Im Jahr 1762gewann Preußen Stück für Stückdie Oberhand in Europa,während Österreich langsam die Ressourcen ausgingen. Schlussendlich traten Friedrich II. und Maria Theresia inFriedensverhandlungen miteinander.

Friede von Hubertusburg

Am 15. Februar 1763wurde dann der"Friede von Hubertusburg"geschlossen. Darin einigten sich die drei Parteien Preußen, Österreich und Sachsen weitestgehend auf denstatus quo ante bellum("Gegebenheiten vor dem Krieg"):

  • Preußen erhielt von Österreich Schlesien zurück.
  • Preußen musste Sachsen sofort freigeben.

Siebenjähriger Krieg in Nordamerika

Im Folgenden soll noch ein kurzer Blick auf denSiebenjährigen Krieg in Nordamerikageworfen werden, dem zweiten Hauptschauplatzder militärischen Auseinandersetzungen. Der Konflikt hier wurde zwischenGroßbritannien und Frankreichgeführt.

Siebenjähriger Krieg in Nordamerika – Verlauf

Zu Beginn des Siebenjährigen Krieges konnteFrankreich sich auf Landgegen die Briten behaupten– es gelang der französischen Armee1756, strategisch wichtige Gebiete rund um denOntariosee zu besetzten.

Übrigens: Die Franzosen und Engländer kämpften nicht allein. Im Laufe des Krieges verbündeten sich sowohl die Franzosen als auch die Engländer immer wieder mit indigenen Stämmen, die in den umkämpften Gebieten lebten.

Auf dem Meerhingegen hatteGroßbritannienmit seiner gut ausgebauten Seeflottedie Oberhand. Die Engländer blockiertenerfolgreich dieHäfen der Franzosenund schnitten so nicht nur dieNachschublieferungenaus Frankreich, sondern auch dieKommunikation nach Europaab.

Mithilfe ihrer Flotte gelang es den Engländern zudem1758, dieSank-Lorenz-Bucht(den Meereszugang zum Ontariosee) unter ihre Kontrolle zu bringen und später auch denOntarioseeund die umliegenden Gebietezu besetzen.

Ab diesem Zeitpunkt hatte diebritische Armee die Oberhand im Siebenjährigen Kriegin Nordamerika.

In den Jahren 1759 bis 1763erlitt Frankreichviele Niederlagen undverlor immer mehr Boden, die französischeSeeflottewurde zerstört und schlussendlich blieb ihnen nichts weiter übrig, als ihre Niederlage zu akzeptieren.

Doch nicht nur rund um den Ontariosee wurde gekämpft, sondern in den gesamten östlichen Gebieten Nordamerikas. Einen Überblick findest Du auf der Karte am Ende des Abschnittes.

Friede von Paris

Am 10. Februar 1763wurde der"Friede von Paris"geschlossen – dergroße Gewinnerhierbei warGroßbritannien.

  • Frankreich musste all seine Gebiete inNordamerika östlich des Mississippi (ausgenommen New Orleans im Süden und einer kleinen Inselgruppe an der Nord-Ost-Küste) anEngland abtreten.
  • Von Spanien, einer kleineren Konfliktpartei im Siebenjährigen Krieg in Nordamerika,erhielt England Florida.

Damit hatte Großbritannien alsKolonialmacht seine Vorherrschaft in Nordamerikaendgültig gesichert, währendFrankreich große Verlusteerleiden musste.

Der Siebenjährige Krieg als Weltkrieg

Frankreich und Großbritannien bekämpften sich aber nicht nur in Nordamerika, sondern auch in ihren Kolonien in Indien und Afrika. Und auf den Philippinen und in der Karibik standen die Engländer den Spaniern gegenüber.

Da sich die Kampfhandlungen inweiten Teilen der Welterstreckten, wird oft die Frage gestellt:

War der Siebenjährige Krieg ein Weltkrieg?

  • Reingeografischlässt sich diese Frage mit"ja"beantworten, da es zu Kampfhandlungen aufvier Kontinentenkam (Europa, Nordamerika, Afrika und in Teilen Asiens).
  • Auch waren die Nachwirkungendes Krieges in den beteiligten Gebietenrund um die Welt zu spüren, auch deshalb könnte man hier von einem Weltkrieg sprechen.

Wird der Begriff Weltkrieg aber anhand der beteiligten Parteien definiert,so ist der Siebenjährige Krieg in dieser Hinsicht kritisch zu betrachten. Denn schlussendlich warennur europäische Staaten an den Auseinandersetzungen beteiligt.

Siebenjähriger Krieg – Folgen

Die Folgen des Siebenjährigen Krieges warenfatal.Alle beteiligten Parteien hattengroße Verlusteerlitten und dieStaatskassen enorm belastet.

Dennoch gab es auch zwei Staaten, die trotz der großen Verluste noch immerals Gewinneraus dem Konflikt hervorgingen:

  • Preußen – Der Sieger in Europa:Preußenwar es durch den Siebenjährigen Krieg gelungen, seine Stellung als"Fünfte Großmacht Europas" endgültig zu behaupten und zu festigen. Zudem war Preußen der zweiten deutschen Großmacht,Österreich, nun ebenbürtig.
  • Großbritannien – Der globale Sieger: Großbritannien war es durch den Siebenjährigen Krieg gelungen, seinen langjährigen Feind Frankreich vernichtend zu schlagen und seinKolonialreich enorm zu erweitern.

Folgen für Frankreich

Im letzten Abschnitt soll noch kurz ein Blick speziell auf dieFolgen des Siebenjährigen Krieges für Frankreichgeworfen werden.

Besonders Frankreich traf der Siebenjährige Krieg hart. Die Kampfhandlungen hatten diebereits angeschlagenen Staatskassennoch weiter geleert – Frankreich warhoch verschuldet und der Staatsbankrott drohte.

Zudem hatte Frankreichwertvolle Kolonien verloren und damit auch eine Möglichkeit, die Finanzen wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen.

Eine weitere Folge war einerneut verstärktes Rachegefühl gegenüber denEngländern. Aufgrund dessen stellte sich Frankreich im von1775 bis 1783tobendenAmerikanischen Unabhängigkeitskriegauch auf dieSeite der 13 Kolonien. Das wiederumstrapazierte die Finanzendes bereits hoch verschuldeten Frankreichs aber nurnoch mehr.

Die durch dieKriege zusätzlich verschlimmerte Finanzsituation Frankreichskann daher auch als eineUrsacheder 1789 entbranntenFranzösischen Revolutiongelten.

Siebenjähriger Krieg - Das Wichtigste

  • Als "Siebenjähriger Krieg" (auch: Dritter Schlesischer Krieg) wird eine Reihe von kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den fünf europäischen Großmächten Preußen, Österreich, Russland, Frankreich und Großbritannien in den Jahren von 1756 bis 1763 bezeichnet. Die Kämpfe fanden dabei nicht nur in Europa, sondern zum Beispiel auch in Nordamerika (Frankreich vs. England), Afrika und Indien statt.
  • Ursache für den Krieg war zum einen der territoriale Konflikt zwischen Österreich und Preußen in Europa. Preußen hatte Schlesien von Österreich erobert und wollte weiter expandieren. Österreich dagegen wollte Preußens Machtzuwachs und territorialen Vormarsch verhindern und Schlesien zurückerobern. Zum anderen war der territoriale Konflikt zwischen Großbritannien und Frankreich in den nordamerikanischen Kolonien ebenfalls Ursache des Krieges.
  • Der Siebenjährige Krieg begann am 29. August 1756 mit dem Einmarsch Preußens in Sachsen und endete am 15. Februar 1763 mit dem Frieden von Hubertusburg, in dem der "status quo ante bellum" wiederhergestellt wurde. Preußen erhielt Schlesien von Österreich und gab dafür das im Kriegsverlauf besetzte Sachsen wieder frei.
  • Als große Gewinner gingen Preußen und Großbritannien aus dem Krieg hervor. Preußen war es durch den Siebenjährigen Krieg gelungen, seine Stellung als "Fünfte Großmacht Europas" endgültig zu behaupten und zu festigen. Zudem war Preußen der zweiten deutschen Großmacht Österreich nun ebenbürtig. Großbritannien war es durch den Siebenjährigen Krieg in Nordamerika gelungen, seinen langjährigen Feind Frankreich vernichtend zu schlagen und sein Kolonialreich enorm zu erweitern.

Nachweise

  1. Füssel, Marian (2019). Der Preis des Ruhms. Eine Weltgeschichte des Siebenjähriger Krieges. C.H. Beck Verlag.

Wer gewann den 100 jährigen Krieg?

Jahrhundert kam es zum Krieg zwischen dem französischen König Philipp II. und seinem englischen Vasallen Johann Ohneland.

Wer gewann den Krieg zwischen England und Frankreich?

Der Französisch-Englische Krieg von 1294 bis 1298 (französisch: Guerre de Guyenne, englisch: French War of 1294-1298) war ein militärischer Konflikt zwischen England und Frankreich. Der Krieg, in dem es zu Kämpfen und Feldzügen in der Gascogne und in Flandern kam, blieb militärisch unentschieden.

Wann hat England Frankreich besiegt?

Schlacht von Azincourt.

Was war die entscheidende Schlacht des Hundertjährigen Krieges?

Die Schlacht bei Castillon am 17. Juli 1453 war eine entscheidende Auseinandersetzung zugunsten Frankreichs am Ende des Hundertjährigen Krieges zwischen Heinrich VI. von England und Karl VII. von Frankreich.

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