Welche Tiere haben was mit Ostern zu tun?

Jeder verknüpft Ostern zwangsläufig mit dem Osterhasen, der die bunten Ostereier versteckt. Doch habt ihr euch schon mal gefragt, woher dieser Brauch eigentlich stammt?

Ein Hase, der Eier versteckt? Da ich mir auf die Schnelle auch keinen Reim machen konnte, welche Verbindungen zwischen Eiern, Hasen und dem christlichen Glauben bestehen, habe ich angefangen mich im Netz ein bisschen schlauer zu recherchieren. Und nicht zuletzt gibt es ja auch noch das Osterlamm.

Der Osterhase

Natürlich kam der Osterhase nicht wie die Jungfrau zum Kind zu seiner Symbolkraft für Ostern. Denn Erzählungen nach galt der Hase als das Tier der Liebesgöttin Aphrodite und der germanischen Göttin Holda. Und diese Überlieferung kommt nicht von ungefähr: Da Hasen die ersten Tiere sind, die im Frühjahr Junge zur Welt bringen, sind sie das ideale Fruchtbarkeitssymbol. Zumal Hasen mit 20 Jungen über das Jahr hinweg auch echte Dauerbrenner sind. Und so lässt sich das Bild vom aufkommenden Frühling mit viel grün, Sonne und neuem Leben wunderbar mit der Fruchtbarkeit des Hasen kombinieren. Übrigens fand der Osterhase bereits erste Erwähnung im Jahre 1682, in einem Werk des Medizinprofessors Georg Franck von Franckenau. In dessen wissenschaftlicher Arbeit versteckte der Osterhase die Ostereier im Garten und sollte die Menschen vor übermäßigem Eierverzehr warnen. Trotzdem war der Osterhase nicht immer so populär wie heutzutage, früher brachten in Bayern der Fuchs und der Hahn die Eier, in der Schweiz der Storch und in Tirol kamen die Eier sogar direkt von der Henne. Dass heute nur noch der Hase übriggeblieben ist, verdanken wir vermutlich der Werbeindustrie. Schnell merkte diese, dass der leckere Schokoladenhase ein echter Kassenschlager war, vor allem in Amerika florierte der Export aus Deutschland als „Easter Bunny“.

Die Ostereier

Ähnlich verhält es sich mit den Ostereiern. Wie kann man die Entstehung neuen Lebens und die Fruchtbarkeit besser verkörpern als in Form eines Eis? Im Christentum wurde das Ei zum Synonym für die Auferstehung Jesu. Von außen wirkt es kalt und tot, doch aus seinem Inneren erwächst neues Leben. Somit stand das Ei symbolisch für das Grab in Jerusalem, aus dem Jesus Christus am Ostermorgen von den Toten auferstand.

Die Tradition des Eierverschenkens geht wohl auf einen Brauch im Mittelalter zurück. Damals mussten die Bauern am Gründonnerstag den Grundherren Steuern und Abgaben in Form von Eiern zahlen. Außerdem hatte das Eierschenken an Ostern für die Christen auch einen ganz praktischen Grund: Während der Fastenzeit war das Verzehren von Eiern nämlich verboten. Auf was hatten unsere Vorfahren dann am Ende des Fastens natürlich Hunger? Richtig, Eier.

Bemalte Eier

Und warum malen wir die Eier an? Auch hier gibt es einige Erklärungsansätze. Greifen wir nochmal das Verbot von Eiern in der Fastenzeit auf. Um diese haltbar zu machen, kochten sie die Leute ab. Dass nach Ablauf der Fastenzeit dann rohe von abgekochten Eiern unterschieden werden konnten, wurden die abgekochten Eier bemalt – ganz schön clever. Da das Ei außerdem bereits in der Antike für Fruchtbarkeit und Leben stand, waren sie ein beliebtes Geschenk, meist in der Farbe Rot, die für Kraft und Liebe stand. Die Christen bemalten Eier andererseits rot, um das Blut Christi zu symbolisieren. Und so entwickelten sich über Jahre neue symbolkräftige Farben und Formen, die uns bis heute erhalten blieben.

Osterlamm

Und dann gibt es da ja auch noch das Osterlamm, ganz schön verwirrend, diese Vielzahl an Symbolen. Doch wie sollte es anders sein, auch das Lamm gilt als Symbol des Lebens, schenkt es doch Speise (Fleisch), Trank (Milch, Käse) und Kleidung (Wolle) in einem, zudem verkörpert das süße Lämmchen auch die Unschuld. Vom Osterlamm war dann bereits im Neuen Testament die Rede. Mit dem Lamm ist Jesus selbst als Lamm Gottes (»Agnus Dei«) gemeint, denn bei Johannes 1,29 steht: „Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt“. Außerdem war es in der Anfangszeit des christlichen Glaubens üblich zum Osterfest ein Lamm zu schlachten, das Fleisch zur Weihe unter den Altar zu legen und es dann am Ostersonntag als Osterbraten zu verköstigen.

Mit diesem neuen Fachwissen kannst du vielleicht nicht in diesem, aber mit Sicherheit im kommenden Jahr beim Familienessen prahlen und in der Gunst deiner Oma um ein paar Prozentpunkte steigen! 

  • Der Osterhase – ein misslungenes Ostergebäck?
  • Wer bringt wo die Ostereier?
  • Der Hase setzt sich durch

Der Osterhase – ein misslungenes Ostergebäck?

Über die Herkunft des Osterhasen kursieren verschiedene Geschichten. In einer davon wird behauptet, dass der Osterhase wohl ein misslungenes Ostergebäck sei, denn ursprünglich galt das Lamm als österliches Symbol.

Bis heute hat sich die Tradition gehalten, Brot und Kuchen in Lämmerform zu backen. Angeblich hat sich einmal beim Backen ein Osterlamm im Ofen so verformt, dass es einem Hasen ähnelte.

Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der Osterhase, der die Eier färbt und versteckt, ein protestantischer Brauch ist, der sich im 18. Jahrhundert vor allem in städtischen Regionen durchsetzte.

Wer bringt wo die Ostereier?

Während es in der katholischen Kirche lange Zeit üblich war, gefärbte Ostereier zu weihen, geriet diese Tradition in evangelischen Gegenden in Verruf. Evangelische Schriften prangern die Eierweihe als "Auswüchse des Osterglaubens" an.

Andererseits schuf gerade das protestantische Bürgertum der Städte die Grundlage für die Akzeptanz der Ostereier. Um 1800 entstand in bürgerlichen Kreisen eine romantische, sentimentale Welt, in der sich die Ostereiersuche zu einem nichtkirchlichen, familiären Festtagsbrauch herauskristallisierte. Die Idee, Ostereier über die Feiertage an Kinder zu verschenken, setzte sich durch.

Größere Aufmerksamkeit fand der Osterhase bereits in der Dissertation des Heidelberger Arztes Johannes Richier "De ovis paschalibus" – "Von Ostereiern". Bereits um 1682 stellt der Mediziner fest, dass "in Oberdeutschland, in unserer Pfalzgrafschaft, im Elsass und in benachbarten Gemeinden sowie in Westfalen... der Osterhase solche Eier lege und in den Gärten im Grase verstecke, damit sie von den Knaben umso eifriger gesucht würden, zum Lachen und zur Freude der Älteren." Auch kritisierte er in seiner Doktorarbeit den übermäßigen Verzehr von Ostereiern, der angeblich gesundheitliche Schäden verursachen sollte.

Der Brauch, dass verschiedene Tierarten – und nicht nur der Osterhase – für das Färben und Verstecken der Eier zuständig sind, reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert. In Tirol legte lange Zeit die Osterhenne die Eier, in Schleswig-Holstein, Westfalen, Niedersachsen und Bayern kam der Fuchs oder der Osterhahn, in der Schweiz versteckte der Kuckuck die Eier und in Thüringen sogar der Storch.

Der Hase setzt sich durch

Ab dem 19. Jahrhundert setzte sich der Osterhase als unumstrittenes Symboltier für Ostern durch. Selbst in katholischen Regionen begannen die Familien nun mit der Eiersuche.

Dass der Feldhase zum Spezialisten fürs Eierfärben und -verstecken wurde, geht sicherlich auch auf seine Fruchtbarkeit und sein Paarungsverhalten in der vorösterlichen Zeit zurück. Häsinnen können zeitgleich mit verschieden entwickelten Föten trächtig sein und in einem Wurf fünf Junge zur Welt bringen.

Auch ihr Verhalten in freier Flur hat sie zum Favoriten fürs Eierverstecken gemacht. Feldhasen verharren still in einer Mulde, bis sie bei Gefahr in letzter Minute davonhoppeln. Die Stelle, auf der die Hasen gelegen haben, wurde als Platz der Eierablage interpretiert.

Warum gerade der Hase die Eier bringt, versuchte man auch damit zu erklären, dass im Frühjahr die ausgehungerten Hasen zur Nahrungssuche in die Dörfer und Bauerngärten kamen. Obwohl die scheuen Hasen eigentlich die Nähe des Menschen meiden, ging man davon aus, dass sie zu Beginn des Frühlings in die Gärten kamen, um die Eier zu verstecken.

Auch bildhafte Deutungen mussten als Erklärung herhalten. Bereits seit dem 18. Jahrhundert war das Dreihasenbild ein beliebtes Motiv zum Bemalen von Ostereiern. Abgebildet sind drei Hasen mit insgesamt nur drei Ohren. Da die drei Hasen in einer Kreisform angeordnet sind, entsteht der Eindruck, dass jeweils zwei Ohren zu einem Hasen gehören.

Das Dreihasenbild stand lange Zeit für die göttliche Trinität. Eine solche Abbildung befindet sich im Kreuzgang des Paderborner Domes. Da das Bild als Ostereischmuck viel Verwendung fand, zog man daraus den Schluss, dass die abgebildeten Hasen auch die Eier brächten.

Welche Tiere gehören zu Ostern?

Sowohl der Hase als auch das Ei gehören zu vorchristlichen Bräuchen. Beide gelten als Symbole für Fruchtbarkeit und den Beginn neuen Lebens. Schon lange vor dem Christentum wurde Ostern als Fest des Frühlingsanfangs gefeiert. Die alten Traditionen wurden bis heute beibehalten.

Was hat der Hase mit Ostern zu tun?

Was hat der Osterhase mit Ostern zu tun? Der Hase ist ein Symbol für Fruchtbarkeit und Geburt. Zudem ist er ein Frühlingsbote und meist bei den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühling im Wald und auf den Wiesen anzutreffen. Weil diese zwei Komponenten aufeinander treffen, ist der Hase ein Symbolträger für Ostern.

Was haben Eier und Hasen mit Ostern zutun?

Warum ist ein Hase das Symboltier für Ostern, wieso bringt ausgerechnet er die Ostereier? Möglicherweise liegt es daran, dass sowohl Hasen als auch Eier Symbole für Fruchtbarkeit sind. Hasen gehören außerdem zu den ersten Tieren, die im Frühjahr Nachwuchs bekommen.

Was hat das Küken mit Ostern zu tun?

Das schlüpfende Küken zerbricht seine Schale um das Licht der Welt zu erblicken, was symbolisch für Jesus Christus steht, der ebenso aus dem Dunkeln aufersteht.

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