Welche pille kommt der 3 dreimonatsspritze gleich

Eva Rudolf-Müller ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion. Sie hat Humanmedizin und Zeitungswissenschaften studiert und immer wieder in beiden Bereich gearbeitet - als Ärztin in der Klinik, als Gutachterin, ebenso wie als Medizinjournalistin für verschiedene Fachzeitschriften. Aktuell arbeitet sie im Online-Journalismus, wo ein breites Spektrum der Medizin für alle angeboten wird.

Die Dreimonatsspritze wird alle drei Monate vom Frauenarzt in den Gesäßmuskel gespritzt, um ein Gestagen-Hormondepot (Depotgestagene) aufzubauen. Aus diesem werden kontinuierlich geringe Hormonmengen ins Blut abgegeben, wodurch für drei Monate ein dauerhafter Empfängnisschutz gewährleistet ist. Nachteil der Dreimonatsspritze ist, dass sie, im Gegensatz zur „Pille" und Minipille bei Unverträglichkeit nicht sofort abgesetzt werden kann. Deshalb sowie aufgrund der ausgeprägten Nebenwirkungen ist die Dreimonatsspritze nur für Frauen geeignet, die andere Verhütungsmethoden nicht vertragen und/oder bei denen die regelmäßige Einnahme der „Pille" schwierig, eine dauerhafte Verhütung aber gewünscht ist, wie z. B. bei sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten (Schichtarbeit, Flugbegleiterinnen), bei chronischen Magen-Darm-Erkrankungen, aber auch bei Drogen- oder Alkoholabhängigkeit sowie geistiger Behinderung.

Nach einer Schwangerschaft kann frühestens sechs Wochen nach der Entbindung mit der Dreimonatsspritze verhütet werden, da sonst schwere und verlängerte Blutungen drohen.

Durchführung. Die erste Spritze gibt der Frauenarzt während der ersten fünf Tage nach Menstruationsbeginn und wird dies in Abständen von ~ 90 Tagen regelmäßig wiederholen.

Nebenwirkungen. Im Vergleich zur heutzutage niedrig dosierten Minipille ist die Dreimonatsspritze ein Hormonhammer. Bei vielen Frauen kommt es anfänglich zu Zwischenblutungen und langfristig bleibt bei der Mehrzahl der Frauen die Monatsblutung aus. Nach der Behandlung dauert es 4–8 Monate, bis sich wieder ein regelmäßiger Zyklus einstellt. Bei jüngeren Frauen kann die Dreimonatsspritze zur Verminderung der Knochendichte (Osteoporose) führen und ist deshalb nur in Ausnahmefällen anzuwenden. Zu den weiteren Nebenwirkungen zählen starke Gewichtszunahme, Galaktorrhoe, Libidoverlust, Blähungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Verstimmungen. Bei entsprechender Veranlagung kann Akne auftreten (oder schlimmer werden).

Sicherheit. Mit einem Pearl-Index von 1 ist die Dreimonatsspritze sicher.

Frauen unter 20 Jahren werden die Kosten von der Krankenkasse erstattet.

Weiterlesen: andere hormonelle Verhütungsmethoden

Autor*innen

Dr. med. Andrea Stadler, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | zuletzt geändert am 24.02.2022 um 18:09 Uhr

Zunächst einmal: Die Dreimonatsspritze ist ein sehr zuverlässiges Verhütungsmittel, das für eine längerfristige Verhütung gedacht ist. Ein weiterer, großer Vorteil ist, dass die Dreimonatsspritze zu den hormonellen, natürlichen Verhütungsmitteln gehört. Wie der Name schon sagt, wird sie alle drei Monate neu verabreicht, weil dann der Gestagenvorrat im Körper aufgebraucht ist. Sie enthält ein natürliches, hochdosiertes, und auch lang wirksames Schwangerschaftshormon (auch Gelbkörperhormon oder Gestagen genannt). Dieses wird nur sehr langsam und damit körperschonend in den Blutkreislauf abgegeben und verhindert den Eisprung; außerdem verändert es die Gebärmutterschleimhaut so, dass die Samenzellen nicht in sie eindringen können.


Wie wird die Dreimonatsspritze verabreicht?

Die erste Injektion wird in den ersten fünf Tagen nach Menstruationsbeginn oder kurz danach in die Muskulatur von Oberarm bzw. Gesäß verabreicht – das tut überhaupt nicht weh. Damit sind Sie sofort gegen eine Schwangerschaft geschützt! Auch nach einer Schwangerschaft, während der Stillzeit, können Sie, ohne groß nachzudenken, mit der Dreimonatsspritze verhüten.

Zu Beginn der Verwendung kann es zu harmlosen Schmierblutungen kommen, die aber bald wieder nachlassen. Nach einigen Monaten der Verwendung hört die Periode ganz auf, denn die Dreimonatsspritze versetzt Eierstöcke und Gebärmutter in eine Art Ruhezustand.

Die Dreimonatsspritze enthält das Hormon Gestagen als Verhütungsmittel. Prinzip: Es wird alle drei Monate in den Gesäßmuskel oder einen Muskel am Oberarm injiziert

Text in einfacher Sprache

Aktualisiert am 12.02.2019

Dreimonatsspritze: Eher für den Ausnahmefall (im Bild außerdem zu sehen: Verhütungsring, Pille)

© Imago stock & people GmbH/blickwinkel

  • Wann kommt die Dreimonatsspritze infrage?
  • Wichtig: Arztgespräch und Untersuchung
  • Wie wirkt die Dreimonatsspritze?
  • Vorteile der Dreimonatsspritze
  • Nachteile der Dreimonatsspritze
  • Gegenanzeigen der Dreimonatsspritze
  • Wann ist besondere Vorsicht angebracht?
  • Wichtig

Auch das gibt es manchmal: Eine Frau verträgt praktisch keine der gängigen Verhütungsmethoden oder kommt damit nicht zurecht, wünscht sich aber in der nächsten Zeit kein Kind. Dann ist die Dreimonats- oder Depotspritze eine Option.

Wann kommt die Dreimonatsspritze infrage?

Ärzte verschreiben das Verhütungsmittel meist nur ausnahmsweise. Die Dreimonatsspritze enthält eine hohe Gestagendosis. Sie wird in den Muskel gespritzt. Aus dem Depot wird der Wirkstoff langsam freigesetzt.

Die Methode eignet sich in erster Linie für Frauen, die andere Verhütungsmittel nicht vertragen oder keine Verhütungspillen anwenden können, etwa wegen einer chronischen Magen-Darm-Erkrankung. Die zur Zeit verfügbaren Präparate enthalten entweder das Gestagen Medroxyprogesteron oder das Gestagen Norethisteronacetat.

Nutzen und Risiken einer Verhütungsmethode sorgfältig abwägen: Informieren Sie sich genau

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Wichtig: Arztgespräch und Untersuchung

Der Arzt wird die Gründe und Wünsche, die für eine Depotspritze sprechen, sorgfältig abwägen. Dazu überprüft er im Gespräch mit der Frau und anhand einer gründlichen gynäkologischen Untersuchung, ob die gesundheitlichen Voraussetzungen gegeben sind oder ob mögliche Gegenanzeigen bestehen. So muss die Frau zum Beispiel einen normalen Zyklus haben. Vor der ersten Gabe der Verhütungsspitze wird außerdem eine allgemeinärztliche Untersuchung empfohlen.

Eine Schwangerschaft schließt die Anwendung der Spritze aus, da die hohe Hormondosis das ungeborene Kind schädigen kann.

Das Hormondepot wird im Prinzip alle zwölf Wochen in einen Muskel am Oberarm oder Gesäß injiziert. Das erste Mal geschieht dies während der ersten fünf Tage des Monatszyklus. Findet die Injektion zu einem anderen Zeitpunkt statt, muss der Arzt sich zuvor vergewissern, dass die Betroffene nicht schwanger ist.

Zwei bis drei Monate nach der ersten Spritze überpüft der Arzt in Abstimmung mit der Frau, ob die Methode fortgesetzt werden kann.

Die in der Folgezeit vorgeschlagenen halbjährlichen Termine beim Arzt (Frauenarzt, Allgemeinarzt) sollte die Frau möglichst auch deshalb einhalten, damit dieser Nebenwirkungen frühzeitig erkennen und darauf reagieren kann. Insbesondere wird er wegen des möglichen Risikos einer Osteoporose die Knochendichte regelmäßig kontrollieren (siehe unten).

Nur wenn weiterhin andere Verhütungsmethoden ausscheiden und keine Gegenanzeigen oder Einschränkungen bestehen, wird der Arzt im Allgemeinen die Anwendung der Hormonspritze länger als zwei Jahre in Betracht ziehen.

Wie wirkt die Dreimonatsspritze?

Das enthaltene Gestagen hemmt den Eisprung und unterdrückt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, sodass eine gegebenenfalls befruchtete Eizelle sich nicht einnisten kann. Auch macht das Hormon den Schleim im Gebärmutterhals dickflüssiger. Demzufolge kapitulieren die Spermien: Sie können praktisch nicht mehr in die Gebärmutter eindringen.

Vorteile der Dreimonatsspritze

Die Dreimonatsspritze gilt als Verhütungsmittel mit guter Verhütungssicherheit. Die Anwenderinnen müssen "nur" alle drei Monate eine Spritze bekommen. Die Methode eignet sich zwar für Frauen, die längerfristig verhüten möchten oder deren Familienplanung bereits abgeschlossen ist. Aber: Sie ist ausschließlich eine Alternative für den Fall, dass andere Methoden inklusive Verhütungspillen nicht infrage kommen.

Positiv zu vermerken ist, dass Menstruationsschmerzen nachlassen können und dass Einnahmefehler, wie sie bei der Pille möglich sind, entfallen.

Wird der richtige Zeitpunkt für die Folgeinjektion verpasst, gibt es noch ein paar Tage Spielraum, nämlich die 13. Woche.

Nachteile der Dreimonatsspritze

Liegt die letzte Spritze mehr als 13 Wochen zurück, ist der Empfängnisschutz nicht mehr sicher. Am besten berät sich die Frau dann mit ihrem Arzt.

Wird die Gabe der Depotspritze beendet, kann es über ein Jahr dauern, bis sich der normale Zyklus wieder einstellt. Daher eignet sich die Methode nicht für Frauen, die in absehbarer Zeit doch eine Schwangerschaft planen.

Einige Medikamente, zum Beispiel bestimmte Antibiotika, können die Wirkung des Gestagens beeinträchtigen. Daneben sind weitere Wechselwirkungen bekannt. Darüber informieren Sie außerdem der behandelnde Arzt und Ihre Apotheke.

Nebenwirkungen der Dreimonatsspritze

Die Dreimonatsspritze greift in den Hormonhaushalt der Frau ein und kann in dieser Richtung verschiedene Nebenwirkungen verursachen. Besonders anfangs treten im Körper hohe Dosen an Gestagen auf. Oft wird in der Folge die Periode unregelmäßig. Es sind Schmier- und Zwischenblutungen möglich, auch kann die Regel ganz ausbleiben. Dazu kommen häufig Spannungsgefühle und Schmerzen der Brüste, die sexuelle Lust kann nachlassen (Libidoveränderungen), es können Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen auftreten.
Hinweis: Für die Fach- und Gebrauchsinformationen hormoneller Verhütungsmittel (hormoneller Kontrazeptiva, hier: der Dreimonatsspritze) sind Warnhinweise vorgesehen (oder bereits aufgenommen worden), die auf ein erhöhtes Suizidrisiko als mögliche Folge von Depressionen aufmerksam machen. Frauen, die Stimmungsschwankungen und depressive Symptome unter der Anwendung eines Kontrazeptivums festellen, sollten sich rasch von ihrem Arzt medizinisch beraten lasssen, auch wenn das Mittel erst vor Kurzem zum ersten Mal angewandt wurde.

Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören außerdem Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, Akne, Einlagerung von Flüssigkeit, Gewichtszunahme, Störungen der Leberfunktionen, Gelbsucht, Pigmentflecken der Haut (mehr dazu im Beitrag " Die Pille").

Außerdem vermindert die Hormonspritze die Knochendichte und erhöht das Risiko für eine Osteoporose. Dies hängt damit zusammen, dass unter der Spritze das körpereigene Östrogen deutlich sinkt. Es wird aber für den Knochenaufbau gebraucht. Da der Körper die Hauptmasse der Knochen in jungen Jahren anlegt, sind Gynäkologen mit der Hormonspritze bei jungen Frauen besonders zurückhaltend.

Der Arzt wird eine entsprechend verhütende Frau jedoch beraten, wie sie am besten ihren Kalzium- und Vitamin-D-Bedarf deckt. Beides ist gerade auch für die Knochen wichtig.

Schließlich können allergische Reaktionen des Körpers auf Bestandteile in der Spritze sowie Entzündungen oder Blutungen am Injektionsort auftreten.

Die Anwenderin und ihr Frauenarzt werden entscheiden, wann die Therapie beendet werden sollte und daher von weiteren Hormonspritzen abzusehen ist, sei es aus medizinischen oder anderen Gründen.

Gegenanzeigen der Dreimonatsspritze

Zu den wichtigsten Gegenanzeigen der Dreimonatsspritze gehören ungeklärte Blutungen aus der Scheide, bestehende Venenentzündungen oder durchgemachte Venenthrombosen. Eine Thrombose ist ein Gefäßverschluss durch ein Blutgerinnsel, zum Beispiel in einer Beinvene.

Auch Krankheiten wie Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs, schwere Lebererkrankungen, Stoffwechselerkrankungen wie eine Porphyrie, die das Blut oder die Leber betreffen kann, und eine Osteoporose schließen die Anwendung aus. Dasselbe gilt für eine bekannte Allergie gegen Bestandteile des Arzneimittels.

Wann ist besondere Vorsicht angebracht?

Bei Raucherinnen, die mit Hormonen verhüten, steigt das Risiko für arterielle Gefäßkrankheiten wie Herzinfarkt und Schlaganfall deutlich ab 35 Jahren und mit der Anzahl der täglich konsumierten Zigaretten.

Auch Bluthochdruck und Stoffwechselstörungen, zum Beispiel des Zucker- und Fettstoffwechsels, gehören zu den Situationen, in denen Vorsicht bei der Anwendung einer hormonellen Verhütung geboten ist.

Der Arzt wird mit der Frau ausloten, ob nicht doch ein alternativer Weg der Verhütung infrage kommt, falls sich all diese Risiken nicht ausreichend beherrschen lassen.

Ist die Dreimonatsspritze besser als die Pille?

Vorteile der Dreimonatsspritze einer medizinischen Fachkraft verabreicht werden darf, werden Anwendungsfehler vermieden. Ein weiterer Vorteil im Gegensatz zur Verhütung mit der Pille ist, dass Magen-Darm-Beschwerden keinen Einfluss auf die Wirksamkeit der Dreimonatsspritze haben.

Welche Medikamente beeinflussen die 3 Dreimonatsspritze?

Es gibt Medikamente (einige Antibiotika, Johanniskrautpräparate, bestimmte Antiepileptika), die die Wirkung der Spritze beeinträchtigen können. Die Dreimonatsspritze bietet keinerlei Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Es kommt häufig zu Störungen des Menstruationszyklus mit Zwischen- und Schmierblutungen.

Welche Medikamente verringern die Wirkung der Dreimonatsspritze?

Einige Medikamente, zum Beispiel bestimmte Antibiotika, können die Wirkung des Gestagens beeinträchtigen.

Welche Vor und Nachteile hat die Dreimonatsspritze?

Die Dreimonatsspritze schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen. Durch die Dreimonatsspritze kann die Regel unregelmäßig auftreten. Aufgrund der hohen Hormondosierung sind Zwischen- und Schmierblutungen möglich. Eine seltene Nebenwirkung der Dreimonatsspritze sind starke Dauerblutungen.

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