Was sagt Ah über den Akku aus?

Ich möchte mir einige zusätzliche Camcorder-Akkus zulegen und dazu die Angebote von Original- und Fremdherstellern miteinander vergleichen. Leider sind die Kapazitätsangaben nicht immer einheitlich, so dass mal von Wattstunden (Wh), mal von Amperestunden (Ah) oder auch von mAh (Milliamperestunden) die Rede ist. Lassen sich diese Werte irgendwie umrechnen?

Wenn Sie Akkus leistungsfähig miteinander vergleichen, verwenden Sie am besten die Einheit Wattstunden (Wh). Denn nur dieser ist halbwegs aussagekräftig.

Ist nur der Ampere-Stunden-Wert (Ah) angegeben, können Sie diesen wie folgt umrechnen:

 Beispiel:

Kapazität: 7,2 Ah
Akkuspannung: 7,4 Volt

Ergebnis: Die Akkukapazität beträgt 53,28 Wattstunden (Wh)

Oft ist erfolgt die Angabe auch in Milliamperestunden (mAh). Dann sieht die Formel wie folgt aus:

Beispiel:

Kapazität: 7200,mAh
Akkuspannung: 7,4 Volt

Ergebnis: Die Akkukapazität beträgt auch hier 53,28 Wattstunden (Wh)

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Hier können Sie selbst nachrechnen:

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Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis

Soweit die Theorie. In der Praxis ist die Sache nicht ganz so einfach. Damit die Rechnung stimmt, müsste die Batteriespannung über den gesamten Entladevorgang hinweg identisch sein. Das ist sie aber nicht. Eine mit 3,7 Volt gekennzeichnete Li-Io-Zelle besitzt voll geladen ca. 4,2 Volt. Die Entladeschlussspannung, bei deren Unterschreiten Schäden drohen, liegt bei ca. 2,5 Volt. Aus Sicherheitsgründen schalten viele hochwertige Geräte schon deutlich früher ab.

Der genaue Spannungsverlauf zwischen diesen beiden Eckwerten wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Bestimmt haben Sie schon einmal die Erfahrung gemacht, dass eine Batterie im Fotoapparat nichts mehr leistet, eine Uhr aber mit derselben Batterie noch längere Zeit problemlos funktioniert. Als Faustformel (Elektroniker mögen mir die starke Vereinfachung nachsehen) können Sie sich merken: Je höher die Leistungsaufnahme des Gerätes, desto früher geht die Akkuspannung in die Knie, und desto weniger Energie kann der Batterie entnommen werden.

Zudem ist der Spannungsverlauf selbst ein Qualitätsmerkmal.  In der Praxis ist es durchaus vorstellbar, dass ein qualitativ hochwertiger, aber nominal leistungsschwächerer Akku an Ihrem Gerät länger funktioniert, als ein anderer lt. Aufdruck stärkerer Typ.

Wozu die Umrechnung taugt

Der Leistungsvergleich von Akkus nur auf Basis der aufgedruckten technischen Daten ist damit schwierig. Das gilt in besonderem Maße, wenn die Einheit (Milli-) Amperestunden im Spiel ist, egal ob aufgedruckt oder berechnet. Es muss in jedem Fall getestet werden.

Falls Sie tiefer ins Detail gehen möchten, empfehle ich Ihnen ein sehr informatives Youtube-Video des Technik-Bloggers Zerobrain.

Sinnvoll genutzt werden kann die Umrechnungsformel jedoch immer dann, wenn es darum geht, bestimmte Auflagen zu erfüllen, bei Flugreisen zum Beispiel.

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Begriffe, Definitionen und Glossar zum Thema Batterien

  • Abdeckung/Deckel

    • Gemeint ist der Deckel des Batteriegehäuses.
  • AGM (Absorbent Glass Mat)

    • Matte aus Mikroglasfasern, die die in Bleibatterien enthaltene Schwefelsäure filtert.
  • Aktives Material

    • Das aktive Material in den positiven Platten besteht aus Bleidioxid, das in den negativen Platten aus Bleischwamm. Wird ein Stromkreis hergestellt, reagieren diese Materialien beim Laden und Entladen mit Schwefelsäure, und zwar nach der folgenden chemischen Formel: PbO2 + Pb + 2H2SO4 = 2PbSO4 + 2H2O
  • Ampere (A)

    • Maßeinheit der Stromstärke in einem Stromkreis.
  • Amperestunde (Ah)

    • Maßeinheit für die elektrische Ladekapazität einer Batterie. Man errechnet sie, indem man die Stromstärke (in Ampere/A) mit der Zeit (in Stunden/h) multipliziert, die eine Batterie bis zu ihrer Entladung Strom liefert. Beispiel: Eine Batterie, die 20 Stunden lang Strom von 5 Ampere liefert, hat eine Ladekapazität von 100 Amperestunden (20 h x 5 A = 100 Ah).
  • Anschlusspol

    • Elektrische Verbindung der Batterie zum äußeren Stromkreis. Ein Anschlusspol (Pluspol) ist mit der ersten Verbindungslasche und einer (Minuspol) mit der letzten Verbindungslasche der in Reihe geschalteten Zellen der Batterie verbunden.
  • Elektrizität/Strom

    • Die Teilchenbewegung der Elektronen entlang eines Leiters bzw. die Fließgeschwindigkeit (Stromstärke). Die Maßeinheit für Strom(stärke) ist Ampere (A).
  • Elektrolyt

    • In einer Blei-Säure-Batterie dient mit Wasser verdünnte Schwefelsäure als Elektrolyt. Dieser dient als Leiter, der Wasser und Sulfat für die elektrochemische Reaktion nach der Formel liefert: PbO2 + Pb + 2H2SO4 = 2PbSO4 + 2H20
  • Entladung

    • Wenn eine Batterie Strom liefert, spricht man davon, dass sie sich entlädt.
  • Gehäuse

    • Das Gehäuse einer Batterie, das die Platten, die Verbindungslaschen zwischen den Zellen und den Elektrolyt enthält. Es besteht aus Polypropylen oder Hartgummi.
  • Gitter

    • Der Rahmen aus Bleilegierung, der das aktive Material einer Batterieplatte unterstützt und Strom leitet.
  • Kaltstartstrom

    • Die Menge an Strom, den eine Batterie bei –17,8 °C für 30 Sekunden abgeben kann und bei dem jede Zelle eine Spannung von mindestens 1,2 Volt aufweist.
  • Kapazität

    • Die Fähigkeit einer voll aufgeladenen Batterie, eine bestimmte Menge an Elektrizität (gemessen in Amperestunden/Ah) mit einer bestimmten Stärke (in Ampere/A) über eine bestimmte Zeit hinweg (in Stunden/h) zu liefern.
  • Korrosion

    • Die zerstörerische chemische Reaktion eines flüssigen Elektrolyts mit einem reaktiven Stoff, zum Beispiel verdünnte Schwefelsäure mit Eisen. Rost ist ebenfalls ein Ergebnis von Korrosion.
  • Kurzschluss

    • Eine unbeabsichtigte Verbindung innerhalb eines elektrischen Geräts oder einer Verkabelung (an einem Verbraucher vorbei), normalerweise mit niedrigem Widerstand, die einen starken Stromfluss herstellt. In einer Batterie kann ein Kurzschluss in einer Zelle so lange andauern, dass sich die Zelle entlädt und die Batterie nutzlos macht. .
  • Ladezustand/Integritätszustand

    • Die Menge an elektrischer Energie, die in einer Batterie zu einer gegebenen Zeit gespeichert ist, ausgedrückt als Anteil (in Prozent) der Energie, die bei voller Ladung vorhanden wäre.
  • Ladungsaktivität

    • Die Menge an Strom (in Amperestunden/Ah), die eine Batterie in einem bestimmten Ladezustand bei einer bestimmten Temperatur und einer bestimmten Ladespannung innerhalb einer definierten Zeitspanne aufnehmen kann.
  • Masse

    • Das Bezugspotential eines Stromkreises. Im Fahrzeugbau diente üblicherweise die Karosserie als Masse, indem die Batterie per Kabel an diese angeschlossen wurde, um den Stromkreis zu schließen, wenn keine direkte Verbindung von einem Bauteil vorlag. Heutzutage wird bei über 99 Prozent aller Anwendungen im Fahrzeugbau der Minuspol der Batterie als Masse verwendet.
  • Ohm

    • Maßeinheit für den elektrischen Widerstand oder die Impedanz in einem Stromkreis.
  • Platte (negativ)

    • Gegossener Metallrahmen, der das aktive Material (Bleischwamm) enthält.
  • Platte (positiv)

    • Gegossener Metallrahmen, der das aktive Material (Bleidioxid) enthält.
  • Reservekapazität

    • Zeitspanne in Minuten, die eine neue, voll aufgeladene Batterie bei 26,7 °C Temperatur 25 Ampere an Strom liefert, während sie eine Anschlussspannung von mindestens 1,75 Volt pro Zelle aufrechterhält. Die Reservekapazität steht für die Zeitspanne, die eine Batterie weiterhin Strom an einen wichtigen Verbraucher abgibt, wenn die Lichtmaschine eines Fahrzeugs oder der Generator versagt.
  • Säureschichtung

    • Beim Aufladen einer Blei-Säure-Zelle entsteht in den Platten Säure von hoher Dichte. Durch die Schwerkraft läuft diese schwere Säure in den unteren Teil der Zelle, während Säure mit geringerer Dichte in den oberen Teil der Zelle hochsteigt. Diese Säureschichtung kann Kapazitätsverlust und/oder Versagen der Batterie zur Folge haben.
  • Separator

    • Eine Trennscheibe zwischen der positiven und der negativen Platte einer Zelle, aus einem Material, das den Durchfluss von Strom erlaubt.
  • Stromkreis

    • Der Weg, den die Elektronen fließen. Wenn der Weg einen vollständigen Kreis bildet, ist der Stromkreis geschlossen. Ist der Stromkreis unterbrochen, fließt kein Strom.
  • Tiefentladung

    • Zustand, in dem eine Zelle durch Entnahme von schwachem Strom vollständig entladen ist und sie nur noch eine Spannung unterhalb der Entladeschlussspannung aufweist.
  • Volt (V)

    • Maßeinheit der elektrischen Spannung.
  • VRLA-Batterie

    • Die Abkürzung steht für Valve Regulated Lead Acid Battery (ventilregulierte Blei-Säure-Batterie), es handelt sich um eine wartungsfreie versiegelte Batterie.
  • Watt (W)

    • Maßeinheit der elektrischen Leistung, das heißt der nutzbaren elektrischen Energie, die entsteht, wenn Elektronen durch Spannungsausgleich fließen. Leistung ist Spannung mal Stromstärke, dementsprechend ist W = V x A.
  • Zelle

    • Die grundlegende elektrochemische stromproduzierende Einheit einer Batterie, die aus einem Satz positiver Platten, negativer Platten, Elektrolyt, Separatoren und Gehäuse besteht. In einer 12-Volt-Blei-Säure-Batterie befinden sich sechs Zellen.
  • Zyklus

    • In einer Batterie entsprechen eine Entladung und die darauffolgende Aufladung einem Zyklus.

Was ist besser 2 Ah oder 4ah?

Die Ah-Anzahl bestimmt, wie lange Sie arbeiten können Je mehr Ah ein Akku aufweist, desto mehr Energie kann er speichern und desto länger hält eine Ladung an. Kurz gesagt: Unter Ah versteht man die Dauer, wie lang man mit einer Akkuladung arbeiten kann.

Wie wichtig ist Ah bei Batterie?

Das sind die Amperestunden. Sie geben an, wie viel Strom in dem Akku gespeichert ist. Ein Beispiel: Hat die Batterie eine Kapazität von 100 Ah kann ihr 10 Stunden lang Strom mit 10 Ampere entnommen werden. Übrigens: Autobatterien werden in der kalten und feuchten Jahreszeit besonders gefordert.

Was passiert wenn eine Batterie mehr Ah hat?

Je mehr Amperestunden, desto größer und auch teurer ist die Batterie in der Regel. Mehr Kapazität kann generell nicht schaden. Ist die Batterie jedoch zu groß, passt sie nicht mehr in die vorgesehene Halterung. Eine zu kleine Batterie hingegen kann möglicherweise nicht richtig befestigt werden.

Sind mehr Ah besser?

Je mehr Kapazität (Ah) eine Batterie hat, desto mehr Strom kann sie liefern. Das heißt, dieselbe Batterie kann 20 Stunden lang 4,75 A (4,75 A x 20 Stunden = 95 Ah c20), 10 Stunden 9 A (90 Ah 10) oder 5 Stunden lang 17 A liefern.

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